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Autor | Thema: Leben mit dem Traumberuf... |
flyhigher777 New Board Member |
![]() ![]() ![]() ![]() Liebe Kollegen, ich möchte heute ein eher heikleres Thema anschneiden. Fünf Jahre "Erstjob", Bezahlung war in Ordnung, nich mehr und nicht weniger - der Rest war nichts Besonderes, ich hab damit gelebt und wollte irgendwann weg. Als ich von meinem letzten Arbeitgeber wegging, ich war zum Schluss nicht mehr sehr glücklich dort, war ich euphorisch wie noch nie zuvor und war so gespannt auf mein neues Leben. Wenn ich heute meinen Koffer packe ist mir als bleibt mir die Luft weg, es fiel mir vom einen auf den anderen Tag schwer meine Familie alleine zu lassen. Die Tatsache, dass diese Angst etwas zu verpassen und die Sorge weit weg von zu Hause zu sein nach fünf Jahren schlagartig auftritt ohne dass sich an meinem Leben sonstetwas geändert hat legt die Vermutung nahe, dass mit mir etwas nicht stimmt. Deshalb die Frage: Wer hats erlebt oder kennt Kollegen denen es ähnlich geht. Wie verarbeitet Ihr das Wegsein, wie habt Ihr Situationen gemeistert die euch überfordert haben? Wer ist ausgestiegen aus diesem Business und in welche Richtung? Ja, das Thema ist "heikel", wenige sprechen darüber und ich bin mir sicher, dass es einigen ähnlich geht.
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Stand by Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Erstmal mein großer Respekt für die offenen Worte. Wir sind hier anonym aber dennoch kommt es nicht oft vor, dass Persönliches diskutiert wird. "Schwäche zeigen" gehört nicht zu den Kernkompetenzen von Leuten, deren Arbeitsalltag mit Führen und Entscheiden zu tun hat. Als ich hier vor ca. einem halben Jahr aber auch mal so ein persönliches Thema am Start hatte war ich sehr positiv angetan von den Reaktionen. Es tat unglaublich gut sich auch hier darüber auszutauschen wie man in unserem Metier mit persönlichen Problemen umgehen kann. Ich kann mir bei dir noch keinen Reim darauf machen ob du einfach nur in der Midlife crisis steckst oder ob mehr im Busch ist. Dass man sich nach Erreichung gewisser Ziele und wenn der Alltag jahrelang gleichförmig hintröpfelt, fragt, ob das nun wirklich der Gipfel des Lebensglücks ist - ganz normal. Das Umfeld gaukelt vor: cooler Job, schönes Haus, ausreichend Geld - du selber empfindest: Jetlag, unregelmäßiger Dienst, hohe Leistungsanforderungen, finanzielle Verpflichtungen. Und währenddessen fließen die wichtigen Dinge des Lebens an einem vorbei: Einschulung der Kinder, deiner Frau geht's nicht gut, Großeltern haben wichtige Arzttermine, runder Geburtstag eines Freundes - und du bist jedes Mal nicht da... Das sind IMHO aber ganz normale Empfindungen. Wer im Arbeitsleben steht hat nie die Zeit für sich und seine Lieben, die er gerne hätte. Da geht's einem Büroheini aber nicht besser als uns. Der ist zwar geografisch näher dran und womöglich jeden Abend zuhause. Aber morgens geht er aus dem Haus wenn die Kinder noch pennen und abends kommt er nach Hause wo er gerade noch "Gute Nacht" sagen kann. Tagsüber ist er nie da... da haben manche von uns teilweise bessere Chancen an OFF- oder STBY-Tagen mal werktags daheim zu sein. Wenn du nun aber schreibst, dass du schlagartig Panikattacken bekommst, nicht mehr schlafen kannst etc., dann fällt das sicher aus dem Rahmen des Üblichen heraus. Da würde ich dir dann schon raten fachlichen Rat zu holen, denn plötzlich und in dieser Heftigkeit, das ist wohl nicht mehr im Rahmen der üblichen Sehnsucht, die man als "Handlungsreisender" hat... Gerade auch wenn du selber schon die Idee hast, dass "mit dir etwas nicht stimmt" würde ich das zum Anlass nehmen Hilfe zu suchen. Es ist weder dir noch irgendwem sonst gedient, wenn es schlimmer wird oder vielleicht zu einer wirklichen Panikattacke im falschen Moment führt. Ich kenne das Gefühl, sich von lieben Menschen nur unsäglich schwer trennen zu können, sehr gut, aber das bewegt sich nur im Rahmen des Üblichen wenn man einfach gerne Zweit miteinander verbringt und dann steht der Beruf dem entgegen. Bei dir scheint es aber darüber hinaus zu gehen. Insofern würde ich an deiner Stelle mit einem Fachmann drüber reden. Das heißt ja nicht gleich, dass du als "labil" abgestempelt oder sonstwie geächtet wirst, aber man kann dir vielleicht erklären, was los ist und wie damit umzugehen ist. Alles Gute! |
hikoudo Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Willkommen im Club! Beim Einen dauert es laenger, beim Anderen nur zehn Jahre, Fakt ist: unser Job ist nicht sehr familienfreundlich. Punkt. Was ist besser fuer Dich und Deine Familie: ein Job als Lehrer (oder Strassenkeher) 5 Tage 9 bis 17 Uhr fuer einen Hungerlohn mit Zeit fuer die Familie oder der jetzige Zirkus? Nur Deine Familie wird das beantworten koennen! Ich habe mich letztes Jahr schon auf den Ausstieg vorbereitet, Haus abbezahlt, Leben geordnet, Rente ausgerechnet, da haette es ein Job als Lehrer getan fuer den Rest bis zur Rente.... dann wurde Frau Hikoudo dummerweise erneut geschwaengert. Haus / Auto / Rente / Ferienhaus zu klein, weitere Ruecklagen fuer's Studium noetig, Konsequenz: weiterfliegen! Frau und Kinder kennen es nicht anders, daher gibt es kein Gemecker. Spass macht es aber keinen, die Truppe fuer eine Woche alleine zu lassen. Ich halte durch weil ich mich ueber jede Sekunde mit den Liebsten freue, anstatt mich ueber die Stunden ohne sie zu graemen. Im flightkit ist eine Kamera um die schoensten Momente unterwegs festzuhalten, so werden das Auge und auch die Gedanken auf das Positive konditioniert. Alter Taschenspielertrick! Und wenn Du keinen Spass mehr am Fliegen hast: www.hikoudo.com ist nicht von mir aber genial. Fazit: bist nicht allein! |
Sandpitts Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() ... guckst Du mal hier - da geht / ging es wohl einem Kollegen bei Hansens ähnlich wie Dir - und er hat offensichtlich für sich eine Lösung gefunden ... http://www.studis-online.de/Fragen-Brett/read.php?11,1007409,page=2
Reaaaallllly movin' lyrics - i almost broke into tears about that ... [Diese Nachricht wurde von Sandpitts am 02-27-2012 editiert.] |
Luftkoenig Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Das Thema kenne ich auch ein wenig... Ich würde Dir raten, Dich mal mit dem Macher der Stiftung Mayday in Verbindung zu setzen. Primär gehts da ja eigentlich um die Nachsorge nach Unfälllen/Vorfällen, aber nachdem ich den Gründer (ein ehemaliger Cityliner & Püschologe) auf einer Veranstaltung kurz kennengelernt habe, denke ich das Du dort zumindest Hilfe zur Selbsthilfe bekommen kannst. |
funflyer Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @Flyhigher 777: Respekt vor dieser Offenheit. Ganz bewusst möchte ich als Nicht-Pilot, dafür aber als Vielflieger, einmal kurz schildern, dass Du wirklich nicht allein bist! Was Du schreibst, gibt es in so vielen anderen Berufen (leider) auch! Nach meinem Studium wurde ich, nach langjähriger und harter "Ausbildung", Wirtschaftsprüfer. Fand ich anfangs total abgefahren, ein Leben, wie ich es mir als Student immer vorgestellt hatte. Schon als kleiner Prüfungsassistent gut verdient, nur Business geflogen, und die tollsten Hotels. Das ging ein paar Jahre gut. Dann kam das erste Kind und der Hausbau. Und ich werde nie vergessen, wie es eines Tages bei mir "klick" machte. Ein Samstagabend, und ich erhielt (wie schon so oft davor) einen Anruf aus der Company; ich möge ab Montag darauf für 6 Wochen einen Auslandsauftrag übernehmen. Kind war 6 Monate alt, Haus fast noch im Rohbau, und meine Frau und Kind allein. Eine Weile hält man das aus, das gehört nunmal zum Business dazu. Das Schlimme für mich war, nie zu wissen, wann ich wie lange weg sein würde. Oft konnte ich nur an den Wochenenden nach Hause kommen. Die Folge: meine Frau und ich bemühten uns redlich, alles Glück auf das gemeinsame Wochenende zu fokussieren, was viel zu oft in die Hose ging. Und Sonntags hatte ich oft schon nach dem Aufstehen Depressionen, weil ich wusste: das ist mal wieder unser letzter Tag. So ging das recht lange, bis zu besagtem "Klick". Mir wurde klar, dass mir das private Glück viel wichtiger ist als eine steile Karriere in einem internationalen Konzern. Und meine Frau fragte mich: "wie könnte das aussehen?" - Ich sagte, ich träume von einem gut bezahltem Job mit eigenem Büro (war ja nur bei Mandanten) und überschaubaren Arbeitszeiten. Und dann habe ich es selber in die Hand genommen und war drei Monate später Geschäftsführer eines Beratungsunternehmens mit lokaler Kundenstruktur. Ich konnte donnerstags zu Freunden sagen "kommt übernächsten Samstag zum Grillen" - was früher kaum möglich gewesen wäre. Ich habe seitdem - und das ist 17 Jahre her - ein entspanntes und glückliches Leben, habe meine Kinder aufwachsen sehen und daran teilhaben können. Viele meiner früheren WP-Kollegen sind inzwischen geschieden oder dem Suff verfallen, weil man ein solches Leben im Normalfall nur eine gewisse Zeit ausgeglichen führen kann. Also, Flyhigher: es geht, wenn man sich seiner Ziele bewusst ist und diese mit seinem Partner abstimmt. Oder willst Du mit 55 sagen: "ich hatte mir mein Leben ganz anders vorgestellt?" Die Antwort trägst Du in Dir selbst, und ich glaube, Du hast sie schon gefunden! Glückauf. |
joyflight Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() hi, nochmal zu bedenken: 1. schlaflosigkeit kommt auch ab einem gewissen alter "automatisch" - beim einen früher, beim anderen später. psychsomatische gegenseitige verstärkung im jetlag ist nur katalysator, nicht ursache 2. "fachliche hilfe" im sinne einer tiefenpsychologischen behandlung kann, muss aber nicht gut sein. das hat nämlich vor über 100 jahren schon ein ganzes leben gedauert - die modernen ärzte schaffen es nicht schneller. alles andere, was nicht tiefenpsychologisch fundiert ist, ist herumdoktorn an den symptomen und "legales drogengeschäft", mehr nicht ausgeschlafene grüße, PS: ausstiegszenario als "führender architekt" ist nicht ganz für jeden von uns eine lösung - zumindest nicht, bevor wir uns mit genügend 150k-gehältern das nötige netzwerk aufgebaut haben (das architektur-studium ist das kleinere übel, die architekten-dichte und -arbeitslosigkeit ist phänomenal im vergleich zum piloten-arbeitsmarkt) [Diese Nachricht wurde von joyflight am 02-28-2012 editiert.] |
Moazagotl Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Mein Rat: Suche Dir eine (zeitlich überschaubare, gibt es) soziale Aufgabe für die freien Zeiten. In der Suppenküche helfen, in der Schule ausländischen Kindern auf hochdeutsch vorlesen, mit Altersheimbewohnern reden oder spazieren gehen, sammele Geld für Hilfsprojekte oder so. Das erdet einen und lässt einen vielleicht auch die Vorteile des eigenen Daseins erkennen. Außerdem ist helfen nie verkehrt. [Diese Nachricht wurde von Moazagotl am 02-28-2012 editiert.] |
every night a flight Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hi, das Gefühl kenne ich auch nur zu gut. Ich versuche unterwegs viel Sport zu machen und zumindest abends mit der Crew immer essen zu gehen. Außerdem gehe ich zu Kunstausstellungen oder Museen und ganz wichtig: Hab mir meine Lokalzeitung als e-paper abonniert - hab so irgendwie beim Frühstück das Gefühl ein Stück Heimat dabei zu haben. Dann viel Skypen und nätürlich viel Arbeit, wie zum bsp. Steuererklärung etc. mitnehmen damit man mehr Zeit zu Hause hat. Ich lasse es mir "auf Tour" immer gut gehen und geb meine Spesen immer aus. Das Hilft. |
Triple Click Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ich stimme alles obige voll zu. Suche einen Psychologen um mit zu reden und schau mal was sich beruflich verändern läßt. Beim Psychologen bekommst du selbst mehr Verständnis von dein Problem, und kann man leichter Erkennen welche wege es gibt, bestimmte Situationen für dich tragbarer zu machen. Wenn du einen Dt Arbeitgeber hast, dann hast du ein Recht auf Teilzeit. Zur Not müßte man das einklagen, aber als Pilot hast du eine sehr gute aussicht auf Erfolg, da deine Aufgabe ohne weiteres von Anderen übernommen werden kann. Kannst dich auch umschauen nach Büroaufgaben im fliegerischen Management. Evt. auch Trainingsaufgaben, je nach dem ob der Sim "Zuhause" steht. Ich würde auch versuchen, möglichst etwas kürzer zu treten. Spar lieber was, und schau mal mit was für reduzierten Ausgaben es sich aushalten läßt. Das macht es leichter um Gehaltsrückgang zu akzeptieren. Damit tun sich vielleicht noch mehr Alternativen auf. |
kleener_pilotör Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hi, versuch doch mal in deiner Firma eine Zusatzposition einzunehmen in der du ein paar Bürotage im Monat schieben kannst. Irgendwas bei Flight Safety oder Handlanger in der Trainingsabteilung. So kannst du die Anzahl der overnights schon mal etwas drücken. Nicht die Perfekte Lösung, aber es wäre ein Anfang. |
Rudak Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Unbedingt erst mal zur Kur, auch um den Kopf frei zu kriegen und einen Fahrplan für die Zukunft zu entwerfen. Es ist vor allem die Planung der Dienste/Umläufe, mit ihren Wechselschichten & Minimum Ruhezeiten, die uns über die Jahre verschleißt. Dagegen muss man aktiv was unternehmen. Ich denke schon, dass man selbst in diesen hektischen Zeiten ein den Umständen entsprechendes angenehmes Airliner Leben führen kann. Man muss sich nur bewusst machen, dass man als Arbeitnehmer neben seinen Pflichten auch jede Menge Anrechte hat. Diese sollte der Pilot kennen und vollumfänglich durchsetzen. Und wenn es hart auf hart kommt, dann müssen diese Rechte, wie z.B. das Recht auf Teilzeit, auch mal vor dem Arbeitsgericht durchgeboxt werden. Wer sich physisch oder psychisch ermüdet oder gar krank fühlt, der muss sich krank melden. Davon geht die Airline garantiert nicht pleite. Bei den beiden o.g. Dingen gibt es eine anfängliche Hemmschwelle. Aber ist diese einmal übersprungen, lebt es sich doch ganz gut. Alles Gute für die berufliche Zukunft! |
airside Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Lieber Highflyer, respekt für deine offenen Worte. Zuerst einmal: Du bist nicht allein, und mit dir passt alles. Vielen Kollegen geht es so. Ich hatte diese Phase ebenfalls. Einige Jahre Kurzstrecke und fast jeden Tag zuhause und jetzt Langstreckenfliegerei mit viel zu langen Umläufen. Am Anfang hab' ich es fast nicht gepackt. Es ist zwar nur ein schwacher Trost, aber wie schon erwähnt ist es nunmal so dass man im Berufsleben nie soviel Zeit für Familie und Freunde bekommt wie man braucht. Viele meiner Nachbarn verlassen morgens das Haus und kommen erst nach Hause wenn die Kinder schon schlafen... Sicherlich, sie sind nie mehr als einige Kilometer von ihnen entfernt, und wenn tatsächlich irgendwelche besonderen Umstände eintreten würden könnten Sie das Büro verlassen und zum Arzt, in die Schule etc.. fahren. Doch wie oft ist das wirklich notwendig? Mit ein bisschen Glück ist man zu 50% dieser Gegebenheiten sowieso daheim..und für die anderen 50% sollte man sich nicht das Leben schwer machen. Ein anderer Punkt sind natürlich Veranstaltungen im Bekannten/Freundes/Familienkreis. Jeden Tag trudeln per Mail, Facebook, SMS etc... Einladungen für diverse Geburtstagsfeiern usw.. ein...oftmals viel zu spät denn der Dienstplan steht schon. Hier ist es wichtig sich mal vor Augen zu halten was man denn wirklich verpasst? Muss man auf jeder Party, mit immer den gleichen Leuten, immer über die selben Themen "small talken"? Ich versuche seit Jahren, mehr oder weniger erfolgreich, den Leuten klarzumachen dass ich 2 Monate vorher wissen muss wann ihre Feiern stattfinden..sonst müssen sie ohne mich auskommen. In der Familie funktioniert das gut, und bei den engeren Freunden auch. Diverse Termine in der Familie (Hochzeiten, Elternsprechtage, Einschulungen etc..) sind sowieso meistens Monate vorher bekannt (ergo: requestbar). Um das alles unter einen Hut zu kriegen hab ich mir mal einen Jahreskalender drucken lassen. Dort stehen alle wiederkehrenden Termine drinnen. Ich sehe nach wer im April Geburtstag hat, und frage im Februar schon wann der beste Kumpel denn seine Party ansetzen wird. So kann man sich auch rechtzeitig frei requesten und mit ein bisschen Glück am Sozialleben teilnehmen. Es macht das "wegfliegen" trotzdem nicht leicht... Wenn Du wen zum reden brauchst...können uns gern per mail austauschen...geteiltes Leid ist halbes Leid. jstflyin@gmail.com Halt Dir auf jeden Fall vor Augen, dass immer etwas nachkommt. Du bist nicht in einer Einbahnstraße...wenn Du Dir sicher bist dass Du mit den Umständen nicht Glücklich bist wird sich eine Alternative finden. Ganz sicher! lg Airside |
Whoop New Board Member |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo airside, du scheinst, sofern vorhanden, eine Frau zu haben, die dein soziales Umfeld aufrecht erhält. Mit deiner Einstellung (sie kommt zumindest so rüber) alle deine Bekannten haben sich nach dir zu richten, ansonsten Pech gehabt, wirst du über kurz oder lang ziemlich einsam und alleine dastehen. Würde ich mir mal ernsthaft Gedanken drüber machen. Meiner Ansicht nach bedarf dieser Beruf seitens des Fliegenden eine extra Portion Mühe soziale Kontakte zu pflegen, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Mit dem Gedanken Friss oder Stirb kommst du da nicht weit. |
Flying Fox Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Whoop, so ein Quark! Es ist doch ganz normal, dass man die Termine mit seinen Freunden koordiniert. Das hat nichts damit zu tun, dass sich die Freunde nach einem richten müssen! Bei uns haben wir haben noch Glück: Ich weiss immer zwei Monate im Voraus wann ich frei habe. Ich muss mir also selten extra Tage freinehmen. Und wenn der Kollege obendrüber sich explizit Tage für die Termine seiner Freunde frei nimmt, dann ist das doch eher ein grosser Einsatz von ihm für die sozialen Kontakte. |
airside Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() "Mit deiner Einstellung (sie kommt zumindest so rüber) alle deine Bekannten haben sich nach dir zu richten, ansonsten Pech gehabt, wirst du über kurz oder lang ziemlich einsam und alleine dastehen." Ganz so arg ist es nicht, keine Sorge. Dass man seine Freunde wissen lässt, dass man nicht partout jedes Wochenende automatisch frei hat, und sich freuen würde allfällige Termine möglichst früh zu wissen damit man sich nach ihnen richten kann ist sicherlich im Sinne aller Beteiligten. Mein engster Familien/Bekanntenkreis weiß über meinen Beruf und die "Dienstplanproblematik" bescheid und nimmt, wenn möglich, Rücksicht. Und ich richte mich so gut es zu requesten geht danach. lg Airside |
Sandpitts Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo highflyer - zunächst einmal Respekt zu dem Mut für Deine offenen Worte - die ich in der Grundtendenz gut verstehen kann; kann es einfach auch ab & zu kaum mehr - nach 10 Jahrem im Laufrad auf der Langstrecke - ertragen, schon wieder mit einem Koffer nachts nach XYZ zu fliegen, anstelle meiner Familie daheim - wo immer das nach 8-maligem Umzug (!) derzeit ist - beistehen zu können & meiner Frau zu helfen unsere gemeinsamen Kids großzuziehen ... ich denke so zu wissen& nachempfinden zu können, was da so in einem los ist - welche Dramen sich da z. Teil beim allwöchentlichen "großen Abschied" abends um 21h mit Uniform, Mütze und großem Koffer mit den Kindern so abspielen, die mit einem Heulkrampf am Boden liegen, sich verzweifelt an Daddys Hosenbein klammern, weil der Daddy mal wieder (!) nicht zum Krippenspiel im KiGa dabei ist - wo die kleine Tochter doch dieses Mal die Maria spielen darf .... und Sie stets Angst haben, er könnte vielleicht gar nicht mehr zu Ihnen zurück kommen - so etwas darf man nicht auf Dauer mit den kleinen Kinderseelen machen ! Das mag hart sein - aber andere Berufe sind es natürlich eben auch - beim Bund früher war man teilw. auch schon mal über 3 Monate weg von daheim/ Canada / Goose-Bay - You name it ... daher möchte ich die Hansens Skipper hier im Forum mal bitte zu dem Post im "Wonnabe"-Forum mal Stellung zu nehmen, ob es als Pilot bei LUFTHANSA auf der Langstrecke mittlerweile ein solches "Hundeleben" ist, wie die toughen Dienstpläne auf A 340 auf den "Minimum-Rest-Rennstrecken" bei der Lufthansa leider annehmen lassen: "2 Dienstpläne Langstrecke bei LUFTHANSA zum Vergleich 1. freier Tag
1. Frei Da ich den gleichen Vogel / A343/ in ME fliege bin ich - ehrlicherweise - ziemlich geschockt von diesen massiv stressigen & auf Dauer nicht durchzuhaltenden Dienstplänen, die wir hier so nicht haben; mit derartigen Dienstplänen bist Du nach max. 10 Jahren durch & fertig, abgeflogen & definitiv reif für eine mehrmonatige Kur - das Erreichen des Rentenalters bei Hansa mit 65 halte ich mit SOLCHEN Dienstplänen aus gesundheitlichen Gründen für ausgeschlossen - daher meine dringlichste Empfehlung: merke: es hat eben alles seinen Preis im Leben, und der für das "Premium Gehalt von 150 k€" bei Hansens ist im schlimmsten falls ein vorzeitiges Ableben, im günstigeren Falle, nur Gastritis, Tinnitus o.ä. mit Mitte 40 Jahren ...; daher bin ich der einzige meines ehem. "Shephard-104-Cactus-Clubs" der noch fliegt - Over & Out - mal wieder gute 6000 km von meiner Familie entfernt .... [Diese Nachricht wurde von Sandpitts am 03-05-2012 editiert.] |
direct-to Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ich möchte diesen Beitrag nicht zerschießen und hoffe dass er so weitergeführt wird wie bisher. Allerdings glaube ich dass Kurzstrecke zum Beispiel bei AB wie ich das 6 Jahre gemacht habe nicht die Lösung ist. Früh Palma oder die Flüge nachts nach Ägypten und immer mit 1, 2 Tagen frei dazwischen - die vergibt der Körper auch nicht. Das nur mal am Rande... |
eazy Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @sandpitts: Dieses Thema kann man sicher in alle Facetten diskutieren. Generell finde ich das Thema FDZ-Ausreizung etc. auch nicht gut, ebenso wie alle anderen negativen Aspekte des Arbeitslebens, die sich -unabhängig von der Fliegerei- in den letzten Jahren eher negativ entwickelt haben, wenn es um das Thema "Leben" geht... Ich rege nur stets einen Blick über den Tellerrand an: |
Dash Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ob Langstrecke oder Kurzstrecke, viel Unterschied ist nicht. Klar, wenn man in der glücklichen Situation ist dort zu arbeiten wo man auch wohnt, oder die Familie mitnehmen kann, dann erleichtert das natürlich einiges. Aber das geht eben nicht immer. Nach mittlerweile 2 Pleiten und insgesamt die z.Z. 6. Base haben wir uns irgendwann mal entschieden einen Lebensmittelpunkt zu haben und ihn auch da zu lassen. Die Familie immer mit zu ziehen ist auf Dauer auch keine Lösung. Die Frau findet nicht immer einen Job und man verliert Freunde, gerade die Kinder. Und dann wird mal wieder eine Base zugemacht, der Flieger geht weg oder im schlimmsten Fall geht der Laden Pleite und man darf sich über einige Jahre mit Contracts durchhangeln, da kommt Umziehen schon gar nicht in Frage. Also Pendeln und das ist auf der Kurzstrecke auch nicht angenehm. Landung abends um 23 Uhr und am nächsten Morgen mit dem 1. Flieger um 6 Uhr nach Hause, damit man die Kleine wenigstens mal wieder vom Kindergarten abholen kann. Wenns schlecht läuft darf man am nächsten Abend schon wieder los und kann sich von seinem Nachwuchs die traurigen Worte anhöhern "... aber du bist doch gerade erst gekommen" Um 23Uhr in der Wohnung und am nächsten Tag geht eine Frühkette mit 4 Uhr aufstehen los. Vom allerfeinsten. Einen Vorteil hat die Kurzstrecke, wenn was passiert bin ich zumindest in max. 4h zu Hause. Arbeitgeber nehmen heute kaum noch Rücksicht auf die Schwierigkeiten die unser Beruf im Privatleben mit sich bringt. Warum auch, man macht sich ja nicht mal Gedanken darüber welche Probleme der Job selbst hat. Und dann immer die nette Frage, "Würden sie Umziehen" tja wenn das immer so einfach wäre. |
Austin Powers Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo Highflyer, du schreibst, du hast dir mit deinem Beruf einen Kindheitstraum erfüllt. Es hat eine weile gedauert, bis du dort hingekommen bist, wohin du wolltest; das heißt die Zeit davor entsprach noch nicht vollkommen deinem Traumberuf. Aber dennoch hattest du ein Ziel vor Augen. Seit fünf Jahren nun (korrigiere mich, wenn ich falsch liege) zehrst du von dem, was du dir als Kind als das größte im Leben vorgestellt hast, und ich bin mir sicher, vieles an deinem Job macht dich weiterhin glücklich. Doch genauso lange fehlt dir das berufliche Ziel vor den Augen. (Du hast es bereits erreicht.) Dies gibt dir die Möglichkeit zum Nachdenken und Resümieren. Diese Plötzlichkeit mag dich verwundern; aber ich denke, das ist normal. Wer kann es schon ausschließen, doch mir scheint das ganze etwas banaler als eine „tiefenpsychologische“ Angelegenheit. Als relativ junger Kollege, der noch keine eigene Familie gegründet hat, bedeuten für mich berufliche Ausflüge immer noch kleine Abenteuer. Aber die teils lebensfeindlichen Berufsumstände führen mir bereits die gleiche Ratlosigkeit vor Augen, was ich „später mal werden will“??? Alles Gute |
Lokführer Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @flyhigher777 Du bist damit nicht allein! Ich empfinde dieses Thema auch nicht als heikel. Wie hier schon gepostet wurde, geht es vielen Berufsgruppen so. Allerdings sind Eure Belastungen wirklich unverschämt. Mit Dir stimmt alles, nur mit den Rahmenbedingungen Deines Berufes nicht. Ich bin einmal am Tag irgendwann zu Hause. Es gibt zwar die übelsten Kombinationen von Früh-, Spät- und Nachtschichten mit einem Tag Frei dazwischen, aber über 60 Stunden Dienstzeit in 7 Tagen dürfen wir nicht kommen. Dienste mit auswärtigen Ruhen sind selten. Wenn, dann gehen die auch nicht über 48 Stunden. (Im Cargobereich sieht das aber ganz schnell auch mal anders aus. Da kommen auch Republikrundreisen von 4 und mehr Tagen zusammen.) Im Endeffekt habe ich mich zur Geburt unserer Tochter dafür entschieden, zu Gunsten der Familie auf einen Teil der Karriere zu verzichten und halte meine zeitliche Belastung durch den Job so gering wie möglich. Ich versuche zu Schulveranstaltungen Dienste zu tauschen, wenn es dann gar nicht passt. Freunde feiern auch gut ohne meine Anwesenheit, die kennen das Dilemma der 15 freien Wochenenden im Jahr ... . Zur Not würde ich verkürzt arbeiten, das geht bei uns. Die Frage, die ich mir hauptsächlich immer stelle ist: Wie wichtig ist mir das Gehalt im Verhältnis zum Verlust des Familienlebens. |
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