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Autor Thema:   Time to say good bye
wrl
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-21-2013 10:21 AM     Sehen Sie sich das Profil von wrl an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
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Viele Jahre hatte ich www.pilots.de schon gelesen, bevor ich meinen ersten Beitrag verfasste. Nicht anonym wie es im Forum üblich ist, sondern unter meinem richtigen Namen. Ich habe mich nie versteckt, war immer bereit zu meiner Überzeugung zu stehen, aber diese auch gegen bessere Argumente einzutauschen. Warum also hier ein Pseudonym verwenden?
Mittlerweile bin ich über 65 und als Pilot nur noch für die Belange der INTRO mit dem Flieger im Werksverkehr unterwegs. Das darf ich noch aber ganz allgemein kann ich nicht verstehen, warum das Alter, nicht aber Gesundheit und/oder Professionalität bestimmen, wann mit dem gewerblichen Fliegen Schluss ist?! Eine der vielen Ungereimtheiten dieser Branche und der Politik. Aber da es nun einmal so ist, will ich mich, als „nur noch“ Gesellschafter und Berater von Airlines, heute aus dem Forum verabschieden.

Vor 40 Jahren wagte ich als junger Pilot den Schritt in die gewerbliche Luftfahrt. Seit dieser Zeit kenne ich beide Seiten, kenne ihre Stärken, ihre Schwächen. Die Summe daraus ist dieser kritische Beitrag zum Abschied.
Früher wurde Pilot wer fliegen wollte, denn Fliegen machte Laune und stellte außerdem eine echte Herausforderung dar. Wen nur die vier goldenen Streifen, die Bewunderung der Gesellschaft oder das Gehalt interessierten, der war bald wieder draußen oder tot!
Kein Wunder, dass Piloten in Anbetracht der geforderten Leistung auch als das bezeichnet wurden, was schon in der Seefahrt Brauch war: „Kapitäne und erste Offiziere“, also Stellvertreter des Reeders außerhalb des Heimathafens. Kapitäne und 1. Offiziere waren die Top Manager, hoch angesehen, gut bezahlt und natürlich loyal der Firma gegenüber.
Doch wie hier im Forum zu lesen, scheint dieser einstige Traumberuf heute eher ein Albtraum zu sein?! Selbst ich bin verwundert, was aus dieser einst so stolzen Berufsgruppe, was aus dieser so glamourösen Branche geworden ist. Wo sind die strahlenden Persönlichkeiten aus Kabine und Cockpit, wo der Glanz einer PANAM geblieben?
Was sind die Gründe für diesen Niedergang?
Wer hier im Forum liest der könnte glauben, darauf eindeutige Antworten gefunden zu haben. Es sind die Bosse, die Unternehmer, die Regierungen, die subventionierte Konkurrenz aus der Sandkiste usw. Doch das ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Wahrscheinlich haben all diese Faktoren sogar nur wenig Einfluss auf diese traurige Entwicklung gehabt.
Einen Teil der Schuld tragen leider die Piloten selbst, weil sie die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkannt und dann auch noch die falschen Konsequenzen gezogen haben.
Diese Meinung will ich heute einmal begründen.
Solange Piloten, nach dem Start, mehr oder weniger auf sich gestellt und damit in entscheidend für das Gelingen oder Scheitern der Mission waren, spielten sie eine echte Schlüsselrolle. Sie mussten unterwegs auftretende Probleme selbst meistern und damit weit mehr tun, als den Flieger von A nach B bringen. Sie waren Manager, also Führungskräfte, denen man Maschine, Menschen und den Ruf der Firma anvertraute.
Das hat sich mit der breiten Einführung von Jets, wie die B 707 und die DC 8 allmählich geändert. Das Fliegen wurde immer automatisierter und das Navigieren, einst im Long Range Bereich die große Kunst, dank INS zum Kinderspiel. Die Aufgaben am Boden wurden von Fachpersonal übernommen, kurzum das Leben wurde leichter, Gehälter stiegen weiter und der hohe Status blieb unangetastet.
Doch mit der Einführung von Großraumflugzeugen wie DC 10, B 747 usw. veränderte sich alles grundlegend. Bald war klar zu erkennen, dass die großen Kapazitäten, am Ende auch das weltweite IATA Kartell, mit den monopolistisch hohen Preisen, zum Einsturz bringen und damit einen erheblichen Kostendruck bei den Airlines entstehen lassen würden.
Genau an diesem Punkt drehte sich das Blatt und genau an diesem Punkt machte die Zunft der Piloten den entscheidenden Fehler.
Sobald eine Firma über Kosteneinsparungen nachdenken muss, beginnt automatisch das Fragen nach dem Wert einer Leistung. Bei den damals verhältnismäßig hohen Vergütungen des fliegenden Personals lag es nahe, dass man überlegte, wie auch hier Kosten einzusparen wären.
Es waren zunächst gar nicht die Piloten die sich bedroht fühlten und sich zu wehren begannen. Diese Initiative ging von den Gewerkschaften aus, die sich eine neue und vor allen Dingen beitragsstarke Klientel versprachen. Nach bewährtem Muster in anderen Branchen verbreitete man die Angst vor Jobverlust und finanziellen Einbußen, denen man nur in organisierter Form entgegentreten könne. Den Anfang nahm das, meines Wissens nach, in England (wo sonst) griff dann aber schnell auf die USA, Frankreich und andere st****lustige Nationen über. Piloten degradierten sich selbst vom Manager zum normalen Arbeitnehmer!
In Deutschland war man zunächst klüger. Die sicheren Jobs bei LH, die nicht minder lukrativen Posten bei LTU ließen Einschnitte kaum befürchten. Aber irgendwie wollte man auch Kante zeigen denn es stand zu befürchten, dass es Veränderungen fachlicher Art geben könnte. Da wollten die Piloten unbedingt mit der Trumpfkarte „Kompetenz“ mitreden und zwar mit einer honorablen Standesvertretung, wie der Marburger Bund für Ärzte. Das war die Geburtsstunde der VC. Ernsthaft sollte im Dialog um Verbesserungen bei Technik, Ausbildung und Verfahren gerungen werden. Leider währte das nicht lange, denn bald begann die VC gegen alles zu protestieren, was von Arbeitgeberseite vorgeschlagen.
Die Erfolge bei wichtigen Fachthemen blieben dennoch oder gerade deswegen bescheiden. Zum einen weil die Argumente oft rückwärtsgerichtete und daher leicht zu wiederlegen waren, zum anderen weil bald nicht mehr die altgediente Hasen das Wort führten sondern junge Ideologen, die in die Führungspositionen der VC drängten. Es gab nichts wozu deren Sprecher nicht blitzschnell mit voreiligen Kommentaren zur Stelle waren. Kaum sahen sie ein Mikrofon, schon wurde „fachkundig“ der Schuldige ausgemacht und - oder Unternehmensschelte betrieben. Anfangs war das ja noch ganz unterhaltsam, aber als gravierenden Veränderungen anstanden wurde dieses Polemisieren kontra produktiv.
„Niemals werden wir ohne einen Flugingenieur auf Langstrecke gehen!“ Eine der ersten Kriegserklärungen mit absurden Konsequenzen. Der Flugingenieur wurde durch moderne Technik ersetzt und sein Arbeitsplatz fehlte daher in den neuen Flugzeugen. Damit wollten sich die VC nicht abfinden. Als Kompromiss bekam der FI dann einen Mittelplatz hinter den Piloten damit er weiterhin alles „beobachten“ und ein bisschen an den Gashebeln fummeln konnte. Das war so abstrus wie der Heizer auf der Elektrolokomotive und wurde bei der Weiterentwicklung der Maschinen abgeschafft, als der Pulverdampf verflogen war. Nachdem viel Geld zum Fenster hinausgeworfen und noch mehr Porzellan zerschlagen worden war, wurden die FI `s in den Ruhestand geschickt, bzw. umgeschult. Viele der LTU Flugingenieure flogen nach dem Erwerb des ATPL beim NFD um, auf Metro – Linern, ihre nach Betriebsvereinbarung vorgeschriebenen Stunden zu sammeln. Das waren fachlich hervorragende Piloten, nette Kollegen und wir bedauerten sehr, dass sie uns wieder verließen. Auch das war reine Zeit und Geldverschwendung, denn problemlos hätte man diese bestens ausgebildeten Leute, sofort als Co Piloten einsetzen können. Doch dagegen verwahrten sich die Arbeitnehmervertreter weil sie sonst ihre einmal ausgehandelten Einstellungskriterien über Bord hätten werfen müssen.
Die wirkliche Schwäche der meisten Mitarbeitergremien besteht meines Erachtens darin, dass sie an bestehenden Dingen oft nur deswegen festhalten, weil sie irgendwann einmal erstritten wurden und man Angst hat, dass deren Streichung einer Niederlage gleich käme. Dabei hat selbst Adenauer, wenn er sich eines Besseren besann, ganz locker gesagt: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?!“ Vielleicht gehört das einfach dazu, vielleicht aber ist es aber auch nur die Angst, doch nicht ganz durchzublicken und daher über den Tisch gezogen zu werden wenn man auf einen Vorschlag der Arbeitgeber eingeht.
Nicht unerwähnt möchte ich an dieser Stelle den Aufruf lassen: „Nie werden wir über den Teich mit weniger als 3 Triebwerken fliegen!“ Wer hätte damals gedacht, dass nur 20 Jahre später, selbst hier im Forum, über den Unsinn von mehr als 2 Turbinen gelästert wird!
Irgendwann wurden den Airlines diese offensichtliche Blockadehaltung und das ständige Fordern lästig und man begann sich in den Personalbüros zu fragen, ob denn die Leute mit den hohen Gehältern im Cockpit, wirkliche Führungskräfte oder nur „Maschinisten“ seien!
Genau damals befand sich die Zunft vor dem „Point of no Return“! Zurück hätte das klare Bekenntnis bedeutet: „Wir sind Manager die sich für die Firma den Ar… aufreißen!“ Weiter fliegen hingegen die klare Ansage: „ Wir sind Arbeitnehmer und erstreiten mit Gewerkschaften, Tarifverträgen, Arbeitnehmervertretern, St**** usw., unsere Rechte gegenüber denen, die da oben sitzen!“
Das war es, was die Funktionäre hören wollten und getreu dem Motto: „Wenn es unser starker Arm so will, dann stehen alle Räder still!“ wurden in den Augen der Chefs aus einer Elitetruppe uniformierte, lästige Störenfriede die mittlerweile bei fast allen Airlines dieser Erde, ein grottenschlechtes Standing haben.
Hätte man irgendwann einmal auf die warnenden Stimmen gehört, dann wäre so manches aufzuhalten gewesen. Aber statt konstruktiv bei den notwendigen Sparprogrammen und der Abschaffung von überkommenen Strukturen mitzuwirken, statt klar zu zeigen, dass auch unternehmerisches Denken zu den Kompetenzen eines Piloten zählt, tat und tut man, wie ein trotziges Kind, genau das Gegenteil.
Das drei (Frau) Mann Cockpit war Geschichte und statt sich zu freuen, dass einem die einstigen Proteste niemand mehr vorhielt, hat man es teilweise wieder erstritten. Die „enlarged Crew“, zur Vermeidung von Fehlern wegen Übermüdung bei Langstreckenflügen, wurde daher als Verhandlungserfolg im Interesse der Sicherheit gefeiert. Doch was Kritiker dieser Regelung von Anfang an ins Spiel brachten, hat sich spätestens nach dem tragischen AIRFRANCE Unfall als richtig erwiesen, es fehlte an Kompetenz im Cockpit! Der Kapitän hatte sich kurz nach dem Start, zur Ruhe begeben und zwei CO Piloten, trotz einer drohenden Gewitterfront, alleine gelassen.
Ich bin lange genug geflogen um zu wissen, dass Müdigkeit nur bedingt eine Frage von Ruhezeiten, Nacht, Zeitzonen oder sonstigen Dingen ist und demzufolge auch nur in begrenztem Umfange durch Gesetze und Betriebsvereinbarung vermieden werden kann. Müdigkeit ist eine Folge verschiedenster Einflüssen und die häufigste Ursache ist die Unterforderung die der heutige Flugbetrieb mit sich bringt. Ich habe oft genug erlebt, dass mir trotz ausgiebigem Schlaf, schon kurz nach dem Start die Augenlider schwer geworden sind. Ich habe selbst bei weniger langen Flügen gegen die Sonne mit der Müdigkeit gekämpft und mich immer wieder gefragt was denn der wirkliche Grund dafür sein könnte. Da ich keine Antwort darauf gefunden habe bin ich offen mit diesem Thema umgegangen. Wenn ich einmal müde wurde, sagte ich das meinem CO und habe dann, wenn er einverstanden war, die Augen für ein paar Minuten zugemacht. Umgekehrt galt das gleiche Recht und das ist nach meiner Erfahrung selbst auf langen Flügen wirkungsvoller, als der planmäßige Rückzug auf einen mehr oder weniger geeigneten Schlafplatz. Ob müde oder nicht, Adrenalin haben wir alle im Körper und wenn es etwas zu tun gab, wenn gar etwas ungewöhnliches passierte, habe ich nie erlebt, dass die Crew nicht sofort hellwach und zu 100 % leistungsfähig gewesen wäre. Ich weiß, es gibt immer Beispiele wo das anders war, aber wir Menschen sind ebenso wie die Technik niemals perfekt.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Auch ich bin der Meinung, dass die gesetzlichen Vorschriften hart an der Grenze liegen und daher auch in Einzelfällen nicht ausgeschöpft werden sollten. Aber dann muss man konsequent sein und bei diesen Ausnahmefällen auch zwei Kapitäne + einen Co Piloten auf die Reise schicken, es aber in der Regel bei den gesetzlichen Bestimmungen belassen. Um das sachlich zu diskutieren bedarf es aber gegenseitigen Verständnisses und Vertrauens.
Doch dieses Vertrauen fehlt, weil allzu oft mit dem Schlagwort Sicherheit die Unternehmen zu Zugeständnissen bei Dienstzeiten, Besatzungsstärke usw. in die Enge getrieben und so Forderungen ganz anderer Natur durchgesetzt wurden. Im Grund geht es meistens also nur um Geld und Privilegien. Diese Ziele will man mit dem Verweis auf Sicherheit und anderen schwer zu quantifizierenden Dingen durchsetzen. Doch genau damit macht man den Unternehmen das Leben schwer und damit outet man sich als Führungskraft.
Das fliegende Personal braucht dringend mehr Standesvertreter die mit sachlichen Argumenten und der Bereitschaft zu guten Kompromissen mit den Kaufleuten am Tisch sitzen. Sie sollten das Thema Sicherheit nur dann aufgreifen, wenn es wirklich elementar ist und nie als Vorwand um anderen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Damit verunsichert man nur die Passagiere, findet aber bei den Fachleuten kein Gehör. Die Diskussion über die neue EU Dienstzeitenregelungen ist daher so ein Thema, weil es in erster Linie um Befindlichkeiten geht. Lange Flüge, frühes Aufstehen, Schichtpläne, Zeitzonen sind und bleiben ermüdend. Daher muss jeder verantwortungsbewusste Pilot für sich ein Verfahren entwickeln wie er im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften fit bleibt. Kann er das nicht, hat er den falschen Beruf gewählt weil er selbst ein Sicherheitsrisiko darstellt!
Solche Dinge habe ich immer thematisiert. Anfangs sehr emotional, später wurde mein Ton ruhiger, vermittelnder. Ob ich damit Nachdenklichkeit oder gar ein Umdenken bewirkt habe weiß ich nicht. Kleine Veränderungen glaube ich erkennen zu können, auch wenn hier im Forum die geballte Faust, die pauschale Verurteilung von Managern und Kapital das häufigste Symbol sind.
Wenn sich das Verhältnis zwischen dem fliegenden Personal und den Führungsebenen nicht bald deutlich verbessert, wenn gute Zusammenarbeit nicht dem Säbelrasseln Platz macht, dann sind die Folgen vorgezeichnet. In allen Wirtschaftszweigen, nicht nur in der Luftfahrt, läuft es auf dem ganzen Globus dann nach dem gleichen Schema ab. Die Forderungen der Arbeitnehmer übersteigen die (echte oder gefühlte) Leistungsfähigkeit der Unternehmen. Mit Arbeitskämpfen setzen die Gewerkschaften ihre Ziele dennoch durch und feiern am Ende einen Erfolg. Nach einiger Zeit kommt der nächste Kampf. Der wird damit gerechtfertigt, dass entgegen der Drohung der Arbeitgeber ja auch beim letzten Mal nichts passiert ist usw. Doch irgendwann wird es einfach zu viel und dann werden die Weichen anders gestellt. Danach werden die Arbeitgeber oft sogar sehr nachgiebig. Zu verlieren haben sie nach Realisierung der neuen Pläne meist auch nicht mehr viel, aber zu deren Umsetzung müssen sie oft mit Kompromissen Zeit gewinnen. Steht der Plan für die Zukunft (z. B. Outsourcing oder Verlagerung in das Ausland) einmal fest, dann ist er irreversibel und es folgt die für Mitarbeiter schmerzhafte Neuausrichtung.
Vor Jahren hatte ich die Sorge, dass man irgendwann nur noch einen Piloten als Notreserve in einem ansonsten vollautomatischen Flieger braucht. Doch das war ein Denkfehler! Große Airlines brauchen im Grunde genommen überhaupt keinen eigenen Flieger geschweige denn einen eigenen Piloten. Sie brauchen diese ebenso wenig, wie Speditionen eigene Lastwagen und Fahrer oder Adidas eigene Fabriken mit Schuhmachern. Der Wert ist die Marke, die Logistik, die Entwicklung, der Vertrieb, alles Dinge die man mit wenigen, hoch bezahlten Spezialisten in Deutschland erledigen kann. Die Arbeit hingegen wird dorthin verlagert oder an Subunternehmer vergeben, wo sie preiswerter als in Eigenregie erbracht werden kann. Piloten braucht dann nur noch die GA.
Auf die Frage, wer denn die in fernen Ländern, billig produzierten Waren kaufen, wer mit den Flugzeugen fliegen soll, wenn in Deutschland die breite Masse keine Arbeit mehr hat, ist die Antwort erschreckend hart: „Das interessiert in einer globalisierten Welt niemanden mehr, denn auch die Kunden sitzen dann dort, wo produziert wird!“
Deswegen müssen Piloten, wenn sie eine Zukunft in Europa haben wollen, wieder zu Mitgliedern oder mindestens zu Partnern des Managements werden! Nur in echter Teamarbeit lassen sich unsere Airlines globalisieren und weiterhin als anerkannte Marken gegen den Rest der Welt bestehen.
Doch noch etwas möchte ich hier loswerden, was nicht nur mein Verhältnis zu Piloten erschüttert hat. Es gab immer Zeiten mit sehr vielen, neuen Piloten und so wie heute bettelten diese um jeden Job. Egal ob GA oder Regional, sie wollten nur fliegen und versprachen dafür Alles zu tun. Die meist jungen Airline Chefs, so auch ich, glaubten diesen Worten und machten das, was heute niemand mehr tun würde. Bezahlten das Type Rating, akzeptable Einstiegsgehälter und das alles nur verbunden mit einer entsprechend langen Vertragsbindung für beide Seiten, wohlgemerkt! Doch das hielt die wenigsten Piloten davon ab, sich weiter bei Airlines mit großem Gerät zu bewerben. Bekamen sie dort einen Job, warfen sie von heute auf morgen bei ihrem „noch“ Arbeitgeber alles hin. Die wenigsten hielten sich an Kündigungsfristen, geschweige denn dachten sie daran, die Kosten des Type Rating, wie vereinbart, anteilig zurück zu zahlen. Unterstützt von Gewerkschaften und VC (man darf niemandem seine Chance nehmen) bekamen sie dann vor Gericht auch oft noch Recht. Die Folgen bei den Ex – Arbeitgebern waren teilweise katastrophal und die daraus entstehenden Wut verständlich. Bekanntlich trifft man sich immer zweimal im Leben und ebenso wie die Piloten wechselten auch viele deren einstige „Opfer“ zu den großen Airlines. Keines von denen hat je vergessen, wie brutal man von einigen Piloten schon einmal vorgeführt wurde. Dieses Misstrauen steckt ganz tief im Unterbewusstsein und bestimmt das heutige Handeln!

Niemals war es meine Absicht den Berufsstand der Piloten zu diskriminieren. Nein ich war selbst stolz als ich mein Hemd mit den begehrten Streifen schmücken und meinen ersten Flug absolvieren durfte. Mich hat das Fliegen fasziniert, mir hat die Luftfahrtbranche gefallen und ich dachte das würde immer so bleiben. Es war nicht das Geld was mich reizte es war das Gefühl etwas Besonderes zu tun!
Es war mein Leben, meine Welt und daher wollte ich auch meinen Mitarbeitern gegenüber loyal sein. Es war selbstverständlich mich in ihre Rolle zu versetzen, ihre Anregungen und Kritiken ernst zu nehmen. Mit Ausnahme bei der LTU entstand daraus überall gegenseitiges Vertrauen. Doch ausgerechnet bei dieser Gesellschaft, die mein ultimativer Traum von einer Airline war und mit der ich ganz große Pläne hatte, ist alles schief gelaufen. Was immer wir tun wollten scheiterte am massiven Wiederstand von PV, Betriebsräten und meine Abschiedsworte gingen in einem Pfeifkonzert unter. Das tat verdammt weh und ich fragte mich noch lange, was ich eigentlich falsch gemacht hatte. Die Antwort gab mir die Zukunft. Es lag nicht nur an mir, denn Achim Hunold, der mit Begeisterungsrufen als der weiße Ritter begrüßt wurde, erging es nicht anders. Heute ist von dieser einst hochprofitablen Fluggesellschaft nicht mehr viel übrig. Schade genug, aber noch trauriger wäre es, wenn diesem Schicksal weitere, namhafte Arbeitgeber, aus den gleichen Gründen folgen würden.
Natürlich bleibe ich in der Branche. Bei InterSky und der INTRO – Aviation habe ich eine Menge Aufgaben, aber leider nicht mehr im aktiven Flugbetrieb und das ist der Grund für diesen Beitrag für diesen Abschied aus einem Forum welches einst für aktive Piloten geschaffen wurde. www.pilots.de ist leider etwas einseitig und andere Foren sind aktueller, breiter und neutraler aufgestellt. Dennoch waren viele Beiträge, in denen sachlich auf Probleme eingegangen und Lösungsansätze, geprägt von Fachwissen, aufgezeichnet wurden für meine Arbeit oft sehr hilfreich. Dafür meinen herzlichen Dank und daher werde ich auch zukünftig ab und zu als interessierter Leser diese Seite aufrufen.
Den Aktiven unfallfreie Flüge, den Pensionären nette Erinnerungen, dem Lokführer weiterhin ein frohes Rangieren im fremden Terrain, den Journalisten, dass sie hier weiterhin Ergänzungen für ihre Stories finden und allen die einfach nur mitlesen und mitschreiben, alles Gute!
Euer WRL

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anflug
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-21-2013 02:34 PM     Sehen Sie sich das Profil von anflug an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Lieber Herr Wöhrl,
ich wünsche Ihnen für Ihren Manager-Un-Ruhestand viel Erfolg und die verdienten Erfolge die diese Zeit mit sich bringen kann, wenn man mit der „richtigen“ Awareness um sich schaut.
Jemanden zu kritisieren, der so viel erreicht hat wie Sie, ist schon schwierig, aber da Kritik nicht nur eine emotionale Seite hat (…wie oft hier leider zu lesen), sondern eben immer auch eine sachliche -und Sie wissen welchen Wert eine gute Kritik haben kann (so man über der emotionalen Seite stehen kann), möchte ich Ihnen meine Sicht auf Ihre Einschätzung kurz darlegen.
Wenn Sie sagen, dass Piloten mehr eine Position des Managers einnehmen sollten, möchte ich als erstes erwidern, dass Piloten nie und zu keiner Zeit Manager waren.
Es gibt durchaus notwendige Eigenschaften, die beiden Berufsgruppen ähnlich sind (Entscheidungsstärke, Faktensicherheit, Führungsstärke, Stressresistenz…), aber eben auch einen gravierenden Unterschied: Risikobereitschaft.
Jene Risikobereitschaft, die getragen und gestützt durch die o.g. Eigenschaften, Sie hat so erfolgreich als Unternehmer werden lassen, -aber nicht als Pilot! Nicht weil Sie kein erfolgreicher Pilot wären, diese Einschätzung kann und will ich nicht treffen, sondern weil ein Pilot nur dann erfolgreich ist, wenn er nicht risikobereit außerhalb der Norm (=risikobereiter Unternehmer, der außerhalb der Norm der anderen Manager Wege findet, ausprobiert, etc. die ihn erfolgreicher machen), sondern immer innerhalb der Norm/SOP etc. die Herausforderungen bedient.
Wenn man nun von einem/den Piloten verlangt mehr Manager zu sein, verlangt man etwas was den persönlichen Attribute der meisten Piloten zu wider läuft, (Ausnahmen bestätigen die Regel, es gibt unternehmerisch erfolgreiche Piloten und fliegerisch „erfolgreiche“ Manager, aber nur als Ausnahme soweit ich das überblicken kann, sonst gäbe es ja tausende „Wöhrls“, was Ihnen sicherlich auch nicht recht wäre ;-)).
Das Piloten entsprechend Ihrer eigenen Wege für Ihre Rechte streiten, ist deshalb genauso relevant, wie die entsprechende Bereitschaft auf Arbeitgeber-/Managerseite.
Die Bereitschaft aus gegensätzlichen Ansichten einen produktiven Kompromiss zu entwickeln, setzt jedoch etwas voraus, was sowohl der „erfolgreiche“ Pilot besitzt, wie auch der erfolgreiche Unternehmer und was man in fast keinem BWL-Buch findet, noch in einem Flugbuch:
gesunden Menschenverstand! Und dieser beginnt u.a. beim Verstehen des Anderen.
Deshalb wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg beim Verstehen, Gesundheit & Zufriedenheit!

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Dudeldideldum
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-21-2013 02:36 PM     Sehen Sie sich das Profil von Dudeldideldum an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Tschö

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low_fuel
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-21-2013 05:16 PM     Sehen Sie sich das Profil von low_fuel an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Sehr geehrter Kollege WRL,

wenn Sie hier nichts mehr schreiben, ist der einzige Forums-Teilnehmer, der das Rückgrat hat, mit seinem Namen zu posten, nicht mehr dabei. Das ist traurig. Aber ich hoffe sehr, dass Ihre Geschichte und die der Intersky noch lange weitergeht, letztere ist jetzt schließlich die einzige verbleibende Regional-Airline in Deutschland (ich lasse die kastrierten und nicht überlebensfähigen LH-Regionalcarrier, die man nach und nach entsorgt hat, hier mal aus), und die einzige, die in letzter Zeit überhaupt Piloten eingestellt hat.

Was Sie bei Intersky an Unternehmergeist zeigen, hätten sich alle IQ-Mitarbeiter, deren Besitzer mit unternehmerischen Risiko außerhalb LH überfordert waren, sehr gewünscht. Vom unternehmerischen Super-GAU OLT aka Contact AIr Flugdienst GmbH ganz zu schweigen. Ich hoffe sehr, dass der Plan einer eigenständigen kleinen Regional-Airline funktioniert und hoffe, Sie gehen noch lange nicht in Rente.

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vogelparadies
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-21-2013 05:31 PM     Sehen Sie sich das Profil von vogelparadies an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Superschade. Naja - vielleicht überkommt es Sie ja mal, etwas "rheinländisch" zu handeln - nach dem Motto "Niemals geht man so ganz"? :-)

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germanpilot1
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-21-2013 06:56 PM     Sehen Sie sich das Profil von germanpilot1 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
ENDLICH!

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EX-LTU
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-21-2013 07:05 PM     Sehen Sie sich das Profil von EX-LTU an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Wo ist eigentlich die Mitarbeiterbeteiligung xxx zu xxx zeiten?

[Diese Nachricht wurde von EX-LTU am 04-21-2013 editiert.]

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Supercub
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-21-2013 08:20 PM     Sehen Sie sich das Profil von Supercub an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Wenn man diese Abschiedsrede gelesen hat, kann man dem Titel des Threads einfach nur noch zustimmen.

[Diese Nachricht wurde von Supercub am 04-21-2013 editiert.]

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DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-22-2013 02:19 AM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Das hört sich alles wunderbar pathetisch an...allerdings ist die Realität meiner Meinung nach sachlich sehr überschaubar und auch mit viel weniger Worten zu beschreiben:

Zu viele verfügbare Piloten am Arbeitsmarkt, zu wenig Arbeitsplätze für Piloten am Arbeitsmarkt. Ein mittlerweile schon jahrzehntelanges Überangebot an Arbeitskräften. Die Folgen davon sieht man.

Das ganze Gerede um Piloten als Manager halte ich für überzogen. Ein Pilot, der außer (bestenfalls!) Abi und ATPL nichts hat, ist nicht ausreichend qualifiziert, ein Manager zu sein. Sonst könnten wir ja die Wiwi- und BWL-Studiengänge direkt abschaffen, wenn Abiturienten demnächst Manager sein können. Die Branche hatte in der Vergangenheit einfach Boomzeiten und es war nicht für Kreti und Pleti möglich, die Ausbildung zu finanzieren (so wie es heute ist). Da passte einfach das Verhältnis zwischen Arbeitskräfteangebot und -nachfrage. Andere Unterschiede sehe ich ehrlich gesagt nicht, abgesehen vom Wandel der Technik.

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HME
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-22-2013 02:34 AM     Sehen Sie sich das Profil von HME an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Lieber WRL,

bei aller Dissonanz und verschiedener Meinung ist immer der offene und faire Umgang miteinander wichtig. Während Ihrer Zeit bei der DBA gewann ich diesen Eindruck von Ihnen.

Die allmählich sich ändernde Kultur im Umgang mit Piloten ist ein Symptom, das auf die Veränderung des gesamten Arbeitsmarktes zurück zuführen ist. Die Agenda 2010 der große Wurf der SPD, war der Beginn einer Umwandlung der Beschäftigungsverhältnisse allgemein. Es ist nur natürlich, dass sich das konsequenterweise auch bei Piloten, Anwälten, Ärzten, Lehrer und Professoren auswirkt. Zu glauben ein anderes agieren der VC würde diese Erosion verhindern greift zu kurz.

Auf dem Flughafen Berlin-Tegel sind mittlerweile 50% der Beschäftigten aus dem Bereich der Leiharbeit tätig. Auf der Baustelle des BER sieht es noch schlimmer aus, sub-sub-sub-Unternehmer.
Der Trend ist allein mit nationalem Bestreben nicht zu stoppen. Die Kaufkraft von immer größeren Teilen der Bevölkerung sinkt ab. Der Trend hin zum billigen Produkt greift in immer größeren Bereichen der Bevölkerung Raum. Nicht umsonst entstehen immer mehr Preisportale für immer mehr Produkte bis hin zum Zahnersatz im Ausland. Die Schichten in der Bevölkerung, die nach Qualität streben und bereit sind dafür auch etwas mehr Geld auszugeben, sowie dazu auch in der Lage sind, werden vom Fiskus zur Kasse gebeten bis auch diese Gruppe kaum noch in Erscheinung tritt.
Die Unternehmen werden damit zu einem Preiskampf und zu Sparmaßnahmen gezwungen die auch vor der Qualität und dem Namen nicht halt macht. Im innerdeutschen Verkehr wird zur Zeit das Image und der Name der Lufthansa vernichtet, AB hat versucht eine türkische Tochter auf zu bauen. Grillfleisch ist beim Discounter billiger als Hundefutter und ich bin davon überzeugt, wenn das falsch deklarierte und mit Pferdefleisch gemischte Lebensmittel zum drittel des Preises als "minderwertig aber nicht schädlich" verkauft worden wäre, es wäre der Verkaufs-Renner geworden.
Von weiterem Preisverfall in der Luftfahrt werden wir durch die EU geschützt. Sollte die EU alle Begrenzungen aufheben stehen morgen überall Flugzeuge aus dem nahen und fernen Osten auf den Flughäfen. Die Preise fallen in den Keller. Wer glaubt, dass unsere europäischen Kunden weiterhin treu und zuverlässig bei den einheimischen Airlines buchen, der glaubt auch an den Osterhasen. Wir können unsere Kosten durch den Preis nur noch decken weil der Markt abgeschottet ist und Lande- und Flugrechte innerhalb der EU gezielt und ausgewählt vergeben werden. Echt Konkurrenzfähig mit dem Weltmarkt sind wir nicht.
Herr WRL, da kann weder die VC noch eine andere Gewerkschaft etwas ausrichten.
Eines Tages wird es kein Flugzeug größer als 14t und D- Kennzeichen geben, es wird wirtschaftlich gegen die Konkurrenz nicht mehr darstellbar sein. Treibstoff, Abfertigung, Gehälter, Steuern und der europäische Amtsschimmel werden dafür genau so sorgen wie der nach dem billigsten Flug, dem billigsten Urlaub lechzende Kunde.
Bezüglich der Müdigkeit liegen Sie nicht ganz falsch, aber so einfach ist es in weiten Bereichen der Luftfahrt nicht mehr. Dort wo Strecken von mehr als 15 Stunden Dauer geflogen werden, ist das Zweimann-Cockpit einfach nicht mehr möglich. Regelungen sind dringend erforderlich.
Und wenn Sie schon den Unfall der AF erwähnen, muss man auch über Training reden.
Der EU-Pilot geht zweimal im Jahr zum SIM, wollen Sie allen ernstes das als Training bezeichnen? Wie oft trainieren Sie den Abschlag beim Golf, oder die Rückhand beim Tennis? Zweimal im Jahr? Wie oft trainiert der Musiker mit seiner Geige?
Der Pilot übt den Notfall alle sechs Monate ! Da kann keiner beim besten Willen von "Üben" reden. Einige von uns fliegen Kurzstrecke und sind noch nebenbei als Fluglehrer tätig, da mag es noch ok sein. Die Piloten die lediglich Langstrecke fliegen machen pro Monat eine bis drei Landungen. Sie haben überhaupt keine Chance zu üben sondern sind auf die beiden SIM-Sessions pro Jahr angewiesen. Das ist viel zu wenig. Eine Verdoppelung rate ich dringend an. Sollte es weiter zu Systemausfällen an Bord von Flugzeugen kommen, wird es auch zu Unfällen aufgrund fehlenden Könnens kommen.

Übrigens: Es schreibt nicht nur WRL ohne Pseudonym.
Mein 25 Jahre alter 3-Letter-Code ist nicht nur unter Kollegen bestens bekannt:

HME

IP: Gespeichert

DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-22-2013 04:10 AM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von HME:
Die Agenda 2010 der große Wurf der SPD, war der Beginn einer Umwandlung der Beschäftigungsverhältnisse allgemein.

[...]

Auf dem Flughafen Berlin-Tegel sind mittlerweile 50% der Beschäftigten aus dem Bereich der Leiharbeit tätig. Auf der Baustelle des BER sieht es noch schlimmer aus, sub-sub-sub-Unternehmer.


Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Die Leiharbeitsseuche grassiert aktuell auch in Branchen, von denen man es niemals für möglich gehalten hätte bis vor wenigen Jahren.

Wenn man vor 10 Jahren was von Piloten, Ingenieuren usw. als Leiharbeitern erzählt hätte, wäre man ausgelacht worden. Leider wird die Leiharbeit nach und nach zum Standard und verdrängt die normalen Anstellungsverhältnisse. Renommierte Firmen wie Audi und BMW stellen z. B. praktisch nur noch Leiharbeitsingenieure ein. Wir reden hier also nicht von einfachen Hilfsarbeitern, sondern von Hochqualifiziertem mit 5 Jahren Studium...

Bei den Piloten hält das genau so Einzug. Man kann dem im Grunde nur gesetzlich und am besten EU-weit begegnen. Equal-Pay gesetzlich vorzuschreiben, wäre ein probates Mittel, und zwar ohne die lächerlichen Hintertürchen, durch die man über individuelle Tarifverträge Equal-Pay einfach aushebeln und unter Niveau bezahlen kann. An dem Tag, wo das kommt, ist die Leiharbeit wieder das, was sie sein soll: Ein flexibles Werkzeug zum Abfangen von Spitzenauslastungen im Betrieb, und nicht wie aktuell ein instrument, um Löhne zu drücken, Kündigungsschutz zu umgehen und die Arbeitnehmer abzuzocken.

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lazyeight
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-22-2013 04:37 AM     Sehen Sie sich das Profil von lazyeight an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ein interessanter Beitrag über ein halbes Jahrhundert Luftfahrt - Personal und Piloten.

Mir gingen beim lesen eine Menge Erinnerungen durch den Kopf. Vor allen Dingen als beim NFD viele Jungpiloten über Nacht abhauten um bei LTU etc. anzufangen. Die "Zurückgebliebenen" flogen sich den Ar... wund um das Shedule aufrecht zu erhalten und WRL war sich nicht zu schade die härtesten Umläufe selbst zu fliegen. Kein Wunder, dass ihm die Mannschaft Respekt zollte!

Was die Folgebeiträge anbetrifft freue ich mich über deren Sachlichkeit!

Zum Thema Leiharbeit habe ich übrigens eine ganz eigene Meinung. Schuld ist unser Arbeitsrecht was nur den "Altbestand" schützt und die neuen Mitarbeiter ausgrenzt. Warum hat zum Beispiel ein 60 jähriger, dessen Kinder längst aus dem Haus sind, der seine Raten bezahlt hat usw. ein höheres Gehalt, einen stärkeren Schutz des Arbeitsplatzes, als ein junger Familienvater mit kleinen Kindern und einen Berg von Schulden? Viele Unsitten die hier zu Recht angeprangert werden haben ihre Ursache in nicht zu Ende gedachten, und daher kontra produktiven Sozialgesetzen und Tarifverträgen.

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vogelparadies
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-22-2013 05:44 AM     Sehen Sie sich das Profil von vogelparadies an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von lazyeight:

Zum Thema Leiharbeit habe ich übrigens eine ganz eigene Meinung. Schuld ist unser Arbeitsrecht, was nur den "Altbestand" schützt und die neuen Mitarbeiter ausgrenzt. Warum hat zum Beispiel ein 60 jähriger, dessen Kinder längst aus dem Haus sind, der seine Raten bezahlt hat usw. ein höheres Gehalt, einen stärkeren Schutz des Arbeitsplatzes, als ein junger Familienvater mit kleinen Kindern und einem Berg von Schulden? Viele Unsitten, die hier zu Recht angeprangert werden, haben ihre Ursache in nicht zu Ende gedachten und daher kontraproduktiven Sozialgesetzen und Tarifverträgen.


@lazyeight:
Perfekt formuliert - das sollte man einrahmen!

Das ist genau der Grund, warum ein "normaler", sozialversicherungspflichtiger Job mit unbefristetem Vertrag heute als Privileg und Sechser im Lotto gilt. Dabei sollte das doch NORMAL sein! Und sogar die staatlichen und halbstaatlichen Arbeitgeber (Behörden, Rundfunkanstalten etc.) machen dabei mit - aus Angst vor den überbordenden sozialen Verpflichtungen von Festanstellungen, die auf ihre Kostenstellen fallen. Mutterschutz, Sonderurlaub, Lohnfortzahlung bei Krankheit, Kündigungsschutzregeln bis hintengegen -> in der derzeitigen Form führt sich das selbst völlig ad absurdum. Das hat mal in den 70ern funktioniert, als die deutschen Firmen richtig Geld verdient haben. Jetzt liegen die deutschen Unternehmensgewinne pro Angestelltem am Ende des europäischen Durchschnitts noch hinter dem Krisenland Spanien!
Und andersrum zahlen die (noch?) finanzkräftigen hiesigen Großkonzerne wegen ihrer internationalen Steuerspar-/ Verschiebungs-/ Oasen-Möglichkeiten nahezu keine Steuern in Deutschland... die Zustände sind einfach nur noch zum kotzen gerade.

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John'sDoe
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-22-2013 08:36 AM     Sehen Sie sich das Profil von John'sDoe an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
In einer Welt, in der die 'Gewinnmaximierung' das Mantra der Zeit ist, kommt sowas eben von sowas.

Die Lösung der Frage nach der Henne und dem Ei kann ich nicht geben. Aber:

'Früher' hatte die Frau Emma zwei Artikel einer Sorte im Sortiment. Das jeweils Beste und das Günstigste. Wohlgemerkt nicht billigste! "Cheap buys twice" kannte jede schwäbische Hausfrau aus eigener Erfahrung.

'Alle' waren sich einig dass man nicht unter bestimmte Qualitätsstandards gehen sollte und war bereit einen entsprechenden Preis dafür zu bezahlen.
Die Kunden bekamen anständige Produkte, die Hersteller und Händler machten ihren Schnitt und konnten den Angestellten anständige Löhne bezahlen, die diese wieder in anständige Produkte investieren konnten.

Die einen nennen sowas soziale Marktwirtschaft, die anderen einen ehrbaren Kaufmann, andere Keynesianismus.

Wichtiger jedoch ist die Erkenntnis dass alle in einem Boot sitzen und in die gleiche Richtung rudern müssen.

Dann erhob jemand die Todsünde Geiz zur Tugend und alle kauften zu Aldi (nur als Beispiel).

Dadurch wurden ein paar Bauern und Händler reich, deren Wiese nun eine schicke Schnellbauhalle entstieg, und der Rest in der Folge arm, weil die alte Ordnung ausgehebelt wurde.

Aus war's mit anständigen Löhnen für anständige Produkte und anständigen Gewinnen.

Von nun an wurde maximiert, auch bekannt als GAAP.

Der Gewinn der Unternehmen(*), die Löhne der Angestellten, die Produkterwartung der Kunden ("Geiz ist Geil").

Den Effekt auf die Innenstädte sieht man jeden Tag.

(*)(das -r wurde ebenfalls wegoptimiert und durch Aktionäre ersetzt)

Zu den Gewerkschaften:
Diese entstanden erstmalig in Großbritannien zusammen mit der Industrialisierung.

Vereinfacht ausgedrückt als Folge übertriebener Lohnkosten- und Arbeitsbedingungsoptimierung der Unternehmen.

Wie jeder anständige Unternehmer weiß fragen seine Angestellten nicht nach Gewerkschaften im Haus solange die Bedingungen fair sind und man sich gütlich einigen kann. Warum soll man sich auch den Streß eines Arbeitskampfes antun wenn man das im Büro, der Kantine oder auf der Toilette regeln kann?
Werden allerdings die Wege des fairen Umgangs untereinander verlassen ist es nur eine Frage der Zeit bis man sich diese ins Haus geholt hat.

Damit hat nun die Malaise begonnen, denn wer als Unternehmer nicht in der Lage ist strategisch zu denken sitzt nun Leuten gegenüber die das auch nicht unbedingt können und wollen. Und wer in einen Markt investiert der wenig Marge abwirft darf nicht darüber schimpfen, er hätte es vorher wissen müssen.

Wir sind bei der Kurzzeitmaximierung aller Parteien gelandet.

Je mehr sich die Fronten verhärten desto schlechter die Aussichten auf langfristige Gewinne oder auch nur den Fortbestand der Unternehmung.

Denn so wie man in den Wald rein ruft, kommt es eben auch wieder raus. Für alle Beteiligten!

Nebenbei sind Gewerkschaften für ein großes Unternehmen auch hilfreich zur Vereinfachung der Personalsteuerung, indem man nicht mit jedem einzeln verhandeln muss und Planungssicherheit herstellen kann.

Auf das beliebte Spiel "divide et impera" muss (sollte) man dann jedoch verzichten...

Zur Unterscheidung deutscher und anglo-amerikanischer Wirtschaftsgrundsätze empfehle ich nun folgenden kurzen Artikel zu lesen: http://goo.gl/81TDd
brand eins: Grundkurs Bilanz: IAS - US=GAAP - HGB

Denn leider bedauerte schon mein Prof. diese GAAP Regeln. Merke: Was gut für die Aktionäre ist muss noch lange nicht gut für eine Volkswirtschaft an sich sein!

Wer nur maximiert, maximiert auch den Widerstand.

'Früher' regelten die Stände, später Gesetze und Zölle wer Zugang zu einem Markt hatte.

Als nun findige Geschäftsleute (in Abgrenzung zum ehrbaren Kaufmann) anfingen Güter billiger anzubieten und somit auch zu produzieren wurde die Ebene auch hier immer schiefer.
Wer im Ausland billig produziert hat kein Interesse an Importzöllen, welche die heimische Wirtschaft schützen sollen. Ergo müssen diese abgeschafft werden, was den Markt nun allerdings auch für alle anderen von außen öffnet.

Das geht gut solange man 'am längeren Hebel sitzt' und die Fremden nur als billige Arbeitssklaven ansieht denen man keine angemessenen Löhne zahlen muss.

Man kann es auch philantropischer ausdrücken:
'Die' müssen eben eine oder zwei Generationen opfern um sich weiter zu entwickeln. (Dann kann ich auch derjenige sein der davon profitiert!)

Allerdings birgt diese trojanische Pferd einen gewissen Bummerangeffekt:
Sind 'die' dann soweit (also quasi jetzt) hat man die Hosen unten und sein Pulver verschossen.

Und war man dann so leichtsinnig in Ländern zu investieren die mit Voltaire, Kant und Franklin nichts anfangen wollen (weil sie dann ihren absolutistischen Kopf verlieren würden) muss man damit leben dass 'die' nun das gleiche können und dank repressiverer Staatsformen weniger Lohnkosten zu berappen haben. (Noch funktioniert deren Ablenkungsmanöver ganz gut, und wir verdienen auch nicht schlecht daran.)

Sie merken schon worauf ich hinaus will:
FoxConn meutert schon, die Araber bekommen was sie wollen (Leo2 von uns und ganz viele Geschenke von den Amis) und deren Lohnkosten kann keine europäische Airline jemals halten.
Allerdings werden die Leute dort auch die gleiche Entwicklung durchmachen wie meine alten und neuen Kollegen, als sie erkannt hatten dass man sie jahrelang nur ver*****t hat und ihr Scherflein einfordern. Dann helfen auch keine Leo2 mehr.


Insofern kann man uns schon mit Auslagerung drohen und sie auch durchziehen, es ist allerdings fraglich ob das langfristig Erfolg haben kann. Die Menschen ertragen nur so viel Ungerechtigkeit bis sie den Aufstand proben. Sei es AB, Indien, China oder die Arabische Welt.

Wie sowas von den Kunden aufgenommen würde ist noch eine ganz andere Frage...

Zum Piloten allgemein:
Der Job ist entgegen Ihrer Ausführung immer noch der gleiche wie vor 50 und 100 Jahren. Es kamen eher mehr Aspekte hinzu.

Man bewegt eine Maschine im dynamischen Umfeld von Technik, Wetter, Vorschriften und Unvorhergesehenem von A nach B.

Durch den technischen Fortschritt sind zwar diverse Jobs im Cockpit weggefallen (Funker, Navigator, Techniker) und wurden durch Computer oder allgemeine Verbesserungen ersetzt (Morsen durch CPDLC). Allerdings haben die beiden verbliebenen CMs nun viel mehr zu 'händeln' als in der von Ihnen glorifizierten Zeit als man mit speckiger Mütze, Muskelkraft und purem Willen den Atlantik bezwang. (nicht!)

Dass das im Alltag unspektakulär aussieht ist so gewollt. Es müssen noch genügend Kapazitäten frei bleiben für die Momente an denen nichts mehr nach Plan läuft.

Hier kann ich mich im Übrigen nur dem Kollegen HME anschliessen: die Schere der Belastung zwischen Routineoperation und bei Vorfällen ist erheblich zu groß um noch Gesund zu sein.
Das könnte man mit mehr Training verbessern.

Was aber nicht passieren wird, denn wenn es in der Situation zu wenig war sind die beiden eben tot, der Nachwuchs billiger, die Verluste in der Luftfahrt immer noch geringer als auf dem Weg zum Airport und der Gewinn maximiert. QED.


So müssen das wohl Leute sehen, die Luftfahrt aus der Krämersicht betrachten.
Diese widerspricht meiner ganz erheblich, jedoch ist dieser Konflikt in einer Airline nicht lösbar. Kaufleute und Piloten passen schon seit Zeiten der DELAG nicht wirklich zusammen. Trotzdem haben beide Seiten das gleiche Interesse am Fortbestand der Unternehmung. Die einen um fliegen zu können und die anderen um etwas zum Zählen zu haben.

Wenn Macher-Discout-Kaufleute wie Sie, Herr Wöhrl, die andere Gruppe aus Eigennutz allerdings wegoptimieren wollen ist ein Konflikt vorprogrammiert.


Zum Abschluss wünsche ich Ihnen einen entspannten und erfüllten Ruhestand vom Forenleben, weiterhin viel Erfolg mit ihrer INTRO und many happy landings!

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HME
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-22-2013 01:02 PM     Sehen Sie sich das Profil von HME an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo,
dem möchte ich noch folgendes hinzufügen:

Wenn ich nur AB betrachte, bei anderen ist es ähnlich, ist es bemerkenswert wie viel Geld umgesetzt wird und wie wenig die AG auf der Gewinnseite verbucht.

3,3 Mrd. Euro an Umsatz zu machen ohne was zu verdienen ist schon eine gute Leistung, es kommt eben drauf an wie AB es verbucht und wohin die Geldströme fließen.

Mir gegenüber zu sitzen und zu behaupten man müsse am Lohn sparen treibt mir schon lange nicht mehr die Zornesröte ins Gesicht sondern nur noch ein mildes lächeln über die Naivität der GL tatsächlich zu denken es würde irgend ein Arbeitnehmer diesen Unsinn glauben.

Wenn Infrastruktur, Steuern, Billigtickets, Leasingraten zu Nicki und Huunhoold als auch Verträge zur Versorgung von alten Geschäfts-Freunden auf meinem Rücken finanziert werden sollen dann finde ich eine harte PV sinnvoll.

Die guten alten Zeiten mit NFD, DeltaAir und Crossair sind nun mal vorbei. Da läuft die Globalisierung, junge BWler, der Geldmarkt usw.... einfach davon und wir alle hinterher.

Bis die Politik reagiert ist die Messe gelesen.
HME

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Memphis
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-22-2013 01:43 PM     Sehen Sie sich das Profil von Memphis an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Wäre es nicht der honorige Wöhrl mit Erfahrung sowohl als Pilot als auch GF gewesen, hätte ich diesen Ausführungen wohl kaum Aufmerksamkeit geschenkt.

Ich kann jedoch die üblicherweise wieder einmal einseitigen Ausführungen in keinster Weise teilen.
Wenn ein GF mit Erfahrung in Regionalairlines, aber auch größeren Projekten, welche offensichtlich ohne die von einem Kaufmann zu erwartende Risikoanalyse, gepaart mit hanseatischer Vernunft, angegangen wurden und deshalb erfolglos beendet werden mussten, wieder einmal alles auf die Piloten schiebt, manövriert er sich in´s sofortige Aus.
Ich entnehme zudem den Ausführungen die versteckten Botschaften, Piloten mögen doch bitte die Regelungen bzgl. Dienstzeiten, techn. Klarstand etc. nicht so genau nehmen, da dies dem Kämpfernaturell, welches von einem Piloten erwartet würde, entgegen stünde. Das halte ich mit Verlaub für leicht kriminell.
Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass von den vielen Insolvenzen/Betriebseinstellungen in letzter Zeit keine der betroffenen Airlines als Gewerkschaftsladen auch nur ansatzweise im Verdacht stand, ganz im Gegenteil.
In der ACG haben die Kollegen sich bewusst gegen eine Organisation durch die VC entschieden, in der naiven, von der GF beeinflussten Meinung, dass dies schädlich für das Gedeihen des Unternehmens sei....und jetzt?

Vielleicht sollte das tapfere Schneiderlein WRL einfach mal den Schneid besitzen zuzugestehen, dass die Welt, in welcher er sich kaufmännisch behaupten wollte, einfach eine Nummer zu groß war bzw. ist. Solch ein ehrliches Eingeständnis würde in der Community mit mehr Respekt entgegen genommen.

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lazyeight
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-22-2013 04:55 PM     Sehen Sie sich das Profil von lazyeight an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo Memphis

Was für ein Zeug rauchst Du eigentlich?

Von alledem was Du hier schreibst konnte ich in dem Statement nichts finden! Also erst mal nüchtern werden, nochmal lesen und dann besser schweigen.

Zu einem Punkt nur: wrl hat zum Thema Sicherheit genau das Gegenteil Deiner Unterstellung geschrieben. Wörtlich, wenn es erforderlich ist, dann konsequenterweise mit zwei PIC + Fo, das hat wohl mit der Aufforderung zur Illegalität wenig zu tun.

Na ja, rauch weiter!

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Luftkoenig
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-22-2013 05:05 PM     Sehen Sie sich das Profil von Luftkoenig an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Memphis,

glaubst Du wirklich das diese Aussage:

"Vielleicht sollte das tapfere Schneiderlein WRL einfach mal den Schneid besitzen zuzugestehen, dass die Welt, in welcher er sich kaufmännisch behaupten wollte, einfach eine Nummer zu groß war bzw. ist."

einer vernünftigen Diskussion zuträglich ist?

Desweiteren finde ich:

"Ich entnehme zudem den Ausführungen die versteckten Botschaften, Piloten mögen doch bitte die Regelungen bzgl. Dienstzeiten, techn. Klarstand etc. nicht so genau nehmen, da dies dem Kämpfernaturell, welches von einem Piloten erwartet würde, entgegen stünde. Das halte ich mit Verlaub für leicht kriminell."

ziemlich weit her geholt...

Aber seis drum, den Blickwinkel der GF mal firsthand gezeigt zu bekommen und auch die Verwundung die offensichtlich da ist, finde ich sehr interessant. Weiterhin glaube ich das einige der Argumente von WRL durchaus richtig sind.

Bei Anderen weiss ich nicht was zuerst da war, Henne oder Ei und selbst wenn der NFD ein Rating gezahlt hat, so hat der Pilot vorher ja auch den Lappen gezahlt... Tatsache ist jedoch, das diese Dinge für ein kleines Unternehmen ein Problem waren und seit JAR/EU/EASA-OPS ein noch viel größeres Problem geworden sind. Ich habe 4 Jahre lang ne 4Piloten/2Fliegerklitsche geleitet und kann aus dieser Erfahrung heraus sagen, das ein fauler Apfel existenzbedrohend sein kann.

Was die ACG angeht, glaubst Du denn mit VC würde Laden noch laufen?

WRL, ich wünsche ne gute Zeit.

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Memphis
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-23-2013 03:22 AM     Sehen Sie sich das Profil von Memphis an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von lazyeight:
Hallo Memphis

Was für ein Zeug rauchst Du eigentlich?

......
Na ja, rauch weiter!


lazyeight:

Das Dein Intellekt gerade mal ausreicht, anderen Drogenabhängigkeit zu unterstellen, beweisst einmal mehr, dass man solche Leute wie Dich, die nur durch Arbeitgeberschleimerei Aufmerksamkeit erregen können, nicht Ernst nehmen kann.
Ansonsten liess bitte nochmal den gesamten Beitrag von WRL durch. Falls Deine Fähigkeit nach 160 Zeichen (SMS bzw. What´sApp-Generation) Lesen aufhört, lass es mich wissen, ich werde dann die relevanten Zeilen zitieren.

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low_fuel
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-23-2013 08:59 AM     Sehen Sie sich das Profil von low_fuel an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Memphis:
lazyeight:

Das Dein Intellekt gerade mal ausreicht, anderen ...


Meeemphis, Du hast WRL's Beitrag nicht gelesen oder nicht verstanden. Das ist offensichtlich. Und bevor Du Dich über die SMS/Twitter-Generation auslässt, wirf mal einen Blick auf Deine Rechtschreibung, beginnend mit dem ersten Wort Deines Postings. Ja, hierbei hilft die Auto-Rechtschreib-Korrektur leider nicht.

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St.Anton
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-23-2013 11:15 AM     Sehen Sie sich das Profil von St.Anton an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von wrl:
...wo der Glanz einer PANAM geblieben?


So ist es. Leider.
PANAM so wie im Film "Catch me if you can".
Die Pionier Zeiten der Linienflüge sind vorbei.

Aber "lebbe geehd weida"!
-
-
-
Vielen Dank und Alles Gute!

[Diese Nachricht wurde von St.Anton am 04-23-2013 editiert.]

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joyflight
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-24-2013 04:17 AM     Sehen Sie sich das Profil von joyflight an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von St.Anton:
...Die Pionier Zeiten der Linienflüge sind vorbei.

macht ja nix, jetzt könnte man aufbruchstimmung bei den regionals und/oder GA klitschen machen.

dafür dass man heutzutage weniger sein leben riskiert, könnte man mal die ein oder andere idee in geschäftsmodelle investieren (partnerschaftlich mit dem management, sozusagen)

positiv dabei: warren buffet kann mit geld alleine, genausoenig wie vern raburn, keine idee "erzwingen" in diesem bereich .... folglich ist noch alles offen

und piloten und somit konkurrenz im bereich "ideenwettbewerb" gibt's ja zum glück genügende - mal sehn ob sie den mut haben, sich selbst zu helfen (und z b wie in indien, ein eigenes LU gründen)
;-)

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lazyeight
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-26-2013 02:25 AM     Sehen Sie sich das Profil von lazyeight an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
memphis

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wrl genau von Leuten wie Dir schreibt!

Eine vorgefasst Meinung die weder durch Fakten noch durch Argumente zu beeinflussen ist - wird kein Problem lösen, sondern nur ständig zu neuen, schärferen Konflikten führen.

Übrigens unterstelle ich Dir nicht den Genuss von Rauschmitteln, denn dann wärst Du wohl besser drauf - also sorry, war ein Fehler!

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HME
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-26-2013 03:48 AM     Sehen Sie sich das Profil von HME an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo Herr Wrl,

weiterhin ales Gute, viel Erfolg und vor allem Gesundheit.

Wie steht eigentlich die CSU und Ihre Frau Dagmar zu der Luftverkehrssteuer?

Haben Sie, wenn auch nur gering, Einfluss auf die Politik?

Frau Katharina Reiche, aus meinem Wahlkreis hab ich mal angeschrieben und wahrscheinlich treffe ich sie auch bei der einen oder anderen CDU Veranstaltung hier in meinem Kreis. da werde ich um jede Stimme kämpfen.
Gruß
HME

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Memphis
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-26-2013 05:57 AM     Sehen Sie sich das Profil von Memphis an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich erkenne mich in diesen Ausführungen des Herrn Wöhrl keinesfalls wieder, bei aller Selbstkritikfähigkeit, die ich mir unterstelle.

Mich widert einfach nur an, wie praktisch durchgängig versucht wird, Erfolg als sein Verdienst darzustellen, während seine Misserfolge hingegen grundsätzlich die Schuld der arroganten und großkotzigen Piloten sind. So einfach geht es nun wirklich nicht.

Einen Satz möchte ich hier zitieren:

...Zurück hätte das klare Bekenntnis bedeutet: „Wir sind Manager die sich für die Firma den Ar… aufreißen!“ Weiter fliegen hingegen die klare Ansage: „ Wir sind Arbeitnehmer und erstreiten mit Gewerkschaften, Tarifverträgen, Arbeitnehmervertretern, St**** usw., unsere Rechte gegenüber denen, die da oben sitzen!

Ich erkenne hier einen der typischen Widersprüche im Umgang vieler Flugebetriebe bzw. deren CEOs mit den Besatzungen - Wenn es um´s "Ar..h-Aufreissen" geht , sollen wir gerne "Manager" sein, wenn es um den Umgang mit uns geht, einschl. der Entlohnung, dann werden wir regelmässig zu dummen Gehaltsempfängern degradiert, die es ordentlich abzuwatschen gilt. Ja Was denn jetzt?

Ehrlich, ich kann dieses dämliche Gelaber von "Manager der Lüfte" nicht mehr hören. Was in den 80ern den Wandel des Berufsbildes verdeutlichen sollte, ist mittlerweise zu einer inhaltlosen Floskel verkommen, und die Konsequenzen - siehe oben.

Ich möchte nicht die Leistung von Herrn Wöhrl in Gänze abstreiten.
Seine Karriere kurz umrissen: Kommt als millionenschwerer Erbe eines Textilgroßhandels auf die Welt. Befindet, dass es Spannenderes gibt und wird Pilot. Baut den NFD auf und führt in zum Erfolg, so dass dieser als willkommener Partner in der Fusion mit dem RFD zur Eurowings aufgeht. Wird übermütig und steigt, offensichtlich ohne sich mit den teils problematischen Strukturen mit der LTU auseinanderzusetzen, bei dieser ein und erleidet Schiffbruch. Versucht es mit anderen Objekten - DBA, "Intro" (verfehlter Traum einer Großexpansion der Germania) und wer weiss was, und endet am Ende seiner Berufskarriere als CEO von einigen Turboprops, welche aus Friedrichshafen operieren.
Man muss sich diese Vita vor den Augen halten, um den Frust, der aus seinen Ausführungen herauszulesen ist zu verstehen. Der Wunsch - CEO einer großen Airline zu sein und die Realität klaffen eben weit auseinander. Nur dafür möchte ich und gewiss auch die Mehrzahl der Kolleginnen und Kollegen nicht als Verursacher angesprochen werden.

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EX-LTU
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-26-2013 06:49 AM     Sehen Sie sich das Profil von EX-LTU an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Bei LTU gescheitert?

Einstieg mit dem obligatorischen einen Euro - Ausstieg mit 100 Mio Euro.

Wer spricht da von gescheitert?

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727-Fan
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-26-2013 07:00 AM     Sehen Sie sich das Profil von 727-Fan an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ganz schön viel Frust hier bei pilots.de. Der BDL startet endlich mal eine Pro-Luftfahrt Kampangne in Deutschland und das Video wird zerissen. Herr Wöhrl verabschiedet sich hier als aktiver Pilot und wird dann angegriffen. Ich füge mal hier ein Youtube-Video ein:
http://www.youtube.com/watch?v=qpSIWyDsDxY

Einfach mal zum besseren Verständnis ansehen.

Alles Gute Herr Wöhrl. Ich gehe mal davon aus, dass Sie die Livery der Intersky in Signalgrün ändern und noch ein paar Boeings ordern, wenn TXL nach Eröffnung (oder Abriss?)des BER offen bleiben muss

[Diese Nachricht wurde von 727-Fan am 04-26-2013 editiert.]

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Memphis
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-26-2013 07:36 AM     Sehen Sie sich das Profil von Memphis an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von EX-LTU:
Bei LTU gescheitert?

Einstieg mit dem obligatorischen einen Euro - Ausstieg mit 100 Mio Euro.

Wer spricht da von gescheitert?


Gescheitert, weil er sich nicht auf Dauer dort positionieren konnte. Finanziell äusserst lukrativ, wie man sieht...aber Hauptsache auf die Piloten draufschlagen, um von diesem Ausbluten abzulenken.

[Diese Nachricht wurde von Memphis am 04-26-2013 editiert.]

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Moazagotl
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-26-2013 07:46 AM     Sehen Sie sich das Profil von Moazagotl an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Das Video nervt jetzt schon.

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Supercub
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-26-2013 07:51 PM     Sehen Sie sich das Profil von Supercub an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich muss ja ehrlich sagen, daß mir Herr Wöhrl als Mensch immer sehr sympathisch war, aber wie kann sich jemand mit einem solchen Abschiedsbrief und dem daraus nur so heraustropfenden Frust nur so dermaßen selbst disqualifizieren?

Die Ausführungen hinsichtlich wie es zu dem Downfall der Bedingungen und des Images dieses Berufes kam kann man wohl getrost mal vergessen und unter Realitätsverdrängung verbuchen.

Die Wahrheit ist sehr viel einfacher, unspektakulärer und sie hat kaum was mit persönlichen Befindlichkeiten der beteiligten Protagonisten Gewerkschaften, Arbeitgebern, Mitarbeitern, etc. zu tun. Dies sind
allenfalls vernachlässigbare Nebengeräusche eines anderen simplen Problems:

Es gibt einfach weniger Jobs in den Cockpits aufgrund
eines nun schon mehr als 20 Jahre anhaltenden ruinösen race-to-the-bottom am Markt, kombiniert mit viel zu vielen Lizenzinhabern. Fliegen bringt schlicht weniger Geld ein für ein Unternehmen in einer globalisierten Welt, es gibt immer jemanden der es billiger macht und es wird optimiert wo früher noch diskutiert wurde. Schreibt er ja auch selbst. Damit tritt im weiteren unweigerlich in einem wachstumsorientierten kapitalistischen System die
logische Konsequenz des Prinzips von Angebot und Nachfrage ein: Der Spass geht.

Alles was wir heute erleben, von Pay2fly über prekäre Arbeitsverhältnisse bis hin zu Auslagerung ins Ausland, das ist widerlich und traurig, teilweise menschenverachtend - aber systembedingt nicht
ungewöhnlich. Sie machen es, weil sie es können.
Könnten sie es nicht, dann gäbe es auch noch "den
Glanz einer PanAm".

Ich hätte mir einen schöneren Abgang von WRL hier gewünscht, als dieses konfuse Statement mit abenteuerlichen Schuldzuweisungen.

[Diese Nachricht wurde von Supercub am 04-26-2013 editiert.]

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lazyeight
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-27-2013 11:23 AM     Sehen Sie sich das Profil von lazyeight an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Es gab noch niemals soviele Flugzeuge auf der Erde wie heute. Diese werden, soweit ich informiert bin, noch immer von mindestens 2 Piloten geflogen, oder habe ich etwas verpasst.

Es ist also ein totaler Blödsinn hier zu behaupten es gäbe weniger Jobs. Es gibt nur nicht mehr soviele Jobs hier in Deutschland und genau auf dieses Problem hat WRL versucht hinzuweisen. Er hat sich die Mühe gemacht einige Gründe dafür aufzulisten und auch Gedankenansätze angefügt,wie man aus seiner Sicht ein weiteres Ausbluten verhindern könnte. Was ist daran so fatal, dass sich einige darüber derart negativ auslassen müssen?

Das ewige Rumschwadronieren von Diesen im Forum, mit längst wiederlegten Behauptungen, falschen Zahlen und verdrehter CV von WRL, langweilt im übrigen auch.

Ich finde es beachtlich, dass sich jemand wie er, der es weiß Gott nicht nötig hat, so detailliert seine Sicht der Dinge darzulegen. Jeder darf dazu eine andere Meinung haben, aber sie sollte doch sachlich bleiben und nicht, wie in einigen Beiträgen, diesen klassenkämpferischen, beleidigenden Ton annehmen!

Denkt bitte daran, dass nicht nur VC Mitglieder, sondern auch Manager die Forumsbeiträge lesen. Wenn dieseLeute lesen, wie negativ auf den Beitrag von WRL von reagiert wird, dann müssen die doch zu dem Ergebnis kommen, dass jeder vernünftige Dialogversuch mit Euren Standesvertretern von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist. Erfreulicherweise aber sind die meisten Statements anderer Natur.

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safelife
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-27-2013 03:16 PM     Sehen Sie sich das Profil von safelife an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Es gibt vielleicht so viele Jobs wie nie, aber der Anteil der crap-jobs (EZY flexi crew, RYR brookfield, sparmania, little planet, witz!air) war auch noch nie so groß.
Alles Vertragsangebote für die kein klar denkender Mensch einen ATPL machen würde.

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727-Fan
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-27-2013 04:18 PM     Sehen Sie sich das Profil von 727-Fan an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Gratulation!: Mit der Intersky geht es aufwärts: http://www.aero.de/news-17354/Intersky-toppt-erstmals-1000er-Marke.html

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Supercub
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-27-2013 06:54 PM     Sehen Sie sich das Profil von Supercub an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
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[Diese Nachricht wurde von Supercub am 04-27-2013 editiert.]

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McFly320
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-28-2013 03:42 AM     Sehen Sie sich das Profil von McFly320 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
lazy8, wann willst Du eigentlich wieder aus WRL`s A rsch rauskriechen ?

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lazyeight
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-28-2013 07:13 AM     Sehen Sie sich das Profil von lazyeight an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Nicht nötig, ich bin im Ruhestand und kann es mir daher erlauben eine eigene Meinung zu haben!

Manche hier stecken aber noch ziemlich tief im Ar... von VC, VERDI, PV `s, Betriebsräten und müssen auch noch dem Marxismus Frondienste leisten - da kann man natürlich nicht anders als immer nur auf die Arbeitgeber draufhauen. Aber irgendwann werden auch die merken, dass sie auf`s falsche Pferd gesetzt haben.

Damit ist alles gesagt, was ich zu diesem Post sagen kann und verabschiede mich in den Urlaub!

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joyflight
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-28-2013 07:19 AM     Sehen Sie sich das Profil von joyflight an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
nochmal an die zahlenverderher:
wer glaubt, dass wenn deutschlands flotte schrumpft, die zahl der cockpitarbeitsplätze steigt, der glaubt wohl auch an arbeitszeitverkürzung.
vielleicht kommt's irgendwann, wenn langstrecke nur noch vom ausland bedient wird, und wir im regio business turbo-umläufe machen, bzw. die "burn-out" und krankheitsraten gesteigert werden ... allein "normal" ist diese denkweise nicht. ständiges wiederholen von boeings outlook bringt in deutschland ebenfalls nix: wir müssen uns mit schrumpfendem business bwz. überproportional steigendem personal abfinden, im gegebenen system. (der kunde schreit ja auch danach, nach immer billiger)

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low_fuel
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-28-2013 08:42 AM     Sehen Sie sich das Profil von low_fuel an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von safelife:
Es gibt vielleicht so viele Jobs wie nie, aber der Anteil der crap-jobs war auch noch nie so groß.

Das stimmt nur für EU-Europa und einige fernöstliche Verbrecherklitschen. Dazwischen gibt es durchaus Länder, wo gut bezahlt, auf vernünftigen Mustern geflogen wird und das gesellschaftliche Ansehen noch gegeben ist. Erstaunlicherweise gibts dort keine VC, kein garantiertes upgrade, auf welches man sich durch Aussitzen ein Anrecht erwirbt, keine 3-D-animierten Lehrgänge, um sich mit einem airport zu familiarisieren, keine Sekt-Empfänge für Hobby-Gewerkschafter, keine unfähigen Piloten, die sich mit Anwaltshilfe jahrzehntelang im job halten können, und keine Senioritätslisten, mit deren Hilfe an tatsächlichen Qualifikationen vorbei das Beamten-Prinzip mit der Brechstange in marktwirtschaftlich operierende Firmen gebracht werden soll, was auf Dauer nicht funktioniert, es sei denn man möchte nicht die Besten, sondern die, die am längsten da sind, promoten.

Wo das hinführt, sieht man in Deutschland. Die Betriebsgewerkschaft der größten airline nimmt für sich das Recht heraus, auch bei allen anderen airlines an management-Entscheidungen teilzuhaben. Dass die dortigen manager darauf keine Lust haben, versteht sich. Natürlich verfolgt "DIE" Gewerkschaft solidarische Ziele (LOL), indem nämlich alles zugunsten ihrer Kern-Klientel bei LH gedreht werden soll. Ich erspare mir die Beispiele der letzten Jahre hierfür, die kennen wir alle.

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Memphis
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-28-2013 09:39 AM     Sehen Sie sich das Profil von Memphis an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von lazyeight:
..
Manche hier stecken aber noch ziemlich tief im Ar... von VC, VERDI, PV `s, Betriebsräten und müssen auch noch dem Marxismus Frondienste leisten - da kann man natürlich nicht anders als immer nur auf die Arbeitgeber draufhauen. Aber irgendwann werden auch die merken, dass sie auf`s falsche Pferd gesetzt haben...

Deine Art zu polarisieren erinnert an die 50er-Jahre: War man nicht für die CDU, war man gleich Kommunist ("..alle Wege führen nach Moskau"), äusserte man Kritik am System, kam gleich der Ratschlag "geh´ doch in die DDR".

Gut, dass es zwischen den Polen ein großes Spektrum gibt, in welchem sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der Art und Weise, wie sie miteinander umgehen, bewegen.
Die bornierten und verbitterten Statements von Leuten, die wie Du im Ruhestand sind oder gehen (WRL), sind mit der Realität von heute nicht in Einklang zu bringen.

quote:

Damit ist alles gesagt, was ich zu diesem Post sagen kann und verabschiede mich in den Urlaub!

Schönen Urlaub!

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anflug
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-28-2013 11:23 AM     Sehen Sie sich das Profil von anflug an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Gott sei Dank vertreten die Gewerkschaften auch Leute wie die o.g., zumindest wenn es ums Gehalt geht.
Will mir gar nicht vorstellen, dass ich mit meinen Steuern diese irgendwann unterstützen müsste.
Drücke Euch die Daumen, dass ihr nie die Hilfe braucht die ihr hier kritisierst.
Also viel Spass weiterhin beim eigenen Gehaltssinken-watching!

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