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Thema: Wichtig! Kurzsichtigkeit
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Pull up New Board Member
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erstellt am: 08-23-2000 09:13 PM
Hallo Ich bin 16 Jahre alt, und will .... richtig geraten... Pilot werden. Da ich jedoch leider Kurzsichtig bin, habe ich mich an verschiedenen Stellen umgehört, ob ich überhaupt eine Chance habe, den Medical Class 1 zu kriegen. Die einen sagen dass das Limit bei der LH -1 Dioptrie, und beim LBA -3 beträgt, und dass keinerlei Operationen zulässig sind. Andere meinen das Laseroperationen mit einem Limit von -5 vor der Operation und nach einem Jahr Pause zulässig sind, sofern man danach 100% Sehstärke hat. Noch andere meinen, es wäre vollkommen egal wieviel Dioptrien man jemals gehabt hat, solange man zur Zeit des Tests im Limit ist. (Was mir am liebsten wäre ) WAS stimmt denn nun?? Können die Tester eigentlich überhaupt feststellen, dass man operiert wurde? Ich habe am linken Auge -5,25 d und am rechten -4,5 d. Jetzt also die alles entscheidende Frage: Hat es überhaupt noch einen Sinn den Beruf Pilot anzustreben, oder kann ich es eh vergessen, und sollte mir lieber Gedanken über eine andere Karriere machen???? Danke schon mal im voraus und viele Grüße Pull up EDDM
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TCASII Experienced Board Captain
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erstellt am: 08-24-2000 10:52 AM
Hallo,eine gute Freundin von mir liegt mit ihren Dioptrien ungefähr bei Deinen Werten, ich glaube noch etwas darüber. Die junge Dame ist 21 Jahre jung und hat die IFR-Lehrberechtigung. Bevor Du Dich zu sehr freust - sie fliegt in den USA. Wie es mit den für Dich später relevanten JAR-FCL- Regeln aussieht weiß ich leider nicht. Aber ich schätze, daß mit einer Operation etwas zu machen sein wird. Vielleicht kontaktierst Du mal einen Fliegerarzt, der Klasse 1 Medicals ausstellen darf. Jeder von diesen arbeitet mit einem Augenarzt zusammen. Der wirds's dann wohl wissen (Adressen über LBA.de). Mein Augenarzt ist übrigens der Meinung, daß die Dioptrien total egal sind: "Wenn die im Cockpit vor der Landung ihre Brillen nicht finden, gibt's ein Problem! Egal ob mit -3,0 oder -7,0..." ------------------ TCASII ...always maintain separation! |
Marut Experienced Board Captain
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erstellt am: 08-24-2000 11:45 AM
-Können die Tester eigentlich überhaupt feststellen, dass man operiert wurde?-Das ist die entscheidende Frage. Die meisten, vor allem wenn sie nicht wissen wonach sie suchen, werden nicht in der Lage sein eindeutig zu sagen, ob jemand Laserkeratomie hatte oder nicht. Die Narben sind minimal wenn überhaupt vorhanden, und selbst wenn Dir jemand ganz genau ins Auge schaut wird nie zweifelsfrei feststehen ob ja oder nein. Selbst der Augenarzt bei der Nachkontrolle kann es nicht 100% 'sehen' (zumindest nach ein paar Jahren) ob man die Behandlung hatte, obgleich er natürlich Bescheid weiss. Jeder Augenarzt wird Dir sicherlich auch raten zu warten bist Du 20 oder 21 bist. Erst dann steht ziemlich sicher fest, dass sich das Auge zwecks Sehschärfe nicht mehr verändert. Für mehr Info ist die Uniklinik in Tübingen zu empfehlen. Prof. Jean war von Anfang an bei der Entwicklung des Verfahrens mit dabei. Und die haben somit über zehn jahre Erfahrung. Marut |
Bird Strike Experienced Board Captain
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erstellt am: 08-26-2000 09:19 PM
Als Antwort zu oben:Alles Richtig. Du mußt unter -3 liegen während DEINES GANZEN BERUFSFLIGERLEBENS. Bist du drüber VOR dem Medical: Operativ unter -3 drücken. Macht Dich 1 Jahr untauglich FÜR ALLE KLASSEN! Ist danach kein Spätschaden vorhanden ( minimal wahrscheinlich ) -> Klasse 1. Bist Du NACH dem Medical bei -3 und drüber: Ärzteausschuß ( die 5 Weisen ) in HAM Die bestimmen ob Du weiter darfst oder nicht. Jedoch mit Berufserfahrung in dubio pro Reo. Was viel übersehen ist noch die 2 Dioptrin Astigmatismusgrenze. Auch hier mußt Du raus liegen. MfG, Bird Strike |
Grim Experienced Board Captain
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erstellt am: 08-26-2000 11:32 PM
Hi, dachte ich hätte gehört, dass die Grenze ab der neuen JAR bei -5 Diopt. liegen wird. Bin mir aber nicht 100 pro sicher- siehe einfach mal im net nach.------------------ stay focused and always resist gravitation. Grim |
Denti Experienced Board Captain
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erstellt am: 08-27-2000 10:56 AM
Mir wurde beim letzten Medical gesagt, dass man bei der Erstuntersuchung auf jeden Fall alle Grenzwerte einhalten muss, bei Nachuntersuchungen könne man aber durchaus auch mehr haben. Angeblich bis zu 5dp nach den neuen Regeln.Die Aussage kam von der Augenärztin beim medizinischen Dienst der LH in HAM. Denti |
FlyingDutchman Experienced Board Captain
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erstellt am: 08-27-2000 01:00 PM
Das, was Denti gesagt hat, kann ich bestätigen. Dr. Kuklinski von der DLR in Köln hat mir auch gesagt, dass nach der Einführung von JAR FCL, JAR OPS etc. und den damit verbundenen Änderungen der medizinischen Vorschriften eine MAX KORREKTUR VOM + oder - 5 dioptrie drin ist Grüße aus Köln FD |
windshear Experienced Board Captain
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erstellt am: 08-27-2000 01:33 PM
Momentan ist es in Deutschland laut meinem Fliegerarzt so, daß mit einer Korrektur von -3,0 dpt. noch mindestens 70% Sehschärfe erreicht werden muß. Wer mit -3,5 also 100% bringt, sollte wohl gerade noch ein medical Klasse 1 schaffen. Je nach fliegerischer Erfahrung kann (!) der fliegerärztliche Ausschuß einer Tauglichkeit bis -5,0 dpt. zustimmen. Was Operationen angeht, gibt es zwei Möglichkeiten: Sofern man überhaupt dafür geeignet ist, was auch nicht immer der Fall ist, kann man sich auch bei starker Fehlsichtigkeit lasern lassen (entweder Lasik oder normale refraktive Chirurgie). Untauglichkeit: min. 1 Jahr. Die andere Methode sind zwei Keravision Halbringe, die durch einen winzigen Schnitt unter die Hornhaut geschoben werden, allerdings nur bis max. -3,0 dpt. gute Ergebnisse liefern und nur einen leichten Astigmatismus korrigieren können. Danach kann man wohl schneller wieder tauglich geschrieben werden.Zum Schluß hätte ich selbst noch eine Frage: Ist es mittlerweile schon entschieden, daß bei JAR-FCL die Grenze auf -5,0 dpt. angehoben wird?
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