erstellt am: 05-16-2006 06:28 AM
Ich hatte früher Probleme mit der Nasenatmung, die dann in Nasensprayabhängigkeit geendet ist. Auch war ich 14 Tage nach erkältungen nicht in der Lage zu fliegen, da die Nebenhöhlen verstopft waren. Daher habe ich mich auch operieren lassen. Ich habe damals für ein anderes Forum einen Bericht verfasst, den ich hier mal rein stelle:Hallo liebe Leute,
ich habe die Nasen OP hinter mir.
Da hier anscheinend niemand etwas genaues über die Operationen weis, werde ich hier ab heute in regelmäßigen Abständen über die Operationen und den darauf folgenden Veränderungen berichten.
Als erstes wurde meine Nase korrigiert. Die Nasenscheidewand ist krumm und soll begradigt werden. Weiter werden die Nasenmuscheln verkleinert und es werden 2 zusätzliche Öffnungen von den Nasennebenhöhlen in den Nasenrachenraum gelegt.
13.03., Nachmittags, Ankunft im Krankenhaus, wo erst einmal eine Blutabnahme statt findet und ein Röntgenbild der Nasennebenhöhlen gemacht wird.
Danach treffe ich die Anästhesistin. Eine junge Frau von ca. 35 Jahren.
Sie beruhigt mich und erklärt mir die OP. Während der OP unter Vollnarkose werde ich Intubiert und künstlich beatmet, während des Aufwachens werde ich ähnlich wie auf einer Intensivstation überwacht. Auch die Sauerstoffsättigung wird permanent gemessen.
14.03., Um 6:40 werde ich geweckt. Eigentlich gar nicht meine Zeit. Ich dusche noch schnell und ziehe diesen sexy OP Kittel an. Um 6:30 wird mir noch im Zimmer eine Tablette gereicht. Um 6:50 werde ich dann mit dem Bett zum OP geschoben. Dort muss ich noch einen Moment warten, bis man sich mit mir befasst.
Ich bekomme noch mit wie man mir einen Tropf anbringt und das letzte an das ich mich erinnern kann ist, dass etwas in meinen Arm strömt, dass ein ziemlich warmes oder brennendes Gefühl erzeugt.
Gegen 09:00 Uhr werde ich langsam wach. Ein Säugling schreit.
Neben mir steht ein Mann im weißen Kittel, der mich anspricht. Er erzählt mir irgend etwas. Ich kann es mir aber nicht merken. Ich bin hundemüde, aber es geht mir ganz gut.
Nach kurzer Zeit werde ich zurück in mein Zimmer geschoben, wo die Zimmerkameraden schon auf mich warten.
Wenn ich ein Einzelzimmer gehabt hätte, dann müsste jetzt jemand bei mir bleiben, aber so stellt man mein Bett an seinen alten Platz und überlässt den Kollegen die Aufsicht.
Meine Nase ist noch gefühllos und da Tampons und Röhrchen in ihr stecken, kann ich nur durch den Mund atmen.
Mir geht es im Grunde so als ob ich eine Nacht durchgezecht hätte.
Das ich nur durch den Mund atmen kann, kenn ich schon. Ohne Operation hätte ich jetzt Nasenspray benutzt um die Nase wieder frei zu bekommen.
Um 14 Uhr stehe ich zum ersten Mal auf um auf die Toilette zu gehen. Klappt ganz gut.
Meine Nasenlöcher sind mit Pflaster zugeklebt und die Nase ist leicht geschwollen.
Um 1730 Uhr darf ich die erste Malzeit zu mir nehmen.
Gegen 21 Uhr schlafe ich ein.
15.03.0, Ich werde um 07:00 Uhr geweckt. Mein Mund ist trocken, ich habe keine Schmerzen bin aber noch etwas gerädert.
07:30 gibt es Frühstück. Es schmeckt mir schon ganz gut. Während des Essens kommt mein HNO Doc herein und will mich mitnehmen um die Tampons aus der Nase zu ziehen.
Ich kann ihn überreden mir noch 10 Minuten für die Beendigung des Frühstücks zu geben.
Um 08:00 Uhr geht es dann los. Erst werden die Pflaster entfernt, dann zieht der Doc die Tampons mit einer Pinzette aus der Nase. Das ganze passiert im sitzen und ich darf mir eine Schale unters Kinn halten, in die die Tampons kommen und der ausfließende Schleim tropft.
Ich soll jetzt versuchen durch die Nase zu atmen, geht aber nicht.
Schmerzen habe ich immer noch keine. Das Tampon ziehen war unangenehm, hat aber nur 20 Sekunden gedauert.
In meiner Nase sind jetzt immer noch so genannte "Röhrchen".
Man kann sie unten aus der Nase schauen sehen. Ich habe keine Ahnung wie groß die sind.
Da aus diesen Röhrchen den ganzen Tag blutiger Schleim tropft, habe ich neben dem Bett einen Stapel mit Papiertüchern und für kleine Spaziergänge habe ich so kleine weiße Schnurbärte, die ich mir vor die Nasenlöcher binden kann.
Meine Nase ist stark geschwollen, aber nur im unteren Bereich. Sieht aus wie ein Tischtennisball. Meine Augen sind Lichtempfindlich und sie tränen den ganzen Tag.
Ab Mittags kann ich durch die Nase schniefen. Nicht richtig Luftholen, sondern nur Schleim nach oben ziehen. Ist aber solch ein blödes Gefühl, das ich es nur ganz selten mache.
16.03., Ich bin ausgeschlafen, es geht mir wieder so wie vor der Operation.
Die Nase ist immer noch geschwollen aber ich habe keine Schmerzen.
Eigentlich soll ich 3 Tage nach der Operation nicht duschen, aber das ist mir egal. Ich habe einfach das Bedürfnis danach, also ab unter die Dusche.
Der Tag verläuft Ereignislos.
Es tropft immer weniger aus den Röhrchen, Schmerzen habe ich keine. Die Augen tränen nicht mehr so stark.
17.03., Um 08:00 werden die "Röhrchen" gezogen.
Der Doc erklärt mir, das die Röhrchen unten mit einer Naht befestigt sind. Also schneidet er als erstes den Faden durch. Dann zieht er Ruck Zuck die Röhrchen heraus.
Ich könnte fluchen, so zwiebelt das. Tränen schießen mir in die Augen.
Mir läuft ein Gemisch aus Schleim und Blut aus der Nase.
Ich habe wieder eine Schüssel unter dem Kinn. Diesmal aber von einer Krankenschwester gehalten.
Als der ganze Dreck aus der Nase ist und ich mir das Kinn abgewischt habe soll ich versuchen durch die Nase zu atmen. Und es geht !!!! Ich atme durch die Nase wie noch nie.
Dann habe ich den Doc gebeten mir noch einmal die "Röhrchen" zu zeigen.
Unter "Röhrchen" verstehe ich etwas anderes, das sind mittlere 2 Zoll Wasserleitungen die er mir da zeigt.
Na ja 2 Zoll ist übertrieben, aber die Größe hat mich schon etwas entsetzt..
Sie sind etwa 10 cm lang und haben einen Durchmesser von 1 cm. Sie sind aus dickwandigem Silikon und verjüngen sich auf dem letzten Zentimeter auf etwa Strohalmdicke. Diese Röhrchen dienen als Platzhalter, um nach der Operation das weiche Gewebe zu stützen und mir für die Zukunft genau diese 1 cm Durchmesser zum atmen zu sichern.
Den Tag über bildet sich noch sehr viel Schleim, das ich aber ausschnäuzen kann.
Ich spüle mehrfach mit Salzwasser was die Nase von allem möglichem befreit.( Ihr wollt gar nicht wissen, was da alles raus kommt)
Schmerzen habe ich keine, aber die Nasenatmung wird immer wieder durch die Schleimbildung beeinträchtigt. Es geht mir aber so gut, das ich mich frage was ich noch im Krankenhaus soll.
Vor dem Einschlafen mache ich noch eine Salzwasserspülung und kann nicht einschlafen, weil mich die freie Nasenatmung völlig durcheinander bringt.
18.03., Ich werde wach, die Nase ist FREI.
Das habe ich im Leben noch nicht erlebt.
Ich stelle den Kopfteil meines Bettes hoch und merke: Schleim kommt.
Also ab ins Bad und alles mit Salzwasser säubern. Dann eine ausgiebige Dusche und ich bin fitt für den Tag.
Um 11 Uhr kommt dann der Doc und ich darf endlich nach Hause.
Den ganzen Tag über bildet sich viel Schleim. Dieser ist noch mit Blut vermischt. Er lässt sich aber problemlos in ein Taschentuch entsorgen.
Ich spüle morgens mit Salzwasser. Wenn die Nase zu trocken ist dann tropfe ich Nasenöl in beide Nasenlöcher und Abends spüle ich wieder mit Salzwasser.
Die Nase ist nicht mehr geschwollen
19.03., Die Nase ist auch am Morgen noch frei. Den Tag verbringe ich auf dem Sofa und gehe mit dem Hund spazieren.
Abends bin ich Hundemüde.
20.03., Die Nase ist immer noch frei. Die Schleimbildung wird weniger. Der Schleim ist aber immer noch mit etwas Blut vermischt. Das ist aber normal sagt mein Doc, da die Schleimhäute sehr gut durchblutet sind. Er sagt auch, dass die Schleimhäute in den nächsten Tagen noch weiter abschwellen werden.
Dann bekomme ich ja noch mehr Luft; -- unvorstellbar.
Meine Nase fühlt sich genau so an wie vor der Operation. Man darf nur nicht fest drauf drücken, dann merkt man das noch nicht alles verheilt ist.
Insgesamt war ich 10 Tage krank geschrieben, 6 Tage davon im Krankenhaus.
nach den 10 Tagen habe ich nicht mehr gemerkt, das ich Operiert wurde.
Die Nase ist perfekt verheilt, ich bekomme perfekt Luft durch die Nase und habe auch keinerlei Probleme mehr mit dem Druckausgleich.
Windsack