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Autor | Thema: Reifen |
APR Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ich habe gehört daß bei jeder Landung eines größeren Flugzeuges so ca 1 - 2 kg Gummi auf der RWY liegen bleiben - auf Grund der plötzlichen Beschleunigung der Räder. Meine Frage daher - weshalb beschleunigt man die Räder nicht vor dem Aufsetzen um so "Gummi" zu sparen? Einfache "Windräder" an den Rädern (ähnlich einem Windmeßgerät) würden da ja reichen. Welche vernünftigen Gründe gibt es da dies nicht zu tun? APR |
windshear Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo APR, folgende Erklärung habe ich einmal aufgeschnappt: Räder sind groß und schwer. Wenn sie sich drehen, besitzen sie kreiselähnliche Eigenschaften, das heißt sie präzidieren. Nicht unbedingt ideal, um die FLugeigenschaften zu verbessern. Was für Kräfte wirken, habe ich allerdings auch noch nicht durchgerechnet. MfG |
APR Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hi WS, klingt fast logisch - meiner Meinung nach präzidieren sie allerdings genau in Flugrichtung (außer bei starkem Crosswind, dh.drehende Räder würden den Flieger noch zusätzlich stabilisieren!?? Danke für die rasche Antwort APR |
TCASII Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Diese Idee habe ich seit über 20 Jahren! Wahrscheinlich würden einem die Reifenlobby das Leben zur Hölle machen! Das Problem bei Windrädern ist ausserdem, dass man bei keiner Landung die gleiche Headwind- (oder Tailwind)-Komponente hat. Also wäre es unmöglich, die Räder auf die exakte GS zu beschleunigen. Bei den Widebodies, wo man ja absolut am meisten Geld durch geringeren Reifenverschleiss einsparen könnte, sehe ich zusätzlich das Problem der ungleichmässigen Beschleunigung durch unterschiedliche Strömungsverhältnisse. Man stelle sich vor, ein Heavy landet hinter einem Heavy. Durch irgendwelche Ereignisse (Wake-Turbulence, Windscherung, etc.) bekommen die Räder unterschiedliche Geschwindigkeiten! Ich sage nicht, dass deshalb eine 747 von der Bahn abkommt, aber zu erhöhter Richtungsstabilität im Moment des Aufsetzens dürfte dieser Umstand auch nicht beitragen. Jetzt werden die Reifen beim Aufsetzen extrem beschleunigt, dafür aber immerhin gleichmässig! Das mit den Kreiselgesetzen hatte ich mir auch überlegt, aber kurz nach dem Start sind die Räder ja auch noch am rotieren und werden vor dem Einfahrer abgebremst. Das müsste dann bis zu einem gewissen Powersetting automatisch geschehen. Power idle, brakes released. TCASII [Diese Nachricht wurde von TCASII am 10-04-2002 editiert.] |
APR Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hi TCASII prinzipiell würde ja eine "gewisse" Beschleunigung reichen muß ja nicht gleich GS sein um die Reifen zu schonen. Ob die Räder durch windshear oder waketurbulence tatsächlich so stark ungleich beschleunigt würde wage ich zu bezweifeln. Außerdem nehme ich an daß unterschiedliche RWYconditions größere Ungleichheiten darstellen können. Natürlich sollten sie sich nicht schneller drehen als GS, da das ja dann noch eine Beschleunigung darstellen würde. APR |
All Green Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ich meine, kürzlich erst gelesen zu haben, daß jemand an dieser Möglichkeit herum-erfindet. Leider weiß ich nicht mehr, so das stand... |
MadAlex Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ich erinnere mich noch, vor so ca. 10 Jahren gabs mal zwei Jungs bei Jugend Forscht, die genau so was erdacht haben, und, wenn die Eltern mitgedacht haben, auch patentiert haben. Das ganze ist also auch schon mal geflogen. Uns wurde vor der Schulung eigentlich erklärt, dass der meiste Abrieb von Heavys beim rollen zur Bahn entsteht. Eigentlich auch logisch. Das Gewicht ist u.u. fast doppelt so hoch, und es sind teilweise sehr große Lenkeinschläge erforderlich. Außerdem ist dann noch ein Bremsenpaket in der Felge, das mit einigen 100°C abstrahlt. Das ganze ist dann eine sehr große Belastung für die Reifen. Dagegen kommt ein sehr leichter Flieger, mit sehr kalten Reifen zur Landung. Dabei ist der Abrieb viel geringer, wenngleich auch die Gefahr eines Reifenplatzers größer ist, was aber nicht durch den Abrieb kommt. Der Grund sind hier die hohen Kräfte, die auf die Karkasse wirken, was eben zu deren Versagen führen kann. Alex |
hotstart Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Man oh man!! Mit dem Aufsetzen auf die Piste werden alle Räder auf die gleiche, nämlich die Eigengeschwindigkeit des Flugzeuges beschleunigt. Den Abrieb der Reifen kann man durch die Art der Landung steuern. Setzt man sanft auf (Charterlandung mit anschließendem Klatschen)
quote: Ganz genau. Die auftretenden Kräfte können zu Beschädigungen bis hin zu Deformationen am Fahrwerk führen. Aber es werden nur die Reifen des Hauptfahrwerkes hydraulisch abgebremst. Die Reifen des Bugfahrwerks werden erst im Fahrwerksschacht mechanisch zum Stillstand gebracht.
quote: Nö. Das hängt unter anderem mit der Stellung des Gear Levers zusammen. Was würdest Du dann machen, wenn du Take off Power setzt?? hotstart [Diese Nachricht wurde von hotstart am 10-05-2002 editiert.] |
FloWo Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() APR, unser Flugingenieur a. D. Heermann --> www.flugingenieur.de hat diesem Thema ein ganzes Kapitel (Die Gummiwolke bringt nicht den grössten Verschleiss) seines Buches "Warum sie oben bleiben" gewidmet. (...) Würde unser Jumbo mit maximalem Gewicht und einer Geschwindigkeit von ungewöhnlichen 55 Kilometern pro Stunde 25 Kilometer weit rollen, wären alle Reifen zerstört. Die Reifen hätten sich über Gebühr erwärmt. (...) (...) Eher im kalten Winter als im heissen Sommer kann ein Reifen gut 120 Starts und Landungen bis zum Wechsel überdauern. (...) (...) Wer glaubt, der Augenblick der Landung mit der typischen graublauen Gummiwolke wäre der grösste Verschleiss für die Reifen, irrt sich. Beim Aufsetzen wird ein 190 Kilogramm schweres Jumbo-Hauptfahrwerksrad zusammen mit dem drehenden Teil der Bremse zwar in kürzester Zeit von null auf etwa 1100 Umdrehungen pro Minute beschleunigt, lässt dafür auch nicht unwesentlich Gummi auf der Bahn zurück, insgesamt ist dieser Verschleiss jedoch deutlich geringer als der durch die übrigen Belastungen. (...) (...) Die hohe Reifenbelastung beim Start wird nicht nur durch das höhere Gewicht, sondern auch durch das längere Rollen und besonders durch die höhere Geschwindigkeit verursacht. Die Wirkung der Geschwindigkeit geht, was in diesem Zusammenhang wenig erfreulich ist, nicht linear, sondern quadratisch ein, was der Reifen mit schnellem Verschleiss quittiert. (...) FLO edit: fingertrouble nach Zweitagestour [Diese Nachricht wurde von FloWo am 10-05-2002 editiert.] |
APR Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Kann mir nicht vorstellen daß man (ausgenommen x-wind)durch die Art der Landung den Reifenabrieb tatsächlich wesentlich verändern kann. Der Flieger hat einfach ein bestimmtes Gewicht und eine bestimmte Geschwindigkeit das allein ist ausschlaggebend! Härter aufsetzen bedeutet kürzeres aber dafür stärkeres Rutschen der Räder sanftes aufsetzen längeres aber "sanfteres" Rutschen. Beides bewirkt den gleichen Gummiabrieb. APR |
Talestrike Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Soweit ich es aus den Berichten unseres FlzKd-Paukers errinere, geht es hauptsächlich um die Präzession der nicht gerade leichten Räder, die mal eben aus einem Fahrwerk "eine schöne Achterbahn" (Lehrer O-Ton) machen kann. Man nehme zum Selbsttest z.B. einfach mal ein Rad einer Schubkarre inklusive Achse. An der Achse festhalten, das Rad ordentlich schnell drehen und eine ruckartige Versetzung erzwingen. Haben das im Unterricht als Experiment gemacht. Einer konnte das Ding nicht festhalten und es hat einen anderen voll erwischt. ![]() Dann merkt man erstmal, was für Kräfte am Werk sind. Was ist denn erst wenn das Rädchen schlappe 150kg (+-) wiegt? Der Abrieb beim Aufsetzen ist wirklich das kleinste Übel. Das Rollen macht den Schaden über die Zeit, weil die Reifen nicht dafür gebaut sind, Strecken zurückzulegen (s. FloWo). Was könnte günstiger sein? Neue Reifen oder neue Beinchen? Ich tippe auf die Reifen. In diesem Sinne. Schönen Abend. T. ------------------ |
superflyboy Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ziel der Landung ist es, eine erhebliche bewegte Masse auf einem endlichen Stück Asphalt zum Stillstand zu bringen. Warum sollte man kurz vor dem Aufsetzen nochmal Energie in das System Flugzeug füttern, die man nach dem Aufsetzen nur wieder wegbremsen muss? Die Verzögerung des Flugzeuges im Moment des Aufsetzens ist gering, aber willkommen. Was die Präzession angeht, ist der Moment des Einfahrens relevant. |
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