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  nach ATPL-Ausbildung arbeitslos - ?

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Autor Thema:   nach ATPL-Ausbildung arbeitslos - ?
CitationFan
New Board Member
erstellt am: 08-22-2005 04:35 AM     Sehen Sie sich das Profil von CitationFan an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo, bin neu hier im Forum und habe eine Frage zur Ausbildung. Vielleicht wurde sie in gleicher oder ähnlicher Form schon gestellt ??

Ich bin PPL(A)-Inhaber und trage mich mit dem Gedanken, die Fliegerei zum Beruf zu machen.
Als "Back-Up"-Job habe ich immer noch mein abgeschlossenes Studium, da die Berufsfliegerei ja sowieso nur beim Arbeitsamt als "Angelernter Beruf" und nicht als Berufsausbildung gilt (für alle Fälle ;-)

Man liest so viel in letzter Zeit, gerade nach dem 11. Sept. 2001, von arbeitslosen Berufspiloten, die auf der "Straße" stehen und 'händeringend' einen Job suchen.

Gibt es hier im Forum jemand, der ausserhalb des Lufthansa-Konzerns an einer "freien" Verkehrsflugzeugführer-Schule seinen ATPL bzw. CPL/IR/MEP+ATPL-Theorie ("frozen" ATPL) gemacht hat und anschließend dann erstmal für längere Zeit oder gar für Jahre ohne Job in der Fliegerei seine Zeit verbrachte ?

Wie sind da die Erfahrungen bzgl. Einstellungstests, - gesprächen bei diversen Jobanbietern ?

Wie sieht es mit den Einstellungschancen generell aus, wenn man als "frischer" 'frozen ATPL'-Absolvent mit wenig Flugstunden und praktisch NULL echten Flugstunden ausser Simulator-Rating auf B737 oder A320 nichts aufweist ?

Ohne A 320 - oder B737 - Rating würden die Chancen wahrscheinlich noch weiter in den "Keller" gehen, oder sollte man erstmal abwarten, was der Jobanbieter überhaupt verlangt und sich dann u.U. verpflichten, das notwendige Rating zu finanzieren ?

Wie sieht das mit anderen Rating's aus, wie z.B. einem Citation - oder Dash 8-Rating ?
Wird sowas empfohlen ?..Wie sehen da die Chancen aus, im Freelancer-Bereich dann was zu bekommen ?

Hat man denn überhaupt noch Chancen auf einen Job in der FLiegerei, wenn man direkt als Absolvent z.B. für 2 Jahre keine Job-Möglichkeiten hat ?

Ich habe in einem anderen Forum gelesen, daß wegen der " ATPL-Inhaber-'Schwemme' " niemand Leute einstellen will, die über ein Jahre keine echte Flugerfahrung in der kommerziellen Fliegerei haben.

Der nächste Punkt:
Erhalt der Lizenz und Berechtigungen;
Mir ist schon klar, dass man einen CPL mit 12 Flugstunden innerhalb eines Jahres weiter verlängern kann + Jahrescheckflug IFR.
Wie sieht es mit dem B737 oder A320-Rating aus ?....die gelten vermutlich auch nur ein Jahr oder ?

Das heisst dann wohl, ohne Job über längere Zeit wird's ganz schön teuer udn die Job-Chancen werden j aauch nicht besser mit den Monaten ohne kommerzeille Fliegerei....

Fragen über Fragen, ich weiß.......doch vor so einer kostenintensiven, aber mit Sicherheit interessanten Ausbildung, sollte man schon vorab im Detail einige wichtige Punkte abklären....

Grüße

Stefan

IP: Gespeichert

De-Ice
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-22-2005 06:16 AM     Sehen Sie sich das Profil von De-Ice an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo Stefan,

leider stimmt es, dass es im Moment sehr, sehr schwierig ist, nach absolvierter Ausbildung einen Job zu bekommen. Ich war 2.5 Jahre arbeitslos in Deutschland, habe dann noch mal 25000 EUR in ein 737 rating investiert und bin dann einige Monate spaeter und ein paar tausend EUR aermer untergekommen.

Man muss sagen, dass es sehr langsam wieder bsser wird, allerdings wird es noch einige Jahre dauern, bis sich der Markt einigermassen normalisiert hat.

Die Anforderungen sind bei 98% der Airlines sehr hoch, dass bedeutet, dass diejenigen, die ueber kein Rating und vor allem STUNDEN!!!!! verfuegen leer ausgehen werden.

Entweder Du hast das Glueck als ab initio bei der LH genommen zu werden oder Du studierst erstmal, das wuerde ich heute tun, denn es ist fuer einen Piloten, der mit Herz und Seele dabei ist ein unertraeglicher Zustand Bewerbungen zu schreiben, von denen man mit einer realistischen Einschaetzung, die unbeantwortet bleiben. Ich habe ca. 90 Bewerbungen geschrieben, bis ich endlich vorne rechts sass.

Ich moechte Dir nicht den Mut nehmen, aber sei kritisch und lass Dich nicht von Schulen bequatschen, die Dir das blaue vom Himmel versprechen. Um ehrlich zu sein gibt es nur eine Alternative zur LH Flight School und das ist die Intercockpit, denn die bringen, im Gegensatz zu den leeren Versprechungen von einigen Schulen, Ihre Absolventen wirklich ins Cockpit. Ich persoenlich war dort kein Schueler, aber das ist in meinen Augen die einzige Alternative.

Eine andere Moeglichkeit ist sofort ins Ausland zu gehen und dort die Lizenz zu erwerben. Zum Beispiel England. Weltweit hat diese Lizenz einen weit besseren akzeptanzwert als z.B. die deutsche Lizenz.

Aber auch bei einer Ausbildung ins blaue bedeutet die Lizenz+Rating+Glueck=Job

Und mit einem Rating meine ich nicht Fokker 100, denn solche Ratings, die Du selber bezahlen musst sind absolut unserioes. Am Ende sitzt Du mit 28000 EUR Schulden mehr auf dem Markt ohne Perpektive dieses Museumsstueck fliegen zu duerfen.
Nein, ehrlich davon Profitieren die wenigsten und in der Regel sind dies nicht die Piloten.

Kurz zum Schluss ich sehe fuer die naechsten Jahre keine Zukunft in Deutschland. Sicherlich werden es einige wenige bei AB oder Hapag schaffen, aber die guten Zeiten sind definitiv vorbei und werden auch nicht wieder kommen. Generell ist es hier in Mitteleurope sehr eng geworden. Der Kostendruck ist enorm und das schlaegt sich natuerlich auch auf die Mitarbeiter bzw. die Nachfrage nieder.

Beobachte den Markt sehr sorgfaeltig und versteife Dich nicht auf Deutschland, dann bist Du gut beraten. Schliesslich habe ich auch in einem anderen Europaeschen Land einen Job gefunden.

Viel Glueck

De-Ice

P.S.>Langsam ist manchmal schneller-soll heissen tue nichts ueberstuerzt!

IP: Gespeichert

Joey
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-22-2005 03:11 PM     Sehen Sie sich das Profil von Joey an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hi Citation Fan!

Ich kann empfehlen, mal bei Herrn Lenk vom Arbeitsamt in Frankfurt eine Beratung einzuholen. Da gibt es am Flughafen ein Büro des Arbeitsamtes, das sich nur mit Luftfahrt beschäftigt. Herr Lenk weiß über die Marktlage und die Chancen bestens Bescheid. Leider habe ich dessen Tel. Nr. nicht, aber die kannst Du ja im Internet suchen.
Ich kann Dir momentan nicht zu einer Ausbildung raten, es sei denn, Geld spielt überhaupt keine Rolle. Ansonsten ist der Arbeitsmarkt katastrophal.

Grüße, Joey

IP: Gespeichert

Ezeiza
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-22-2005 04:47 PM     Sehen Sie sich das Profil von Ezeiza an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo die Nr. von Herrn Lenk ist

069 21 71 20 92
er ist aber erst ab 5.9 wieder erreichbar.

Generell kann ich auch nur sagen versuch es über LH und wenn das nicht geht überlege es Dir sehr gut.

IP: Gespeichert

CitationFan
New Board Member
erstellt am: 08-23-2005 02:18 AM     Sehen Sie sich das Profil von CitationFan an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich dank' Euch allen erstmal für
a) die Eigenerfahrungsschilderung + Tips von De-Ice
b) den Tip mit der Berufsberatung beim AA Frankfurt von Joey
und
c) der Tel.-Nr. von Ezeiza


Sowas ähnliches wie Ihr schildert konnte ich mir schon irgendwie denken.

Trotzdem noch einige Fragen dazu:

Zur Antwort von De-Ice:

1)
"...Eine andere Moeglichkeit ist sofort ins Ausland zu gehen und dort die Lizenz zu erwerben. Zum Beispiel England. Weltweit hat diese Lizenz einen weit besseren akzeptanzwert als z.B. die deutsche Lizenz..."

Seit Einführung von JAR-FCL sind doch alle Lizenzen bzw. Anforderungen gleich, dachte ich ?
Wieso dann der Hinweis, dass die englische JAR-FCL-ATPL einen besseren Ruf als die deutsche JAR-FCL-ATPL haben soll ?
Werden hier international Unterschiede gemacht ?

2)
"...Kurz zum Schluss, ich sehe fuer die naechsten Jahre keine Zukunft in Deutschland. Sicherlich werden es einige wenige bei AB oder Hapag schaffen, aber die guten Zeiten sind definitiv vorbei und werden auch nicht wieder kommen. Generell ist es hier in Mitteleurope sehr eng geworden. Der Kostendruck ist enorm und das schlaegt sich natuerlich auch auf die Mitarbeiter bzw. die Nachfrage nieder..."

Ich habe mir mal die Homepage von Intercockpit angesehen. Laut http://www.intercockpit.com/01_presse_pdf/spiegel_050125.pdf
prognostiziert der Intercockpit-Chef, dass er bereits jetzt auf die Fluggesellschaften einen Pilotenengpaß zukommen sieht.
Er rechnet damit, dass sich der Pilotenmangel zum Jahresende 2005 weiter verschärft...


Werden hier die tatsächlichen Gegebenheiten aus wirtschaftlichen Gründen der Flugschule verfälscht oder wird es wirklich wieder spürbar besser ?

3)
"...oder Du studierst erstmal, das wuerde ich heute tun, denn es ist fuer einen Piloten, der mit Herz und Seele dabei ist ein unertraeglicher Zustand Bewerbungen zu schreiben, von denen man mit einer realistischen Einschaetzung, die unbeantwortet bleiben.."

Studium ist ja auch schon abgeschlossen, einige Jahre Berufserfahrung sind auch schon mit dabei........ich würde die Ausbildung ja auch NUR parallel zu meinem festen Job machen und den Job nicht deswegen aufgeben; damit läßt sich die Finanzierung schon erträglicher gestalten und man sitzt erstmal nach der Ausbildung nicht wirklich auf der Strasse.
Allerdings das Ziel ist es schon, die abgeschlossene CPL (froz. ATPL) - Ausbildung auch im Anschluß dann kommerziell zu nutzen.
Nur macht es für mich keinen Sinn, wenn vorab schon feststehen würde, dass ich definitiv etliche Jahre suchend erstmal dasitzen würde und nur meine jährlichen CPL-Verlängerungsflüge machen müsste, um überhaupt "Current" zu bleiben.

Ab wann kann man denn überhaupt sagen, dass die Chance auf eine Festanstellung gegen Null geht, ich meine nach wieviel Jahren ohne kommerzielle Flugerfahrung ?

By the Way.......ichhabe mir mal verschiedene Jobanzeigen der Luftfahrtbranche überwiegend im Ausland, bezüglich Voraussetzungen, angesehen. Die suchen durchwegs für F/O-Posten ATPLer mit min. 500 Stunden Erfahrung auf dem späteren "Arbeitsfluggerät".
Gibt es denn eigentlich keine Anbieter/ Gesellschaften, die "Frischlinge" mit noch warmem "frozen" ATPL und NULL Flugstunden auf dem späteren Muster einstellen ?

Was macht denn da der Rest, neben Lufthansa,
die mit einem CPL/IR/MEP dastehen und eigentlich "nur" Seneca-Schulstunden oder PA 44 - Stunden nachweisen können, sonst nichts
?-----> alle arbeitslos ???


Gruß

Stefan

IP: Gespeichert

captain Fiiihisch
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-23-2005 03:12 AM     Sehen Sie sich das Profil von captain Fiiihisch an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallösche

Als ich habe meine Ausbildung auch an einer freien Schule gemacht und war nachher so wie 99% aller Abgänger 2Jahre ohne Job.
Dann habe ich als Freelancer was bekommen und wurde 3 Monaten vor die Tatsache gestellt dass unser Flieger zu einer anderen Firma in Halterschaft gegeben wurde (danke an den Chef).Somit hatte ich 10000EUdollar zum Fenster rausgeworfen. Dann habe ich 3 Monate zum Nulltarif ne Freelancestelle bekommen die nun Bezahlt wird.(Davon kann man aber nicht leben, bin aber froh damit Flugerfahrung sammeln zu können ).

Ich kann mit Sicherheit dazu nur eines sagen, es ist reines Glück überhaupt etwas zum Fliegen zu finden. ( Sehr Viele die in der Flugschule besser als ich waren, haben nämlich bis HEUTE NICHTS gefunden.)

Was auch zum Nachdenken anregen sollte ist die Geringe Erfolgsquote im eigenen Bekanntenkreis der Flugschule, von durchschnittlich 20 Absolventen bekommen da nur 3-4 wenn es gut läuft einen Job.
Also ich würde daher eine ATPL-Geldanlage als äußerst Risikoreich bezeichnen.
Wer aber nur so in der Kohle schwimmt . NUR ZU.

Dem Rest kann ich nur Raten FINGER WEG oder vorher Reich werden.


Und allen die hier gleich was von Besserung der Lage und Schwarzmalerei schreiben wollen lege ich ans Herz doch mal ein Paar Ihrer freien Stellen für ANFÄNGER zu veröffentlichen.

Die könnten dann So aussehen .
Arbeitslosen-AIR
00000 Lenkhausen
Weg aus der Misere 1

Suchen ab sofort wegen gebesserter Lage Kopiloten auf B737-500.

Rating: Wird von der Firma übernommen.

Arbeitsort: Deutschland

Voraussetzungen: Der Bewerber sollte im Besitz einer CPL-A sein sowie freundlich und Flugbegeistert.

Einstigsgehalt : 2500 Brutto

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

Nun mal was zu den Einstellungsverfahren.(oder sollte ich Anfängerabschreckungsaktion sagen)

Das einzige was da hilft ist Vitamin B. zum Chef oder 1000h on Type.

Denn wie soll der Mitarbeiter aus der Personalabteilung die Einstellung eines Neulings Rechtfertigen ,wenn er 20 Bewerber mit Rating und Stunden drauf nach Hause geschickt hat. Vielleicht weil der ihm so Leid getan hat ?

Heute zählt doch nur Kohle und die kann unter Umständen sehr schnell Flöten gehen wenn ein Neuling leider nicht über ausreichende Flugerfahrung verfügte als sein Kapitän einen Fehler machte.

So, nun Allen viel Spaß bei der Entscheidung Pilot oder Angestellter zu werden.

@ Stefan

2)„Er rechnet damit, dass sich der Pilotenmangel zum Jahresende 2005 weiter verschärft...“
Antwort :Was nicht da ist kann sich auch nicht verschärfen.

„Werden hier die tatsächlichen Gegebenheiten aus wirtschaftlichen Gründen der Flugschule verfälscht .......?“

Antwort : JA


„Was macht denn da der Rest, neben Lufthansa,
die mit einem CPL/IR/MEP dastehen und eigentlich "nur" Seneca-Schulstunden oder PA 44 - Stunden nachweisen können, sonst nichts
?-----> alle arbeitslos ??? „

Antwort : Zu gut 90% arbeitslos.

“neben Lufthansa“

Antwort : Habe da aus interner Quelle erfahren das die auch nicht alle sofort nach bestandener Prüfung eine Anstellung bekommen. Scheinbar ist das LH Flugschulgeschäft lukrativer wie die Anzahl der Tatsächlich freien Stellen.

------------------
Warum geht in Deutschland keiner mit auf die Straße?

[Diese Nachricht wurde von captain Fiiihisch am 08-23-2005 editiert.]

IP: Gespeichert

trafficdelta
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-23-2005 05:20 AM     Sehen Sie sich das Profil von trafficdelta an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Also in D sieht es ziemlich übel aus mit frozen ATPL und 0 Stunden auf brauchbarem Gerät. Ein selbstfinanziertes Rating danach wär ein Ansatz, wenn da nicht bei den meisten 500 Std. Minimum verlangt würden, also ist das auch nur ne Option, wenn Sie Dir von einer Gesellschaft angeboten wird und nicht voneiner Flugschule. Deutsche Flugschulen kämpfen derzeit um das nackte Überleben, dass ist Tatsache, vor diesem Hintergrund sind Aussagen wie" es gäbe einen Pilotenengpaß" nachvollziehbar, wenn auch hochgradig unseriös.

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Blindflug
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-23-2005 06:21 AM     Sehen Sie sich das Profil von Blindflug an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@Stefan

als Akademiker mit Beruferfahrung (+ PPL Inhaber) bist du schon mal in einer ganz anderen Lage als die meisten frischen ATPL'ler, die nachm Abi direkt die Ausbildung gemacht haben:

- die weiteren Kosten für die Ausbildung sind zwar immer noch hoch, aber deutlich überschaubarer und die werden für dich mit keinen/geringen Schulden finanzierbar sein (je nachdem welchen Zeitrahmen du dir steckst)

- das schlimmste was passieren kann ist, dass du in deinem alten Job weiterarbeiten musst und ne Menge Kohle ausgegeben hast... ist zwar s.cheisse, klar aber im Gegensatz zu vielen anderen befindest du dich nicht am Rande der Insolvenz und kannst die Sache enstpannter sehen

- Du hast durch dein Studium und deinen Job eine gewisse Reife und Lebenserfahrung erlangt, die gerne von Airlines gesehen wird und die jemand nur mit Abi und ATPL einfach nicht hat (Ausnahmen bestätigen die Regel). Bei einem Job, wo alle Bewerber absolut identische Grundqualifikation haben, kann einen solche "Zusatzqualifikation" den Auschlag geben.

zum Arbeitsmarkt:

der Arbeitmarkt für frische Atpl'er ist schlecht, da muss man sich nix vormachen. Die Zeiten, in denen Flugbetriebsleiter in die Klassenräume kamen und direkt ganze Kurse verpflichtet haben sind lange vorbei und werden auch nicht mehr wiederkommen und selbst in den Jahren, die als "gute Jahre" angesehen werden (99/00) sind viele nicht untergekommen. Nachdem 11. September hat sich die Lage nochmal deutlich verschärft. Darüber muss man sich einfach im klaren sein wenn man die Ausbildumg macht. Was nicht heißt, das es unmöglich ist einen Job zu bekommen. Unterm Strich kann man folgendes sagen:

- Es wird immer Leute geben, die nach ein paar Monaten AL in einem Jet Cockpit sitzen werden, auch ohne Rating zahlen
- Genauso wird es immer Leute geben, die nie einen Job im Cockpit bekommen werden, auch mit Rating zahlen
- ein Großteil der Absolventen warten 2-3 Jahre für ihren 1.Job

um "Pilotenmangel"

es gibt tatsächlich einen Pilotenmangel, aber nicht dort wo viele Flugschulen ihn suggerieren. Im Moment gibt es, international gesehen, einen Mangel an qualifizierten, erfahrenen Piloten, will heissen Piloten x tausend Stunden + Airbus oder Boeing Rating und Stunden on type. Schaut man mal in den mittleren Osten, dann sieht man das Airlines wie Emirates teilweise schon nicht mehr mit den Einstellungen nachkommen, schaut man nach China oder Indien dann sieht man das die Flugschulen dort den Bedarf an Piloten, den es duch die Neugründung und Expansion diverser Airlines gibt nicht decken können. Mittlefristig werden dort die Konditionen steigen und/oder die Stundengrenze sinken um genug Leute mit Erfahrung aus unter anderem Europa anzulocken. Wenn dadurch hier Stellen frei werden, dann ****ert das mit Verzögerung auch bis nach unten durch und es werden auch wieder mehr Frischlinge eingestellt. Allerings wird das nie so sein, das wirklich alle einen Job bekommen, aber es ist immerhin ein Hoffnungschimmer.

zum Type-Rating zahlen:

Grundsätzlich muss man da 3 verschiedene Wege unterscheiden:

1. Type-Rating finanzierung + Bonding

In diesem Fall wird das TR von der Firma vorfinanziert, aber du musst es durch Gehaltreduktion im Endeffekt selbst zahlen, zusätzlich verpflichtest du dich für einen bestimmten Zeitraum bei der Airline zu arbeiten (kann von 1 bis 5 Jahre reichen), verlässt du die Firma musst du Anteilsmäßig deine TR Kosten an die Firma zurückzahlen. Bei Easyjet läuft es bspweise etwas anders, da nimmts du in deinem Namen einen Kredit auf und bekommst ein paar Jahre lang Geld zum Kreditabbezahlen aufs Konto überwiesen.

vor gar nicht allzu vielen Jahren wäre man virtuell gesteinigt worden, hätte man die Meinung vertreten dass das eigentlich ein guter Deal ist. Traurigerweise muss man in der heutigen Zeit tatsächlich als guten Deal ansehen.

2. TR selbst zahlen mit (evtl.) Jobangebot

hier muss man aufpassen und genau in das Angebot schaun. Meist heißt es nämlich, "bei erfolgreichen Abschluss der Ausbildung bieten wir ihnen (evtl) eine Job an" (oder so ähnlich). Was heißt das jetzt? Fliegst du in er Supervision raus oder besteht nach der Supervision "zufällig" kein Bedarf mehr dann steht man halt da mit seinen im Schnitt 25000€ zusätzlichen Schulden. Für viele ist das Risko aber noch akzeptabel da es für sie der letzte Strohhalm ist an den sie sich nach langer Arbeitslosigkeit klammern.

3. Type Rating einfach so machen

Eigentlich sollte der gesunde Menschenverstand einem sagen, das ein Typerating ohne irgendwelche Jobaussichten eine No-Go ist. Klar, der ein oder andere hat damit einen Job bekommen (aber zu welchen Konditionen?) aber das ist eher die Ausnahme denn die Regel. Denn wenn schon rated on type, dann bitte auch min. 500h on type. Und wo soll man die herholen ohne Job bei einer Airline? Auch hier gibts tatsächlich welche die auch noch dafür Kohle auf den Tisch legen aber da hörts bei mir echt auf.

Letztendlich kann dir keiner die Entscheidung abnehmen sondern du musst selber wissen ob du die Ausbildung machst.

Generell würd ich mich folgendes fragen:

- Wenn ich mich jetzt dagegen entscheide - Kann ich die Entscheidung in 5-6 Jahren, wenn der Zug wirklich abgefahren ist und wenn ich mir denke "was wäre wenn..." immer noch verantorten und sagen "die Entscheidung war richtig, weil [deine persönlichen Gründe]

- Wenn ich mich jetzt dafür entscheide - Kann ich trotzdem nach ein langer Arbeitslosigkeit meine Entscheidung verantworten und sagen "die Entscheidung war richtig, weil...


Hoffe, ich konnte die ein wenig weiterhelfen

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De-Ice
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-23-2005 06:53 AM     Sehen Sie sich das Profil von De-Ice an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo nochmal,

zu Deinen Zusatzfragen sei folgendes gesagt.

Ja, eine britische Lizenz hat absoluten vorrang vor einer deutsch und das in jeder Hinsicht. Trotz JAR! Denn JAR ist notwendig, wird aber nicht mit Herzblut praktiziert. Soll heissen letzendlich macht doch jeder was er will -aber das ist ein anderes Thema.

Ich weiss, das der Geschaeftsfuehrer der Intercockpit einen Pilotenmangel prognostiziert. Aber dafuer ist er ja auch Geschaeftsfuehrer, gell
Das ist natuerlich purer Unsinn, denn es wird Jahre dauern, bis es in Deutschland wieder einen Mangel geben wird, wenn ueberhaupt. Auf der anderen Seite kann es natuerlich sein, dass es einen Mangel bei Intercockpit geben wird. Denn die Intercockpit Leute bekommen garantiert einen Job, waehrend die Leute, die bei einer anderen Schule ihren CPL erworben haben, die Chipstueten im Supermarkt einsortieren duerfen.

Wie schon erwaehnt, wenn Du von vorn herein das Vitamin B hast, no worries, aber wenn nicht, dann wird der Traum zum Alptraum!!!

Und natuerlich darfst Du nicht vergessen, dass Du jedes Jahr Dein Medical selber bezahlen darfst (in der Regel, je nach Untersuchung zwischen 100-300 EUR).
Dann kommt noch der Checkflug dazu (300EUR Single Engine) und die Lizenz alle 2 Jahre vom LBA kostet ca. 80EUR Single Engine.

Also kannst Du so ca. 400EUR jedes Jahr fuer Deine Scheinerhaltung bezahlen.

Wenn Du dann noch ein Rating hast und keinen Job, dann kannst Du denn Betrag pro Jahr mal 4 nehmen. Also rund 1600EUR. Ist doch ein gutes Geschaeft, oder?
-Natuerlich, fuer die anderen.

In dieser Lage bis Du ein armes Tier, welches unter einer Menge von Parasitien zu leiden hat.
Und aufgeben? Nach soviel investitionen
-faellt natuerlich umso schwerer.

Dies ist die leider sehr haeufige Kehrseite dieser Branche, aber niemand spricht von solchen Schicksalen, aber diese geschehen hundertfach in Deutschland. Aber niemand erwaehnt diese Menschen, ist ja auch nicht gut fuers business.

Dies zum Thema parallel-Ausbildung.

Es gibt nur einen Weg, entweder Du hast eine 100%ige Zusicherung vor Deiner Ausbildung, oder Du laesst es erstmal.
Alles andere ist finanzieller Absturz!

Take care, mate

De-Ice

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FFJylly
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-26-2005 01:39 AM     Sehen Sie sich das Profil von FFJylly an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Für mich steht auch die Frage nach einer lohnendswerten Ausbildung an.
Würde die Ausbildung von Eltern bezahlt bekommen, wofür sie sich jetzt auch nicht verschulden müssten.

Dementsprechend würde ich die Frage an die erfahreneren Leute auf dem Arbeitsmarkt richten, welche Art der Ausbildung Ihr mir empfehlen würdet.
Würde auch gerne ein Studium machen um ein zweites Standbein zu haben, trotzdem ist das Hauptziel der schnellste Weg ins Cockpit!

Für welche Ausbildung lohnt es sich also evt. auch etwas mehr Geld auszugeben?
Ich habe jetzt zweimal gelesen, dass die Intercockpit Leute meist einen Job bekommen?
Worauf bezieht Ihr das/wo haben die Ihren Vorteil?
(Hatte bisher eher den Eindruck, dass sich die Mehrausgaben für diese Flugschule nicht lohnen würde, da es dort auch keine Garantien gibt)

Bin sehr dankbar für alle Erklärungen und Ratschläge!!


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flykai
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-26-2005 05:01 AM     Sehen Sie sich das Profil von flykai an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Nun mal ein bißchen halblang mit der Schwarmalerei.

1. Es hat nie einen Pilotenmangel gegeben und es wird auch nie einen geben. Fliegen ist der Kindhitstraum vieler und dementsprechend werdn es viele versuchen zu erlernen.

2. Kalr hat ein 21 jähriger frozen ATPLer ohne Stunden kaum bis keine Chance.

3. Auch als billiger freelancer wird es schwer ohne Stunden und schon gar ohne Rating.

4. Kann ich aus eigener Erfahrung sagen (ATPLer und BWLer), das ich nach meinem Studium und meiner Ausbildung in einer Firma untergekomen bin, und zwar zum einen als FO auf nem CJ und zum anderen als Sachbearbeiter in der Controlling.

Habe es auf jeden Fall geschafft dort runde 800h Std. zu fliegen und anschliessend kam ein Sprung zu Eurowings. Das ganze war 2001 und da sah es weiss Gott nicht besser aus als heute.

Ich möchte mit diesem Thread nichts ausbügeln oder weissmalen. Aber nennt mal nen Job wo es besser aussieht unter zu kommen... Jurist...? Betriebsirt...? Dipl.Ing. für Maschinenbau...?

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mls
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-27-2005 08:59 AM     Sehen Sie sich das Profil von mls an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
da ich selber schüler bin und dementsprechend den markt beobachte, glaube ich das es nicht wirklich rosig aussieht.
aber in den meisten anderen berufen sieht es ähnlich aus.
problematisch ist nur die verschuldung, ansonsten ist glaub ich die einstellung zum beruf entscheidend.
wer am ball bleibt und beisst wird über kurz oder lang einen job kriegen.
wer davon träumt direkt von der schule eine woche später bei hapag eine 737 zu fliegen ist ein illusionist.
ausnahmen bestätigen die regel.
aber ich kenn auch genügend akademiker, die sich die eier schaukeln, weil sie für 800e eine 65 stunden woche machen dürfen als praktikant...
ich hoffe ich hab niemanden vor den kopf gestossen und freu mich über meinen ersten beitrag im forum.

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mls
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-27-2005 09:03 AM     Sehen Sie sich das Profil von mls an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
deutschen sprachen schweren sprachen.
ich werde demnächst mal einen grammatikkurs besuchen...

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CL600
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-28-2005 10:40 PM     Sehen Sie sich das Profil von CL600 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Das sehe ich eigentlich ganz ähnlich.
Wichtig ist am Ball zu bleiben.
Bei mir selber hatte es 1 1/2 Jahre gedauert bis ich endlich was gefunden hatte und das trotz aller Krisen...
Natürlich gehört auch Glück dazu, aber wie heisst es so schön:

Wer kämpft kann verlieren!
Wer nicht kämpft hat schon verloren!

Meine Taktik war eine handwerkliche Ausbildung im Vorfeld und mit dieser habe ich mich während meiner Suche dann über Wasser gehalten.
Bei der Wahl der Schule hat bei mir der persönliche Eindruck den Ausschlag gegeben. Wobei ich da jetzt nicht weiß, ob der Besuch einer der "Großen Beiden" nicht schlauer gewesen wäre und mehr Türen geöffnet hätte. Denn man muss auch dazu sagen viele Chancen erhält man nicht. Ich hatte in 18 Monaten vier. Was ich für seeehr Übersichtlich halte....

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AirEction
New Board Member
erstellt am: 08-29-2005 01:23 AM     Sehen Sie sich das Profil von AirEction an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo zusammen,

eigentlich gehört es dazu nach dem ATPL erstmal ne zeitlang arbeitslos zu sein.

Ich selber war ziemlich genau 1 Jahr lang "mehr oder weniger" arbeitslos. Nach Ausbildungsende Januar 2003, hab ich erstmal einen Nebenjob gemacht um mich über Wasser halten zu können, war auch in der Fliegerei, allerdings nicht im Cockpit sondern am Boden.

Nach circa 100 Bewerbungen bei verschiedenen Fluggesellschaften, hat endlich ein Jahr später nicht die Bewerbung sondern ne Einladung zurückgeschickt.
Und dort hat es letztendlich auch geklappt.

Als kleine Anmerkung: Ich bin zu einer Zeit fertig geworden, die definitiv nicht gut war für Nachwuchspiloten. Dennoch haben es viele Leute aus meinem Kurs ( manche früher und manche kurze Zeit später ) in die Verkehrsfliegerei geschafft.
Wir waren ca. 22 Leute im Kurs, davon sind ca. 5-6 Leute von Cityline gewesen, von bestimmt 10 Leuten weiß ich, das sie bei deutschen B737 Läden untergekommen sind, sei es Hapag oder AirBerlin. und manch andere auf Citation, Dash oder Do328. Von dreien aus dem Kurs, weiß ich aber auch, daß sie bis heute definitiv nichts haben, manche haben keine Einladung bekommen, manche haben auch einige Einladungschancen selbst versaut.

Für alle anderen, die es vorhaben oder denjenigen die gerad fertig werden... Viel viel Glück...

Gruß Bonti

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Almdudler
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-29-2005 01:47 AM     Sehen Sie sich das Profil von Almdudler an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Man kann es leider nicht oft genug sagen:

Mindestens 50% aller heutigen ATPL Absolventen werden niemals einen Cockpitjob bekommen! NIEMALS! Und die anderen werden lange Jahre mit Kompromissen arbeiten müssen. Pendeln, schlechte Bezahlung, bescheuerte Kapitäne etc.

Das sagt Euch leider nur keiner, der Euch eine Ausbildung verkaufen will und dessen Geschäfte eh schlecht laufen.

Der Almdudler

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starship07
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-30-2005 03:32 AM     Sehen Sie sich das Profil von starship07 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von mls:
[...]problematisch ist nur die verschuldung, ansonsten ist glaub ich die einstellung zum beruf entscheidend.[...]

Ja wenn das Alles ist, dann ist das Risiko nur bei denen hoch, die keine Kohle haben... Also ihr reichen Schnösel, rein in die Flugschule und ein kleine Vermögen machen...!

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Talestrike
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-30-2005 12:06 PM     Sehen Sie sich das Profil von Talestrike an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@de-ice:

Kannst du sich bitte mal bei mir melden?!

Ein.kleiner.Pilot@web.de

Danke.

T.

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