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  Pilotenjobreport 2006

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Autor Thema:   Pilotenjobreport 2006
Vanguard
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-01-2006 08:04 AM     Sehen Sie sich das Profil von Vanguard an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Wir freuen uns in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt Frankfurt und vielen Flugbetriebsleitungen den aktuellen Pilotenjobreport 2006 präsentieren zu können.
Er ist ebenfalls unter www.rogermagazin.de einsehbar.Wir freuen uns über Kommentare und ggf. mails unter Redaktion@rogermagazin.de
MFG Die Redaktion
Markt entwickelt sich um Deutschland herum
Kaum neue Jobs in der Verkehrsluftfahrt
Die Wirtschaft wächst, es geht aufwärts, und es gibt wieder Beschäftigung…- zumindest rund um Deutschland herum!
Auf dem Markt der deutschen Verkehrspiloten macht sich Zurückhaltung breit und ein Abwarten, wie sich der heimische Markt entwickelt. Während 2005 aus der Planung heraus 430 neue Arbeitsplätze in den Cockpits deutscher Verkehrsflugzeuge geschaffen wurden, bleibt die Zahl 2006, mit Ausnahme des „Kranichs“ deutlich zurück. Gleichzeitig ließt man in der Fachpresse, wie der Markt boomt, wie neue Strecken eröffnet werden und insbesondere bei den „low costern“ neue Flugzeuge in Dienst gestellt werden.
Allen voran expandiert Air Berlin in einem berauschenden Tempo. Hier werden mehr Piloten eingestellt, wie in allen anderen Unternehmen zusammen.
Woher kommt diese nicht nachvollziehbare Entwicklung?
Die lokale Großluftfahrt ist von Übernahme-, Fusions- und Kooperationsgerüchten übersäht. In manchen Unternehmen kreieren Flugbetriebsleiter selbst Expansion und Übernahmeideen um ihre Leute bei guter Laune zu halten.
So spekuliert man seit Monaten über die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Air Berlin und DBA, über den Fortbestand der LTU und um Gerüchte über Investoren aus dem Mittleren Osten. Es wird erwartet, dass die „aeroflight“ wieder in die Luft kommt, während Lufthansa über ein Abstoßen der Condor nachdenkt.
Die gesamte Branche ist unruhig wie nie. Das bedeutet, ja keinen Mann zuviel an Bord, denn Personal ist teuer, zumindest in den Augen des Arbeitgebers. Ein deutscher Durchschnittskapitän kostet den Arbeitgeber knapp 18.000 Euro, wenn er ihm 6.000 in der Tasche lassen will.
Und auch ein neu eingestellter Copilot belastet das Unternehmen mit gut 8.000 Euro für 2.500 Netto in der Geldbörse des Berufseinsteigers.
Personalkosten machen bis zu 20% der Fixkosten einer Airline aus. In Deutschland ist mittlerweile Arbeit nicht mehr zu bezahlen und für den Arbeitnehmer lohnt sich Leistung immer weniger.
Somit stellen die Unternehmen immer mehr „on demand“ ein. Dies bedeutet nichts anderes, als das man sich mit festen Planvorgaben zu Beginn des Jahres zurückhält, dann aber bei Bedarf auch innerhalb der Saison einstellt oder umschult. Im vergangenen Jahr lag die Quote bei 20% mehr Einstellungen als geplant war. Denn eingestellt wurden 2005 effektiv mehr als 500 gegenüber 430 geplanten im März 2005.
Dieses Jahr wird sich die Quote noch vergrößern. Hans Lenk vom Arbeitsamt Frankfurt, zuständig für den Pilotenmarkt in ganz Deutschland schätzt sie auf 30-40% für 2006.
Derzeit stellt auch er nur einen verhaltenen Einstellungswillen bei den 20 größten Unternehmen fest. „Wir sehen den Boom an Deutschland vorbeiziehen. Die Zeichen stehen auf minimalen Wachstum im Schatten von neuen, die Luftfahrt bedrohenden Faktoren wie Irankriese oder der Vogelgrippe, welche weltweit den Reisemarkt beeinflusst“, so der mittlerweile seit über 30 Jahren im Job stehende Arbeitsvermittler. Er hat rund 450 als arbeitslos gemeldete Piloten in seiner Kartei.
Wie sich der internationale Markt gegenüber dem deutschen entwickelt zeigen folgende Meldungen:
- Die Türkei benötigt bis zu 1500 Piloten für die kommende Saison. Die Flugschulen zwischen Istanbul und Antalya sind bis in den Herbst ausgebucht! Erst kürzlich erhielten 20 Absolventen der INTERCOCKPIT bei SunExpress einen Arbeitsvertrag, einschließlich Typrating!
- Ethiad, Emirates und Qatar stellen fortlaufend „typrated“ A330 und B777 Piloten ein. Ein Ende des Bedarfs ist nicht absehbar!
- British Airways stellt seit Jahren der Zurückhaltung wieder neue Piloten ein
- RyanAir sucht per Anzeigen „ready entry“ Kapitäne für ein Jahresgehalt von über 100.000 €
- Bei Pilotenvermittlungen wie Park Aviation oder der Interpersonal gibt es weit über 1000 offene Angebote. Ein ausgebildeter 737 oder A330/A340 Pilot mit 1000 Flugstunden Erfahrung erhält durchschnittlich nach drei Tagen seine ersten Angebote.
- In den neuen EU Beitrittsländern werden dringend Piloten gesucht. Die nationalen Flugschulen kommen derzeit mit der Ausbildung nicht nach


So brauchen sich Piloten eigentlich keine Sorgen um einen Job in der Zukunft machen. – Soweit sie flexibel sind und einen 3 oder 4 Jahresvertrag in einem Wüstenstaat nicht scheuen. Doch auch hier sind die hohen Gehälter mit denen man gut ausgebildete Europäer lockt zurückgegangen.
Ethiad Airways zahlt einem neuen Ersten Offizier knapp 4600 $. Umgerechnet 3900 Euro.
Dies klingt zwar verlockend für die hiesigen Verhältnisse, wo ein junger Co mit gut 3600 Euro Brutto rechnen kann. Es darf aber nicht vergessen werden, das auch im Ausland ein deutscher, soweit er später einmal vom deutschen Rentensystem profitieren will seine Beiträge in die Rentenkasse zahlen muss. Und wer will bitteschön schon für immer im durchschnittlich 35° C heißen Sandkasten alt werden?
Lukrativ erscheinen da schon die indischen Angebote. 16.000 $ für einen „3000 Stunden alten“ Kapitän auf A320 oder 737. Auch hiesige bedrohte A330 Kapitäne können in Richtung Südosten mit gut 12.000 $ Cash rechnen.
Wann wird sich der weltweite Boom nun auch in Deutschland zeigen?
Die DeutscheBA bestellte erst kürzlich 30 Boeing 737-700 und wird diese ab 2008 in die bestehende Flotte integrieren.
„Wir wollen versuchen bereits 2007 die ersten 15 Maschinen zu übernehmen. Respektive werden wir voraussichtlich Ende 2006 mit dem Training für die neuen Crews beginnen“, so Stefano Ricciarelli, Flottenmanager bei der DBA.
„Wir haben 10 neue Kollegen in diesem Jahr eingestellt. Sie befinden sich bereits in der Ausbildung. Weitere Einstellungen wird es erst einmal nicht geben.“
Ähnlich verhält es sich bei Eurowings. Noch zum Ende 2005 galt die Aussage, keine Einstellungen für 2006. Nun hat sich kurzfristig ergeben, das eine zweite BA146 in Dienst gestellt wird und man „benötigt 20 neue Kollegen“, so Wolfgang Oehl, Flugbetriebsleiter der Eurowings.

Völlig anders verhält es sich in der „großen Welt des Kranichs“. Hier gestaltet sich der NFF-Markt wie ein riesiger „Verschiebebahnhof“. 315 „auf Warteliste“ stehende NFF`s werden in diesem Jahr abgerufen. Gleichzeitig werden 180 frisch durch die DLR geprüfte NFF`s auf der Schule in Bremen angenommen.
Von den 315 „Abgerufenen“ erhält den Großteil die Passage, also Lufthansa Klassik auf B737, A320 oder A300, den Einstiegsmustern. Gleichzeitig erhält die CityLine etwa 5 bis 10 Kollegen. weiterhin werden zusätzlich bis zu 40 externe Bewerber nach Köln eingeladen, da der Gesamtbedarf nicht alleine mit NFF’s gedeckt werden kann. Denn schon im März und April wechseln jeweils wiederum 8 Kollegen vom Canadair zur Lufthansa Cargo, welche 1000 Stunden Erfahrung auf ihren 19 MD11 fordert.
Lufthansa Cargo benötigt dringend neue Kollegen. Die meisten kommen, bedingt durch die hohen Stundenanforderungen von der Lufthansa Passage, Condor und eben der CityLine. Gleichzeitig benötigen Condor, Condor Berlin und German Wings neue Piloten, welche aus dem Bremer Pool gedeckt werden sollen. Dies führt dazu, dass schon 2007 die Warteliste abgebaut sein soll und jeder Absolvent der LFT direkt im Anschluss mit einem Vertrag rechnen darf.
Ähnlich werben die Flugschulen mit nur kurzen Wartezeiten im Anschluss auf ihre Ausbildung.
Wer heute einsteigt, der kann nach 15 Monaten Schulung zum ATPL mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Job erwarten.
So ergangen ist es erst im Herbst 2005 Mathias Seidemann. Der 24 jährige erhielt direkt nach seiner ATPL Prüfung einen Vertrag von Air Berlin. 300 Stunden Gesamterfahrung und ab nach Toulouse, wo er seine Ausbildung auf dem Airbus A320 absolvierte. Heute fliegt er einen der ersten beiden Airbusse und hat gute Aussichten in absehbarer Zeit Kapitän zu werden.
Bei Air Berlin hat sich ein Wachstum eingestellt, welcher die anderen Mitbewerber nur immer wieder ins Erstaunen versetzt. „Das Unternehmen screent 24 Stunden“, so ein gerade erst eingestellter Pilot. Egal ob mit 0 Stunden Flugerfahrung oder als erfahrener ex LTU Kapitän. Im Saatwinkler Damm werden 2006 außer den bereits 15 eingestellten noch bis zu 25 weitere Kollegen gesucht.

Wir sprachen mit Ralf Nagel, Postholder Training bei Air Berlin:

Herr Nagel, 40 neue Kollegen, wohin wächst Air Berlin?
Für den kommenden Sommer betreiben wir 45 Boeing, sowie 10 Airbus A319/320. Die Flotte erweitert sich ständig und es werden noch in diesem Jahr weitere Airbusse hinzukommen. Da werden kontinuierlich neue Crews benötigt. So ist auch noch nicht absehbar, ob wir weitere Besatzungen einstellen werden.

Wo wird zukünftig der Schwerpunkt liegen, B737 oder A320 und wie erfolgt die Verteilung neuer, wie auch alter Kollegen, welche im Unternehmen umgeschult werden?
Derzeit bilden wir für beide Muster Crews aus. Bis 2011 werden 60 Airbusse im Unternehmen sein.Wie viele Boeings dann im Unternehmen sind hängt vom Markt ab. Ob es zukünftig eine oder zwei Flotten im Unternehmen geben wird ist nicht absehbar. Verschiedene Kostenfaktoren spielen hier eine wichtige Rolle.

Wie lange dauert die komplette Umschulung eines B737 Piloten zum Airbus Piloten?
Etwa 3 Monate

Erst kürzlich boten sie zwei neuen Kollegen direkt nach dem Simulat****eck ein Gespräch an. Was macht für sie den richtigen Kollegen, also einen Air Berlin Piloten aus?
Er muss in unser Unternehmen passen. Dies versuchen wir zuerst in persönlichen Gesprächen herauszufinden. Es hängt von seiner Einstellung wie auch seinem fliegerischen Hintergrund ab. Ein gesundes Grundwissen mit einer hohen Bereitschaft neue Dinge zu lernen und sich in eine Struktur einzuleben

Auf was achtet man im Hause bei neuen Bewerbern, was sollten Interessenten mitbringen?
Wir versuchen zuerst in einem ausführlichen Gespräch den Bewerber kennen zu lernen. Dabei soll er ebenfalls uns kennen lernen und eine eventuelle zu hohe Hemmschwelle abbauen. Wir wollen natürliche Menschen, die offen sind und für unser Team einen Gewinn darstellen. Wir brauchen keine „Einzelkämpfer“ oder zu dominante Kollegen, wie auch keine, die sich zu stark beeinflussen lassen.
Nach dem Gespräch erhält der Bewerber in einem Screening die Möglichkeit zu zeigen, was er an fliegerischen Wissen und Fähigkeiten mitbringt. Ein ausführliches Briefing soll alle Dinge erklären, auf welche es bei uns ankommt. Dabei geht es nicht um systembezogenen Probleme beim ersten Flug in einem Boeing Simulator. Vielmehr wollen wir sehen, ob der Bewerber in der Lage ist, mit dem späteren Training mitzuhalten und wie weit er belastbar ist.
Gutes „Airmannship“, common sense und vor allem die Fähigkeit mit anderen zusammen zu arbeiten, wie auch das CCC müssen stimmen. Danach besprechen wir den Flug und teilen ihm mit, ob er in unser Team passen würde.

Wie beurteilen Sie die Lage am deutschen Arbeitsmarkt für ATPL Piloten?
Viele stehen in den Startlöchern und warten darauf, dass sich der Markt öffnet und es endlich wieder vorangeht.

Festzustellen bleibt, dass der deutsche Arbeitsmarkt 2006 gegenüber der weltweiten Entwicklung stark zurück fällt. Abgesehen von einem sehr aktiven internen Stellenpool bei der Lufthansa, sowie der ungebremsten Expansion von Air Berlin gibt es kaum nennenswerte Einstellungen bei den übrigen Unternehmen. Die Airlines verhalten sich abwartend und bereedern ihre Flugzeuge oft kurzfristig und fast ausschließlich mit „typrated“ Personal. Dabei ist ein Training auf der Boeing 737 immer noch vorteilhafter, als auf anderen Typen, und verspricht das breiteste Spektrum für die späteren Arbeitgeber.
Wer nun gerade seine Ausbildung abgeschlossen hat sollte den Kopf nicht in den Sand stecken. Wichtig ist, dass man sich fit hält, bis man einen Anstellungsvertrag erhält. Die Möglichkeiten hierzu sind vielfältig. Ob als Fluglehrer, als Safetypilot, oder gar als Eventpilot bei den Simulatorzentren. So fanden in den letzten Monaten auch viele ältere ATPL Absolventen eine Anstellung. Ihr Vorteil war, dass sie fest im Stoff standen, und ihr theoretisches ATPL Wissen mit viel praktischen Erfahrungen verbinden konnten.
Und wer eine Ausbildung beginnen will?
2004 absolvierten 580 die ATPL Prüfung beim LBA. 2005 waren es schon wieder 750 und für dieses Jahr erwartet man einen weiteren Anstieg.
Die Chancen sind für die nächsten Jahre positiv. Hamburg International hat erst vor kurzen die Bestellung von 14 Airbus A319 bekannt gegeben, German Wings expandiert massiv und auch bei der DeutschenBA gibt es unter Umständen bereits ab Ende diesen Jahres die ersten Einstellungen und ggf. Ausbildungsmaßnahmen, sofern man Einige der bestellten Boeings auf 2007 vorziehen kann. Ganz zu schweigen von den Synergieeffekten aus dem Zusammengehen von dem Unternehmen mit der LTU, welche zumindest im Cockpitbereich neue Chancen eröffnet.
Wer also jetzt Einsteigt, der kann nach 2 Jahren Ausbildung gut zu den Gewinnern mit direktem Anschlussvertrag zählen.

Siehe auch www.youngpilots.de


[Diese Nachricht wurde von Vanguard am 03-01-2006 editiert.]

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Alpi-Eagle
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-01-2006 09:37 AM     Sehen Sie sich das Profil von Alpi-Eagle an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Das Ganze ist noch immer ein Teufelskreis:
Man braucht Flugstunden um einen Job zu bekommen, bekommt aber keinen Flugstunden weil man keinen Job hat!!!
Hier ein weiterer interessanter Bericht...

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Midnight Blue 2
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-01-2006 01:17 PM     Sehen Sie sich das Profil von Midnight Blue 2 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Zitat:

Nun hat sich kurzfristig ergeben, das eine zweite BA146 in Dienst gestellt wird und man „benötigt 20 neue Kollegen“, so Wolfgang Oehl, Flugbetriebsleiter der Eurowings.

Zitatende

Den Satz hab ich nicht verstanden.
EWG hatte vor dem Abstossen der ATRs acht BAe 146 und nach der Umstrukturierung vierzehn davon.
Das Ganze seit Anfang 2005 geplant, ohne nachträgliche Stückzahländerung.
Klingt ja, als hätte EWG nur eine BAe gehabt, und man hätte zufällig noch ´ne zweite im Keller gefunden...
Aber daß eine Airline mal am Personalbedarf vorbeiplant, ist in der Branche ja nichts neues.

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sf260
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-01-2006 01:59 PM     Sehen Sie sich das Profil von sf260 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
LOOOL

------------------
Boeing born Seattle, Airbus born Toulouse!

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Flottenadmiral
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2006 05:50 AM     Sehen Sie sich das Profil von Flottenadmiral an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Wer also jetzt einsteigt, der kann nach 2 Jahren Ausbildung gut zu den Gewinnern mit direktem Anschlussvertrag zählen.

Die Betonung liegt auf "kann"...
quote:
Die Chancen sind für die nächsten Jahre positiv.

Das stimmt, ein Aufwärtstrend ist wirklich erkennbar. Aber bitte eines nicht vergessen:
quote:
2004 absolvierten 580 die ATPL Prüfung beim LBA. 2005 waren es schon wieder 750 und für dieses Jahr erwartet man einen weiteren Anstieg.

Dagegen hat allerdings Herrn Lenk vom Arbeitsamt
quote:
rund 450 als arbeitslos gemeldete Piloten in seiner Kartei

plus eine unbekannte Dunkelziffer derjenigen Leute die einen ATPL haben aber sich nicht arbeitslos gemeldet haben (z.B. weil sie studieren etc...) Es wäre mal interessant, wie viele "suchende Piloten" es gibt. -> Das heißt doch nun aber in der Schlußfolgerung, dass immer noch viel zu wenig ATPL-ler wirklich einen Job bekommen und trotz der guten Zukunftsaussicht die Investition in einen ATPL ein großes Risiko darstellt!
Eine Job im Ausland mag für viele ein Ausweg sein, aber wenn man den Artikel von Alpi-Eagle liest, dann wird schnell klar, dass man selbst in Asien erkannt hat, dass man schnellstens eigenes Personal ausbildet, wer braucht da uns?
quote:
Die Wirtschaft wächst, es geht aufwärts, und es gibt wieder Beschäftigung…- zumindest rund um Deutschland herum!

Wem soll man bei diesen Aussichten noch raten den Beruf des Piloten zu ergreifen???
Nochmal zum Thema Fliegen im Ausland: Z.b. Indien hat einen riesigen Pilotenbedarf, aber eine gesetzliche Regelung schreibt vor, dass nur sehr sehr erfahrene externe Piloten (CPT, TRI, TRE) eingestellt werden dürfen. Da man aber einmal ein Stammpersonal braucht um Nachwuchs auszubilden werden die heftigesten Gehälter gezahlt um die entsprechenden Leute zu gewinnen.
quote:
A330 Kapitäne können in Richtung Südosten mit gut 12.000$ Cash rechnen

quote:
Bei Pilotenvermittlungen wie Park Aviation oder der Interpersonal gibt es weit über 1000 offene Angebote. Ein ausgebildeter 737 oder A330/A340 Pilot mit 1000 Flugstunden Erfahrung erhält durchschnittlich nach drei Tagen seine ersten Angebote.

dazu nur nochmal den Spruch von Alpi-Eagle:
quote:
Man braucht Flugstunden um einen Job zu bekommen, bekommt aber keine Flugstunden weil man keinen Job hat!!!

D.h. uns jobsuchenden Piloten bringt das wenig!!!
Ganz so positiv wie in dem Artikel dargestellt finde ich die Situation immer noch nicht!
Immer dran denken, das Wachstum steht
quote:
im Schatten von neuen, die Luftfahrt bedrohenden Faktoren wie Irankriese oder der Vogelgrippe

und es kann wie am 11. September urplötzlich wieder bergab gehen...
Wer also jetzt die Ausbildung anfangen möchte, und evtl. auch noch ein Rating selbst bezahlt weil Airlines ja
quote:
kurzfristig und fast ausschließlich mit „typrated“ Personal

rechnen, der sollte wirklich gewarnt sein. Denn es ist wirklich so:
quote:
Viele stehen in den Startlöchern und warten darauf, dass sich der Markt öffnet und es endlich wieder vorangeht.

und dann ist man eben immens großer Konkurrenz ausgeliefert und:
wer also jetzt einsteigt, der kann nach 2 Jahren Ausbildung gut zu den Gewinnern mit direktem Anschlussvertrag, oder aber zu den großen Verlierern mit 100.000,-€ Schulden und keiner Perspektive zählen!!!
Gewinner sind in dem Fall immer die Airlines!

Dazu noch aus den heutigen Luftfahrt-News 02.03.2006:

Deutsche Luftfahrt mit mehr Umsatz - aber nicht mehr Stellen
Wiesbaden (AFP) - Die deutschen Luftfahrtunternehmen haben im Jahr 2004 zwar mehr Umsatz erwirtschaftet, aber nicht mehr Stellen geschaffen. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilte am Donnerstag mit, die Einnahmen seien um mehr als zehn Prozent auf 19,9 Milliarden Euro gestiegen. Der ganz überwiegende Teil wurde demnach im Passagiergeschäft erwirtschaftet. Zugleich habe die Zahl der Beschäftigten in dem Sektor aber nur um 0,2 Prozent auf 55.000 zugelegt. Dabei arbeite ungefähr die Hälfte als Bodenpersonal, die andere Hälfte als Piloten und weitere Crewmitglieder in der Luft. (Quelle)

Bedrohungen für Luftfahrt-Wachstum
Die Luftverkehrsbranche sieht das erwartete weltweite Wachstum 2006 durch den hohen Ölpreis und die Vogelgrippe bedroht.

Die Entwicklung der Tierseuche sei die grosse Unbekannte dieses Jahres, sagte der Generaldirektor des Internationalen Luftfahrtverbands (Iata), Giovanni Bisignani, heute in Genf. Er wandte sich scharf gegen eine «absurde» Sondersteuer auf Flugtickets zur Finanzierung der Entwicklungshilfe, die rund ein Dutzend Länder nach einem französischen Vorstoss einführen will. In diesem Jahr peilt die Branche ein weltweites Wachstum des Passagierverkehrs von fünf bis sechs Prozent an. Im Januar sei die Transportleistung um 6,2 Prozent gestiegen. Das Problem von Überkapazitäten drohe sich angesichts der Rekordzahl der Flugzeugbestellungen im vergangenen Jahr zu verschärfen. Die Aufgabe bleibe, Wachstum auch in Profitabilität umzusetzen, sagte der Iata-Chef. (Quelle)

Wollen wir hoffen, dass alle ihren Job finden werden!

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fs77
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2006 10:30 AM     Sehen Sie sich das Profil von fs77 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Flottenadmiral,
Gute Zusammenfassung....
...Da gibt es nicht mehr viel hinzuzufuegen!

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Alpi-Eagle
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2006 11:34 AM     Sehen Sie sich das Profil von Alpi-Eagle an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Flotti hat genau das rübergebracht was ich sagen wollte! Wenn mich heute jemand anspricht wie das als Pilot denn so ist und ob ich den Job weiterempfehlen kann, dann weis ich nie, wie ich antworten soll. Ein für mich jedenfalls genialer Job, aber der Weg dahin ist so unglaublich mühsam, dass schon mal der ein oder andere auf der Strecke bleibt! Tja, das Risiko ist wirklich hoch und ich weis wirklich nicht ob man es verantworten kann diesen Weg jemandem zu empfehlen. Leider kenne ich genügend Leute die seit Jahren nach ihrem ersten fliegerischen Beruf suchen und denen der Artikel oben wahrscheinlich jetzt wieder (falsche?) Hoffnung macht!!! Aber evtl. fliegen sie nie und versuchen jetzt mit Ach und Krach ihre Schulden zu bezahlen. Andere hingegen (wie die 20 IC Jungs) kommen direkt ab initio in ein Airliner Cockpit und brauchen sich keine großen Sorgen mehr zu machen.
FAZIT: Ungerechte Welt!!!

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KleinDummi
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2006 12:04 PM     Sehen Sie sich das Profil von KleinDummi an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Willkommen in der Wirklichkeit, die Welt ist generell nicht gerecht.

Wenn mich jemand nach Berufsaussichten fragt geb ich eine ehrliche Antwort, dazu gehören natürlich sämtliche Risiken sowie die Nachteile des Jobs (verarmtes soziales Umfeld etc). Meist wird das als abraten empfunden, ist aber nicht so gemeint.

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DaKäptnMichi
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2006 04:55 PM     Sehen Sie sich das Profil von DaKäptnMichi an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hi,

wobei man aber auch sagen muss, dass die Jungs und Mädels, die letztes Jahr und vorher vom Niki übernommen wurden auch nicht gerade wenig Geld für die Ausbildung gezahlt haben. Nicht falsch verstehen, alle anderen zahlen auch sehr sehr sehr sehr viel Geld, aber die Ausbilung bei IC ist schon (zumindest vom damaligen Angebot her) um einiges teurer, weshalb hier auch oft über IC geshimpft wurde. Außerdem gingen diese Leute damals das Risiko ein, bei einer "unetablierten" und sehr neuen Flugschule zu einem überhöhten Preis die Ausbildung zu machen. Das hätte auch genau so gut in die "Hose" gehen können und das dann mit mehr Schulden, als bei anderen Schulen ...wobei das jetzt etwas offtopic war... sorry...

Also ich bin mal gespannt, wie sich der Arbeitsmarkt weiter entwickelt. Wenn Zeitungen das ein, oder andere mal wieder schreiben, dass Piloten "dringend" gesucht werden (wie ende der 90er), dann werden auch wieder viel mehr Leute zu den Flugschulen rennen. Dann macht es auch nix mehr aus, wenn die Airlines wieder ETWAS mehr Leute einstellen, wenn es dafür wieder VIEL mehr Flugschüler gibt. Dann bleibt die Lage gleich schlecht, oder wird schlechter.
Das ist jetzt mal meine laienhafte Meinung. Wenn es jetzt vielleicht zwischen 400 und 600 (stimmen diese Zahlen? Daran kann ich mich mal erinnern) Flugschüler pro Jahr sind und werden in den nächsten Jahren plötzlich 1000, 1300, 1800 oder mehr daraus, dann werden die Meisten womöglich auch keinen Job finden, auch wenn Airlines wieder einstellen.
Darum "erschrecke" ich immer etwas, wenn in Berichten steht, dass wenn man jetzt eine Ausbildung beginnt, kann man zu den Gewinnern zählen. Aber das bitte blos auch nicht falsch vestehen. Ich finde den Bericht toll geschrieben. Meine Sorge ist blos, dass wenn die allgemeine Presse loslegt und die Werbetrommel rührt, dann findet der große "run" auf die Flugschulen statt.
Kann aber auch sein, dass ich falsch liege... wie gesagt, meine eigene laienhafte Meinung

Viele Grüße

[Diese Nachricht wurde von DaKäptnMichi am 03-02-2006 editiert.]

[Diese Nachricht wurde von DaKäptnMichi am 03-02-2006 editiert.]

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safelife
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2006 10:48 PM     Sehen Sie sich das Profil von safelife an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@Alpi-Eagle: Magst Du mir mal schreiben? fbi@iworld.de Danke!

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900ZX
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2006 11:56 PM     Sehen Sie sich das Profil von 900ZX an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Generell recht guter Artikel, was mich nur (negativ ) wundert, ist der Blödsinn mit GMI, der in der Tabelle steht: Bevorzugt RWL, FSB. Was soll der Mist? Entspricht nicht der Realität, ist aber gute Werbung...

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dove
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-03-2006 12:22 AM     Sehen Sie sich das Profil von dove an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Wieso ist das Mist? Du warst doch gar nicht beim GMI Auswahlverfahren, woher also nimmst Du Deine Behauptungen? Also ich weiß das allein am letzten Durchgang des gerade beendeten Auswahlverfahren 4 oder 5 RWLer dabei waren. Hochgerechnet ist das also mindestens ein viertel der eingeladenen Bewerber. Die Beziehung zwischen GMI und FSB ist auch unbestritten, denn die FSB macht teilweise die Typeratingausbildung der GMI. In der Vergangenheit wurden auch immer wieder Leute bei GMI eingestellt die bei FSB ein 737 Rating erworben hatten. Die anderen die dort anfingen verfügten überwiegend über persönliche Kontakte zum Flugbetrieb, wie z.B. die vielen Leute der Interflug. Der Artikel liegt hier alles andere als falsch. Vielleicht informierst Du Dich zunächst einmal bei berufener Stelle bevor Du hier herummotzt, dass irgendwelche Aussagen "blödsinn" seien. Es mag ja durchaus sein, dass auch Leute von anderen Schulen von GMI eingeladen wurden, betrachtet man aber die Herkunft derer die dann tatsächlich dort arbeiten, ist die Aussage "Bevorzugt FSB und RWL" absolut nicht wiederlegbar.

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900ZX
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-03-2006 12:58 AM     Sehen Sie sich das Profil von 900ZX an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo dove,
nun mal ruhig. Ich habe mich nämlich genau an besagter "berufener" Stelle informiert. Grund: Habe selber gerade FTO-Wechsel gemacht und wollte mich genau dahingehend absichern!!! Deshalb habe ich mit "berufener" Stelle, die hier auch schon mehrfach erwähnt wurde, gesprochen. O-Ton: "Am Ende habt ihr alle die gleiche Lizenz, egal, wo ihr die Ausbildung gemacht habt" Glaubst Du, ich würde so etwas schreiben, ohne mich vorher erkundigt zu haben? Das gleiche gilt übrigens für die FSB! Habe selber überlegt dort eventuell MCC zu machen. Auch hier galt: "Spielt keine Rolle"
Insofern wirst Du mir kaum vorwerfen können, mich nicht informiert zu haben.
Übrigens: Kenne den K. vom HPL-Unterricht. Falls Du ihn auch kennst, kannst Du ja nachfragen. Nummern gebe ich aber aus Prinzip nicht raus.... Soviel dazu...
schönen Tag noch

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dove
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-03-2006 01:20 AM     Sehen Sie sich das Profil von dove an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Also wenn Du Herrn K. mit berufener Stelle meinst, dann lache ich einmal ganz herzlich. Beim letzten Auswahlverfahren hatte der Gute nämlich ausgesagt es würde im deutlich zweistelligen Bereich gesucht und selbst diese Ausssage sei noch einmal zu korrigieren da durch kurzfristige Änderungen in der letzten Woche der Bedarf noch einmal gestiegen sei. Dumm nur das die Einsatzplanung Flugbetrieb ein gewisser Herr K., diesmal ein anderer, exakt zwei Tage vorher die ganz konkrete Zahl von 11 Stellen auf Nachfrage genannt hat. Soviel mal zu Deiner berufenen Stelle, es dürfte Dir eher weiterhelfen, wenn Du Dich an diejenigen wendest die dort auch tatsächlich arbeiten und zwar als Piloten. Ich wünsch Dir mal das Dein Plan dennoch aufgeht und das Du falls Du von denen einmal eingeladen wirst nicht auch nur als zahlendes Dummerchen dastehst wie so viele andere.

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900ZX
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-03-2006 01:22 AM     Sehen Sie sich das Profil von 900ZX an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Eins noch als Nachtrag:
Es geht mir nicht darum hier einen neuen GMI-Thread zu eröffnen, der bereits bestehende ist ja brisant genug.
Es geht mir auch nicht darum irgendwelche FTO's gut oder schlecht zu reden.
Was ich aber problematisch finde ist es, wenn in solchen Artikeln, die eigentlich neutral geschrieben sein sollten, solche Sachen auftauchen. Am wenigsten ist übrigens den RWL-Schülern damit gedient...
Ins gleiche Horn wird auch hier getutet: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/451006/
Nicht nur, daß der Artikel wieder die Massen in die FTO'S treibt. Darüber hinaus wird auch noch eine FTO so oft erwähnt, daß die Nähe zur Werbung schon mehr als erkennbar ist. Vom Deutschlandfunkt hätte ich mir eigentlich mehr erhofft.
Gruß 900ZX

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900ZX
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-03-2006 01:31 AM     Sehen Sie sich das Profil von 900ZX an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
als direte Antwort
Hallo Dove,
über den tatsächlichen Bedarf bei GMI fehlen mir die Kenntnisse.
Darüber habe ich mit K. auch nicht gesprochen, weil mich das im Moment auch nicht interessiert. Mir ging es um die Rolle der FTO bei Bewerbungen, um nichts anderes.
Und da gehe ich maldavon aus, daß zitierte Person schon kompetent ist.
Gruß
900ZX

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