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  Die Flugschulen merken doch nichts mehr

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Autor Thema:   Die Flugschulen merken doch nichts mehr
Windsack
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 03:07 AM     Sehen Sie sich das Profil von Windsack an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich hatte die Tage einen Anruf von einer großen deutschen Pilotenfabrik.
Man leidet dort an einer akuten Fluglehrerknappheit, da die alten PPL Lehrer langsam wegsterben und neue mindestens CPL haben müssen.

Nun erfülle ich ja diese Forderung, ich habe z.Z. CPL und IFR Lehrberechtigung, darf auch FI´s ausbilden und habe den CRI und Examiner für alle Kolben und für B200 und C525.

Da ich mein Interesse bekundet habe dort ab und zu mal auszuhelfen, kamen wir dann zum wesentlichen Punkt, nämlich dem der Bezahlung.

Bezahlt wird nur die geflogene Stunde und da die Flugdienst und Ruhezeiten einzuhalten sind, kommt man maximal auf 5 Blockstunden am Tag.

Angefangen hat er mit 18 € die Stunde und als ich ihn dann ausgelacht habe, kam er dann mit dem Angebot bis auf 23 €.

Als ich merkte, das er das ernst mein, habe ich das Gespräch beendet.

Wo leben wir denn eigentlich, für einen Flugzeug Mechaniker bezahlen ich schon 65 Euro pro Stunde. Da diese Dumpingpreise aber für ihn normal scheinen, gibt es scheinbar immer noch genug Fluglehrer die sich prostituieren und sich für ein Butterbrot verkaufen.
Bei uns gibt es eine UL Schule, die zahlen schon 40 € an die Lehrer.

Da es ja (noch) keine Fluglehrergewerkschaft gibt, wollte ich dieses Thema hier einmal zur Diskussion stellen.

Windsack

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CXFliescher
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 03:34 AM     Sehen Sie sich das Profil von CXFliescher an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Das sagst Du was,

in unserem Segelflugsportvereien haben wir ne FK 9 als Schlepp UL und momentan leider nicht genügend UL Lehrer zum einweisen der Piloten auf das neue Flugzeug. Als Übergangslösung können wir nun UL Lehrer aus einer Flugschule "anmieten"- für den geringen Unkostenbeitrag von 50EUR/h.... lustig, gell?!

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rocketman
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 04:31 AM     Sehen Sie sich das Profil von rocketman an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@windsack

Find ich echt toll, daß Du das Gespräch dann beendet hast! Ich glaube , mit soviel "Rückgrat" werden wir keine Gewerkschaft brauchen, sondern der Markt wird es demnächst ganz alleine regulieren. Denn wer macht den noch eine Flugausbildung bis mindestens CPL und dann noch einen FI für ca. 8.000,-€ "just for fun"? Eigentlich könnten das nur Berufspiloten auf dem Weg ins Cockpit sein (wie z.B. in den USA), aber ich glaube, die werden in den nächsten Jahren auch etwas knapp in Deutschland werden, da wir ja mittlerweile einen europäischen Arbeitsmarkt haben und die Flugzeugbestellungen langsam richtig interessant werden (Buisness und Airlines)! So bekommen allmählich die Kandidaten, die geeignet wären FI zu werden, immer mehr Chancen gleich ins Cockpit (vor allem außerhalb Deutschlands!) einzusteigen. Und die Nachfrage nach Piloten wird wie immer mal wieder demnächst weltweit steigen. Also, wer soll den Job machen??? Die Preise werden auch hier für Fluglehrer steigen!
Let's get happy!

So long
rocketman

P.S.: Sollte natürlich KEINE Werbung sein, jetzt BLINDLINGS eine ATPL-Ausbildung zu machen, sondern nur eine Einschätzung der MITTEL-UND LANGFRISTIGEN Arbeitsmarktentwickling und-bedingungen für Fluglehrer in Deutschland!!!!!!!!!!

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MtrShadow
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 06:26 AM     Sehen Sie sich das Profil von MtrShadow an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Das ist ja echt unglaublich...gut, dass du bei diesem beleidigenden Angebot aufgelegt hast. Das ist ja mal echt ne krasse Frechheit...hab gehört, dass man im Callcenter bei Vodafone als ungelernte Kraft bis zu 16,00 EUR die Stunde verdient...mehr muss man dazu glaube ich nicht mehr sagen...

[Diese Nachricht wurde von MtrShadow am 06-11-2006 editiert.]

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nabla
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 11:43 AM     Sehen Sie sich das Profil von nabla an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
ALDI, Hochtaunuskreis, Aushilskraft für die Kasse / Regale nachfüllen, auf Teilzeitbasis: 13,xx EUR/h....

Noch Fragen Hauser?

Nabla

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PPR
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 11:59 AM     Sehen Sie sich das Profil von PPR an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Na ja, man sollte die Gehälter vergleichen. Darüber hinaus wird abgestuft bezahlt, also PPL Tng, CPL Tng, IR Tng und ME Tng. Die Stundensaläre liegen so zwischen 15 und 50 euronen je nach Verhandlungsgeschick. Hinzu kommen Fahrtkosten.
Es wäre schön wenn es mal mehr wird, bezahlen müssen es aber die Schüler.
und ob der UL Lehrer die vollen 50 bekommt, wage ich zu bezweifeln, da zieht sich die FLugschule auch noch was rein.

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PPR
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 12:04 PM     Sehen Sie sich das Profil von PPR an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ja da fällt mir noch was ein, es würde schon helfen die Bezahlung auf blockstunde basierne zu lassen, bezahlt wird derzeit in aller Regel Air Time. Blocktime würde auch den Schülern helfen, da diese dann nicht so gehetzt durch die Ground Procedures gejagt werden.

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Windsack
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 12:14 PM     Sehen Sie sich das Profil von Windsack an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Man muß sich das mal ausrechnen, für 5 Blockstunden bekomme ich 115 Euro.
Dafür bin ich aber sicher 10 Stunden auf dem Flugplatz. Da ist meine Fahrerei noch nicht dabei und für das Geld bekomme ich auch kein Hotel in der Nähe der Flugschule.

Ich komme da auf einen Stundenlohn von 11,50 €.
Dafür kann ich mir nicht einmal ne Putzfrau kommen lassen.

Eine andere Schule zahlt mir als IFR Lehrer 80 € pro Stunde und die garantieren mir mindestens 6 Stunden am Tag.

Bei 3 MEP Checkflügen bleiben 600 € pro Tag bei mir hängen. Mehr darf man ja nicht.
Und dabei habe ich deutlich weniger Stress.

Sicher ist es gestaffelt, PPL, CPL oder IFR Schulung. Aber der wusste genau was ich für Berechtigungen habe.

Bei mir zu Hause im Verein bekommen die Lehrer eine Aufwandsentschädigung von 13 € pro Flugstunde. Die gibt es aber auch wenn der Schüler, oder mehrere Schüler allein Platzrunden drehen. Bei 2 Schülern, bin ich dann auch bei 26 € pro Stunde.

Ich hoffe Fluglehrer werden noch knapper, denn unter diesen Umständen, kann ich mir gewerbliche Lehrertätigkeit nicht leisten.


Windsack

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Windsack
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 12:18 PM     Sehen Sie sich das Profil von Windsack an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von PPR:
Ja da fällt mir noch was ein, es würde schon helfen die Bezahlung auf blockstunde basierne zu lassen, bezahlt wird derzeit in aller Regel Air Time. Blocktime würde auch den Schülern helfen, da diese dann nicht so gehetzt durch die Ground Procedures gejagt werden.


Das ist auch der Grund, warum die Ausbildung im Verein mehr Spaß macht. Ich behaupte sogar, das sie bei uns besser ist, als an einer Gewerblichen Schule, da man mehr Zeit für jeden Schüler hat und nicht so hetzen muß.


Windsack

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leadingedge
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 05:38 PM     Sehen Sie sich das Profil von leadingedge an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
In den Usa bekomme ich hier 15 Dollar pro Stunde, Ground Instruction for free. Soviel dazu...

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PushtoTalk
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 09:56 PM     Sehen Sie sich das Profil von PushtoTalk an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Nuja, leadingedge, ist halt in den USA so ziemlich die einzige Möglichkeit die nötigen Stunden für US ATP zu bekommen. Es sei denn Du bist John Travolta, neeeeee, oder?

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PPR
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-11-2006 11:29 PM     Sehen Sie sich das Profil von PPR an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Wo bekommt man den € 80 für IR TNG? Ist ja unfassbar, da will ich auch hin.

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Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-12-2006 12:10 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Da schreibst du genau im richtigen Forum. Habe lange genug in ner Flugschule gearbeitet. Zwei Faktoren sind für diese für dich unschöne Entwicklung verantwortlich. Der Arbeitsmarkt für Piloten und die Sparsamkeit des Kunden. Alle freien Flugschulen in Deutschland leiden unter chronischem Schülermangel. Gleichzeitig sind die Kosten für die Ausbildung in den letzten Jahren gestiegen. Dies liegt vor allem an den steigenden Spritpreisen, den veränderten Forderungen an die Ausbildung seit Einführung JAR-FCL (z.B. MEP im durchgehenden ATPL) und den teilweise extrem gestiegenen laufenden Kosten für Unterstellung und Handling an einigen deutschen Airports. In Verbindung mit den immer noch geringen Schülerzahlen ist auch bei den Schulen ein Preiskampf ausgebrochen, der auf Dauer nicht gesund sein kann. Da wird gespart wo es nur geht um den Gewinn (wenn es noch welchen gibt) im Rahmen zu halten. Da trifft es gerade bei der Praxisschulung den, den man am ehesten auspressen kann - den Lehrer. Alle anderen Kosten wie Sprit, Unterstellung, Handling, Versicherung und Abschreibung kann man nicht beeinflussen. Eine durchschnittliche Schulungsmaschine dürfte vom Stundenpreis auf eine Auslastung von 250 - 400 Stunden/Jahr gerechnet sein. Wenn sie die nicht schafft, kann die Schule jeglichen Gewinn abschreiben, wenn sie nicht die Kosten drückt.

Will hier bestimmt kein Klagelied für oder auf die Flugschulen singen. Aber die fetten Jahre (die es Anfang der 90er) sicher gab, sind lange vorbei. Der Kunde will nicht mehr zahlen (verständlich), mehr Schüler kommen auch nicht und der Chef will nicht auf Jahre hinaus in die Schule reinbuttern - Ende vom Lied: Kosten werden gedrückt. Ist wie bei LTU - schluck die Kröte oder wir können dicht machen.

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PPR
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-13-2006 12:38 PM     Sehen Sie sich das Profil von PPR an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
so isset Mustang,

und noch was , ein Hauptmann bei de rLuftwaffe verdient ohne zulagen ect, ca 3000,- netto, entpsricht etwa 20 euro die Stunde.ein Fluglehrer bekommt das gleiche ohne Studium ohne Verpflichtung.zugegeben der Vergleich hinkt, da Krankenkasse und Altersversorgung nicht berücksichtigt wurden, aber auch Hinkende bewegen sich vorwärts. Lassen wir die Kirche im Dorf, ein Fluglehrerlehrgang dauert drei Wochen, das war es. Ich habe selber " das volle Brett " an Berechtigungen , käme aber derzeit nicht auf die Idee um Stundensätze zu feilschen. Vielleicht hängt es damit zusammen, das ich schon den einen oder anderen Beruf ausgeübt habe und in der Luftfahrt immer Free Lancer war. Und wer mal auf 5 euro verzichten kann, fliegtt immer auch am 12.09.2001. Es uß eine win/win situation sein, für schule/Unternehmen/Lehrer/Pilot.
Ach ja, mir gehört keine flugschule habe aber eine Registerd Facility One Man show aus dem Bauwagen raus, lach. In diesem Sinne
Obwohl ich gerne und gut Geld verdiene.

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murdock
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-13-2006 10:54 PM     Sehen Sie sich das Profil von murdock an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
PPR,

Du siehst aber schon ein, daß bei dieser Thematik nicht ewig nach dem kleinstmöglichen Nenner gesucht werden kann, oder ?

Allgemein gesprochen: Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie weit sich Piloten und ihre -anwärter verbiegen, wenn es um die Gehaltsfrage geht.

Wöchentlich melden die Medien - speziell die der Reisebranche - neue Zuwächse bei den Passagierzahlen.
Es wird nachgewisenermaßen immer mehr geflogen.

Leute, Ihr seid wichtig, ohne Euch läuft die Schose nicht. Es wird Zeit für ein bißchen mehr Selbstbewußtsein: nicht immer nur nach unten orientieren und Euch gegeneinander ausspielen lassen: Auch mal Stellung beziehen, Preise nennen und Solidarität zeigen.

Merkt Ihr denn nicht, wem Ihr mit diesem "ich -kann-das -noch-unterbieten" - Verhalten schadet...????

- Genau. Euch selbst.
Und zwar direkt und proportional.

Oder glaubt Ihr etwa, der Vorstandsvorsitzende und seine ganzen Stellvertreter-, der Aufsichtsrat und alle Postholder sind bereit, preislich immer weiter runter zu gehen, damit sie die Ehre haben, bei einer Airline arbeiten zu dürfen ?


murdock
the one and only

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Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-14-2006 07:47 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@Murdock

Klar steigen die Passagierzahlen. Und wir alle haben bemerkt - es werden auch vermehrt Piloten eingestellt. In einigen Segmenten herrscht sogar schon leichter Mangel. Aber die Schulen profitieren zuletzt davon, weil die Schülerzahlen nach jedem Boom in der Branche mit leichter Verzögerung steigen. Ich bin mir sicher, dass in 2-3 Jahren auch für Fluglehrer die Situation besser sein wird.

Man sollte auch bedenken, dass nach JAR-FCL jeder neue FI(A) eine gewisse Anzahl Stunden unter Aufsicht schulen muß. Um eine Schule zu finden, die sich bereit erklärt, diese "Supervision" zu übernehmen, bieten sich diese Jungs und Mädels teilweise extrem günstig (bis kostenlos) an. Da wir in der freien Wirtschaft und nicht bei der Wohlfahrt sind, nehmen die Flugschulen dieses Angebot nur zu gern an. Das versaut natürlich die Preise (zumindest in der VFR-Schulung).

Grüße

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PPR
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-14-2006 12:36 PM     Sehen Sie sich das Profil von PPR an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Murdock ich sage immer, daß man in de rLuftfahrt eigentlich nix umsonst machen soll, aber auchich habe als Schüler vonvielen Leuten profitiert die mich nicht gleich finanziell ausgezogen haben. Ich habe einen gutbezahlten Beruf außerhalb der Luftfahrt und kann e smir daher erlauben den Mittelweg zu gehen und auch mal was ohne Berechnung zurückzugeben. Das über die Jahre was an der Vergütung getsn werden muß ist selbstverständlich, aber alles in Maßen.

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Mshamba
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-15-2006 09:07 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mshamba an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Leute, nicht alles durcheinander bringen beim "Preisvergleich der Stundenlöhne"

Der 13-Euro-die-Stunde-Regaleinräumer ist angestellt und hat demzufolge Sozialversicherungsschutz.

Ein 25-Euro-Fluglehrer ist selbständig und hat sich um alles selbst zu kümmern.

Als alter Betriebswirt hilft man sich mit einer Faustformel: Ein Selbständiger braucht grob das doppelte um auf das selbe Niveau eines Angestellten zu kommen.

Dh ein Fluglehrer für 25 Euro verdient also etwa auf dem gleichen Niveau wie ein Regaleinräumer. Und hier will jetzt niemand ernsthaft erklären wollen daß dies vergleichbar ist. Regaleinräumerin kann Uschi Klawuppke, kein Schulabschluß, IQ nahe Raumtemperatur (von mir aus sogar die sommerliche), mit 3 Kindern (von 3 verschiedenen nicht mehr namentlich benennbaren Vätern) und körperlichen Defiziten wie mangelnde Körperhygiene und Schielblick hinter Fensterglas...

Kann sowas auch Fluglehrer sein? NEIN. Also. Frage beantwortet, und zwar abschließend.

------------------
Viele Grüße
Mshamba

IP: Gespeichert

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-15-2006 01:03 PM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@Mshamba

Danke - aber ich denke so leicht kann man das Thema nicht abhaken! Und wieviel ein Fluglehrer verdient, entscheidet wie in allen anderen Branchen der Markt - Angebot und Nachfrage. Und wir Piloten sollten nicht immer so tun, als ob wir die einzigen wären, bei denen die Gehälter und die Arbeitsbedingungen bröckeln. Schau dir an, was bei VW läuft! Die Ansage ist klar: Wenn die Produktionskosten nicht gesenkt werden können, wird die Produktion des Golf ins Ausland verlegt - Ende der Durchsage (vom VW-Vorstand)! Kosten senken in großem Maße geht nur über Lohnkosten - also ist doch klar wo die Reise hingeht. Das ist die Kehrseite der Globalisierung! In 50 oder 100 Jahren produziert kein Mensch mehr in Deutschland. Und wer will's verhindern?

Du willst billige DVD-Player, billig in den Urlaub, preiswerte Autos, ne günstige ATPL-Ausbildung. Und wenn Du Dein Bad renovierts, machts der Fliesenleger schwarz.

Ist doch nicht so, dass all diese Branchen Riesengewinne einfahren und den armen Angestellten nicht dran teilhaben lassen wollen. Die gibt es sicher auch. Denke aber, dass das die absolute Minderheit ist. Die Masse steckt im gnadenlosen Konkurrenzkampf und muß die Kostenschraube fein justieren. Geiz ist geil - und am Ende muß der Lohnempfänger das ausbaden.

Und abschliessend sei gesagt, dass a.) du lange suchen mußt, um ne Regaleinräumerin zu finden, die 13,-€/h verdient und b.) es auch festangestellte Fluglehrer gibt, die nicht schlecht verdienen.

Grüße

[Diese Nachricht wurde von Mustang14 am 06-15-2006 editiert.]

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EDCG
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-16-2006 06:03 AM     Sehen Sie sich das Profil von EDCG an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Naja, das wird sich schon mal wieder ändern, zumal die Zugangsvoraussetzungen zum Fluglehrer angezogen haben.
(ich kenne sogar eine Flugschule, die bezahlt dir 10€ je Stunde --> aber nicht Block- sondern Flugzeit --> bin auch schon mal darauf reingefallen --> Gefälligkeitsdienst, weil kein anderer da war, natürlich in einer Außenstelle mit Übernachtung). Naja habe mir dann die Schüler zusammentelefoniert, 2 Checkflüge a 5 Minuten gemacht, die Leute so ca. 15 Stunden Solo fliegen lassen, ground instruction gegeben --> und richtig --> genau 10 Minuten bezahlt bekommen für drei Tage Anwesenheit (stand ja auch so im Vertrag --> 20 DM Bezahlung je Flugstunde als Fluglehrer ....)
Also, auf der einen Seite nicht jammern und auf der anderen die Kirche aber auch im Dorf lassen, schließlich haben wir als Fluglehrer nur genug zu tun, wenn andere sich das noch leisten können - aber angemessen sollte die Bezahlung schon sein.
Schöne Grüße von hier oben
Peter

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maxphlyer
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-18-2006 09:13 AM     Sehen Sie sich das Profil von maxphlyer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo Gemeinde,

ich lese zwar meistens hier nur mit, aber da dieses Thema mich persönlich betrifft, wollte ich hier auch einmal meinen Senf dazugeben.
Wie überall in der Luftfahrt sind auch die Bedingungen bei den Fluglehrern grossen Schwankungen unterworfen. Ich bin seit mehr als 25 Jahren in der militärischen und zivilen Luftfahrt tätig, davon über 17 Jahre als Fluglehrer, und habe dadurch viel Gelegenheit gehabt einen immer wiederkehrenden Zyklus zu beobachten. Kleine konjunkturelle Schwankungen durch wirtschaftliche oder politische Einflüsse wirken sich durch die grosse Massenträgheit der Luftfahrt zu gewaltigen Berg- und Talfahrten aus. Schlimmer noch sind die Auswirkungen auf das Luftfahrtpersonal. Es gibt keine Airline in Deutschland mit einer vernünftigen Personalplanung - jeder lebt nur von der Hand in den Mund. Noch nicht einmal der Kranich bekommt das hin, aber zumindest wird es dort versucht. Piloten sind entweder Mangelware und werden teuer bezahlt oder es gibt ein Überangebot und ein Job im Cockpit ist nur durch Beziehungen, Glück oder Prostitution wie unbezahlt fliegen, Ratings selber zahlen, etc. zu bekommen. Die Airlines stellen entweder in grossen Massen und zu guten Bedingungen ein oder gar nicht. Die Auswirkung davon ist, dass es in keiner Airline eine homogene Altersstruktur gibt.
Bei den Flugschulen sieht es noch düsterer aus. In den letzten Jahren hatten wir die Situation, dass während einer wirtschaftlichen Krise gleichzeitig eine Umstellung der gesetzlichen Grundlagen erfolgte. Durch diese Umstellung gab es zuerst einmal eine Menge Lizenzgewinnler. Eine Menge in Ehren ergrauter PPL-B Lehrer aus der Segelfliegergemeinde wurde plötzlich zum FI(A) aufgewertet. Das gab den Vereinen frisches Blut, und keiner merkte so richtig, dass die JAR auf lange Sicht den Tod der Vereinsschulung bedeutet. Die Vereinsfluglehrer werden langsam aussterben, Nachwuchs ist nicht in Sicht. Der klassische Weg über Rundflüge und F-Schlepp Stunden zu sammeln und dann auf Vereinskosten zum Lehrgang geschickt zu werden um danach ehrenamtlich zu schulen ist so nicht mehr möglich. Wer sich heutzutage einen theoretischen CPL um den Hals hängen muss, um Lehrer zu werden, hat meistens andere Ambitionen.
Was die Lehrberechtigungen anbelangt gab es zu LuftPersV Zeiten eine deutliche Abstufung. Der PPL-A Lehrer war, was Voraussetzungen und Ausbildung anbelangte, relativ leicht zu erlangen. CPL und IFR Lehrer mussten aufwändig erworben werden. Heutzutage hängen die Trauben für den FI(A) hoch, aber das Aufsatteln ist relativ einfach. Und genau hier liegt das Problem mit der Bezahlung. Die klassische Abstufung von etwas über 20 Euro für einen PPL-Lehrer und etwa 45 Euro für einen CPL/IFR Lehrer ist antiquiert und den heutigen Gegebenheiten nicht mehr angepasst. Zu Zeiten der Umstellung auf JAR hat es nur keiner gemerkt, denn bei den gewerblichen Schulen waren wenig Schüler und viele Lehrer für den PPL-Bereich tätig. Das waren entweder die alten Recken, die aus der Vereinsfliegerei stammten und ohne CPL durch die Besitzstandswahrung weiterschulen durften oder junge ATPLer, die halt zwischengeparkt hatten. Bei den Flugschulen machte sich dann die Einstellung breit: „Lehrer gibt’s wie Sand am Meer“. Es gab also keinen Grund, irgendetwas zu ändern.
So langsam erholt sich aber der Markt in Deutschland, zumindest bei den erfahrenen Leuten. Die „Zwischengeparkten“ wandern alle ab in Richtung Airline, die alten Recken werden immer älter und weniger und gleichzeitig strömen die Schüler wieder nach. Schon fangen die ersten Schulen wieder an zu suchen. Dabei denkt man aber immer noch in den alten Strukturen.
Wer will aber für ein schmales Salär noch PPL schulen? Ich kann aus eigener Erfahrung sagen dass das reine Knochenarbeit ist. Gleichzeitig kommt am Tag sehr wenig reale (= bezahlte) Flugzeit zusammen. Die Flüge sind relativ kurz, die Briefings und Debriefings umso länger und bei den Solo-Flügen steht man immer mit einem Bein im Knast. Dagegen ist CPL richtig lustig und bei IFR Schulflügen kommt bei mir schon fast Langeweile auf. Die althergebrachten Sprünge bei den Honoraren spiegeln bei Weitem nicht die erbrachten Leistungen wieder. Gleichzeitig kommen bei CPL und IFR ordentlich Flugzeiten zusammen, so dass das Salär effektiv rund dreimal so hoch ist.
Bei den Geschäftsführern der großen FTOs in Deutschland hat sich eine „geht doch noch“ Mentalität eingeschlichen, die in naher Zukunft bestraft werden wird. Durch das in den letzten 5 Jahren ausgebildete Loch wird auch in Deutschland ein Bedarf entstehen, dem keine Flugschule in Deutschland gerüstet gegenüber steht. Man hätte eigentlich nur einmal selbst an einem im eigenen Hause angebotenen CRM Seminar teilnehmen müssen um festzustellen, dass auch Human Resources zum Geschäftskapital gehören. Das so oft propagierte antizyklische Investieren hätte man nicht nur auf die Hardware wie Simulatoren, Gebäude, Pausenräume beschränken sollen sondern sich auch um die Ausbildung und langfristige Bindung der Lehrer an die Schule kümmern sollen. Das geht aber nur über Arbeitsklima, leistungsgerechte Bezahlung und Aufstiegsmöglichkeiten, also um langfristige Perspektiven in der Firma. Genau das hat es aber in der nahen Vergangenheit nicht gegeben. Das Problem für die Flugschulen wird in der Zukunft nicht nur die Lehrerknappheit sein, sondern auch die Qualität der Ausbildung. Diejenigen, die zukünftig für ein schmales Salär schulen wollen, werden die sein, die nichts anderes mehr bekommen. Auch das habe ich in der Vergangenheit schon gesehen, denn es wird nichts neu erfunden, alles wiederholt sich.
Für die zukünftigen Schüler kann ich nur sagen: es gibt nicht’s umsonst, „You get what you pay for“. Kalkulationen von Flugschulen orientieren sich immer am gesetzlichen Minimum. Das mag für einen fleissigen und begabten Schüler ausreichend sein, reicht aber in vielen Fällen nicht aus. Ein paar Kreuze beim LBA am Computer zu setzen und eine praktische Prüfung zu bestehen ist keine grosse Sache, und damit ist die Schule aus dem Schneider. Das Leben fängt hinterher an, das Bestehen eines Screenings ist von ganz anderer Qualität. Wenn ich in verschiedenen Foren, unter anderem diesem, die „schwierigen“ Fragen sehe, die in einem Interview gestellt werden, sieht man wer für die Prüfung nur den Fragenkatalog auswendig gelernt hat oder wer den Stoff wirklich verstanden hat. Das ist der Punkt, wo sich Lizenzinhaber und Piloten unterscheiden.
Ich hoffe, ich habe Euch mit meinem doch etwas längeren Beitrag nicht gelangweilt, aber ich wollte einmal meine unmaßgebliche Sicht der Dinge an den Mann (die Frau) bringen.

Always safe landings,

Max

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ITPilot
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-18-2006 12:46 PM     Sehen Sie sich das Profil von ITPilot an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Da steckt viel Wahrheit in den 6.660 Zeichen, Max. Schade, dass man von dir nicht öfter was liest!

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PPR
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-18-2006 01:37 PM     Sehen Sie sich das Profil von PPR an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Mit kleinen Schritten wird angefangen, was bedeutet, das der rührige FI zunächst einmal seinen - wie auch immer gestalteten Vertrag - auf Blockzeit umstellt. Dann bringt er die Fahrtkosten ins Spiel, mit dem Argument des Treibstoffzuschlags, den auch die FTO erhebt. Letztlich vereinbart er, daß die FTO seine Medical- und Checkflugkosten übernimmt.

Und dann ist schon ein Schritt nach vorne gemacht.
Das gibt es nicht?
Ja dann hört euch mal diskret um . Es geht, Nur es muß auch einsatz gebracht werden,
Dazu sollte man sich im querschnittsvergleich sehen, in einer Zeit in der Volljuristen für € 18,-, Krankenschwestern für € 20 ,- arbeiten, natürlich alles brutto soll sich die Fluglehrergilde, der ich ja auch angehöre, nicht so weit aus dem Fenster lehnen, sonst verliert sie womöglich das Übergewicht. Ich plädiere für einen bereinigten Markt in dem nur noch echte Profis fliegen , Vereinsfluglehrer, Stundensammler, oder ähnlich wichtige Erscheinungen haben an einer FTO nichts verloren. Der PPL Lehrer, mit eigenem PPL, der ausbildet, folgt zudem alten deutschen Grundsatz "Diletanten bilden Diletanten aus". Schüler haben einen Anspruch darauf einmal den Blick über den Zaun zu bekommen , auch wenn sie es nicht jeden Tag brauchen .

IP: Gespeichert

saudi
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-19-2006 12:19 AM     Sehen Sie sich das Profil von saudi an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@PPR
„Der PPL Lehrer, mit eigenem PPL, der ausbildet, folgt zudem alten deutschen Grundsatz "Diletanten bilden Diletanten aus".

Ganz schön arrogante Sichtweise …… (kopfschüttel)

Privatpiloten sind in erster Linie Freizeitpiloten und du darfst dich gerne von deiner zwanghaften Einstellung lösen, dass es erforderlich sei, diese nur noch „professionell“ ausgebildeten Fluglehrern zu unterstellen. Seit dem in Deutschland als einer der ersten Luftfahrtnationen Privatpiloten von Vereinsfluglehrern ausgebildet werden, haben die ihre Sache qualifiziert, verantwortungsvoll und sehr erfolgreich erledigt.

Schwache Lehrer gibt es genauso wie schwache Berufspiloten (hab das Gefühl, von letzteren gibt’s hier ne ganze Menge).

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eurocall
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-20-2006 06:27 AM     Sehen Sie sich das Profil von eurocall an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
...alten deutschen Grundsatz "Diletanten bilden Diletanten aus"

Habe vor vielen Jahren meine VFR-Ausbildung gemacht. In dieser Zeit und danach habe ich verschiedene Ausbilder kennengelernt oder bei Ihrer Tätigkeit Schüler auszubilden "beobachtet"
Fachlich, psychologisch oder menschlich habe ich Ausbilder mit erheblichen Defiziten gesehen. Den ein- oder anderen würde ich, ganz freundlich gesagt, als unwissenden Ignoranten bezeichnen. Mein Ausbilder war recht OK, in allen Belangen. Neben seiner hauptberuflichen Aufgabe (BFL an einem Verkehrslandeplatz) hatte Er den CPL/IFR und flog für ein mittelständisches Unternehmen.
Mein Gefühl ist:
Auch PPL-Ausbilder sollten sich in vielen Fällen weniger um den Ego dafür mehr für fundiertes fliegerisches Wissen, Methodik und Didaktik und ein klein wenig Psychologie interessieren.
Selbstverständlich spielt die Persönlichkeit eine entscheidende Rolle und viele machen einen ganz tollen Job mit vielen Opfern der eigenen Freizeit und Familie.

Happy Landings,

Eurocall

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Almdudler
Experienced Board Captain
erstellt am: 06-21-2006 11:49 PM     Sehen Sie sich das Profil von Almdudler an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Danke Max! So ist es leider!

Der Almdudler

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