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Vanguard
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 05:46 AM     Sehen Sie sich das Profil von Vanguard an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Jobsituation Verkehrspiloten 2012/2013

Der deutsche Pilotenmarkt steuert in seine größte Krise mit erheblichen Konsequenzen und Auswirkungen für Berufseinsteiger und Jene, welche von ihrem Platz im Cockpit träumen.
Dabei können sich die Karrierepläne junger Abiturienten um zwei bis drei Jahre verzögern, jedoch nur, wenn sich die derzeit miserable Situation der deutschen Luftfahrt bessern wird.

Durch indirekte Auslagerungen der Airlines, kaum Wachstum, Sparprogramme und einem völligen Wandel des Arbeitsmarktes hin zu kurzfristigen befristeten Verträgen sind die Auswirkungen auch für bereits beschäftigte Piloten in Deutschland noch gar nicht abzusehen.

Wir bewegen uns weiter Abwärts in der eigentlich alle 7 Jahre wechselnden Sinuskurve im Beschäftigungszyklus bei den Luftfahrtunternehmen.
Inmitten dieser kritischen Zeit erreicht uns die Meldung, dass die Deutsche Lufthansa im kommenden Jahr sämtliche NFF-Kurse auf Eis legen wird. Rund 150 geplante NFF Anwärter werden „auf standby“ gesetzt, etliche Anwärter mit bereits positiver FQ werden in eine ungewisse Zukunft gesteuert.

Waren es 2008 noch gut 1000 Anmeldungen zur ATPL Ausbildung, so sank die Zahl 2011 auf 520. 2012 werden es noch weniger sein und für die kommenden Jahre ist gar von einer Stagnation auf niedrigsten Niveau die Rede.
Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland 770 registrierte Verkehrsflugzeuge mit einem Abfluggewicht von über 20 Tonnen. Weitere 280 Maschinen lagen in der Klasse von 5,7 bis 20 Tonnen, jene Klassen, welche ebenfalls Berufspiloten für ihren Betrieb erfordern
Diesen Maschinen standen knapp 10.000 Piloten mit einer ATPL gegenüber.

2012 gab es bis Oktober knapp unter 250 Einstellungen bei den Luftfahrtunternehmen hierzulande, weitere 270 NFFs wurden an der Verkehrspilotenschule der Lufthansa aufgenommen.
Etwas über 440 Flugschüler gibt es derzeit an den deutschen Flugschulen, ausschließlich der NFFs an der Verkehrspilotenschule der Lufthansa, welche sich in der Ausbildung zum Verkehrspiloten befinden. Eingeschlossen sind Schüler, die sich eine „Auszeit“ nehmen und Jene, die sich inoffiziell bereits abgemeldet haben, ausgehend davon, dass sie eh keinen Platz im Cockpit ergattern werden.
Sie werden es schwer haben, im kommenden Jahr eine Anstellung zu finden.
Nur etwa 150 Kollegen werden aus Altergründen ihren Platzt räumen und es sieht aus, als würde es so wenig Einstellungen geben wie noch nie.

Um es drastisch zu formulieren, der Arbeitsmarkt für Piloten liegt am Boden.
Indizes hierzu sind u.a. das Lufthansa Flugschüler mittlerweile fast 4 Jahre vom Beginn der Ausbildung bis zum ersten eigenverantwortlichen Einsatz auf einer Maschine des Konzerns benötigen. Diese nicht mehr zu verantwortenden Wartezeiten waren mit Grund für den Stopp aller Kurse für 2013. Ob es 2014 wieder NFF Kurse geben wird, hängt u.a. davon ab, wie sich die neue Marke im Konzern entwickeln wird. Hier wird derzeit spekuliert, unter welchen Verträgen und Bedingungen die Kollegen im Cockpit fliegen werden. Auch wenn dies derzeit verdrängt wird, so zielt der Kranich auf Cockpitpersonal, welches schon bald unter dem aktuellen Konzerntarifvertrag fliegen soll. Dies alles im Vorfeld der anstehenden VTV Verhandlungen bei den Piloten – viel Sprengpotential für das kommende Jahr.

Bei der Interpersonal dagegen werden zwar fortlaufend Bewerber gescreend, es gibt jedoch kaum Verträge bei den assoziierten Airlines. So sitzen viele positiv beschiedene Bewerber lange Zeit auf der Straße ohne zu wissen, wann und wo es weitergeht.
Ebenso reißen die negativen Meldungen deutscher Luftfahrtunternehmen nicht ab. Erst kürzlich gab es wieder erhebliche Verunsicherungen bei der Air Berlin, da deren Partner aus Arabien zunehmend ungeduldiger wird, was die Sanierung der Airline angeht.

Nicht viel besser sieht es bei Hapag Lloyd, Hamburg Airlines und Walter aus. Hier sind Einstellungen nicht abzusehen.
Kleine Lichtblicke gibt es bei Air Cargo Germany, OLT und der Intersky vom Bodensee. Dort gab es erst kürzlich Einstellungen, mit Erfahrung (ACG) und ohne (OLT), so dass hier noch Hoffnung für Flugschulabgänger bestand. Doch auch diese Plätze sind nun belegt und man orientiert sich an den großen zwei, LH und AB.
Dort entscheidet man spontan und nicht einmal der Flugbetriebsleiter weiß, mit wie viel Kollegen er im nächsten Jahr rechnen darf. Oft entscheidet dabei die Geschäftsleitung an den wirklichen Bedarf vorbei, was die Flugbetriebe zu saisonalen Zeiten in Bedrängnis bringt und durch den einen oder anderen „Subcharter“ das gesparte Geld beim Personal dem fremden Unternehmen „nachgeschmissen“ wird.
Hier erkennt man den allgemeinen Trend bei Unternehmen, Personal, egal welcher Qualifikation, nur noch flexibel und kurzfristig einzustellen.
Zeitverträge sind an der Tagesordnung und sogar bei der Cityline fliegen derzeit Copiloten auf der Embraer, welche nur auf zwei Jahre befristet sind.

Wohin entwickelt sich die Pilotenausbildung in Deutschland?
Heute kann man kaum noch einem Jugendlichen raten, eine Pilotenausbildung in Deutschland zu beginnen. Mit hohen Ausbildungskosten von bis zu 80.000 Euro und einem Einstiegsgehalt von nicht selten unter 1.700 Euro monatlich, ist die Rentabilität denkbar schlecht.
Nur endloser Enthusiasmus und Verwegenheit lassen Jugendliche ihren Weg ins Cockpit antreten. Nicht aber die Aussicht später einmal ein angenehmes Leben zu führen, sich etwas leisten zu können oder gar eine Familie zu gründen.
Die Bundesregierung, die Länder und die Bevölkerung selbst treiben die Luftfahrt hierzulande an den Rand des Ruins.
Luftverkehrssteuer, Nachtflugverbote, Bürgerproteste gegen den Ausbau von Flughäfen und unklare steuerliche Regelungen bei der beruflichen Ausbildung zum Verkehrspiloten machen Deutschland zu einem luftfahrtfeindlichen Land.

Wer fliegt uns also im Jahr 2030?
Eine Möglichkeit sind duale Studiengänge. Die ATPL Ausbildung, parallel zu einem technischen oder betriebswirtschaftlichen Studium. Der Vorteil liegt in der „Alternative“. Nachteil ist, dass kaum ein Unternehmen Studienabgänger einstellen will, da man davon ausgeht,“…er will ja doch bald Fliegen gehen…“ oder umgekehrt.
Andere bauen ihre Ausbildung stufenweise aus. Eine berufliche Tätigkeit nebenbei sichert den Lebensunterhalt und die Verschuldung ist überschaubar.
Vorteil ist ein geringes Risiko und entsprechende Flexibilität. Nachteil ist eine sehr langwierige Ausbildung.
Damit entwickelt sich die Pilotenausbildung in Deutschland zu einer den Reichen vorbehaltenen Karriere.

Wie kann die Pilotenausbildung in Deutschland eine Zukunft haben?
Viele Gesetze und Vorschriften stammen aus grauer Vergangenheit. Sie verteuern die theoretische Ausbildung, wie auch das Flugtraining. Eine moderne Verkehrspilotenausbildung könnte gut 20% unter den heutigen Kosten liegen, ohne dass man bei der Qualität spart. Beispiel sind u.a. die praktischen Anforderungen für die Fluglehrerausbildung. Zu wenig wird Erfahrung anerkannt. Dies macht u.a. das Ausbildungspersonal teuer.
Auch viele Inhalte der theoretischen Ausbildung stammen immer noch aus Zeiten der Boeing 727 und müssen dringend überarbeitet werden.
Die berufliche Pilotenausbildung muss darüber hinaus steuerlich voll absetzbar sein, ähnlich wie die Meisterausbildung im Handwerk.
Die Luftfahrtunternehmen müssen sich stärker an der Ausbildung beteiligen.
Das Gegenteil ist heute der Fall. Viele Airlines erwarten das neue Piloten möglichst unter 23 Jahre alt sind, viel Erfahrung mitbringen und ein gültiges Type rating in der Lizenz zu stehen haben. Der neueste Trend geht dazu, dass die Flugschüler oft auch ihre Supervision selbst finanzieren müssen.

Stattdessen sollten Airlines Kooperationen mit Flugschulen eingehen und ein modernes Sponsoringprogramm auflegen, ähnlich wie es in den USA angeboten wird.
Dort haben sogenannte „flight cadets“ u.a. die Möglichkeit, schon früh den Betrieb kennen zu lernen in welchen sie später eine Anstellung finden. www.pilotcontrollernews.de

[Diese Nachricht wurde von Vanguard am 10-24-2012 editiert.]

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DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 06:37 AM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Guter Artikel, der die traurigen Aussichten auf den Punkt bringt.

Den weggelassenen letzten Absatz, der auf deiner Internetseite zusätzlich noch steht, kann ich allerdings nicht gutheißen: "Wer an seine Befähigung glaubt, und seinen Traum fest im Auge behält wird zwar später, aber er wird sein Glück finden." - Kannst du das garantieren? Ich behaupte, dass das absolut nicht stimmt. Das klingt nach einer floskelhaften Parole der Art: "Wenn man nur ganz fest dran glaubt, dann wird das schon." Das entbehrt leider jeglicher Realität und widerspricht meiner Ansicht nach dem vorangehenden, guten Artikel völlig.

[Diese Nachricht wurde von DerDude1980 am 10-24-2012 editiert.]

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Dash
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 07:54 AM     Sehen Sie sich das Profil von Dash an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Vanguard:

Waren es 2008 noch gut 1000 Anmeldungen zur ATPL Ausbildung, so sank die Zahl 2011 auf 520. 2012 werden es noch weniger sein und für die kommenden Jahre ist gar von einer Stagnation auf niedrigsten Niveau die Rede.


Das muss man sich mal vorstellen 1000 Anmeldungen im Jahr, wo sollen die denn alle unterkommen???

So lange die Flugschulen auf Teufel komm raus ATPLer fabrizieren, dürfen wir uns nicht wundern daß es Pay to fly gibt. Bei Intercockpit wird man mit einem angeblichen Netzwerk von Airlines geködert und dem Spruch "In 2 Jahren müssen sie sich dann nur entscheiden ob sie A319 bei Germanwings, oder B777 bei Aerologic fliegen wollen"
Letztendlich musste man sich wohl zwischen Pay to fly und Arbeitslosigkeit entscheiden.


Und solche Parolen "Wenn man nur ganz fest dran glaubt, dann wird das schon." sind genau das Problem an der Sache.
Wir beschweren uns hier ständig über Abzockgehälter und Leute die dafür zahlen, aber was soll man einem jungen ATPLer den raten der 60.000€ Schulden hat? Immer fest dran glauben dann wird das schon?
Auch wenn es den Schulen nicht passen wird, aber ein Verband wie die VC sollte jungen Interessenten klar aufzeigen, daß es in den nächsten Jahren kaum Möglichkeiten geben wird einen Job zu bekommen.
Airlines wie Hello, Germania, Hamburg Airways etc. nutzen letztendlich die Situation. Es sind aber die Schulen die den Leuten diese Illusionen vorgaukeln streng nach dem Motto "Wenn man nur ganz fest dran glaubt, dann wird das schon."
Hier sollte man mal ansetzen.

[Diese Nachricht wurde von Dash am 10-24-2012 editiert.]

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Student Nr 1
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 08:33 AM     Sehen Sie sich das Profil von Student Nr 1 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Nur mal als Info, die Holländer machen bei nur 16 Millionen Einwohnern jedes Jahr auch 500 bis 600 ATPLer!

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DHC8
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 08:46 AM     Sehen Sie sich das Profil von DHC8 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Student Nr 1:
Nur mal als Info, die Holländer machen bei nur 16 Millionen Einwohnern jedes Jahr auch 500 bis 600 ATPLer!

Und deshalb sind viele von denen bei uns auch noch zusätzlich auf dem Arbeitsmarkt...

------------------
DASH rulez...

Wer Fehler in meiner Rechtschreibung findet, darf sie gerne behalten oder weiterverkaufen...

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Chipmunk
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 09:26 AM     Sehen Sie sich das Profil von Chipmunk an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von DHC8:
Und deshalb sind viele von denen bei uns auch noch zusätzlich auf dem Arbeitsmarkt...




Und wir beide wissen, daß es sich bei unseren
NL-Kollegen um gut qualifizierte,meist sehr
erfahrene und nebenbei auch noch nette und
hoch motivierte Jungs handelt. Außerdem "belasten" alle Piloten mit JAR-Lizenz den
entsprechen Binnenarbeitsmarkt in den meisten
europäischen Ländern, entsprechende Sprach-
kenntnisse vorausgesetzt. Wir kennen uns schon lange und ich weiß, daß Du es sicher
nicht so meinst, aber Dein Beitrag könnte
Tieffliegerei unterhalb des sonst gängigen
Niveaus provozieren. Nicht böse gemeint!!!
Hoffentlich bis bald.

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Dash
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 11:00 AM     Sehen Sie sich das Profil von Dash an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich denke eher er möchte damit sagen daß zu den 1000 pro Jahr aus Deutschland auch noch die aus den Nachbarländern auf den Markt drängen. Sonst kann ich nichts aus seinem Beitrag heraus lesen was provozierend gemeint sein könnte.
Was Student 1 damit sagen möchte ist mir nicht klar.

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Student Nr 1
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 11:13 AM     Sehen Sie sich das Profil von Student Nr 1 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Warum ? ist doch eindeutig ? soll nur aufzeigen das es mehr als genug leute ohne job gibt die den deutschen markt bevölkern.

und jedem sollte auffallen das bei 85 millionen zu 1000 und 600 zu 16 millionen das verhältnis nicht ganz stimmt.

und ich kann auch nichts provozierendes erkennen!

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hikoudo
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 12:31 PM     Sehen Sie sich das Profil von hikoudo an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Und dank Berufsoptimisten wie Th., auf die junge Leute fatalerweise hoeren, fliegen wir auch morgen wieder mit Ueberschuldeten Copiloten die aus Verzweiflung einen Vertrag unterschrieben haben der ihnen Einkuenfte von weniger als Lebenshaltungskosten plus Zinsen der Ausbildung als Lohn bringt. Sie jobben nebenbei um am Leben zu bleiben und schlafen des oefteren vor Ermuedung ein. Aber sie leben ihren Traum und unterbieten sich gegenseitig fuer den naechsten Job.
Und die alten Saecke lassen sie schlafen und geniessen die Ruhe an Bord die irgendwie an die "gute alte Zeit" erinnert als man mit der PA 18 Banner durch die Republik geschleppt hat.

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oekranomat
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 12:37 PM     Sehen Sie sich das Profil von oekranomat an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
"als man mit der PA18 banner durch die Republik geschleppt hat..."


Höchstwahrscheinlich genauso unterbezahlt und übermüdet (wegen der vielen zusätzlichen Jobs...)

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hikoudo
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 12:46 PM     Sehen Sie sich das Profil von hikoudo an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Mitnichten! Mehr als ein Co auf der /8 bei Deutschlands zweitgroessten wenn man die Inflation beruecksictigt.

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DHC8
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 01:06 PM     Sehen Sie sich das Profil von DHC8 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Nur zur Klarstellung: Ich habe mich tatsächlich nur auf die Arbeitsmarktzahlen bezogen, ist vielleicht etwas blöd formuliert gewesen...
Ich fliege gerne mit unseren Nachbarn...

------------------
DASH rulez...

Wer Fehler in meiner Rechtschreibung findet, darf sie gerne behalten oder weiterverkaufen...

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Chipmunk
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 01:12 PM     Sehen Sie sich das Profil von Chipmunk an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich hab mittlerweile bei meinen vergangenen
Arbeitgebern genug Dumpfbacken erlebt, die
(zu allem übel auch noch laut) rumtönen,
das Rumänen, Türken, Niederländer usw. in deutschen Cockpits nichts verloren haben. Das betrifft die
Jobinhaber. In vorangegangenen Diskussionen
über Niederländer und Schweizer in LH-Cockpits
haben sich einige ihre eigene Dolchstoßlegende
gebastelt, das klang teilweise schon sehr
deutschtümelnd-tumb, erinnerte mich manchmal
an die rethorische Diktion, die sonst genutzt wird,
um der haarlosen Fraktion den rechten Weg zu
zeigen. Solches war zu vernehmen von denen
ohne Job. Das was mein ( wirklich geschätzter)
Kollege schrieb, ist ohne Frage sachlich, aber im
Kontext des Threads kann das auch falsch
ankommen. Und nochmal, ich habe schon
genug wirklich ekelerregende Diskussionen
ob solcher Statements erlebt, in real-life und
in Foren...

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KCKY
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-24-2012 11:55 PM     Sehen Sie sich das Profil von KCKY an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von DHC8:
Nur zur Klarstellung: Ich habe mich tatsächlich nur auf die Arbeitsmarktzahlen bezogen, ist vielleicht etwas blöd formuliert gewesen...
Ich fliege gerne mit unseren Nachbarn...


Na, wenigstens einer, der gerne mit nem Käseköpche fliegt...

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cubbyflyer
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-25-2012 12:51 AM     Sehen Sie sich das Profil von cubbyflyer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Der Artikel liesst sich gar nicht schoen.

Die Masse wird in der Tat nie komplett im Cockpit einer 74 landen. Manche, oder sogar Viele, werden sogar nie Geld fuer's Fliegen bekommen, obwohl ATPL-Inhaber.

Dies ist aber nicht nur bei Piloten der Fall. Eine natuerliche Selektion findet in allen Berufsgruppen in irgendeiner Art und Weise statt.

Es gibt einen deutlichen Ueberhang bei Ingenieuren, Juristen, etc. Dort wo Prestige und/oder hohe Gehaelter locken, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit eher viele Bewerber anzutreffen.

Der Markt in Europa, und leider nun auch in Deutschland, ist, ja, eher ruecklaeufig und die bange Frage muss erlaubt sein, wie lange wird das so weitergehen? Und for allem wohin fuehrt die Reise? Fakt ist, junge Menschen, die eine Karrire als Berufspilot planen, koennen nicht unbedingt mit einer Anstellung in Deutschland rechnen.

Allerdings gibt es genuegend andere Maerkte, die boomen oder zumindest wachsen und wo als Pilot gutes Geld verdient werden kann. Nur ist halt das Expat-Leben nicht jedermanns Sache.

Noch die Tage bin ich mit einem Kollegen, Europaeer, geflogen, der seinen Erstjob in Afrika mit einer australischen Lizenz ergatterte. Er erzaehlte, er haette sich gleich nach der Ausbildung einen Rucksack umgeschnallt und ist fuer ein oder zwei Monate nach Tanzania. Vor Ort von Flugbetrieb zu Flugbetrieb gedackelt und seinen CV eingereicht (in Deutschland eher unueblich, in Afrika eher Norm). Er sagte er haette in dieser Zeit zig andere Piloten kennengelernt (die meisten wohl in Bars, nehme ich an). Als er zurueck in Europa war, klingelte das Telefon. Job auf einer 210. TIA.

Der Kollege hat heute 4000 Stunden und joa, hat's wohl drauf. Und Angebote.

Das Problem, was meiner Meinung nach bei vielen Leuten vorherrscht, ist, sie erwarten 737/320, oder wenigstens HTP, gleich nach der Ausbildung. Das ist einfach an der Realitaet vorbei und ausserhalb Deutschlands und Europas rein gar nicht marktueblich.

In dem Artikel ist von Glauben die Rede. Alles gut und schoen, nur von nur Glauben kommt nix. Natuerliche Progression, dabei geduldig sein und Hartnaeckigkeit zeigen. Nur dies fuehrt zum Erfolg. Davon bin ich fest ueberzeugt; einfach, weil ich stetig Leute von der Sorte kennenlerne. Stunden sind Stunden. Das war immer so. Und wird immer so sein.

Uebrigens, Geduld und Hartnaeckkeit sind Tugenden, die fuer andere Berufssparten absolut genauso gelten.

Interessierten, die das hier lesen, kann ich nur raten, macht die Ausbildung, aber so billig wie moeglich und bestenfalls jobbegleitend. Und macht euch fit fuer eine Anstellung im Ausland. Stellt euch so breit wie moeglich auf. Sollte sich der Markt in Europa berappeln, koennt ihr immer noch zurueckkommen.

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kleener_pilotör
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-25-2012 04:13 AM     Sehen Sie sich das Profil von kleener_pilotör an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Man sollte den jungen Leuten auch klar machen, dass ein Erstjob im Ausland, ausgenommen A und CH ist eher die Ausnahmen sind.
Oft hört man an den Flugschulen: "Ja dann geh ich halt ein paar Jahre nach Asien stunden sammeln"
Ohne Stunden auf Bus oder Boeing kann man die Expat Nummer aber auch abschminken.
Und Leute die mal ein paar Jahre in Afrika geflogen sind kommen in der Heimat auch nicht leichter an einen Job ran. Ob du nun 1000h durch den Busch geflogen bist interessiert fast niemanden. Bei den Airlines musst du die Assessment Center bestehen, im Exec bereich das Typerating mitbringen that's it. Flugerfahrung auf C210 und co. wurscht...

[Diese Nachricht wurde von kleener_pilotör am 10-25-2012 editiert.]

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Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-25-2012 04:48 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
So wie jeder Raucher einen Raucher kennt der über 90 geworden ist, so kennt jeder ATPL-Schüler DEN einen Piloten, der über die Ochsentour (Buschfliegerei, Bannerschlepp, Vogelbeobachtung,...) letztendlich an den begehrten Job gekommen ist. Ich schliesse mich meinem Vorredner an: Dieser Weg klappt bei einem von 1000. Ansonsten interessiert sich auch im Ausland kein Schwei... für Schüler frisch aus der Flugschule mit gerade 190h 1-mot im Buch. Und DER eine hat DEN Job auch nicht wegen seines bunten Lebenslaufs bekommen, sondern weil einfach gerade Bedarf war. Das Problem ist folgendes: Wenn man erstmal 60.000 Scheine durch den Lycoming geblasen hat, sind 99% der Absolventen psychisch zum Erfolg verdammt. Es muss sich selbst bewiesen werden, dass man es geschafft hat. Da wird sich dann jeder Job schön geredet (Stunden, Erfahrung, andere Perspektiven kennenlernen...) und auch noch zu den beschissensten Bedingungen ins Cockpit geklettert. Die Chefs in der Branche freut's. Das Ende vom Lied: Nach ein paar Jahren kommt der Frust und der ganze Mist wird hingeworfen. Richtig weitergekommen ist man dann nicht im Leben. Wenn man denn in die Lotterie einsteigt, sollte man wenigstens ein Sicherheitsseil (andere Berufsausbildung) anlegen.

Grüße
Mustang

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ROLIS
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-25-2012 05:06 AM     Sehen Sie sich das Profil von ROLIS an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Mustang14:
so kennt jeder ATPL-Schüler DEN einen Piloten, der über die Ochsentour (Buschfliegerei, Bannerschlepp, Vogelbeobachtung,...) letztendlich an den begehrten Job gekommen ist.

Das Problem ist, daß man von den übrigen 999 die gescheitert sind in der Regel nichts hört.

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CAVOK123
New Board Member
erstellt am: 10-25-2012 07:11 AM     Sehen Sie sich das Profil von CAVOK123 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Grundsätzlich scheint der Arbeitsmarkt für Piloten gar nicht so schlecht auszusehen. Boeing sieht in den kommenden 20 Jahren weltweit Bedarf für fast eine halbe Mio BerufspilotInnen; alleine in Europa werden angeblich 100 Tausend NEUE Piloten benötigt, also im Schnitt angeblich etwa 5.000 pro Jahr. Kaum nachzuvollziehen bei der derzeitigen (und im ersten Post so schön zusammengefassten) miesen Lage.

Aber 'benötigen' und 'anständig bezahlen' ist ja leider nicht das gleiche... Bzw. sehe ich hier sogar eine fast zwangsläufige Gegenbewegung: Je billiger man die Ticketpreise anbieten muss/will, umso mehr Menschen entscheiden sich für Flugreisen, die sie bei höheren Preisen schlichtweg nicht unternommen hätten. Daher zwar der steigende Bedarf an Flugzeugen aber eben auch die geringeren Margen, unter denen dann auch die Gehälter leiden werden, und die sich in fast schon schikanösen Arbeitsbedingungen niederschlagen.

Falls Boeing recht behält, müssten zwar u. U. weniger Lizenzinhaber als in der Vergangenheit auf einen anderen Beruf umschulen. Aber die, die einen Cockpit-Job bekommen, werden wohl nicht nur schlechter bezahlt werden, sondern auch zu einem höheren Prozentsatz schlechter qualifiziert sein, denn bei Personalmangel wird auch im Recruitment eher mal ein Auge zugedrückt werden, bevor man ein Flugzeug still stehen lassen muss...

Die langfristige Gefahr sehe ich dann auch darin, dass junge Menschen, die fitt sind, sich wegen des zunehmend unattraktiven Berufsbildes eben nicht mehr dafür entscheiden werden. Irgendwann mal wird es dann womöglich heißen "für die Ausbildung zum Schlachter hat's bei mir nicht gereicht, jetzt bleibt mir nur noch Verkehrsflugzeugführer"... (naja, etwas überspitzt, ok.).

(http://www.boeing.com/commercial/cmo/pilot_technician_outlook.html)

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Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-25-2012 07:20 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ob Flugzeughersteller jetzt die ideale Quelle für tatsächlichen Flugzeug- und damit Pilotenbedarf sind, lass ich mal dahin gestellt. Aber ich möchte den Nachwuchsmangel erst sehen, bevor ich jemandem zu einer Ausbildung raten würde. Der Vorteil bei Pilotenmangel: Teurer als eine teure Crew ist es, das Flugzeug stehen zu lassen ;-)

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cubbyflyer
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-25-2012 07:49 AM     Sehen Sie sich das Profil von cubbyflyer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
kp,

ja, da hast Du Recht, ein Erstjob im nichtdeutschsprachigen Ausland ist eher selten.

Und den Satz, „dann gehe ich halt nach Asien Stunden sammeln“ habe ich auch schon gehoert und ueber so viel Naivitaet kann ich nur schmunzeln. Allerdings trifft dies eher nur auf Jobs mit Jet-Betreibern zu. Es gibt mindestens eine Option im asiatischen Raum auch als Expat Fuss fassen zu koennen. Und das frisch von der Schule. Wer auf PPRuNe mitliesst, sollte fuendig werden.

Deiner Aussage bezueglich Afrikas muss ich allerdings widersprechen. Bist du selbst dort mal geflogen? Wenn nein, dann kannst Du Dir, bei allem Respekt, kein Urteil erlauben. Wenn ja, bitte erklaere mir, warum 1.000 Stunden Buschfliegerei einen Piloten ohne sonst nennenswerte Erfahrung nicht weiterbringen? In meinem Buch ist jegliche Erfahrung nur gut, kann mich nur kompletter machen. Und sich staendig verbessern zu wollen, muss doch eines Piloten oberstes Ziel sein, oder?

Ferner lass mich Dich folgendes fragen: schon mal alleine mit dem Flieger im Busch gehockt, Paxe da, Wetter nich so dolle, um nich zu sagen, *******e, Paxe nerven, wann’s endlich losgeht, weil sie ihren Anschlussflug verpassen koennten. Noch dazu haben Sie zu viel Muell waehrend des Urlaubs eingekauft und sich rundgefuttert und das Abfluggewicht bei kurzer Bahn mit nun gedrehtem Wind bei ansteigender, nicht betonierter Piste ist irgendwie mehr als noch beim Hinflug geworden. Du fragst Dich, schaff ich's mit der Muehle ueber die Baeume, ohne 'ne Baumschule aufzumachen? Hinzukommen die Ziegen, Hunde und Kids, die an der Piste lungern und Dir eventuell kurz vorm Routieren vor die Muehle rennen. Wenn Du dann in der Luft bist, gibt’s kein richtig funktionierendes VOR, sondern nur Dein simples GPS. Dein VOR im Flieger ist immer 10 Grad off. Und wenn den Amerikanern ein paar Satelliten ausfallen oder Dein GPS den Geist aufgibt, ist alles unter Dir gruen. Endlos gruen. Vor Dir, hinter Dir (es ist nun Nachmittag) bauen sich vor der Gebirgskette, ueber die Du musst, verdammt grosse CBs auf und du fragst Dich, wie weit fliege ich herum, damit das mit dem Sprit noch passt? Ganz nebenbei machst Du selbstverstaendlich noch Deine Spritberechnungen und alles souveraen ruhig, weil die Paxe Dir argwoehnisch auf die Flossen beziehungsweise ueber den Ruecken schauen und in jede Regung von Dir hineininterpretieren. Nein, Du hast vollkommen Recht, dies mal 1000 Stunden gemacht zu haben, bringt keinen Piloten weiter.

Also ich kann nur von mir sprechen, aber ich habe lieber einen Co im Cockpit, der das mal mitgemacht hat, als einen mit 250 Stunden frisch von der Schule, der in Zadar mal hier und da einen ILS abgeflogen ist. Und das mit Lehrer.

Abgesehen davon, da hast Du sicherlich auch Recht, kann einige Zeit in einem Dritte Welt Land gelebt zu haben, einen Menschen in der Persoenlichkeit ueberhaupt nicht weiterbringen. Es koennte in der Tat ueberhaupt nicht sein, dass man sein Geburtsland Deutschland mit anderen Augen sieht, Dinge, die man vorher fuer selbstverstaendlich nahm, ploetzlich zu schaetzen weiss und somit einfach zufriedener durch’s Leben laeuft. Und eventuell happy im Job in Deutschland ist, waehrend die ganzen anderen Kollegen eher missmutig den Dienst antreten und sich darueber aergern, warum die GL schon wieder den neuen Cayenne kaufen konnte…

In Afrika gibt es viele Firmen, die gemischte Flotten haben und oft ist es so, dass Du auf einer SEP anfaengst. Wenn Du den Flieger nicht schrottest und Paxe sich nicht ueber Deine Alkoholfahne beschweren, kriegst Du nach einem Jahr die Chance Twins bezueglich Turbine zu fliegen. Mit 2000 Stunden auf der Uhr bin ich mir gaaanz sicher, dass sich das ein oder andere Unternehmen in Deutschland fuer Dich interessiert.


Mustang,

Deine Aussage des persoenlichen Drucks ist aber doch ein Problem des Einzelnen. Wer sich von dem Druck sofort auf einen Jet zu muessen, befreien kann, ist doch gleich viel besser dran. Ausserdem, eine fATPL ist fuer weniger als 60.000 Euro zu haben.

Zur generellen Jobsuche moechte ich mal folgende Frage in den Raum werfen: wer von den derzeit Suchenden hat zuerst nur bis zur CPL gemacht und mal ein Jahr saemtliche VFR SEP-Betriebe in Deutschland, die Rundfluege, Postfluege, Fotofluege, Springer absetzen, etc., anbieten, abgeklappert und dort alle paar Monate mal angerufen? Wer von den Suchenden kennt die Person, die darueber entscheidet, wer eingestellt wird, mit Namen und hat sich mit dem oder der schon mal unterhalten, beziehungsweise per Email ausgetauscht? Wer von den Suchenden ist aktives Mitglied in einem Segelflugverein und hat das auf dem CV stehen oder eine Tour als PIC von Kueste zu Kueste in den USA gemacht und das auf dem CV stehen. Also irgendetwas, was den CV fuer einen ersten SEP-Job aufpeppt. Irgendwas sagt mir, da gehen nicht mehr ganz so viele Finger hoch…

Kuerzlich suchte eine Firma im sueddeutschen Raum Cos, zumindest stand dies auf deren Website. Warum muessen die dies oeffentlich machen? Muessten nicht theoretisch bereits gleich zig CVs bei denen auf dem Tisch liegen, von denen der CP/FBL nur auswaehlen muss?

Ganz ehrlich, mich wuerde wirklich interessieren, mal von Suchenden an dieser Stelle zu hoeren, was Sie unternehmen, um einen Einstieg zu finden.

Noch einmal, das sich Hocharbeiten ist in Deutschland nicht die Norm. Im Ausland schon. Ich kenne inzwischen zig Leute. Und somit gibt es zig Faelle, bei denen das so war und heute auch noch so ist. Als „prominente“ Beispiele in Deutschland fallen mir da spontan der Chefredakteur des Rogermagazins ein und Klaus Juergen Schwahn. Beide haben die Ausbildung Stueck fuer Stueck gemacht und sich durch die allgemeine Luftfahrt zu den Airlines hochgearbeitet.

Kuerzlich hatte hier noch ein anderer Kollege gepostet, der zuerst Kaufmann lernte und dann berufsbegleitend die fATPL machte und danach eine King Air zig Jahre geflogen ist. Also, es scheint ja nicht ganz so abwegig zu sein, was ich hier von mir gebe.

Es gibt Einige in meinem Bekanntenkreis, die zwar die Ausbildung machten, aber heute beruflich nicht fliegen. Die Gruende sind vielfaeltig, aber in gleich mehreren Faellen irgendwie doch aehnlich: finanzieller Kraftakt und einfach nicht die Moeglichkeit, schlecht bezaehlte Jobs nach der Ausbildung anzunehmen; das Gruenden einer Famiie und somit der Wegfall von totaler Flexibilitaet; nicht die Bereitschaft den nicht so glamoroesen SEP-Job anfangs anzunehmen. Was soll ich dazu sagen? Das muss am Ende jeder mit sich selbst ausmachen, zu was er bereit ist.

Ich finde der Job erfordert, wie uebrigens viele andere Jobs auch, totale Leistungs- und Opferbereitschaft. Aber die, die das einbringen, sind am Ende erfolgreich.

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kleener_pilotör
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erstellt am: 10-25-2012 07:57 AM     Sehen Sie sich das Profil von kleener_pilotör an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich wollte die Buschfliegerei nicht schlecht reden. Nein, ich habs nie gemacht und bin mir auch ziemlich sicher, dass es anspruchsvoll ist und einen fliegerisch und persönlich weiter bringt. Aber wie schon gesagt, in D musst du beim DLR oder Interpersonal bestehen sonst schauts düster aus. Und vor diesen "Gremien" spielt es leider oftmals keine Rolle wie viel Erfahrung man hat.

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low_fuel
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erstellt am: 10-25-2012 08:08 AM     Sehen Sie sich das Profil von low_fuel an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Zu den aktuell arbeitslosen Piloten in D gesellen sich wohl Ende nächsten Jahres noch einige dazu, wenn nämlich IQ aufgrund des durch LH gekündigten Chartervertrages die Pforten schließt. Da kommen dann Leute mit zig-tausend Stunden, aber ohne jede reale Jobchance in D auf den Arbeitsmarkt.

Hat sich schon gelohnt für IQ, aus einem einst selbstständigen Carrier zu einem LH-Gewächs zu werden, um dann nach vielen Jahren erfolgreicher Arbeit (-zu gleichen Qualitätsmaßstäben, aber dem halben Gehalt) in die Wüste geschickt zu werden.

Edit: Der gekündigte Vertrag durch LH ist amtlich (seit heute), dass IQ deswegen zumachen wird, Spekulation.

[Diese Nachricht wurde von low_fuel am 10-25-2012 editiert.]

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Mustang14
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erstellt am: 10-25-2012 09:07 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@cubby

Na da haben wir ja schon DEN einen ;-)

Aber Spaß bei Seite. Ich bin mir sicher, dass der von Dir beschriebene Job ne Menge Erfahrungen und neue Perspektiven bringt. Und ich ziehe den Hut vor jedem, der diese Herausforderung meistert. ABER der weitaus größte Teil der Flugschulabsolventen hat andere Träume, Ziele und Hoffnungen an die Ausbildung geknüpft. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es genug Piloten da draussen gibt, die im engen Korsett einer Lineoperation im Stile der LH oder AB totunglücklich wären. Ich sage nur, dass sich jeder, der den Weg antritt, VORHER überlegen sollte, wo er hin will und wie groß die Chancen sind, da auch anzukommen. Das gilt für den Traum von der 747 genau so wie für den Traum vom Buschfliegen. Beide Karriereziele sind übrigens meiner Ansicht nach nur mit Glück zu erreichen. Ich gebe Dir Recht, wenn Du sagst, dass ein gewisser Einsatz und eine gewisse Leidenschaft unabdingbar ist. Aber es ist leider auch so, wie oben gesagt, wenn Dein Ziel im Cockpit einer der großen deutschen Airlines liegt, ist der einzige Weg, der Dich an dieses Ziel führt, das Auswahlverfahren.

Grüße
Mustang

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mcdog
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erstellt am: 10-25-2012 01:07 PM     Sehen Sie sich das Profil von mcdog an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von low_fuel:
Zu den aktuell arbeitslosen Piloten in D gesellen sich wohl Ende nächsten Jahres noch einige dazu, wenn nämlich IQ aufgrund des durch LH gekündigten Chartervertrages die Pforten schließt. Da kommen dann Leute mit zig-tausend Stunden, aber ohne jede reale Jobchance in D auf den Arbeitsmarkt.

Hat sich schon gelohnt für IQ, aus einem einst selbstständigen Carrier zu einem LH-Gewächs zu werden, um dann nach vielen Jahren erfolgreicher Arbeit (-zu gleichen Qualitätsmaßstäben, aber dem halben Gehalt) in die Wüste geschickt zu werden.

Edit: Der gekündigte Vertrag durch LH ist amtlich (seit heute), dass IQ deswegen zumachen wird, Spekulation.

[Diese Nachricht wurde von low_fuel am 10-25-2012 editiert.]


Das kann doch nicht wahr sein??? Wieso will die LH Augsburg los werden?

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ROLIS
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erstellt am: 10-25-2012 01:27 PM     Sehen Sie sich das Profil von ROLIS an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
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Original erstellt von low_fuel:

Edit: Der gekündigte Vertrag durch LH ist amtlich (seit heute), dass IQ deswegen zumachen wird, Spekulation.

Hast Du da eine Quelle?

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kleener_pilotör
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-25-2012 01:39 PM     Sehen Sie sich das Profil von kleener_pilotör an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Das ist confirmed, Schreiben der GL. Dann kann man wieder ein paar NFFler von der Warteliste nehmen und dafür ein paar Familienväter auf die Straße hocken. Das das Ende kommt war irgendwie klar, doch bislang stand 2015 für die Dash im Raum und 2017 für die EMBs, kommt nun doch überraschender als gedacht. Zum Glücks gibts derzeit so viele Pilotenjobs in Europa... Yehaaaa.

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Wilbur Walsh
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-25-2012 03:10 PM     Sehen Sie sich das Profil von Wilbur Walsh an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Es ist sicherlich richtig, dass viele Jungs und Mädels die den ATPL angehen völlig naiv sind und selbstverständlich erwarten nach Ende der Ausbildung mindestens auf A320 oder B737 den Berufseinstieg zu machen.

Das Problem liegt hier aber auch in der öffentlichen Wahrnehmung unseres Berufs. Wenn im Stern oder Focus wieder mal "der große Gehaltscheck" ansteht war es bislang immer so, dass FOs von LH abgebildet waren, deren Einkommen deutlich über dem Durchschnittseinkommen von FOs (und CPs!)in der Branche liegt, aber als repräsentativ dargestellt und somit auch wahrgenommen werden.

Ich habe das Gefühl, da gehen manche mit völlig falschen Vorstellungen über die künftigen Verdienstmöglichkeiten und Joboptionen in die Ausbildung.

Es ist ja schön, wenn Boeing damit rechnet, dass man in 20 Jahren xtausend Piloten braucht. Wenn es aber mit der Konsolidierung so weitergeht, dann werden künftig noch weniger Job-Optionen bestehen. Wenn dann DLR-Test und der AB-Test vergeigt sind, dann war es dass mit der Airline-Fliegerei in D auch schon (fast), egal wie groß die Airline dann ist.

Ferner wird das Wachstum außerhalb Europas stattfinden, evtl. gibt es in Europa im Bereich Phenom/Mustung-Klasse noch etwas Wachstum, solange aber die Politik der Branche immer weiter Knüppel zwischen die Beine wirft ist auch das fraglich. Aber wahrscheinlich ist eine Phenom vielen nicht groß genug - siehe erster Absatz.

Richtig ist, dass es sicherlich dem ein oder anderen helfen wird, wenn er in den Kleinbetrieben mal wegen Rund- und Fotoflügen fragt, aber im Endeffekt ändert das mathematisch schlichtweg nichts. Wenn es nun mal nur x Stellen gibt (komplett von LH bis E-Klasse-Rundflug) aber X000 Bewerber, dann bleibt der ganz große Teil zwangsläufig auf der Strecke.

Euch Allen viel Erfolg!

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KleinDummi
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-25-2012 05:14 PM     Sehen Sie sich das Profil von KleinDummi an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Wenn man den Eindruck hat dass die LH FO's deutlich über dem Durchschnitt liegen ist das sicher aus der eigenen Wahrnehmung heraus richtig. Wenn man sich aber überlegt dass über die Hälfte der Airline Piloten in Deutschland bei LH fliegen sieht es schon wieder anders aus. Ist halt ein sehr einseitig gewichteter Arbeitsmarkt wenn ein Arbeitgeber mehr als die Hälfte der Stellen hat und einen "closed shop" betreibt.

Alles andere sind dann nur noch Klitschen, inklusive AB, zumindest was die Größe angeht. Gehaltsmäßig sind Tui und Condor eh näher an LH als am Rest der Welt, was den Durchschnitt noch mal anhebt.

Insgesamt wird der Arbeitsmarkt in Europa die nächsten Jahre schwierig werden. Alles südlich der Alpen wird noch einige Jahre Krise durchmachen müssen mit dem dazugehörigen Abbau an Arbeitsstellen und -Bedingungen, und auch im Norden versucht die Politik mit aller Macht die heimische Airline-Industrie zugunsten anderer Abzuschaffen. Es ist schon der reine Hohn wenn mittels Hermes Bürgschaften Airbusse zu deutlich günstigeren als normale Marktkonditionen ins Ausland verkauft und man damit direkt ausländische Airlines finanziert während man zuhause den eigenen Airlines einen Knüppel nach dem anderen zwischen die Beine wirft. Und das ist nicht nur in Deutschland so, das ist ein europäischer Trend. Und leider wird sich das auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen.

Wenn AB dann nächstes Frühjahr feststellt dass die tolle Turbine 2013 leider einem Birdstrike 2013 erlegen und das Geld futsch ist, dann wird es sowieso noch mal bitter, der deutsche Arbeitsmarkt ist dann endgültig hinüber.

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Vanguard
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-25-2012 08:19 PM     Sehen Sie sich das Profil von Vanguard an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
...vielleicht mal an der Zeit eine Art Runden Tisch auf den Plan zu rufen um eine breite Diskussion zu erzeugen.
Teilnehmer könnten sein: FBL's, LBA, EASA, Flugschulen, Linepilots und Flugschüler, ggf. noch Leute aus der Finanzbranche.
Ziel: Eine Diskussion um die Zukunft des Berufs Pilot und wer es sich bald nur noch leisten kann, diesen Beruf zu erlernen oder auszuüben.
Es muss vermieden werden, dass sich zukünftige Kollegen mit Nebenjobs und permanenten Geldsorgen um den Schlaf bringen und dann beim Fliegen eben diesen nachholen, was wir uns alle nicht wünschen.
Wie kann man ein solches Projekt starten/begleiten/durchführen????
happy landings www.youngpilots.de

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Wilbur Walsh
Experienced Board Captain
erstellt am: 10-25-2012 10:51 PM     Sehen Sie sich das Profil von Wilbur Walsh an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Glaube nicht, dass man alle Beteiligten an einen Tisch bekommt, um über die Zukunft des Berufsstandes zu sprechen und erst recht glaube ich nicht an eine Einigung.

Zum einen würden die einzelnen Teilnehmer mit gegensätzlichen Interessen dort hin gehen und dann geht es - bei allem Respekt vor den persönlichen Schicksalen und Tragödien - um "nur" einige tausend Leute.

Zu wenig für den großen runden Tisch, aber natürlich würde auch ich es begrüßen, wenn man endlich mal eine Anerkennung als Beruf, etc. hinbekommen würde

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