erstellt am: 04-25-2003 06:17 PM
Die Supervision - was übersetzt soviel wie "unter Aufsicht" bedeutet - ist Bestandteil der Ausbildung eines Piloten in jeder Airline.Nachdem man die Musterberechtigung (Typerating) auf einem bestimmten Muster für eine bestimmte Funktion, also Kapitän oder Kopilot, erhalten hat kommt als nächster Schritt die Supervision.
Art und Umfang der Ausbildung, d.h. die Anzahl der erforderlichen Mindeststunden und Flüge, wird durch die einzelnen Airlines in Absprache mit der zuständigen Aufsichtsbehörde, also dem LBA, festgelegt.
Die einzelnen Firmen definieren dann i.d.R. den genaueren Ablauf der Supervision, d.h. z.B. welche Flughäfen bzw. Strecken geflogen werden müssen, was genau bei einem bestimmten Flug gemacht werden muß. Dabei bestehen natürlich Muster- und Einsatzbedingte Unterschiede.
Die Supervision ist z.B. auch vorgeschrieben, wenn ein Kopilot der vorher bereits viele Stunden auf z.B. einer B737 bei Airline A geflogen ist, zu Airline B wechselt, die auch das gleiche Muster betreibt.
In der Supervision lernt man dann das Flugzeug im alltäglichen Leben zu beherrschen, so wie es dann eigentlich immer geflogen wird. Dabei lernt man als neuer Pilot auch die ganzen Sachen kennen, die mit der Operation bezogen auf die spezifische Airline zusammenhängen, also wie das Handling am Boden (Passagiere, Fracht etc.) erfolgt.
Ich habe schon einige "Supervisionen" hinter mir. Die erste war die "härteste", da neu. Mit den Stunden im Flugbetrieb kommt dann aber auch die Erfahrung und die ganze Sache vereinfacht sich dann.
Wie bei allen anderen Ausbildungsabschnitten im eigentlichen Typerating, kann es natürlich auch vorkommen, daß ein Pilot in der Supervision abgelöst, d.h. "entlassen" wird, weil er mit dem Flugzeug "nicht zurecht kommt" oder aus sonstigen Gründen. Leider soll es auch vorkommen das der "Nasenfaktor" da schonmal mitspielt. Letzteres habe ich bisjetzt zum Glück noch nicht erleben müssen.
So ich hoffe dir ein paar hilfreiche Antworten gegeben zu haben.