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Autor | Thema: Einige Fragen zum Piloten dasein |
Isanami-chan New Board Member |
![]() ![]() ![]() ![]() Gerade müssen wir in Deutsch Referaten vorbereiten, zu einem Beruf für den wir uns interessieren. Ich hab mich für den Beruf als Pilot entschieden und könnte mir sogar vorstellen, diesen Beruf, später einmal auszuüben. Ich werf einfach mal meine Fragen in den Raum. Man könnte es auch als kleines Interview sehe. 1) Wie sehr geht der Beruf an euch die psyche? 2) Wie sieht es mit den Arbeitszeiten und Urlaub aus? 3)Was fasziniert euch jedes mal/oder öfters, wenn ihr fliegt? 4) Habt ihr Zeit für Familie und co? 5) Wie haltet ihr euch Geistig "fit"? 6) Ist der Beruf für euch abwechslungsreich? 7) Was sind die negativen "Seiten" des Berufes? Cool Welche Airlines vorfinanzieren die Ausbildung? 9) Was machen Piloten, wenn sie mal arbeitslos werden? 10)Wie sieht der Arbeitsaltag aus? 11) Wie gesundheitsschädlich ist der Beruf? Und stimmt es das Piloten ein höheres Krebsrisiko haben? 12)Habt ihr die Ausbildung als schwierig empfunden? 13) Wie oft fliegt ihr? 14) Wie läuft die Schulung ab? Muss man sich für ein bestimmten Typ von Passagierflugzeug ausbilden lassen, wie z.B dem Airbus. 15) Fliegt ihr eher Lang oder-Kurzzeitstrecken und was findet ihr davon besser? 16)Wovor habt ihr am meisten Angst oder Angst gehabt? 17) Was mögt ihr am Fliegen? 18) Wie lange fliegt ihr schon? 19) Was genau ist der Medical oder den SIM Check und wie läuft er ab?
IP: Gespeichert |
Dudeldideldum Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Ist aber nicht wirklich für ein Referat, oder? [Diese Nachricht wurde von Dudeldideldum am 11-01-2015 editiert.] IP: Gespeichert |
Luftkoenig Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Es gibt auch Piloten, die nicht bei der Airline fliegen, sondern Taxiflug machen oder Firmenflieger bewegen. So einer bin ich. Unser Berufsalltag unterscheidet sich meist erheblich von dem eines Linienpiloten. 1) Wie sehr geht der Beruf an euch die Psyche? Diese Frage ist extrem "weit" gefasst ... Der Beruf selber - wenn man in Verantwortung steht und diese dann auch so sieht wie ich es für mich tue - verändert einen schon, ich mache mittlerweile eigentlich immer einen Plan B und versuche bestimmte Verhaltensweisen auch in meinem Umfeld zu nutzen (unbewusst). Glaube aber nicht, das dies untypisch ist, alles was man Jahre und Jahrzehnte tut wird irgendwie abfärben, selbst wenn man seinen Beruf hasst -> Schulkollege von mir ist Gipser und sein Haus ist das einzige unverputzte im ganzen Dorf... 2) Wie sieht es mit den Arbeitszeiten und Urlaub aus? Die maximal möglichen Arbeitszeiten sind gesetzlich geregelt. Die Vorschriften findest Du hier: https://easa.europa.eu/system/files/dfu/EASA_2012_00110000_DE_TRA.pdf Urlaub habe ich 42 Tage - allerdings muss ich für eine Woche auch Samstag und Sonntag nehmen, da in meinem Vertrag Sa/So Arbeitstage sind. Dies wird individuell sehr Unterschiedlich sein. Manche Airline hat in Urlaubszeiten (Hauptsaison) quasi Urlaubssperren. Zusätzlich zum Urlaub muss ein AG einem AN 96 Ortstage, minimum 7 im Monat, gewähren. Ich fliege weit weniger als die gesetzlich möglichen Werte, verbringe jedoch viel Zeit mit der Verwaltung des Flugbetriebes. 3) Was fasziniert euch jedes mal/oder öfters, wenn ihr fliegt? Das gibts einiges, wenn man mit 4000 Fuss Steigen und 250 Knoten am Stau aus ner Wolkendecke in reinen Sonnenschein hinein fliegt, das hat schon was...oder das Lichtermeer eines Großflughafens an nem klaren Spätabend... auch das man in einer Stunde weiter kommt als die meisten Leute sich vor nur wenigen Jahrzehnten sich üblicherweise Ihr Leben lang von Zuhause wegbewegt haben.. 4) Habt ihr Zeit für Familie und co? Jein. Ich habe mich bewusst gegen Kinder entschieden, da ich in der Zeit in der es akuter war als jetzt (bin knapp 50) sehr sehr viel weg war. Wollte nicht immer genau da weg sein, wenn es wichtig wäre... Zusammen und verheiratet bin ich seit fast 30 Jahren mit der selben Frau - dies ist in diesem Beruf bestimmt weit überm Durchschnitt. Familienfreundlich ist der Job sicher nicht. 5) Wie haltet ihr euch Geistig "fit"? Das macht der Job schon von ganz alleine. Seit dem ich angefangen habe, ist quasi 3 mal das Rad neu erfunden worden...sprich ich habe nach den deutschen Regeln und Gesetzen gelernt wie man fliegt und wie man ein gewerbliches Luftfahrtunternehmen betreibt. Dann kam die erste Europäische Richtlinie, JAR-OPS, dann EU-OPS und nun EASA-OPS. Darüber hinaus muss man sich ja auf jeden Flug vorbereiten, das bedeutet NOTAMS lesen (Kurzberichte über Störungen am Boden und in der Luft (wie ausgefallenen Navigationseinrichtungen usw.), die Wetterlage verstehen und beurteilen, Bedürfnisse der Passagiere verstehen und entsprechend handeln (dies wird einem Linienpiloten eher nicht abgefordert), Handling organisieren, Sprit organisieren, Catering uswusw. -> kann in anderen Ländern durchaus ne Herausforderung sein, beispielsweise in Asien, wo alles quasi mit "klappt" beantwortet wird, weil einem aus Höflichkeitsgründen nicht "geht nicht" gesagt wird... 6) Ist der Beruf für euch abwechslungsreich? Definitiv. Ich organisiere alles, von der Flugplanung bis zum Flug selber. Und wenn man dan in Tamanrasset steht und vergessen hat, US Dollars für die Landegebühren mitzunehmen, hat man ein echtes Problem... Wir shehen auch weit mehr als nur die Airports, meist fliegen wir wo hin und sind entweder den Tag über oder auch mit Übernachtung an der Destination - > Linienpiloten sehen oft nur den Airport, speziell bei Kurzstrecke 7) Was sind die negativen "Seiten" des Berufes? Da gibt es reichlich zu berichten, darum nur die mir wichtigsten... man ist Spielball der Politiker und der Luftfahrtverwaltungen. Es werden Regeln umgeworfen oder neu aufgestellt ohne jede Rücksicht auf uns. (z.Bsp. das man nicht mehr über 60 alleine fliegen darf - gleichzeitig wir die Rente auf 67 verschoben - eine Riesenproblem für die Leute , die zum Beispiel an der Küste mit den kleinen Fliegern Post, Cargo und Leute auf die Inseln fliegen). Das handeln eines OFFIZIELL durchgeknallten Typen (******) bedeutet jetzt, das wir Piloten vermutlich Grundrechte verlieren. Woran man als junger Mensch nie denkt, ist was das Altern mit einem macht, sprich das Medical zu bestehen wird nicht einfacher wenn man altert... Grundsätzlich wird der Papierkram immer mehr - das ist sicher nicht auf unseren Beruf beschränkt. Cool Welche Airlines vorfinanzieren die Ausbildung? keine mehr so weit ich weiß 9) Was machen Piloten, wenn sie mal arbeitslos werden? Grundsätzlich das selbe wie jeder andere. Schnell setzt jedoch was ein, was ein Riesenproblem ist: ein Typerating (Berechtigung ein bestimmtes Muster zu fliegen) ist maximal 12 Monate gültig - wenn Du "Glück" hast und direkt nach dem Checkflug zur Verlängerung arbeitslos wirst, hast Du 12 Monate Zeit wieder nen Job zu bekommen. Ist das Typerating erst mal nicht mehr gültig, sinken die Chance auf nen neuen Job entsprechend. Manche Airlines verlangen zusätzlich, das der letzte Flug auf dem Muster darf nicht länger als 6 Monate her ist - einfach mal nen Airbus mieten und ne Runde drheen geht schon aus finanziellen Gründen nicht. Somit ist der Druck für einen arbeitslosen Piloten in der Hinsicht deutlIch höher als für, sagen wir, ne Hebamme. Interessanterweise spielt Erfahrung da auch keine Rolle, anders als bei unserer Hebamme. Wer 2000 Kinder auf die Welt gebracht hat, dem wird sicher nicht nach einer Pause von 15 Monaten abgesprochen, weitere 2000 auf die Welt holen zu können. Uns schon...Ein Elektriker verliert nicht seine Berechtigung, Kabel zu legen. Piloten wohl. 10) Wie sieht der Arbeitsaltag aus? Sehr unterschiedlich. Vor dem eigentlichen Flug steht bei mir zunächst das die Firma mir mitteilt...wir wollen am 15. nach X.Y. mit 7 Passagieren. Ich prüfe welches der beste Flugplatz dafür ist (reicht die Landebahn, Öffnungszeiten, gibt es Sprit uswusw.) mache meine Flugvorbereitung, am eigentlichen Flugtag machen wir unseren Flieger fertig (Preflightcheck, Kabine checken, aufcatern, Flieger aus Halle ziehen, Tanken), holen die Passagiere im Terminal ab, laden das Gepäck, fliegen, an der DestinationGepäck/Paxe ausladen und auf den Weg bringen, Immigration/Zoll Formalitäten erledigen, Tanken, Catering bestellen, Flieger zu Bett bringen (Covers drauf usw) Post flight Check, zum Hotel gefahren werden - > was manches Mal ein Abenteuer für sich ist, war mal in der Elfenbeinküste während des Bürgerkriegs und wir sind Nachts ins Hotel gefahren - das werde ich wohl nicht mehr vergessen - unter ner alten Decke im Kofferraum eines Golf III mit selbstinstallierter Gasanlage mit dem Co und der Flugbegleiterin und den Worten des uns fahrenden Handlingagenten: "if we are stopped don´t move, they might kill you" oder auch in Kinshasa, wo unser Fahrer sich mit 3 "Polizisten" angelegt und einen davon sogar angefahren hat und "wir" uns dann vom Acker gemacht haben - der Fahrer sagte dies wären Räuber gewesen... 11) Wie gesundheitsschädlich ist der Beruf? Stress ist ungesund. Wie sehr er einem zusetzt ist aber ne sehr, sehr individuelle Sache. Insofern schwer zu beantworten. Sicher jedoch ist der Stresslevel nicht gering. 12) Habt ihr die Ausbildung als schwierig empfunden? Jein. Es ist keine Raketenwissenschaft, aber auch nicht völlig trivial. 13) Wie oft fliegt ihr? Manchmal 5 Tage die Woche, 4 Wochen hintereinander und manchmal 2 Wochen gar nicht. 14) Wie läuft die Schulung ab? Muss man sich für ein bestimmten Typ von Passagierflugzeug ausbilden lassen, wie z.B dem Airbus. Man muss den Flugschein von der Musterberechtigung unterscheiden. Jedes Muster bedingt eine Schulung, die mit nem theoretischen Test und einem praktischen Testflug (meist im SIM) abgeschlossen wird, aber nur 12 Monate gültig bleibt. Je nach Airline geht man dann noch alle 3,6 oder 12 Monate in den Simulator und alle 6 Monate ist ein "Operator"- Check fällig - wird meist kombiniert mit dem SIm. Zum Flugschein selber: die Ausbildung dauert so ca. 1,5 Jahre, mit einer bestimmten Anzahl Theoriestunden und Praxisstunden (ich weiss nicht wieviele das derzeit sind, da frage vllt. mal im pilotenboard.de nach). Nach den Prüfungen hast Du einen CPL (Commercial Pilots Licence) - frozen ATPL - in der Hand mit dem man nichts über 5,7 Tonnen in Command fliegen darf. Nach 1500 Stunden kann man den aufbohren zum ATPL (Airline Transport Pilots Licence). Es gibt mittlerweile auch noch den MPL, dazu kann ich aber nix sagen, habe mich nicht wirklich mit beschäftigt... 15) Fliegt ihr eher Lang oder-Kurzzeitstrecken und was findet ihr davon besser? "Mein" Flieger ist relativ klein, aber manchmal fliegen wir doch nach Südafrika oder Indonesein etc. (mit Zwischenlandungen wege. Sprit/Dienstzeit) An der "Langstrecke" (mehr als 6 Stunden kann mein Flieger nicht in der Luft bleiben) mag ich, das ich Sachen sehe, die ich sonst eben nicht sehe. Aber in dem kleinen Cockpit 8-9-10-11 Stunden zu verbringen ist kein Vergnügen. Starten/ Landen, Abfliegen/Anfliegen ist natürlich viel interessanter und kurzweiliger als 3 Stunden geradeaus über der Sahara zu verbringen wenn es - wie meist - dunstig ist und man wenig sieht etc. Also für mich eher Kurzstrecke bitte, wobei ich den Mix, den wir haben, schon gut finde. 16)Wovor habt ihr am meisten Angst oder Angst gehabt? Feuer an Bord will ich nicht erleben.(und noch ein paar andere Dinge) Aber wirklich Angst hatte ich bisher nicht, hatte einmal einen Kabelbrand in der Kabine, muss ich nicht nochmal haben. 18) seit 1990 19) Das Medical ist ein jährlicher oder ab 50 halbjährlicher Checkup bei einem "Fliegerarzt" (Arzt braucht spezielle Genehmigung durch das LBA). Hier werden hauptsächlich Herz, Lunge, Augen und Ohren sowie Blutwerte geprüft. Simcheck: wie oben geschrieben gibt es hier verschiedenen Arten/Methoden. Vorschrift ist die Beherrschung bestimmter Normal - und - Notverfahren zu prüfen. Das wird bei manchen Airlines mit 4 Simaufenthalten im Jahr gemacht (dann jeweils ein Tag so weit ich weiss), andere machen 2 Aufenthalte im Jahr und andere nur einen. Als nicht-gewerblciher Operator müssen wir keinen Operator-Check alle halbe Jahre machen, deswegen gehen wir mittlerweile nur noch einmal im Jahr für 5 Tage zu Flight Safety, wo wir den ersten Tag Theorieunterricht (Systemrefresher) haben und dann 3 Tage 4 Stunden Theorie und 4 Stunden Simulator, am 5 Tag dann 4 Stunden Checkflug im Sim, wo die eigentliche "Prüfung" stattfindet. Nach bestandener Prüfung (gibt auch nen Theorietest) ist die Typenberechtigung dann um 12 Monate verlängert. [Diese Nachricht wurde von Luftkoenig am 11-02-2015 editiert.] [Diese Nachricht wurde von Luftkoenig am 11-04-2015 editiert.] IP: Gespeichert |
QRH New Board Member |
![]() ![]() ![]() ![]() 1) Wie sehr geht der Beruf an euch die psyche? - der Beruf an sich gar nicht. 2) Wie sieht es mit den Arbeitszeiten und Urlaub aus? - die reine Arbeitszeit ist deutlich weniger als bei einem 8-17 Job und völlig unregelmäßig. 28 U-Tage. Allerdings ist freie Zeit die man ZUHAUSE verbringen kann auch deutlich weniger. 3)Was fasziniert euch jedes mal/oder öfters, wenn ihr fliegt? - die Aussicht, Sonnenschein. Das Zusammenarbeiten mit Menschen aus verschiedenen Ländern (ATC, Bodendienste usw) fremde Kulturen und Lebensumstände (dadurch ist es auch immer wieder schön, nach D zurückzukommen) 4) Habt ihr Zeit für Familie und co? - zu wenig!! (ca.8 Tage frei/Monat) 5) Wie haltet ihr euch Geistig "fit"? - gar nicht ![]() 6) Ist der Beruf für euch abwechslungsreich? - je nachdem für welches Unternehmen man fliegt. in der Business Aviation definitiv. Außerdem gibt es jeden Tag etwas anderes zu beachten (Wetter, Technik, kurzfristige Planänderungen, usw)) irgendetwas ist immer 7) Was sind die negativen "Seiten" des Berufes? - siehe 4, an den anderen Tagen mehr oder weniger 24h stby, das halbe Jahr in verschiedensten Hotelbetten, keine "Feierabende" Zuhause. des öfteren auch mal 14 Tage oder mehr von Zuhause weg zu sein, macht auch nicht jeder Partner mit, mehrere Tage "Nichtstun" an Orten wo man vll schon 10x war langweilt extrem Cool Welche Airlines vorfinanzieren die Ausbildung? - keine 9) Was machen Piloten, wenn sie mal arbeitslos werden? - einen neuen/anderen Job suchen (vorherige Berufsausbildung/Studium absolut zu empfehlen!!) 10)Wie sieht der Arbeitsaltag aus? - warten bis das Handy klingelt, dann irgendwo hinfliegen und wieder in ein neues Hotel. catering, tanken, transport ins/vom hotel usw. muss in der regel auch organisiert werden 11) Wie gesundheitsschädlich ist der Beruf? Und stimmt es das Piloten ein höheres Krebsrisiko haben? -heutzutage fördert alles irgendwie das Krebsrisiko 12)Habt ihr die Ausbildung als schwierig empfunden? - eigentlich nicht,solange man ein kleinwenig Talent mitbringt und Arme und Beine koordiniert bewegen kann (ist nicht selbstverständlich). Theorie erfordert etwas Disziplin, ist aber absolut nicht mit einem Studium zu vergleichen. 13) Wie oft fliegt ihr? - sehr unterschiedlich. manchmal 7 Tage hintereinander, danach muss eine Mindestruhezeit von 36h erfolgen. manchmal trotz stby eine Woche gar nicht 14) Wie läuft die Schulung ab? Muss man sich für ein bestimmten Typ von Passagierflugzeug ausbilden lassen, wie z.B dem Airbus. - für die allermeisten Flugzeuge im gewerblichen Bereich ist eine zus. Schulung nötig. Heutzutage sehr oft selbstfinanziert (Kosten ca.10t - 30t€) 15) Fliegt ihr eher Lang oder-Kurzzeitstrecken und was findet ihr davon besser? sowohl als auch. ein mix aus beidem ist eigentlich am interessantesten. LR bedeutet auch, dass man viele Nächte im Cockpit verbringt oder durch Jetlag verpasst, was auf Dauer wirklich anstrengend ist Kurzstrecke bringt einfach mehr Arbeit und macht mir mehr Spaß 16)Wovor habt ihr am meisten Angst oder Angst gehabt? - Angst sollte man keine haben. man ist in manchen Situationen vll etwas angespannter. Ein Plan B oder C beruhigt die Nerven 17) Was mögt ihr am Fliegen? - die Abwechslung und nicht an jedem Tag zur gleichen Zeit durch die gleiche Tür zu gehen. jeder Flug ist anders, und man weiß nie was passiert. 18) Wie lange fliegt ihr schon? - 12 Jahre 19) Was genau ist der Medical oder den SIM Check und wie läuft er ab? - Medical 1x jährlich. SIM Check gibt es bei uns nicht.
[Diese Nachricht wurde von QRH am 11-02-2015 editiert.] IP: Gespeichert |
Luftkoenig Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Geht hier ne PM ? IP: Gespeichert |
QRH New Board Member |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: ...dachte es wäre so eingestellt..naja IP: Gespeichert |
Speedbrakes Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: -ein hilflos übersättigter Arbeitsmarkt in ganz Europa, mit allein in Deutschland weit über 2000 arbeitslosen Piloten - hohe selbst zu tragende Ausbildungskosten von teils mehr als 80.000 Euro - Perversitäten wie "Pay2Fly", wo man keinerlei Gehalt bezieht, sondern den Arbeitgeber fürs Arbeiten bezahlt - Erodierung des Gehaltsniveau etc. Aber man kann die Punkte auch getrost ausblenden und alles durch die rosa-rote Brille sehen. IP: Gespeichert |
LOXN Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Speedbrakes... Langsam wirds lächerlich ![]() Es können MANCHE ausgelassen werden - nicht alle bis auf eine. "Fragen über fragen und ich verlange nicht das jeder alle beantwortet. Es können auch ruhig welche ausgelassen werden. 7500............. IP: Gespeichert |
FNPT Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Also ich denke auch, dass der Themenstarter wissen wollte, was die Vor- und Nachteile im Arbeitsalltag sind. Da muss man jetzt nicht hingehen und die Nachteile aufführen, die es gibt, wenn man den Arbeitsalltag garnicht erleben kann, da man keinen Job hat. Und jetzt wieder mit Pay2fly, Arbeitslosigkeit und einem Konkurrenzkampf biblischen Ausmaßes um ein oder zwei ausgeschriebene Stellen zu kommen beantwortet glaube ich in keinster Weise die Frage. Ich möchte auch kurz was dazu schreiben. Allerdings bitte ich natürlich zu berücksichtigen, dass es sich hierbei natürlich um persönliche Erfahrungen handelt die natürlich von Person zu Person und von Firma zu Firma komplett unterschiedlich sein können. 1. Es geht zum Teil tatsächlich an die Psyche - der Job selbst nicht, den genieße ich einfach nur, aber das drumherum, welches überwiegend von der Firma gesteuert wird. Schlechte Dienstpläne, abgelehnter Urlaub, nicht berücksichtigte OFF-Requests etc. Das kann durchaus zu Hause für Stress mit der Familie sorgen. Allerdings hält sich der heimische Stress wegen solchen Sachen bei mir in Grenzen - ich hab' von Kollegen allerdings schon anderes gehört. 2. Der Dienstplan mischt sich bei mir aus Kombinationen aus 7/1, 7/2, 6/1 und 6/2 Rotationen, die alle out of homebase sind - IMMER. Urlaub wird oftmals weder genehmigt, noch abgelehnt. Am Ende des Monats, wenn man den neuen Dienstplan bekommt sieht man dann ob man den Urlaub nun bekommt oder nicht. Oftmals ist noch eine Menge Urlaub am Ende des Jahres übrig, der dann in den ersten drei Monaten des folgenden Jahres völlig willkürlich und ohne Antrag einfach so gegeben wird - wann es der Firma halt passt. 3. Faszination ist da bei mir persönlich vielleicht der falsche Ausdruck. Mir macht es halt einfach riesig Spaß. Es geht mir um das reine fliegen. Das hat bei mir nichts mit den Destinationen oder der Reiselust zu tun. Die Aussicht aus dem Cockpit, die Anflüge, der Visual Approach in den Bergen, wenn man z.T. in 15000 Fuß den Autopiloten mal Pause machen lässt und den Rest bis zum Touch Down fliegt, als wenn man eine kleine Cessna hat und sich dann seinen Weg durch die Täler sucht. Es ist einfach fantastisch. Das ganze dann noch in den frühen Morgenstunden bei aufgehender Sonne - unbezahlbar. 4. Uhh.....siehe Punkt 1 und 2. 5. Gehirnjogging Apps für das iPhone und Joga. 6. Manchmal ja, manchmal nein. Grundsätzlich fliegt man A -> B -> C -> A. Manchmal fliegt man A -> B -> A -> B -> A. Wie auch immer, es variiert manchmal und manchmal nicht. Wetter ändert sich, Anflüge manchmal, dann geht's mal wieder in die Folterkammer - ähmm also den Simulatr - und manchmal ist es einfach nur langweilig - das kommt aber in jedem Job mal vor. 7. Für mich in erster Linie die unter Punkt 2 aufgeführten Dinge. Die Jobsicherheit an sich ist auch nicht zu verachten. Ich z.B. habe Angst davor, dass meine Firma bestimmt Strecken einstellt und ich somit noch weniger zu Hause bin, denn ich lebe nicht an meine Stationierungsort, da die Firma einfach nur unzuverlässig ist und von uns erwartet, dass wir wirklich ALLES für die Firma tun. Sollten jetzt bestimmt Strecken gestrichen werden, dann war's das für mich mit zu Hause wohnen und ich muss mir wieder an meinem Stationierungsort eine vollkommen überteuerte Wohnung suchen. Diese Unsicherheit - vor allem, weil die Firma sehr wankelmütig ist und permanent mit Informationen hinterm Berg hält - geben ein kein besonders sicheres Gefühl. 8. Wenn das die Frage nach der Ausbildung ist, muss ich die auslassen, weil mir spontan nur Firmen mit eigener Schule einfallen und ich mir nur bei einer sicher bin, dass dort vorfinanziert wird. 9. Das selbe, was andere Berufsgruppen machen, wenn sie arbeitslos werden: Bewerbungen schreiben und hoffen. Übergangsweise andere Jobs annehmen, vielleicht sogar tatsächlich etwas wie Burger braten oder Taxi fahren. Das Beste ist alerdings, wenn man ein zweites Standbein - sprich eine zweite Ausbildung hat, so dass man auch mehrere Möglichkeiten hat weiter Geld zu verdienen um seine Familie zu ernähren. 10. Ich glaube, das wurde oben auch schon beschrieben - ziemlich treffend sogar. Ist aber eben auch abhängig davon was oder wo man fliegt. Bei mir ist es der Checkin eine Stunde vor dem ersten Flug. Briefing mit der gesamten Besatzung (Wetter, Flugzeiten, Sprit, was erwartet uns in etwa an der Destiantion, Passagierzahlen - falls vorhanden, Durchsprechen von verschiedenen Procedures - also "lustiges Ratespielchen" etc). Dann die Flüge mit den Turnarounds und nach dem letzten Flug ins nächste Hotel, oder eben wenn man die gesamte Rotation beendet hat gehts halt nach Hause. 11. Da kann ich ehrlich gesagt garnicht so viel zu sagen, weil ich mich da nicht besonders auskenne. Diese ganzen Risiken haben wir ja alle mal gehört. Ich kann Dir nur eins dazu sagen, ich persönlich bekomme relativ schnell immer mehr und mehr graue Haare 12. Ich habe vor der Ausbildung von anderen Leuten gehört, dass es das schwerste war, was sie jemals in ihrem Leben gemacht haben. Nach der Ausbildung habe ich an diese Leute zurückgedacht und mir überlegt, dass die wohl ein recht langweiliges Leben gehabt haben müssen. Es ist einfach so, dass man sich für etwas, was einem viel Spaß macht und für was man sich auch wirklich interessiert automatisch auch mehr ins Zeug legt. Es war viel zu lernen und man kann durchaus auch mal in Grenzbereiche gelangen (was z.B. die Zeiten angeht, die man lernt). Ich habe z.B. einige Tage morgens um 0700 Uhr angefangen zu lernen und nachts um 0100 Uhr die Bücher zugeschlagen - natürlich mit ordentlich Pausen zwischendurch. Dass das so, wie ich es gemacht habe allerdings vollkommen unsinnig ist und rein garnichts bringt, brauche ich hier aber glaube ich niemanden erzählen. Das war ehr Panik vor der Prüfung und sonst nix. 13. Zwischen 50 und 80 Stunden im Monat. Das macht bei den Strecken, die wir fliegen genau so viele Legs - also Flüge. 14. Da kann ich mich meinen Vorrednern anschließen und hab' dem eigenlich nichts hinzuzufügen. 15. Ich fliege Kurzstrecke und mag das auch so. Langstrecke hab' ich noch nie gemacht (nichtmal als Passagier) könnte ich mir sicherlich aber auch interessant vorstellen, aber ich mag die kurzen Flüge einfach lieber. 16. Sehe ich wie meine Vorredner. Angst sollte man keine haben. Gesunder Respekt ist sehr, sehr wünschenswert. Am Anfang war mir bei Landung mit böigen Seitenwinden immer etwas unwohl bzw ich war recht angespannt. Aber irgendwann fing auch das an Spaß zu machen. 17. Es macht halt Spaß. 18. 7 Jahre. Ich bin aber auch relativ spät angefangen. 19. Medical ist halt die Untersuchung einmal im Jahr. Das sind so die Dinge, die ich dazu schreiben kann. @Luftkoenig: ich hätte die selbe Frage an Dich wie QRH, wenn ich darf. Beste Grüße IP: Gespeichert |
Luftkoenig Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() ...bin dann mal wech, zum Optiker, den Rosa-stich wechmachen lassen... IP: Gespeichert |
Isanami-chan New Board Member |
![]() ![]() ![]() ![]() Vielen dank, dass ihr euch Zeit, für meine Fragen, genommen hat ![]() Hat die Lufthansa nicht eine Vorfinanzierung der Schulungskosten über einen Darlehensvertrag oder ist dies nicht mehr aktuell? http://www.lufthansa-pilot.de/ausbildung/finanzierung/finanzierung.php IP: Gespeichert |
safetyfirst Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Allgemein vorweg: Im deutschen Sprachraum gibt es mittlerweile nur mehr eine Hand voll Arbeitgeber, die dem klassischen Berufsbild (gutes Geld, gute Karriere, gute Arbeitsbedingungen) Rechnung tragen. Dazu zählt Lufthansa, Condor, Swiss, Tui (HLF), mit Abstrichen dann Austrian und Air Berlin. Die große Masse an jungen Piloten findet keine Anstellung die ihren Vorstellungen entspricht. Häufig muss für wenig Geld sehr hart gearbeitet werden und aufgrund der starken Konkurrenz ist es nicht möglich sich gegen miese Praktiken wie "pay2fly" zu wehren. 1) Wie sehr geht euch der Beruf an die Psyche? Die Rahmenbedingungen die dieser Beruf so mit sich bringt ist definitiv psychisch belastend. - Unregelmäßige Arbeitszeit 2) Wie sieht es mit den Arbeitszeiten und Urlaub aus? Unregelmäßig, nicht wirklich mit dem menschlichen Organismus vereinbar. 5 Wochen (aber) Keine Möglichkeit mittels Urlaubstagen zwischen Feiertagen taktisch länger frei zu bekommen.
4) Habt ihr Zeit für Familie und co? Ja, mit sehr viel Disziplin und einer sehr verständnisvollen Familie lasst sich das unregelmäßige Mehr an Freizeit Sinnvoll nutzen. Mit den Jahren wird es aber immer mühsamer. Es ist einer der vielen Stressoren des Jobs, dass man Einladungen, Veranstaltungen und Familientermine langfristig im Kopf hat und versucht dafür frei zu bekommen. 5) Wie haltet ihr euch Geistig "fit"? 6) Ist der Beruf für euch abwechslungsreich? Das tägliche Fliegen ist für den einen Abwechslung genug, für den anderen todlangweilig. 7) Was sind die negativen "Seiten" des Berufes? Cool Welche Airlines vorfinanzieren die Ausbildung? 9) Was machen Piloten, wenn sie mal arbeitslos werden?
Kurzstrecke: 4 Uhr Aufstehen Wiederholung Tag 2 Langstrecke: Ganzen Tag Wach sein 1 Tag Aufenthalt 10 Uhr Abholung usw... 11) Wie gesundheitsschädlich ist der Beruf? Und stimmt es das Piloten ein höheres Krebsrisiko haben? Schlafmangel, Höhenstrahlung, Jetlag sind sicher nicht förderlich für die Gesundheit. Auch kontaminierte Luft ist ein Problem. Unterwegs ist es auch schwerer sich regelmäßig gesund zu ernähren. Studien dazu sind teuer und werden von den Fluglinien nicht gern gesehen... Es gibt also wenig Information darüber. 12)Habt ihr die Ausbildung als schwierig empfunden? Nein 13) Wie oft fliegt ihr? Kurzstrecke Jahresschnitt 20 Tage im Monat 14) Wie läuft die Schulung ab? Muss man sich für ein bestimmten Typ von Passagierflugzeug ausbilden lassen, wie z.B dem Airbus. Mit einer Berufspilotenlizenz CPL/ATPL darf man gegen Bezahlung als Pilot arbeiten. In diese Lizenz wird dann noch eine Zusatzausbildung, die Musterzulassung für den zu fliegenden Flugzeugtyp (zb. Boeing 737 oder Airbus 350 etc...) eingetragen. 15) Fliegt ihr eher Lang oder-Kurzzeitstrecken und was findet ihr davon besser? Ist mir eigentlich egal. Beides hat seine Reize. Wichtiger sind Freizeit, Gehalt und Lebensqualität. Vorteil Kurzstrecke: Viel manuelles Fliegen (spaßig!!), humanere Arbeitszeiten (weniger Nachtflüge). Vorteil Langstrecke: Auftenhalt an Destination, Sightseeing, Cosmopolitan Lifestyle, weniger "Stress" im Flug, 16)Wovor habt ihr am meisten Angst oder Angst gehabt? Direkte Angst nicht. Aber viele Kollegen haben bedenken dass immer mehr Kostendruck und Sparwahnsinn auch zu Lasten der Flugsicherheit geht. 17) Was mögt ihr am Fliegen? Das Fliegen 18) Wie lange fliegt ihr schon? 10 Jahre 19) Was genau ist der Medical oder den SIM Check und wie läuft er ab? Simcheck: 2 Mal im Jahr gehts in den Simulator zum Training und Check. Man übt immer verschiedene Szenarien, so dass alle paar Jahre alle Themen abgedeckt wurden. Ein paar Dinge kommen immer dran: Triebwerksausfall etc.. Hier noch weiterführende Links: https://www.youtube.com/watch?v=q9Os86ZBkA4 https://www.austrianwings.info/2012/06/muedigkeit-im-cockpit-aca-praesentiert-oesterreichstudie/ http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-91768500.html
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