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  DHL/EAT: Kollegen entlassen wegen Video (Page 3)

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Autor Thema:   DHL/EAT: Kollegen entlassen wegen Video
Luftkoenig
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-24-2012 04:15 AM     Sehen Sie sich das Profil von Luftkoenig an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
zu
1. Fully established opposed to loc established (SICHER inoffiziell, aber okay IMO)

Fully ready erzeugt bei den Jungs auffe Insel immer leichtes Amusement, das ist richtig...gibt auch genug Leute die InformationS haben wollen, aber letztendlich...ist DAS wirklich wichtig?

2. Erteilt Ihr jetzt auch Startfreigaben? Zweites Standbein?

Also ich kriech die imma nur...

HME
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-24-2012 11:58 AM     Sehen Sie sich das Profil von HME an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo Luftkönig,

1. etwas richtig oder falsch zu machen ist keine Frage ob das in dem Moment wichtig ist oder nicht. Fully ready ist kein Bestandteil irgendeiner Phraseologie und daher falsch.
Wenn du unsere Gesetze, Richtlinien und Verordnungen in unwichtig und wichtig einteilst und auch ohne Not so handelst, übersteigt das eindeutig die Befugnisse einer natürlichen Person in unserer Gesellschaft und dem Selbstverständnis eines Piloten im Besonderen. Waffen tragen ohne Munition ist nicht wichtig, eine Machete in der U-Bahn ist nicht wichtig, überholen im Überholverbot - ich hab alles im Griff usw.... danke schön. Das sind Charaktereigenschaften und Mentalitäten die wir brauchen. Solche Menschen finden wir reichlich in den Gefängnissen und als Attentäter. Dies Art von Mensch sagt dem Rest der Welt was wichtig ist und was weniger wichtig ist.

2. Nee, aber zurücklesen sollte ebenfalls korrekt erfolgen. Die Frage ist nur, ob du sie einfach so zurück liest wie du sie bekommst oder wie du vor 120 Jahren gelernt hast oder so wie es gemäß o.g. NFL richtig ist? Aber wenn es nicht wichtig ist, dann kannst du das zurücklesen auch einfach weglassen. Du entscheidest ja selbst was wichtig ist und was nicht wichtig ist.

HME

[Diese Nachricht wurde von HME am 03-24-2012 editiert.]

Boschdi
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-24-2012 12:09 PM     Sehen Sie sich das Profil von Boschdi an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Disregard wegen: Wer lesen kann ist klar im Vorteil...

-boschdi

[Diese Nachricht wurde von Boschdi am 03-24-2012 editiert.]

aviator
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-24-2012 02:12 PM     Sehen Sie sich das Profil von aviator an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hi HME

Entweder Du willst einfach nur provozieren oder wir ticken wirklich sehr anders.

Wenn Du nach UK fliegst, lernst Du dann vorher CAP 413 (radio telephony manulal) auswendig?

Erwartest Du auch von ausländischen Crews, dass sie die von Dir zitierte NFL gelesen haben?

Immer alle ICAO-Differences aller überflogenen Staaten im Kopf?

Und ganz ehrlich: Noch nie über eine rote Fußgängerampel gegeangen?

Vielleicht sollten wir mal die Kirche im Dorf lassen.

HME
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-24-2012 09:09 PM     Sehen Sie sich das Profil von HME an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo,

wenn ich nach UK fliege habe ich die Verfahren mindestens 1 x gelesen, besonders mit com-failure hab ich mich befasst und das Kapitel ICAO -differencies gelesen. Ich glaube es wäre ganz schön doof sich von ortsüblichen Verfahren überraschen zu lassen. Besonders in Russland ist besser man weis Bescheid. Es ist extrem unangenehm dort mit Meter und QFE fliegen zu müssen (unter 5000ft) und es vorher nicht gewusst zu haben. Im Rahmen dieses Briefings stößt man zwangsläufig auch auf abweichende Sprechgruppen.

Ich bin früher öfter über rote Ampeln gegangen, da herrschte wenig Verkehr und ich war auf dem Dorf. Heute gehe ich nicht über rote Ampeln, weder zu Fuß noch mit dem Auto. In Baustellen, dort wo die linke Spur auf eine Fahrzeugbreite von 2m beschränkt ist, fahre ich auch nicht links, sondern halte mich selbstverständlich an diese Anweisung.
Früher bin ich also über die Stränge geschlagen, habe einige böse Motorradunfälle aufgrund nicht angepasster Speed selbst verschuldet. Habe als Pilot vor über 20 Jahren auch mal ein Regelverstoß mit Vorsatz begangen und daher auch solche Erfahrungen gemacht.
Aus dieser Erfahrung heraus rate ich allen: Haltet euch an die Regeln und Vorschriften , macht es gewissenhaft und geht kein Risiko ein. Die von mir gemachten Erfahrungen muss keiner machen , es ist besser und macht mehr Freude am Leben ohne Zeit im Krankenhaus und ohne das man auf Friedhöfen Abschied von Freunden und Kollegen nimmt.
Ich habe auch erfahrene Kapitänskollegen verloren, die am Wochenende mit Oldtimer oder Experimentell Flugzeugen geflogen sind. Ich hatte Freunde, die bei Verkehrsunfällen ihr Leben lassen mussten, verschuldet, aber auch unverschuldet. Diese Erfahrungen gehören nicht in einen Lebenslauf und sind, wenn immer möglich zu vermeiden.
Der erste und einfachste Schritt zur Vermeidung ist ganz einfach: Regeln kennen und sich dran halten, gewissenhaft vorbereiten und versuchen sich nicht von einfachen und vorhersehbaren Umständen überraschen lassen. Trainiert und Fit zu sein in den Dingen die man tut war noch nie falsch. Ganz egal um welchen Bereich es sich handelt.
Tu mir einen Gefallen, gehe nicht mit Vorsatz über eine rote Ampel. Es passieren immer mal wieder Regelverstöße, es reicht schon aus die Fehler zu machen die der Mensch sowieso schon macht, Menschen sind nie Fehlerlos. Aber dazu noch mit Absicht und und mit Vorsatz was falsch zu machen, gegen regeln zu verstoßen und sich abseits der Legalität zu stellen, ist nicht in Ordnung. Bleib auf der markierten Skipiste, halte dich an Speedlimits, trage die Sicherheisweste und am besten machst du es wie ich - zwei große Feuerlöscher (je 6Kg) im Auto. Erfahrung gemacht!
Gruß
HME
"Es irrt der Mensch so lang er strebt".

Lokführer
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-24-2012 11:17 PM     Sehen Sie sich das Profil von Lokführer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@HME

Wenn sich dessen alle bewusst wären, dann wäre der Regelungsbedarf auch gar nicht so hoch.

Du legst Deinen Handlungen die eigenen Erfahrungen zu Grunde. Du hast diese ja auch reichlich.

@All
Wie vermittelt man aber jemandem eine Erfahrung, ohne real zu gefährden?

Der Mensch ist ein "ungläubiger Thomas". Schon den Kindern reicht es nicht, wenn man ihnen sagt, dass eine Kerzenflamme heiß ist. Irgendwann haben sie alle die Griffel dran. Lässt man sie damit allein, kann es böse enden. Zeigt man ihnen bei Zeiten die Temperaturprüfung durch langsame Annäherung des Handrückens, ist es Training und wird sie in der Zukunft vor der Überschreitung einer Mindestgrenze schützen. Wobei man dann natürlich die Regel ändern kann. Mann muss nicht mehr "nein-heiß" durch den Raum brüllen, wenn sich das Kind der Kerze auf zwei Meter angenähert hat, sondern erst wenn es tatsächlich die Hand danach ausstreckt.

So sollte viel Training im Grenzbereich zu weniger und einfacheren Regeln führen.

Und dann sollte eine Chefetage eher schmunzeln und sich darüber freuen, dass sie so coole Typen im Bestand hat, wenn eine erfahrene, trainierte und routinierte Crew mal ein Filmchen macht.

Luftkoenig
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-25-2012 12:41 AM     Sehen Sie sich das Profil von Luftkoenig an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
"Wenn du unsere Gesetze, Richtlinien und Verordnungen in unwichtig und wichtig einteilst und auch ohne Not so handelst, übersteigt das eindeutig die Befugnisse einer natürlichen Person in unserer Gesellschaft und dem Selbstverständnis eines Piloten im Besonderen. "

"Solche Menschen finden wir reichlich in den Gefängnissen und als Attentäter. Dies Art von Mensch sagt dem Rest der Welt was wichtig ist und was weniger wichtig ist."

Jeder blamiert sich so gut Er kann...

Bravo HME!

HME
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-25-2012 04:27 AM     Sehen Sie sich das Profil von HME an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo,

ich bitte dich das Blamabele an meinen Äußerungen besser zu erklären, ich verstehe das nämlich nicht.

Ich stehe in beiden Statements auf dem Standpunkt, dass gegen Bestimmungen und Regeln nicht verstoßen werden darf.
Aber vielleicht reicht einfach mein einfacher Intellekt dazu nicht aus.
Wobei ich der Meinung bin, wir beide befinden uns in einer Diskussion die möglichst nicht in persönlichen Beleidigungen enden muss. Diskussionen werden bitte ausschließlich auf der Ebene einer gewissen Sachlichkeit geführt.

Ich bin immer froh, wenn so etwas möglich ist.
In diesem Sinne kann man trotz unterschiedlicher Auffassung gegenseitig Respekt haben, ich bin auch mit engen Freunden nicht immer einer Meinung, trotzdem gefährdet Meinungsdifferenzen keine Freundschaft.
Schönen Sonntag
HME

vogelparadies
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-25-2012 07:31 AM     Sehen Sie sich das Profil von vogelparadies an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Wird Zeit, die Forum-Regeln um ein Bashing Verbot für Personen und (wahrscheinlich fast noch wichtiger) Airlines zu ergänzen...

Mäxchen
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-25-2012 09:43 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mäxchen an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
HME,

ganz so einfach nehme ich das aber nicht hin, was Du da sagst, das ist mir viel zu schwarz-weiß. Wir alle wissen, dass es mehr als nur ein paar Regeln gibt, die von Unmneschlichkeit, Blödheit oder einfach nur Unsinn nur so strotzen. Und alle diese Regeln sind im besten Willen und Sinne entstanden. Brüssel wird immer wieder gerne zitiert. Thema FTL reicht schon als Erwähnung.

Regeln sind zuallererts mal für den Menschen da und nicht der Mensch für Regeln. Deswegen gehe ich sehr bewusst und auch mit reinem Gewissen über eine rote Ampel, aber nicht immer natürlich. Nachts um zwei z.B. Oder wenn auch um 15:00h weit und breit kein Auto zu sehen ist.

Es geht nicht immer nur um die reine Befolgung von Regeln, es geht darum, sie sinnvoll anzuwenden oder sie sinnvoll zu interpretieren. Und das macht unsere Gesellschaft nun schon eine kleine Weile, zumindest versucht sie das. Politik nennt sich das, Diskurs, Justiz mit entsprechender Auslegungsdiskussion, etc. Die Kunst ist, das zu tun, zu wollen und zu können. Und viel wichtiger: Das zu dürfen. Gerade da sollte unservLand mit seiner Geschichte eigentlich eine Goldgrube and Lehrmaterial sein, in beide Richtungen. Darauf dürfen wir auch stolz sein und vor allem glücklich, und man muss es verdammt nochmal immer wieder weiter tun, auf vielfältige Art und Weise. U.a. auch oder sogar indem man Regeln anzweifelt, nicht befolgt und immer wieder auch mal dagegen verstößt. Manchmal ist das sogar fast eine Pflicht, auch dafür gibt es genug Beispiele.

Dass die Meinungen darüber auseinander gehen, was und wie verstoßen wird, ist nicht nur natürlich, sondern ein Teil des gesunden Vorgangs, der dabei gelebt werden muss. U.a. deswegen widerspreche ich Deiner Meinung, zumindest partiell.

Ich habe mein Leben lang einen gewissen Stolz und eine diebische Freude dabei empfunden, gewisse Regeln zu missachten. Und ich werde es weiter tun. Zwar hat hier vor kurzem einer geschrieben, dass nicht jeder anders denkende und handelnde ein Querdenker ist, sondern oft nur ein Querulant. Aber ganz so einfach, wie Du das darstellst, würde mich die Welt arg anwidern. Und auch Angst machen.

Professionell und sicher kann man trotzdem sein, es geht um den Mittelweg, nicht den einseitigen, konformen. Übrigens ist das eigentlich genau der Sinn unseres Berufes, das abzuwägen und entsprechend zu handeln. Was Du da beschriebst, entspricht eher dem hirnlosen Ausführen. Das machst garantiert auch du nicht, da mach ich jede Wette, sonst würdest du nicht so schreiben.

------------------
Ich bin nicht glücklich, bis Sie nicht glücklich sind!

hikoudo
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-25-2012 11:55 AM     Sehen Sie sich das Profil von hikoudo an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
"rules are for the obedience of fools and the guidance of wise men"
Und irgendwann kommt der Punkt an dem man anhand der Regeln sieht was man machen kann und nicht was einem die Regeln verbieten. Der Schritt vom Dilettanten zum Profi.

hansguckindieluft737
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-25-2012 12:22 PM     Sehen Sie sich das Profil von hansguckindieluft737 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich bin jetzt mal ganz vorsichtig in meiner Äußerung, weil ich sonst wegen der Missachtung gewisser Regeln in diesem Forum "abgestraft' werde ( womit wir wieder beim Thema wären) ;-)

Ich glaube, dass kürzlich ein anderer Kollege schon mal ein sehr ähnliche Vermutung deutlicher als ich es jetzt mache, ausgesprochen hat. Aber nach all dem was ich hier so lese, würde ich sagen, ist der Kollege HME in einem System groß geworden, welches am Ende der achtziger Jahre zusammengebrochen ist... Nur so kann ich mir das strikte und unbedingte Befolgen jeglicher Regeln erklären...

In diesem Sinne

HGIDL

Ich muss los, mir jetzt noch zwei 6 kg Feuerlöscher in den Wagen legen *kopfschüttel*


low_fuel
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-25-2012 12:55 PM     Sehen Sie sich das Profil von low_fuel an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von HME:

wenn ich nach UK fliege habe ich die Verfahren mindestens 1 x gelesen, besonders mit com-failure hab ich mich befasst und das Kapitel ICAO -differencies gelesen.


is klar, und wenn Du aus dem stby plötzlich irgendwohin sollst, delayst Du den Flug noch um ne Stunde, um alle special procedures auswendig zu lernen -LACH-

quote:
Original erstellt von HME:

Heute gehe ich nicht über rote Ampeln, weder zu Fuß noch mit dem Auto. In Baustellen, dort wo die linke Spur auf eine Fahrzeugbreite von 2m beschränkt ist, fahre ich auch nicht links, sondern halte mich selbstverständlich an diese Anweisung.


Du bist dann einer von denen Mitbürgern, die an einer roten Ampel, nachdem alle anderen dahinter in der Schlange längst erkannt haben, daß die Ampel kaputt ist, längst überholen und weiterfahren, immer noch dasteht, und dem dann die Polizei erst persönlich -kopfschüttelnd- die Weiterfahr-Erlaubnis geben muss.

HME, vielleicht siehst Du es irgendwann auch mal so, es gibt Umstände, unter denen man Regeln missachten darf und sogar muss. Als Pilot bist Du entgegen Deiner Aussagen nicht ein dumpfer Regel-Beachter, sondern Du hast gefälligst im Zweifelsfall jeweils das zu tun, was Deine Paxe und Kollegen rettet, völlig egal was das ist, und ob es gegen irgendwelche Regeln verstößt. Dafür, und nur dafür, wirst Du bezahlt.

Wäre das nicht so, wären wir als Piloten längst gegen Software ausgetauscht worden, denn unreflektiertes Abhandeln von Listen können computer besser als Menschen.

HME
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-25-2012 10:02 PM     Sehen Sie sich das Profil von HME an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo,

@hansguckin die Luft 737: Bitte die maximale Zuladung deines Autos noch mal nachlesen -es sind dann immerhin 12 kg ! Neee - ich bin Wessi.

@lowFuel: das Lesen der entsprechenden Kapitel dauert nur 15 - 20 Minuten. Normalerweise weis ich vorher wo unsere Linienflüge landen und entsprechend hab ich mich auf jede neue Destination im Netz schon vorher vorbereitet, so dass es solche Überraschungen fast nicht gibt.

Das missachten von Regeln kann in Ausnahmefällen geboten sein . Das ist korrekt. Während meiner beruflichen Tätigkeit beschränkt sich der Verstoß gegen Vorschriften allerdings auf Notfälle und einfache Fahrlässigkeit , also menschliches Versagen.
Einfache Fahrlässigkeit ist straffrei solange die Absicht eine here war. Fahrlässigkeit wird allerdings als Ordnungswidrigkeit geahndet.
Ein Unfall der durch das überfahren einer roten Ampel verursacht wurde ist jedoch keine einfache Fahrlässigkeit mehr. Es handelt sich dabei um eine Straftat mit Sachbeschädigung bzw. Körperverletzung.
In dem von dir benutzten Beispiel um einen qualifizierten Rotlichtverstoß. Sollt bei dieser Aktion eine Körperverletzung stattgefunden haben, kann neben dem obligatorischen Fahrverbot auch eine Gefängnisstrafe drohen. Angesichts dieser Sachlage, sollte man sich gut überlegen ob man den eigenen Termindruck für so wichtig hält ein solches Risiko einzugehen . Der schnelle Motorradfahrer, der vielleicht die grüne Ampel sieht, hält sich in dem Moment vielleicht auch nicht an das Speedlimit.
Einer Bekannten von mir ist genau das passiert, der Motorradfahrer starb an der Unfallstelle (2001). Sie leidet bis heute unter ihrer Schuld und die Familie des Motorradfahrers wohnt auch noch im gleichen Dorf.

Bezahlung. Not kennt kein Gebot und im Notfall ist jede Maßnahme erlaubt die das Leben der Menschen bewahrt. Auch dafür werde ich bezahlt. Aber ich werde nicht ausschließlich dafür bezahlt im Notfall geeignete Maßnahmen zu ergreifen, sondern auch dafür neben der Sicherheit auch noch für Pünktlichkeit und Wirtschaftlichkeit zuständig zu sein. Dein Satz: "..dafür, nur dafür wirst du bezahlt.." ist schlichtweg falsch.

noch etwas zum Thema Listen abbeiten:

um mehr zu können als Listen abarbeiten muss ich trainiert sein. Das bedeutet ich muss es auch können. Wie ich schon weiter oben anmerkte, ist dafür Wissen und Fertigkeit erforderlich. Ich bin nur alle 6 Monate auf dem SIM nd nur durch lesen von Verfahren ist keine Fertigkeit zu erlernen , sonder nur das Wissen darüber.
Wer liest wie eine Geige gespielt wird, wie Ski gefahren wird etc... der kann das noch lange nicht.
Alle 6 Monate zum SIM ist zu wenig um den Stand - "Sehr gut trainiert" zu erreichen. Das ist in der Fachwelt unstrittig.
Kennst du das Flugzeug so gut?? Kannst du so gut agieren und hast du in der Notlage den Überblick um zu sagen --ich kann meine ganze Kreativität nutzen um alle Situationen zu beherrschen?? Selbst der Kapitän der die Superleistung im Hudson gebracht hat - hat den Ditchingbutton nicht benutzt. Er kam beim abarbeiten der Liste gar nicht so weit. Wenn du ALLES auswendig drauf hast und auch so trainiert bist, das du alles beherrschst und das alles auch noch im Stress richtig machst,dann kannst die Liste weglassen- logo. Ansonsten tu das besser nicht generell - sondern nur wenn der Zeitdruck groß ist , es brennt. Aber das wird auch immer geübt und genau diesen Fall wirst du können - alles andere sollte besser gemäß Manual bearbeitet werden - und ich denke, das wirst du auch tun.
Vielleicht wirst du dafür, und nur dafür bezahlt?

HME

Lokführer
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-25-2012 11:30 PM     Sehen Sie sich das Profil von Lokführer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich glaube, Ihr redet ein bisschen aneinander vorbei? Ist das Absicht? :-)

Regeln blind befolgen?

Bleiben wir doch bei der Ampel, die kennen alle.
Die Regel: "Geh/fahr nicht bei rot!"
Die Ausnahme: "Ist aber kaputt, das Mistding!"

Da niemand an der Ampel verdursten will, geht/fährt man dann doch. Aber wie?

Blind? Einfach los? Nein. Nach einer Regel, die einem in Kindesbeinen bzw. der Fahrschule eingebleut wurde bis zum Erbrechen. Guck nach links und nach rechts und stell Dich so hin, dass die anderen dich sehen können. Jeder von Euch hat es seinen Kindern so beigebracht und trainiert? Warum? damit sie Übung haben!

PS: Bei mir sind während der Arbeit rote Lichter ein No-go. Und wenn wir alle vor dem Signal verschimmeln. Eine sinnvolle Regel.

AviationSafety2012
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-26-2012 01:52 AM     Sehen Sie sich das Profil von AviationSafety2012 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Double Dutch2:
Wo wir gerade bei "Petzen" sind:
Es gibt tatsaechlich eine Problem mit petzen. Und zwar kann ich auf die Schnelle von 3 incidents erzaehlen:
1.) Siehe diesen Thread! Kollegen entlassen weil CPT von DHK gepetzt hat.
2.) Vor ca. 6 Wochen war ein DHK CPT auf einem jumpseat von uns unterwegs. Flug verlief reibungslos. Doch unser CPT war sehr überrascht als er erfahren hat, das gegen ihn eine report geschrieben wurde wegen "not deiced"! (Toll: der DHK CPT hat keine bedenken, selber mitzufliegen aber schreibt report...)
3.) Ebenfalls vor kurzem: DHK CPT fliegt auf jump mit nach BRU. Stellt sich beim betreten und waehrend des Fluges nicht vor. In BRU angekommen, packt er seine Sachen, steigt in den crewbus und verschwindet! Unsere Crew muss warten... Aber die Geschichte geht noch weiter: als der DHK CPT darauf angesprochen wird, schreibt dieser einen report wegen "aggressively approached by EAT CPT".

Es giebt Ueberlegungen, keine DHK crew mehr auf den jumpseat zu akzeptieren!
Die von DHK sind sowieso eine ganz andere schlag Mensch. Waehrend wir am liebsten im Blaumann durch die Gegend fliegen, haben die DHK crews eher eine "seht her, ich bin Pilot"-Attitude! Wohl aehnlich Lufthansa :-)

Ich muss oft mit denen auf dem jumpseat mitfliegen wenn ich nach Hause will. Der Flug dauert ueber eine Stunde. Die DHK crews brauchen die volle Flugzeit zum briefen! Die machen excessive briefing! Ich frage mich, wie sie einen kurzen Flug von 30Min. wie nach FRA oder MUC ueberhaupt bewaeltigen koennen...
Zum Glueck brauche ich hier kein Angst zu haben, dass mich fuer diese Aussage hier reported - denn die sprechen, wie die Franzosen, nur ihre eigene Sprache und koennen das hier nicht lesen. :-D


Hi Double Dutch2,

genau das ist das Problem. Das Reporting wird gerne "missbraucht" um (unliebsamen) Kollegen in die Pfanne zu hauen. Aus meiner beruflichen Praxis kann ich sagen, dass diese Petzen (immer die gleichen) jeden Scheiß reporten, aber gerne ihren eigenen Mist nicht reporten.
Wie kann es sein, dass gepetzt wird, wer auf dem vorigen Flug unerlaubterweise eine geraucht hat, aber auf dem gleichen Flugzeug nicht mal dem Petzer aufgefallen ist, dass zwischen seinen Pedalen sich eine kleine Colaflasche eingenistet hat. Wie macht der den seinen Check? Wie kann es sein, dass mir die Maintenance reported, dass dort beim weekly check ne Colaflasche rausgeholt wurde? Und dieser Petzer schreibt auch gerne lange Reports, wer nachts auf den TARMAC uriniert (weil die Toilette für den Kollegen zu weit weg war) oder ohne yellow vest seinen walk around macht.

low_fuel
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-26-2012 02:34 AM     Sehen Sie sich das Profil von low_fuel an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Moin,

HME, ich wünsche Dir, daß Du nie in eine Situation kommst, wo Dir Deine auswendig gelernten OM-Seiten nicht mehr helfen. Du verwechselst Systemkenntnis mit Auswendiglernen. Ersteres ist im Notfall lebenswichtig, zusammen mit gesundem Menschenverstand. Die non-normal und emergency-Procedures hingegen helfen Dir nur solange, wie sich die Realität an die theoretischen Annahmen der Konstrukteure, Versicherungen und Behörden hält. Das tut sie aber leider meist nicht, wenn es mal dick kommt.

Natürlich kann man mit den totgefahrenen Mopedfahrern an der roten Ampel jede Diskussion im Keim ersticken (btw: guck mal was passiert, wenn bei einer großen Ampel nur noch das yellow caution light kommt: Der Verkehr läuft trotzdem weiter, ohne Ampel und Schupo, denn die Menschen können bei Bedarf ihren Verstand durchaus benutzen), aber wenn Du schon dabei bist, dann machen wir's doch richtig: Vor nicht allzulanger Zeit in unserem Land wurden Menschen bestimmten Glaubens industriell umgebracht. Dafür gab es schriftlich verfasste SOP's. Keiner der nach dem Krieg in Nürnberg verurteilten Nazi-Schergen konnte sich mit dem Befehlsnotstand herausreden. Man hat hier das moralische Empfinden über geltendes Recht gestellt.

Daher sage ich, dass ich gerne Regeln befolge, solange sie nicht:

-offensichtlich unmoralisch sind, was zugegebenerweise in der Fliegerei selten auftreten wird...ausgenommen der Fall des amerikanischen Bomberpiloten mit der Atombombe im Gepäck, hier wäre der zivile Ungehorsam ebenso angebracht gewesen.

-in der aktuellen Situation nichts bringen oder gar die Situation verschlimmern, was durchaus passieren kann.

Und nein, ich halte mich nicht für den überflieger, der keine Regeln braucht, weil er zu gut dafür ist. Wir brauchen dringend Regeln im Cockpit, schon allein wegen der Komplexität des Arbeitsumfeldes. Wir brauchen Standard-Wordings und Procedures. Aber nicht dogmen-haft befolgen, sondern mit einer klitzekleinen Zwischenschicht Hirn, die im Zweifelsfall Priorität bekommt.

AviationSafety2012
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-26-2012 02:49 AM     Sehen Sie sich das Profil von AviationSafety2012 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
low_fuel,
dein Vergleich mit dem OM-A und SOP´s
und den "SOP´s" der Nazis hingt und ist m.E. hier nicht angebracht.

Im Übrigen war 1946 in NUE nur ein Teil der wichtigsten Nazi-Verbrecher, die die "SOP´s" zu verantworten haben, angeklagt. Und später in den Frankfurter Prozessen wurden auch untere Kader angeklagt.
Es ist zwar richtig, dass der sog. Befehlsnotstand bei Ermordungen und Säuberungen aller Gattungen wie Wehrmacht, SD, SS etc. pp nicht gab bzw. nicht heute darauf berufen werden kann.

Ich vermute mal, was du mit dem Vergleich sagen wolltest, dass man wenn man stur nur nach Regeln geht und diese befolgt auch Mißbrauch im Sinne der Menschlichkeit und der Freiheit Vorschub leisten kann.

Aber bitte die Naziverbrechen und den dazugehörigen erzwungenen Gehorsam nicht mit den SOP´s einer Airline in einen Topf werfen.

Liebe Grüße,
AviationSafety2012

[Diese Nachricht wurde von AviationSafety2012 am 03-26-2012 editiert.]

vogelparadies
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-26-2012 03:53 AM     Sehen Sie sich das Profil von vogelparadies an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich glaube, Ihr meint doch sowieso alle was Ähnliches!
HME hat in einem anderen Beitrag mal geschrieben (ich glaub, es war der AF447 Thread), dass er sich SIM Zeit ohne Check und Checker als vorgeschriebenen Bestandteil des Trainings wünscht, damit mal jeder ausprobieren kann, was er sich sonst nicht traut zu üben und wo er Schwachstellen bei sich selber sieht (Hoffe, das war sinngemäß).
Und genau das ist doch super-sinnvoll! Mal in entspannter Atmosphäre Sachen im fliegerischen Grenzbereich üben zu können, ohne Leib, Leben und Job zu riskieren. Damit im Gehirn Verknüpfungen entstehen/aufgefrischt werden/wach bleiben, die einem helfen, bei Problemen, die sich anders darstellen als V1 Cut etc., trotzdem instinktiv was sinnvolles machen zu können und nicht einem Überforderungs-Black Out zu erliegen. Meiner Meinung nach gehört dazu in allererster Linie das Training von Basic Flying Skills in allen nur erdenklichen Situationen, weil die Handfliegerei auch bei den modernen Elektronik-Flugzeugen in der Regel immer noch mit das Letzte ist, was ausfällt.
Regeln sollen davor schützen, in Gefahrensituationen zu kommen. Wenn ich aber nun in Gefahr bin und die Regeln ohnehin nicht mehr anwendbar sind, brauche ich ein Gefühl dafür, welche Regel ich überschreiten kann und in wieweit und warum gerade jetzt und so weiter. Dieses Gefühl kann aber doch nur entwickelt werden, wenn man im Bereich "Regelübertretung" auch trainieren kann!

Lokführer
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-26-2012 04:01 AM     Sehen Sie sich das Profil von Lokführer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Danke! Das isses.

sensor
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-26-2012 06:24 AM     Sehen Sie sich das Profil von sensor an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:Original erstellt von Double Dutch2:
Wo wir gerade bei "Petzen" sind:
Es gibt tatsaechlich eine Problem mit petzen. Und zwar kann ich auf die Schnelle von 3 incidents erzaehlen:
1.) Siehe diesen Thread! Kollegen entlassen weil CPT von DHK gepetzt hat.
2.) Vor ca. 6 Wochen war ein DHK CPT auf einem jumpseat von uns unterwegs. Flug verlief reibungslos. Doch unser CPT war sehr überrascht als er erfahren hat, das gegen ihn eine report geschrieben wurde wegen "not deiced"! (Toll: der DHK CPT hat keine bedenken, selber mitzufliegen aber schreibt report...)
3.) Ebenfalls vor kurzem: DHK CPT fliegt auf jump mit nach BRU. Stellt sich beim betreten und waehrend des Fluges nicht vor. In BRU angekommen, packt er seine Sachen, steigt in den crewbus und verschwindet! Unsere Crew muss warten... Aber die Geschichte geht noch weiter: als der DHK CPT darauf angesprochen wird, schreibt dieser einen report wegen "aggressively approached by EAT CPT".

Es giebt Ueberlegungen, keine DHK crew mehr auf den jumpseat zu akzeptieren!
Die von DHK sind sowieso eine ganz andere schlag Mensch. Waehrend wir am liebsten im Blaumann durch die Gegend fliegen, haben die DHK crews eher eine "seht her, ich bin Pilot"-Attitude! Wohl aehnlich Lufthansa :-)

Ich muss oft mit denen auf dem jumpseat mitfliegen wenn ich nach Hause will. Der Flug dauert ueber eine Stunde. Die DHK crews brauchen die volle Flugzeit zum briefen! Die machen excessive briefing! Ich frage mich, wie sie einen kurzen Flug von 30Min. wie nach FRA oder MUC ueberhaupt bewaeltigen koennen...
Zum Glueck brauche ich hier kein Angst zu haben, dass mich fuer diese Aussage hier reported - denn die sprechen, wie die Franzosen, nur ihre eigene Sprache und koennen das hier nicht lesen. :-D

Wie bist Du denn drauf ???????
Petzer gibt es leider überall, auch bei EAT.

Abgesehen von einigen Idioten ist das Verhältnis zwischen EAT und DHK Piloten m.E. recht entspannt.

Prima das Du der "einzige" bist, der Deutsch kann.......

HME
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-26-2012 07:34 AM     Sehen Sie sich das Profil von HME an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo,

mal zum nachdenken:

Das bei Airbus unter bestimmten Bedingungen mit Gear down in direct-Law geschaltet wird hat juristische Gründe und ist nicht Systembedingt.

HME

[Diese Nachricht wurde von HME am 03-26-2012 editiert.]

Bird Strike
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-27-2012 02:19 PM     Sehen Sie sich das Profil von Bird Strike an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Double Dutch2:
Update:
Die beiden Kollegen sind wieder reintegriert! Allerdings will wohl der CPT jetzt nicht mehr und macht nun von die "Voluntary Leave Program" gebrauch.

Was jetzt genau ist die Grund fuer das Management um zurueck zu rudern, weis ich noch nicht genau. Es heist, auf Druck der Pilots Representaves oder der Tariff Kommison, die damit gedroht haben, Dienst nach Vorschrift zu machen.

"Oh look, the sunprotectors are u/s... Let's see what the MEL says about that... Nothing? Not mentioned? Oh dear - than it is a NO GO!"
;-)


Sunvisors sind MEL items.
Fehlen beide bleibt die Karre stehen bei daylight operation.

low_fuel
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-28-2012 07:08 AM     Sehen Sie sich das Profil von low_fuel an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von AviationSafety2012:
low_fuel,
dein Vergleich mit dem OM-A und SOP´s
und den "SOP´s" der Nazis hingt und ist m.E. hier nicht angebracht.

Stimmt, das war aber auch nicht als Vergleich gemeint. Die Nazi-Geschichte sollte lediglich ein Beispiel dafür sein, dass man auch mit Regeln und Gesetzen konfrontiert sein kann, die man aus moralischen Gründen nicht befolgen darf, im Zusammenhang mit HME's Aussage, dass Regeln zunächst mal immer zu befolgen seien. Das Beispiel ist zugegebenerweise trotzdem unangebracht, weil man das Elend der Nazizeit nicht in einem Satz mit unseren Piloten-Themen behandeln sollte, daher gebe ich allen diesbezüglichen Kritikern recht. Ich würde das nicht mehr so schreiben.

Hier ein anderes Beispiel für das eigentliche Thema: Angenommen, die Dienst/Flug/Ruhe-Zeiten-Regeln werden in den nächsten Jahren immer mehr im Interesse der Airline-Lobbies verschärft. Dann finden wir uns irgendwann in der Situation, dass wir übermüdet im Cockpit sitzen und eine sichere ops nicht mehr gewährleistet ist. Das geltende Recht jedoch eröffnet uns keinen offiziellen Ausweg aus dem Dilemma. Was macht nun der einzelne PIC? Die MTV/EUOPS Regeln befolgen heißt ein Risiko eingehen. Sie nicht zu befolgen, heißt Tee trinken mit FBL und evtl irgendwann stempeln zu gehen. Hier ist der Fall eingetreten, dass geltendes Recht offensichtlich nicht mehr anwendbar ist, solange die Sicherheit an erster Stelle stehen soll. Übrigens empfinde ich persönlich bereits das bestehende Dutytime-Reglement als teilweise unsafe, und ertappe mich in der Praxis des öfteren bei der Frage, ob ich bzw der Rest der Crew am 5.Tag mit minimum Rest eigentlich noch fit for flight sind. Aber jetzt die chuzpe zu haben, bei der Firma anzurufen, und sich abzumelden, obwohl alle Dutytime-Regeln eingehalten wurden? Das Problem ist doch bei Gesetzen und Regeln ganz allgemein, dass sie von Menschen geschaffen werden, die im Einfluss von wirtschaftlichen oder politischen Kräften stehen und das Ziel somit nicht immer mit dem Gemeinwohl korreliert.

Man kann also als Einzelner nicht einfach sagen, alle Regeln und Gesetze sind prinzipiell anzuwenden, denn sie sind nicht Gott-gegeben und somit genauso fehlerhaft wie alles andere, was Menschen produzieren.

Die Notfall-Procedures im OM-B repräsentieren auch immer nur den jeweils aktuellen Stand des Wissens. Wenn dann mal wieder ein Flieger runterfällt, finden sich manchmal plötzlich neue oder abgeänderte Verfahren (Bsp Swissair 111 in Halifax), die still und heimlich eingefügt werden, damit keine Presseheinis auf die Idee kommen, auf fehlerhafte alte Verfahren zu stossen, die zum Unfall beigetragen haben könnten (was in vielen Fällen leider so war, man denke an die Geburtsfehler bei der A320-Einführung).

Also, sorry für diesen langen Text, dies sind die beiden Gründe für ein berechtiges Abweichen von Regeln für mich:
-Regeln und Gesetze können verwerflich sein
-Sie können fachlich falsch sein und Menschen gefährden

Daher befolge ich Regeln wann immer möglich, aber nicht automatisch.


HME
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-28-2012 08:46 AM     Sehen Sie sich das Profil von HME an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo,

low-Fuel,

in dem Falle sollte das Recht auf betrl. Mitbestimmung greifen welches extra für solche und ähnliche Fälle erlassen worden ist.

Airlines, btw Firmen mit einer Kultur der Mitbestimmung die dem Willen des Gesetzgebers entspricht, haben mit den neuen Regelungen kein Problem, da sie in den entsprechenden Firmen bereits über einen MTV ausgehebelt sind.

Über die betriebliche Mitbestimmung entscheidet nicht der Arbeitgeber sondern die Einigkeit der Belegschaft. Sollte diese Einigkeit aufgrund interner Querelen nicht gegeben sein, herrscht meiner Meinung nach ein Missverhältnis in dem Unternehmen das dem Unternehmen die Existenzberechtigung in unserem Lande verneinen sollte.
Arbeitgeber vom Schlag eines Ausbeuters - bar jeder Vernunft hat hier nichts verloren, egal ob er Brandecker, Schlecker, Meyer oder Walter heißt.

Das erübrigt jedoch noch lange nicht den Kampf gegen solchen baren Unsinn wie dieses dumme und gefährliche Machwerk aus den Reihen der EASA.
Wer sich solche Regelwerke erlässt handelt nur im Sinne eigner Arbeitgeber und hat im übrigen von Fachfragen keine Ahnung. Z.B: In Regelungen die die Ruhezeit von Besatzungen festlegen haben Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit von Besatzungen nichts verloren, das geht am Thema vorbei und verdient die Note ungenügend.

Die entsprechenden Dummköpfe sollte man ordentlich schulen oder sie mit anderen Aufgaben betrauen.

HME

hurra deutschland
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-28-2012 09:10 AM     Sehen Sie sich das Profil von hurra deutschland an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Mensch HME,

locker bleiben!
Für mich gilt: DIE GESETZE + REGELN SIND FÜR DEN MENSCHEN DA UND NICHT UMGEKEHRT!!
Das perfekte Mittelmaß zwischen Beachtung und Abweichung wird sowieso KEINER von uns je treffen. Also wird´s bei jedem Flug ein individuelles Abwägen der Crew/des PIC geben MÜSSEN! Und, wie gesagt, selten wird damit dann das Optimum getroffen worden sein.
Aber - Damit werden wir alle einfach leben müssen. (Und deshalb wird man auch noch in tausend Jahren die gleiche Grundsatzdiskussion führen können)

HME
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-28-2012 01:33 PM     Sehen Sie sich das Profil von HME an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo HurraDeutschland,

ich bin ganz locker, schau mal wie lange ich hier schon schreibe, wenn es mich so aufregen würde wie es den Anschein hat, dann wäre ich schon auf der Intensivstation.

Es ist eine meiner Möglichkeiten kreativ mit dem täglichen geschehen, mit dem ganzen kram umzugehen. Schlüsselwort: K R E A T I V.
Hier bin ich Mensch hier kann ich sein. Ich schreibe gern und drösle gern auf - mal etwas Fetzen, mal was lesen und schreiben und dann Rechner aus und gut.

Ich hänge da nicht emotional drin- mach dir mal keine Sorgen.

Es macht Spaß und fordert den Grips etwas heraus, man wird auf etwas aufmerksam, schaut was nach -macht etwas Recherche und das war es dann auch. Es weitet manchmal den Horizont, ich schlage damit auch mal Zeit tot im Hotel und es macht Spaß.
Alles in Ordnung, ich bin von dieser Welt und schwebe nicht in theoretischen Sphären.
Gruß
HME

Lokführer
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-29-2012 03:00 AM     Sehen Sie sich das Profil von Lokführer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
... denn hätt ich mal noch 'ne Frage:

Wirklich 2 Löscher im Auto ... ?
Einen hab ich auch, aber wozu den Zweiten?

Betto
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-29-2012 07:00 AM     Sehen Sie sich das Profil von Betto an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Falls der erste brennt.

SCNR

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