erstellt am: 04-13-2006 02:44 PM         

Hab viele Jahre in Gersthofen gewohnt - also genau am Augsburger Airport (wenn man den denn so nennen darf

LG
DFDP

Edit wegen Fingertrouble

erstellt am: 04-15-2006 03:40 AM           

lass Dir mal das auf der Zunge zergehen:

geht janoch im Vergleich zu Cirrus etc.
was heißt macht dich nicht reich??
Wie bei LH gehts NATÜRLICH nicht.

erstellt am: 04-17-2006 01:37 AM         

Hallo Fly737NG,

ich wollte mit der Aussage niemanden auf die Palme bringen. Die Aussage war vielleicht etwas überspitzt formuliert von mir, aber sie zeigt einfach die Realität in Deutschland. Es sollte auf keinen Fall abwertend klingen. Ich selbst würde viel zu gern bei Lufthansa fliegen, bin aber leider durch das Raster von LH gefallen. Ich werde hoffentlich bald selber meinen ATPL anfangen und werd dann auch einer von denen sein, die zu LH aufschauen werden. Das heißt nicht, dass alle Piloten die nicht bei LH sind, schlechte Piloten sind, im Gegenteil, es gibt mit Sicherheit auch bessere.
Ich hoffe du nimmst mir diesen Kommentar nicht allzu übel. Ich möchte mich bei dir entschuldigen, dass ich dich damit so in Rage gebracht hab.

erstellt am: 04-17-2006 02:16 AM           

schon okay, hab da vielleicht auch n bisserl überreagiert, auch dafür n sorry von mir. Wünsche Dir auf jeden Fall alles gute, wirst Deinen Weg schon machenn drücke Dir die Daumen für Deine Ausbildung und den ersten Job.

erstellt am: 04-18-2006 03:38 AM         

Als erstes sorry für diesen sehr langen Beitrag, ich hoffe, ich langweile nicht.
Bin erst was später zu diesem Thread gestoßen wegen langem Umlauf...
Vielleicht erinnern sich einige hier noch an meinen ersten Beitrag, er war etwas spitz über Thema LH formuliert, jetzt möchte ich die Gelegenheit nutzen, um meine positive Einstellung gegenüber dieser Firma in Bezug auf andere Firmen rüberzubringen.

Hab ja mal erzählt, daß ich einmal bei LH war, als ab initio die Ausbildung begonnen habe und irgendwann mal "rausgekegelt" wurde zu einem sehr komischen Zeitpunkt (sagen wir mal so). Inzwischen fliege ich nun zufrieden und erfolgreich -> woanders. Soweit sogut.

Rückblickend und auf Kollegen, die außerhalb LH arbeiten oder Nachwuchskollegen, die auf dem Markt einen Weg suchen gemünzt, möchte ich mitteilen, daß man auf der einen Seite niemals auf LH "aufblicken" braucht, das hat etwas sehr devotes und ziemt sich nicht für einen Arbeitnehmer(Piloten), der durchaus auch seine Anerkennung für einen gut und erfolgreich ausgeführten Job verdient. In jeder Art der Fliegerei gibt es attraktive und anstrengende Seiten, Exec, Werks-, Charter- und Linienfliegerei. Buschpiloten, Inselhopper und ADAC Flieger etc etc mit inbegriffen. Jeder bringt seine Leistung, jeder geht durch sein Training und Checking, manche werden zu kurz bezahlt, manche eher üppig, manche erdulden schlechte Arbeitsbedingungen. Aufblicken braucht man nicht, eine gleiche Ebene tut es auch, freundlich und gegenseitig.

ABER: LH kann man nicht ständig dafür heranziehen, daß sie eine Gesellschaft darstellen, die gute und kontrollierte Arbeitsbedingungen haben, gutes Gehalt und ein ausgesprochen schwieriges Einstellungsverfahren. Man muß die Firma sehen als das, was sie ist: Eine sehr sehr große mit einer Riesenflotte, die eine Menge kleiner und großer Jets beherbergt, die ein riesiges Streckennetz bietet, eine Riesengruppe von Piloten und FBs umfaßt und von Grund auf bis ins Detail sehr strukturiert aufgebaut ist, bei der Größe auch nicht anders möglich. Sie ist kaum zu vergleichen mit kleineren Firmen. Dazu trägt in besonderem Maße bei, daß sie nicht nur zur Star Alliance gehört, welchens ein zusätzliches Sprungbrett bedeutet und wer sonst zu bieten hat, sowie daß sie früher staatlich waren, heute "nur noch" Flag Carrier. Diese Firma hatte Jahrzehnte Zeit gehabt, sich erfolgreich eine sehr angenehme und gut vergütete Arbeitsgrundlage zu schaffen.

Thema Leistung und Training: Ich glaube nicht, daß bei LH zwangsläufig durch mehr Training gleichbedeutend eine bessere Leistung erzielt wird (naja, beim zweiten Durchlesen fällt mir auf, könnte man hierüber natürlich philosophieren), ich glaube, andere kriegen das auch sehr gut hin. Aber ohne Zweifel: LH bietet eine absolut fundierte Trainingsabteilung (die mir zwar mal den Kopf abgeschlagen hat, aber... ). Ich habe LH kennengelernt als eine Firma, die überdurchschnittlich viel mehr Zeit, Engagement und Möglichkeiten angeboten hat in Bezug auf zB initial rating. Das ist einfach so, sie haben ja auch die finaziellen und sonstigen Möglichkeiten dazu. Neidlose Anerkennung, ein super Ding. Dennoch bilden andere Firmen ihre Leute sicher nicht zwangsläufig schlechter aus, die Firmen, in denen ich nach LH tätig war, habe ebenso sehr viel Engagement ins Trainig gesteckt mit sehr guten und erfahrenen Trainern, nur der Umfang war eben nicht so. Gute Nachwuchs- oder generell Piloten kamen bei den anderen Firmen auch raus, habe kein Harakiri kennengelernt.

Was mir vor allem aber auffällt, ist die Homogenität, die bei LH zu finden ist, die natürlich darauf beruht, daß fast alle (bis auf ein paar wenige REs) durch die gleiche ab initio Ausbildung gegangen sind, von Anfang an durch das selbe Methodik-Konzept getrieben wurden, alle die gleichen Procedures gelernt haben, alle die gleiche Suppe gelöffelt haben.
Das macht vieles einfacher und angenehmer, es gibt weniger Querschläger, die sich ihre eigenen SOPs zusammenstellen als anderswo, wo eine Pilotenschaft arbeitet, die Hundert verschiedene Karrieren und Hintergründe haben, dadurch zwar ein nett gewürzetes und sehr interessantes Sammelsurium an Individuen beherbergen, aber eben auch in meinen noch von der LH Zeit geprägten Augen die Gefahr bergen, daß jeder sein eigenes Ding macht. Im Alltag wie auch im Sim fällt mir auf, daß korrektes Wording manch einem Veteran total schnuppe ist, daß SOPs ausgelegt werden wie genehm, etc etc, alles mit der Begründung, das habe er schon früher so gemacht, als ich noch im Sandkasten saß okay.
Das macht es vielleicht der LH schwer, vermehrt oder sogar häufiger REs einzustellen, vielleicht vor dem Hintergrund der Angst, eine wunderbar passende Homogenität zu verlieren. Ich könnte das verstehen, das ist in etwa das einzige, was ich außerhalb der LH vermisse.

Für unsere jungen Jobsucher, die allesamt traurig und enttäuscht sind, daß sie die FQ nicht geschafft haben und glauben, sie müßten zu LH in Zukunft aufblicken: Nein, braucht ihr nicht, aber ein gesundes, kameradschaftliches Miteinander auf EINER Ebene wäre klasse, denn es ist nicht mehr und auch nicht minder. Die Jungs und Mädels bei LH machen auch ihren Job, der ist nicht leichter als anderswo (höchstens auf der Ebene leichter, daß sie sich nicht genötigt fühlen mehrmals im Leben den Job zu wechseln wegen Pleite oder wegen Aufstiegsmöglichkeit mit den damit verbundenen Aufwendungen für Bewerbung, Einstellungstests, Screenings, sich neu einarbeiten in eine neue Firma etc etc, das bleibt "denen da" wohl erspart, aber denen entgeht auch eine Menge Lebensgewürz dadurch, seht das mal so!), aber keiner sagt, daß er mehr wert ist (ein paar Spacken wie bereits erwähnt, gibts überall!!!! Das ist wahrlich richtig!).

Klar neiden manche vielleicht dem großen Gehalt bei LH nach, aber es gab auch mal andere Zeiten, es gab Zeiten, da hat eine andere, kleinere deutsche Firma die LH gehaltsmäßig in die Tasche gesteckt, nun kämpft sie ums Überleben. Das ist in meinen Augen die Gunst der LH, die sie vor allem durch ihre Zusammengehörigkeit mit der Star Alliance genießt. Das ist einfach ein Bingo.

Für alle anderen Arbeitsbedingungen, die ja innerhalb in D stark und im europäischen Vergleich noch stärker auseinanderklaffen, sind wir Arbetinehmer in erster Linie selber verantwortlich. Es gibt kaum ein passiveres und neidvolleres und unsolidarischeres Volk als die Deutschen, zu sehen noch jüngst in Frankreich, wo es demonstrierende Menschen geschafft haben, daß ein bereits verfasstes Gesetz (Probezeiten) wieder gekippt wurde. Bei uns hätte sich NIEMAND aus dem Hocker bequemt, alle schlechter werdenden Bedingungen werden anstandslos hingenommen, bemeckert aber toleriert. Ein einzelner hat es schwer, in der Gruppe ist man stärker, sucht die Gruppe und versucht Stück für Stück was zu verändern, adäquate Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel in den Schoß. Die AB macht es uns ja zur Zeit vor, es haben meines Wissen bereits 60 % der Belegschaft bei der VC unterschrieben, da wird sich zwangsläufig etwas in Bewegung setzen, aber nur weil die Gruppe sich endlich mal zusammengefunden hat!!! Weiter so, dann werden auch in anderen Firmen zufriedenstellende Bedingungen herrschen, und man braucht keinen Frust mehr wegen einer versiebten FQ zu schieben.

Für den Kollegen, der bei Augsburg anfangen möchte, das ist sicher nicht die schlimmste Wahl, ich kenne mich kaum aus mit den Flugschulen und Einstiegssachen zur Zeit, sie sind schwer und heftig, laßt Euch nicht auf falschen Zauber und falsche Versprechnungen ein. Aber ich denke, zur Zeit sind die Hände der Einsteiger so gebunden, da bietet die Augsburger Truppe doch sicher eine halbwegs fundierte Basis, der Absprung danach in eine andere und größere Firma kommt garantiert!!

erstellt am: 04-18-2006 10:19 AM         

guter Beitrag, verstehe auch nicht weshalb sich einige hier die Köpfe gegenseitig einschlagen..

erstellt am: 04-22-2006 04:31 AM         

quote:

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Original erstellt von DieFraudesPiloten:
... jetzt hab ich doch das Wichtigste vergessen! Es ging ja in dem Thread ursprünglich um Augsburg Airways!
Ich kenne einen Absolventen von Schwabenflug (2004), der inzwischen als ganz frischer FO bei dba tätig ist und vorher ebendort zwei Jahre als FB überbrückt hat. Auf der Warteliste bei Augsburg airways steht er immer noch...

LG
DFDP

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Servus DFDP,
Du sag mal woher kennst den netten Burschen, der eigentlich nur ein Jahr lang FB bei der dba war und mittlerweile die Supervision hinter sich hat?

Kannst Dich ja mal melden

lg