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D. SCHOOL & JOBS Welchen Weg einschlagen ? (Page 1)
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Autor | Thema: Welchen Weg einschlagen ? |
Baglers New Board Member |
erstellt am: 12-04-2011 07:03 AM
Moin moin, Ganz kurz zu mir 21 Jahre alt, FQ interview und Swiss Stufe4 leider raus. Danach mit PlanB weitergemacht(Flugzeugbaustudium), welches mir jedoch überhaupt nicht mehr zusagt. Nach dem Abi war ich 3 monate volunteer in oshkosh WI, dort hat mich die Fliegerei richtig gepackt. Momententan stehe ich vor folgenden Entscheidungen. 1.Integrierte Ausbildung Intercockpit oder LGM. 2.Neues Studium, nebenbei den PPl und dann nach dem Studium modular weiter zur ATPL.
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PICUS Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-04-2011 07:22 AM
Hallo Daniel, die Entscheidung wirst du sicherlich selber treffen müssen, aber das weißt du ja bestimmt schon. Wenn du jetzt mit der ATPL Ausbildung beginnen solltest, könnte es ja sein, dass du die Ausbildung in einer Zeit abschliesst, in der unvorhergesehen auf einmal viele Piloten gesucht werden könnten. Wer weiß das schon so genau? Die Zeit wie 2007/2008 wird nicht so schnell wiederkommen. Studium hört sich da schon vernünftig an. Das Geld könntest du ja sicher anlegen und es bis zum Studiumende weiter verzinsen lassen. Aber auch für das Studium solltest du dich begeistern und motivieren können. Ich kenne ein paar Leute die erst studiert haben und anschliessend den Wunsch Pilot zu werden nicht mehr verwirklichen wollten/konnten. Studium hat zu viel Energie und Motivation geraubt. Man ist Mitte/Ende 20 und es fängt eine Phase an in der man sich "komische" Fragen stellt wie: "Wie lange soll das noch so weitergehen ohne Job und Geld? Worin besteht der Sinn meines Lebens?" usw usw. (Achtung: Dramatisiert!) Also ich würde nur studieren, wenn du genau weißt, was du studieren möchtest. Dann mach ATPL zum Plan B. Ansonsten wenn du jetzt schon die Kohle hast ohne Sorgen: No risk no fun! Cheers Ach ja, bald kommt ja dieser ATPL nach EASA-FCL. Mach dich schlau ob es vielleicht nicht besser wäre zu warten. Bei IR soll sich ja einiges ändern. IP: Gespeichert |
Luftkoenig Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-04-2011 09:01 AM
Schau mal nach, wieviele KingAirs es noch gibt...ist also eh nicht mehr das Anfängermuster...aber zum Thema: ich rate Dir dringend ab (was eh nix nutzt). Die Lage für Newbies ist richtig derbe schlecht derzeit und das wird sich nicht schnell ändern. Was natürlich nur meine Meinung... IP: Gespeichert |
Copilot Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-04-2011 10:48 AM
Ich würd die Ausbildung an deiner Stelle machen. Wenn du Pech hast, wirst du nach der Ausbildung nicht direkt einen Job finden. Die Fliegerei ist halt ein ewiges Auf und Ab. Es kommen auch wieder Zeiten, in denen alle Türen bei den Airlines offen stehen. Solange du dich nicht überschuldest solltest du auf jeden Fall Pilot werden! IP: Gespeichert |
Mäxchen Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-04-2011 12:32 PM
Siehe hier. Dringend ansehen und zuhören. Das magst Du evtl. nicht sofort verstehen, aber lass Dir etwas Zeit. Und dann als Zugabe: Was man liebt, bringt einen nur weiter, wenn man sich dadurch nicht von anderen abhängig macht, speziell von anderen in einer Industrie, die wie kaum eine andere an deren Spitze Soziopathen angesammelt hat. Mach etwas, dass Dich zumindest auf Dauer irgendwann einmal wenig(er) abhängig macht. Piloten sind die am weitesten entwickelte Form des Fachidioten. Am wenigsten für etwas anderes zu gebrauchen, am wenigsten Flexibilität was das Einsatzfeld betrifft und mit am wenigsten gebraucht in der breiten Masse. Liebe zu dem, was man macht alleine reicht leider nicht. Man muss auch auf etwas aufbauen können. Und da darf es dann auch evtl. die zweite Wahl sein. ------------------ IP: Gespeichert |
CH Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-04-2011 03:23 PM
Don't do it. Die für dich besten 2 Jobs (soziales Umfeld, Nationalität, Herkunft) haben nicht geklappt. Natürlich hast du eine kleine Chance, es im 2. Anlauf trotzdem noch zu schaffen. Aber die ist doch sehr klein. Schau mal an, wieviele Piloten diese Airlines vom freien Markt einstellen, und wieviele ATPL gleichzeitig in D und CH lizenziert werden jährlich. Alles andere da draussen ist inzwischen wirklich zum schaudern. Durch self-sponsored-TR und P2F sind die Ausgaben bis zum 1. Job gegenüber vor 5 Jahren nochmals massiv angestiegen. Gleichzeitig bieten die Airlines, die für dich dann wahrscheinlich top of the reachable crop sind (RYR, EJ) nur noch Pay-by-the-Hour an. Du bist vollkommen abhängig und hast NULL Gegenbalance gegen irgendwas, was die Firma mit dir macht. Mach dich nicht unglücklich! IP: Gespeichert |
kleener_pilotör Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-04-2011 03:41 PM
Wie schon geschrieben, alles abseits der Großen ist haarig. Und besser wirds wohl auch nicht. Fliegen ist schön, macht Spaß, aber es ist nicht alles auf der Welt. Schon mal bei der DFS als Lotse beworben? Die suchen massig Leute, du verdienst gut Knack und der Job ist sehr interessant. Mit der Kohle kannste später auch locker noch ein paar Lizenzen nachschieben wenns doch noch mal kribbeln sollte. Zwiebacksägen fliegen macht es mehr Spaß. Es soll auch Lotsen geben, die in kleineren Unternehmen ab und zu freelancen. So bist du keine Flugnutte eines Ausbeuter-Managers sondern kannst das ganze noch etwas genießen. [Diese Nachricht wurde von kleener_pilotör am 12-04-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
every night a flight Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-04-2011 04:00 PM
:-) mach es wie mein Bruder: Studieren auf Lehramt -Jeden Abend zu Hause - Berufsschullehrer werden - drei Monate Urlaub haben - gute Kohle verdienen - Verbeamtung - Verein suchen für Fliegerei - Happy Sein !!! IP: Gespeichert |
DerDude1980 Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 12:10 AM
Kann auch nur dringend abraten. Angesichts der momentanen Lage und langfristig miesen Aussichten in der Fliegerei auf keinen Fall einen ATPL machen! Da steigt man momentan sonst sehenden Auges auf das sinkende Schiff. IP: Gespeichert |
hansguckindieluft737 Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 12:58 AM
Ach Kinners, wir alle haben doch den ATPL gemacht und keiner wusste damals, wie es mit einem weitergeht (ich klammere hier die Kollegen der LH mal aus). Der Eine hatte sofort einen Job der Andere musste 8 Monate auf einen Job warten und ich kenne Leute aus meinem Lehrgang, die haben bis heute keinen Job in der Fliegerei gefunden und haben sich inzwischen anderen Jobs zugewandt (und der ATPL ist mittlerweile weit über zehn Jahre her). Und wer von Euch die hier schreiben, ist denn mittlerweile nicht mehr in der Fliegerei und hat was anderes gemacht, weil ja alles ACH SO SCHLIMM ist??? Ich will damit lediglich sagen, dass sich jeder von uns auch in "dieses Abenteuer" gestürzt hat, ohne zu wissen was wirklich kommt. Aber es deswegen heute anderen Leuten "mies" zu machen!!?? Natürlich sind die Zeiten schwieriger geworden und die Chance heute direkt auf einer Boeing 737 oder Airbus anzufangen, sind mit Sicherheit nicht mehr so gut, wies sie mal waren - ja!! Aber es gibt immer noch genügend Jobs in der Fliegerei die man annehmen kann, vorausgesetzt man bringt die nötige Flexibilität mit und hat REALISTISCHE Erwartungen. Auch ich habe mich schon dabei "ertappt" und gedacht "...hätt'ste mal was anderes gemacht!" Diesen Gedanken habe ich dann für drei Sekunden und sage mir dann jedesmal "NEIN - Blödsinn". Und der Grund: Was gibt es schöneres als an jedem Tag des Jahres an dem man arbeitet, die Sonne zu sehen? Was gibt es schöneres als die Welt zu erkunden, tolle und anspruchsvolle Plätze zu sehen - sei es in Europa, Amerika, Asien oder auch Afrika?? Was gibt es schöneres als fast jeden Tag vor eine neue Herausforderung gestellt zu werden? Natürlich gibt es in diesem Job Dinge, die nicht optimal sind (gerade am Anfang die Bezahlung, Nachtarbeit, Dienstpläne auf die man nur begrenzt Einfluss nehmen kann, etc. pp.)
Also Baglers, mein Rat an Dich: Wenn dich das Studium jetzt schon langweilt und du versuchst Dir darüber im Klaren zu sein, dass Du sicherlich auch noch die ein oder andere Frustration in der Fliegerei erleben wirst (gerade am Anfang), dann mach den ATPL. Sei Dir auch darüber im Klaren, dass Du anfänglich nicht den Job bekommst, den Du haben wolltest und u.U. auch nicht da leben kannst, wo Du eigentlich leben willst. Ich bleibe aber trotzdem dabei, für mich persönlich ist es immer noch der schönste Job der Welt - trotz aller Unwägbarkeiten (die auch ich schon erfahren durfte, wie z.B. die Auswirkungen der Wirtschaftskrise 2008) Es gibt glaube ich nichts Schlimmeres, als am Ende des Tages, wenn man auf sein Leben zurückschaut, sagen zu müssen:"...hätt'ste mal...." In diesem Sinne HGIDL [Diese Nachricht wurde von hansguckindieluft737 am 12-05-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
DerDude1980 Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 02:20 AM
quote: Ich z. B. - und es war eine weise Entscheidung.
quote: Die gibt es eben meiner Meinung nach NICHT. Es sei denn, du verstehst unter "Flexibilität" die Bereitschaft, zu miesem Gehalt und miesen Arbeitsbedinungen zu arbeiten, nur um im Cockpit eines Flugzeugs zu sitzen.
quote: Z. B. einen soliden Job mit guter Bezahlung zu haben, bei dem man heute genau weiß, was morgen oder übermorgen sein wird. Neue Herausforderungen jeden Tag gibt es in anderen Jobs übrigens auch und ich bestreite, dass das im durchaus zeitweise stark monotonen Pilotenjob immer der Fall ist. Also ich sehe da gefährlich verträumte Schönfärberei in den Aussagen - insbesondere für einen potenziellen, noch unentschlossenen Einsteiger.
quote: Frag mal die Leute, die seit Jahren mit ATPL arbeitlos sind...ich denke, die antworten dir was Anderes... Und wie gesagt, auch an dieser Stelle noch mal der Hinweis: Pilot KANN ein schöner Job sein, aber es gibt auch andere schöne Jobs. Es gibt nicht nur die Unterscheidung "Pilot oder langweiliger Drecksjob am Schreibtisch".
quote: Und genau dieses Risiko, das zu erleben, ist aktuell meiner Meinung nach sehr groß, wenn man einen ATPL macht. IP: Gespeichert |
Smooth Operator Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 02:21 AM
Moin HansGuckInDieLuft, was ein Glück, daß Du das geschrieben hast, da mußte ich es nicht schreiben. Und wenn ich mal James T. Kirk zitieren darf: Risiko gehört zum Spiel, wenn Sie auf dem Stuhl dort sitzen wollen. Gruß, S.O., IP: Gespeichert |
DerDude1980 Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 02:43 AM
quote: Stammtischparolen aus irgendwelchen Science-Fiction-Filmen als Entscheidungsgrundlage für den beruflichen Werdegang anzuführen, ist natürlich ideal, so sollte man es machen...top. IP: Gespeichert |
set_n_armed Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 03:48 AM
Also ich würds nach 12 Jahren Profi-Fliegerei auch wieder machen. Klar sind Bedingungen schlechter geworden. Wie so ziemlich in jedem Beruf. Aber, das früher alles besser wage ich zu bezweifeln. Ich möchte an dieser Stelle aus dem Buch:"Fly like a pro" von D.J.Clausing zitieren, der in Kapitel 12 "Berufsfliegerei" über Vor- und Nachteile resümiert (und das war 1985!!):
Zitat Ende Wie gesagt das wurde vor 26 Jahren so geschrieben. Was ich damit sagen will? Es gab schon immer schwierige Bedingungen und das Umfeld ist und bleibt kompliziert. Alles andere ist gelogen. Wenn man dieses Abenteuer machen möchte, weil man der Meinung ist, man gehöre einfach dahin, dann muss man sich mit den Bedingungen arrangieren können. Wenn man es nur macht um viel Kohle zu verdienen, sollte man etwas anderes machen. Es kann gutgehen, aber dafür gibt es keine Garantie. Die Vorteile, die Clausing in seinem Buch schildert, lasse ich hier mal weg. Denn sonst vergisst man, sich über die Nachteile Gedanken zu machen. So long IP: Gespeichert |
CH Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 05:47 AM
Man muss einfach realistisch sein, dass die Bedingungen, die vor 25 Jahren als schwierig galten, im Vergleich zu heute paradiesisch waren. Die ganze Pyramide an Jobs ist abgerutscht. Nur einige wenige Legacys sind irgendwo ähnlich geblieben, alles andere ist massiv abgerutscht. Einige Beispiele aus dem näheren oder ferneren Umfeld: CX streicht gerade ihr Housing Scheme. EJ und RYR stellen nur noch Zeitarbeiter ein. SIN kannste als Expat nur noch langfristig bleiben, wenn du einen Local Contract unterzeichnest, ohne Housing und Schooling. Hapag sucht gar keine Leute mehr. LTU ebenfalls. DBA ebenfalls. Läuft alles über AB, die massiv redimensionieren wird. Wo genau möchtest du denn hin, wenns im Konzern nichts geworden ist? BA? Was meinst du mit wievielen UK-Low-Cost Piloten du da um die Jobs kämpfst. Gleichzeitig fangen die wieder an, ihre eigenen Leute auszubilden. EK? Willste 30 Jahre in der Wüste leben? Falls nein, wohin nach 10 Jahren und alle guten Jobs in Europa über Seniority geschlossen? Es gibt eben neben den Legacys keine vernünftigen Jobs mehr, nicht mal mehr bei den grossen Expat Carriern. Und damit rutschen auch die Entry-Level Jobs ab bei Business Fliegerei etc. weil ja der Abwanderungsdruck entsprechend kleiner wird für die Klitschen. Gleichzeitig sind die Kosten, um einen Job zu ergattern, massiv angestiegen. Dieser Trend hat sich die letzten 5 Jahre massiv beschleunigt! Deswegen kann man es nicht damit vergleichen, wenn jemand vor 8 Jahren das Wagnis auf sich genommen hat. Legacy-it or leave it! [Diese Nachricht wurde von CH am 12-05-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
hansguckindieluft737 Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 06:58 AM
quote:
Ich rede davon, dass bei jemandem der wirklich Pilot werden will, der Bürojob sich tatsächlich mal zu einem langweiligen Drecksjob entwickeln könnte. Leute die von Anfang an was anderes gemacht haben und sich nicht für die Fliegerei interessieren, für die sind andere Jobs und AUCH DIE am Schreibtisch mit Sicherheit interessanter. In diesem Sinne HGIDL IP: Gespeichert |
Kurt - Kurt Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 08:00 AM
Bin jetzt 5 Jahre dabei. Habe sofort nach dem Abi die Ausbildung und würde es sofort wieder machen. Es ist ein großer Fehler anzunehmen, dass eine normale akademische Ausbildung = normaler, sicherer und gut bezahlter Job bedeutet. und privater ATPL = hohes Risiko und schwammiger, mieser und unerträglicher Pilotenjob bedeutet. Meine Freunde haben alle was ordentliches studiert und müssen teilweise echt fighten um für Geld zu arbeiten. Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Wenn Geld keine Thema ist, dann säße ich im nächsten ATPL Kurs! [Diese Nachricht wurde von Kurt - Kurt am 12-05-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
interflug135 Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 09:44 AM
Hi bagler, Mal ehrlich, Deine Frage ist doch nicht ob, sondern wo?! Ich kann Dir leider zu keiner der Schulen was sagen, außer, daß die nur Dein Bestes wollen - Dein (bzw. Deiner Familie) Geld! Ich würde mich von keinem ihrer Versprechen locken lassen. Im Zweifel geh da hin, wo die Lebenshaltungskosten am geringsten sind. Englisch ist die Luftfahrtsprache und dank ICAO Language Proficiency Level musst du darin, gerade auf dem freien Markt, topfit sein. Überleg dir auch, ob Schulen wie Oxford oder FTE in Frage kommen. Die bringen nämlich garantiert mehr Leute in Airlines unter als irgendeine deutsche Bude. Kontra - sehr teuer und Jobs danach fast ausschließlich P2F (Easy, FR usw) Wenn Ausland in Frage kommt versuch noch BA future pilot oder Hongkongs Cathay cadet scheme. Persönlich würde ich integrated immer vorziehen. Du willst Airline Pilot werden? Dann mache das 100%. Wenn du lieber Cessna Prop im Wekverkehr machen willst oder Agrarfliegen, dann mag modular der bessere Weg sein, da du dadurch andere Dinge lernen kannst und es möglich ist, eigene Schwerpunkte zu setzen (Warum nicht nen Seaplane Rating oder AN-2 oder Schleppberechtigung). Ich denke in den Airlines ist der Anteil alles in einem Rutsch vs. modular (und da zähle ich die PPL mit 150h Leute auch zu den integrated, die dann ab IR alles in einem Rutsch machen) vermutlich 70 zu 30. Wenn nicht noch höher. Frage Dich, wo deine Interessen liegen. ICh würde persönlich dringend raten, (noch) was anderes (richtiges!!!) zu lernen. Was war an Flugzeugbau so doof. Anforderung oder ist Mathe bloß langweilig. Wenn du was effizienteres suchst. In Saarbrücken und in Bremen und anderswo bieten die HS Kombi Studiengänge an. Bietet viele Vorteile (Zeit!), ist aber wenns hart auf hart kommt möglicherweise zu luftfahrtnah. Ich würde heute eher Green Technology machen. Immernoch viel Mathe und anstrengend aber definitiv in Mode auch wenn kein Flugzeug mehr fliegt. Wenn bei Dir Geld keiNE Rolle spielt, mach doch einfach was DIR Spaß macht. Warum nicht Fotographie oder Musik studieren. Kannst dann, während du auf nen Job im Cockpit wartest (oder auch danach nebenbei) was machen, was dir Spaß macht und ein (vielen so wichtiges) Element der Unabhängigkeit schafft. Am Ergebnis bei Swiss und LH lässt sich ableiten, dass Du prinzipiell das Zeug zum Airline Pilot hast. ICh vermute, dass Du nur nicht die richtige Motivation zeigen konntest (grad bei ab initios der Killer Nummer 1). Von daher sind die Chancen als Ready Entry vorhanden, wenn auch systembedingt nicht riesig. Wenn dein Herz am Fliegen hängt (was ich als Außenstehender von 3 Monaten in Oshkosh aushelfen nicht so erkennen kann, aber meine Meinung ist auch nicht entscheidend), mach es. Wenn es dein Traum ist, wirst du die Härten ertragen und zufriedener durchs Leben gehen. Lebe deinen Traume, träume nicht dein Leben! Nichts ist garantiert. Pilot ist keine Beamtenlaufbahn. Und denke dran, dass Pilot sein heißt, sich auf dem GLOBALEN Arbeitsmarkt behaupten zu müssen. Schön, wenn die Nische 15min vom Heimatort 30 Jahre läuft, aber geh nicht davon aus. Heute Bochum, Morgen Istanbul, übermorgen Seoul, ist keine Panikmache, sondern nur realistisch. Mobilität ist in diesem Beruf Voraussetzung Nummer 1. Mache dir eine Plan und gehe davon aus, DASS NICHTS DAVON EINTREFFEN WIRD, Wirst du mit dem, was eintrifft, immernoch zufrieden sein. Kannst du dich positiv motivieren und das beste aus jeder Situation machen. Dann hast du gute Chancen, mit der Berufswahl Pilot glücklich zu werden. Wenn du nur glücklich wirst, bei der Vorstellung nen Widebody Visual in JFK zu landen, kann der Weg des Piloten für Dich sehr enttäuschend werden. Viele bleiben zwischen King Air und B737 'hängen' und riskieren dann Lebensfreude und Familienfrieden, um irgendwas in der Wüste 'nachzuholen', um endlich den Egoboost B777 oder A380 zu bekommen. Ansonsten, hast du das Privileg, dass die Finanzierung die Familie und Dich nicht ruinieren wird. Das ist gut und kann deine Entscheidung positiv beeinflussen. Wenn du damit Leben kannst 100.000 Euro auszugeben und danach Deine Lizenz einzurahmen, weil Du nie die chance hattest sie zu benutzen, dann mach es... Viel Glück bei deinem Entscheidungsprozess! IP: Gespeichert |
hikoudo Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 09:49 AM
Daniel, da hast Du was losgetreten! Du wirst immer extrem polarisierte Meinungen zu dem Thema hoeren weil "der Job" sich in den letzten Jahren extrem gewandelt hat. Seinerzeit zu meiner Zeit ('87) war der Beruf (kommt von Berufung) richtig gut angesehen, die Kollegen hatten gute Umgangsformen und reichlich Geld locker in der Tasche sitzen so dass man sich unterwegs ein gutes Leben machen konnte und auch noch genuegend Geld fuer's taegliche Leben uebrig war. Im ersten Jahr hatte ich so viel Geld ueber dass ich mir ein Cabrio kaufen konnte und ich hatte nicht schlecht gelebt. Heutzutage wuerde ich aber keinem mehr den Einstieg in die Fliegerei empfehlen da es einfach keine gescheiten Einstiege mehr gibt. Auf "Kleinvieh" wird nichts mehr gezahlt (Sklaverei!) und auf 737 und 320 exakt mein Einstiegsgehalt von 1987. Nicht!!! inflationsbereinigt, nur von DM umgerechnet. Ich habe das Glueck, in einem Betrieb zu fliegen der Gewinne macht und ziehe mir ein fuenfstelliges Gehalt rein, mir ist aber klar, dass das keinem Anfaenger der heutzutage einsteigt, im Laufe seiner Karriere gelingen wird! Daher lass Dir eins gesagt sein: Du wirst als Pilot nie einen Porsche fahren oder Golf spielen, was frueher fast normal war, es ist ein harter Job der nicht mehr adaequat entlohnt wird! Zu guter letzt: fliegen muessen, bei jedem Wetter und dahin wo man eigentlich gar nicht hin will weil weit weg von zu Hause ist etwas anderes als zum Spass auf einer airshow rum zu donnern und den Frauen zu imponieren! Und noch eine Antwort fuer Hans: IP: Gespeichert |
Smooth Operator Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 11:49 AM
quote: OK Mami!!! IP: Gespeichert |
Reisi Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 11:34 PM
quote: TOP Antwort hikoudo! Reisi IP: Gespeichert |
hansguckindieluft737 Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-05-2011 11:56 PM
quote: Also hikoudo, ich sprach von jedem Tag an dem ich ARBEITEN muss. Das heißt ja nicht, dass ich zwangsläufig jeden Tag arbeite Will ich übrigens auch gar nicht. Über den Punkt, dass ich von der Flieger nicht genug bekommen kann, bin ich schon lange weg! Ich bin auch nie auf einer Airshow rumgeturnt und musste auch keiner Frau imponieren - zumal das heute wahrscheinlich sowieso nicht mehr ginge Ich freue mich genauso meine Familie zu sehen und behaupte sogar, dass ich sie häufiger sehe oder besser, INTENSIVER erlebe als bei einem "Nine to Five"-Job. Aber das ist natürlich Ansichtssache. Zudem sprach ich auch von der nötigen Flexibilität, die man mitbringen muss. Und wenn man die mitbringt, dann kann man heute sehr wohl noch dahin kommen einen Porsche zu fahren und Golf zu spielen - wo ja laut Deiner Aussage heutzutage als Anfänger im späteren Leben keiner mehr hinkommt. Und das Du als Berufspilot bei jedem Wetter fliegen musst, war Dir wohl hoffentlich vor der Berufswahl klar, oder hast Du gedacht, du bleibst der ewige VFR-Flieger, der nur bei schönem WX den Flieger aus der Halle holt?? Wohl kaum, oder?! Wie dem auch sei, ich habe nur meine persönliche Meinung wiedergegeben und ich bleibe dabei, dass dies für MICH immer noch einer der schönsten, wenn nicht DER SCHÖNSTE Beruf ist. Und ich komme aus einer Familie, die vorher mit der Fliegerei überhaupt nichts am Hut hatte. Wenn ich den Weg gegangen wäre, den man bei uns in der Familie nun schon in der dritten Generation geht, dann wäre ich auch Akademiker geworden und würde mich über die ganzen "bürokratischen Knüppel" aufregen, die mir in meiner Selbständigkeit ständig zwischen die Beine geschmissen werden. Gott sei Dank (oder leider) ist mein Bruder diesen Weg gegangen und der ist alles andere als happy über seine Berufswahl. Ich erlebe es jeden Tag in der eigenen Familie... Aber so hat halt jeder seine Meinung und das ist auch gut so... In diesem Sinne HGIDL [Diese Nachricht wurde von hansguckindieluft737 am 12-06-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
Baglers New Board Member |
erstellt am: 12-06-2011 01:46 AM
Vielen Dank für eure Antwort, echt klasse das der Thread hier solche Formen angenommen hat. Das gibt mir noch mal viele Gedankenanstöße und Grund zum Nachdenken!!! Das Problem bei meinem Studium war nicht der Stoff selber, hab bis jetzt jeden Schein . IP: Gespeichert |
DerDude1980 Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-06-2011 03:51 AM
quote: Das Problem ist: Diese "naive Leier" hört man dauernd von den Anfängern. Wenn die dann aber herausfinden, dass sie 70.000 € verknallt haben und von Buschfliegerei in Afrika in keiner Weise leben können, dann kommt das böse Erwachen. Und ob es dann mit 30 noch mal irgendwo klappt (wird z. B. bei LH überhaupt noch jemand mit 30 eingestellt??) steht in den Sternen. Es ist nicht so, dass du mit 30 Jahren einfach die Wahl hast: "So, ich mach jetzt mal Airlinepilot!", sondern dass du dann genau so vor dem desolaten Arbeitsmarkt stehst und nichts kriegst. Ich rate nach wie vor dringend ab, aber entscheiden kannst nur du selbst - das ist dein Leben. IP: Gespeichert |
kleener_pilotör Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-06-2011 04:21 AM
Die Airlines haben die große Auswahl. Es gibt ne Menge Leute mit Stunden auf high performance Props, Jets und heavy Jets die sich in Europa auf dem Markt tummeln. Mit ein paar Caravan Stunden aus Afrika brauchst du da nicht ankommen. Ich persönlich kenne auch keinen Airline Piloten, der mal als Buschflieger angefangen hat. Bei ausländischen Airlines schauts nicht besser aus. Für den Sandkasten braucht man auch Erfahrung und am besten noch das passende Rating. Und der lifestyle da unten ist sicher nicht für jeden geeignet. In Asien? Jaaa, da boomt es, da kriegt ich irgendwann mal einen Job. Fehlanzeige. Als Europäer wirst du in den meisten Airline schon mal diskriminiert, das läuft da anders als bei uns ab. Entweder du bist Staatsbürger oder du kriegst einen Expat-Vertrag. Da gibt es z.B. Verträge, die dich ewig auf dem rechten Sitz halten. Kuck dich mal bei http://www.pilotjobsnetwork.com/ um in Asien oder Afrika. In Indien gibts z.B. eine IndiGo Airlines. Die wachsen wie bescheuert, über 200 A320 Bestellungen. Da kannst du als non typerated expat gerne anfangen. Zuerst brauchst du aber mal multi crew Erfahrung, und dann darfst du dich bei CAE bewerben, die haben ein Program mit der Airline aufgebaut https://pilot.cae.com/Programs/Indigo.aspx Das blöde Zauberwort dabei heißt aber "self sponsored". Du darfst das Airbus Rating selber blechen. Und dann? hockst mit nem ***** voll Schulden am ***** der Welt. Ein Einzelfall? Sicher nicht. Wenn du zu viel Geld übrig hast und garantiert nicht anfällig für Depressionen bist, dann tu es. Wenn das nicht der Fall ist, dann lass es. Es KANN gut gehen wenn du den ATPL machst, es gibt durchaus auch Leute die legen gute Karrieren hin. Die Mehrzahl allerdings bleibt auf der Strecke. Und laut Statistik wirst du auch zu dieser Mehrheit gehören. Das ist nun mal die harte Wahrheit. Ich will es wirklich keinem vermiesen, ich mache meinen Job wirklich gerne. Aber wenn ich das, was ich heute weiß vor der Ausbildung gewusst hätte, ich hätte es nicht gemacht. Und ich kenne viele die genauso denken. Wie schonmal oben erwähnt, versuchs also Lotse, da haste den ***** im trockenen und wenn du Bock auf Fliegen hast mach das nebenbei privat. IP: Gespeichert |
eazy Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-06-2011 04:37 AM
Du bist dabei, eine Entscheidung und auch ein nicht unerhebliches Investment für Deine Zukunft zu treffen. Deine derzeitige Sichtweise scheint sich aber noch eher am "Jetzt" und den nächsten 5 Jahren zu orientieren. Wenn Du mal einige Kommentare hier liest, kommt immer wieder so ein Thema wie "Familie, Frau, Kinder", "Seßhaftwerden" etc. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, das kommt irgendwann mal auf, dieses Gefühl. Und dann passen Deine derzeitigen Maßstäbe nicht mehr: Derzeit kannst Du quasi von der Hand im Mund leben, und Dir reicht ein alter Volvo, vielleicht auch ein WG-Zimmer mit nem Kumpel. Kannst das ja aber dann alles mal mit Deiner Frau und den Kids ausdiskutieren... Viel Spaß, wenn Du mit dem alten Volvo auf der Autobahn auf dem Weg in den Urlaub liegenbleibst Aussage: Deine Ansprüche werden sich ändern, nur kannst Du dies, und das ist ganz normal, jetzt noch nicht sehen. Schau außerdem mal die Diskussionen im pilotenboard an, auch da wirst Du Ältere vs. junge Idealisten finden, letztere erzählen Dir, das alles geht, wenn man es nur will. Sorry, das ist einfach Bullshit, weil Du in der Airline-Branche nicht die Bedingungen verhandeln kannst, es gibt als Pilot viele andere, die Deine Stelle problemlos einnehmen können. Mein Tipp: Sofern zum jetzigen Zeitpunkt keine Ausbildung ab intio mit hoher Jobwahrscheinlichkeit danach mehr für Dich erreichbar ist (probiere BA, was ist mit AB und Aerologic?), dann geht es bei Dir sowieso um den Einstieg als Ready Entry. Im letzteren Falle würde ich Dir zum modularen ATPL parallel zum Studium/ersten Job raten. Alles andere ist, auch mit Geld, in diesen Zeiten schlicht illusorisch. IP: Gespeichert |
Luftkoenig Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-06-2011 04:43 AM
"ich rate Dir dringend ab (was eh nix nutzt)" Schon schön, wenn man so schnell bestätigt wird... :-) @Baglers: beim Buschfliegen kann man sich recht fix übelste Krankheiten holen, die einem das Medical zumindest nicht erleichtern. Insgesamt ist mein Fazit nach mehr als 20 Jahren: fliegen ist schön, toll, super. Das Drumherum jedoch wird beständig bescheidener. Die Gefahr, evtl. nicht die Rente in dem Job zu erleben nimmt zu. Die Behörden scheinen sich nur noch drum zu kümmern mir das Leben schwer zu machen, das rad wird stets neu erfunden. Nutzt der Sermon was? Nö. Ergo: viel Spass und viel Glück. IP: Gespeichert |
spindoctor Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-06-2011 05:35 AM
Hi Daniel, auch auf die Gefahr hin, in die Schublade des jungen Idealisten gesteckt zu werden, hier mein Senf ;-) Nun das Aber, ich möchte die rosarote Brille beiseite legen und ein paar Fakten aufzählen: Also du siehst, die Entscheidung ist nicht einfach, ich möchte dir beide Seiten zeigen, es kann gutgehen aber das ist leider nicht die Regel. So long PS: Die LGM kann ich empfehlen IP: Gespeichert |
Copilot Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-06-2011 06:42 AM
quote: Also soviel ich verstanden habe, ist die Luftfahrt ein wachsendes Business - weltweit. Sehe daher keinen Grund, einem 21jährigen den ATPL auszureden! IP: Gespeichert |
DC- Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-06-2011 11:56 AM
quote: Ob es der 21 Jahre alte (zukünftige) Flugschüler auch so sieht?! ;-) IP: Gespeichert |
kleener_pilotör Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-06-2011 02:38 PM
quote: Natürlich werden auch in Zukunft Piloten gebraucht. Aber der Markt braucht keine Deutschen Frischlinge ohne Stunden. Die Asiaten züchten sich selber genug F/Os ran. An F/Os wird es niemals mangeln. Wenn dann fehlt es an typerated captains mit tausenden Stunden. Da kann man sich evtl. den "passenden" Job raussuchen. IP: Gespeichert |
DerDude1980 Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-06-2011 11:07 PM
quote: Stimmt, wenn der dann mit 23 fertig ist, muss er ja nur noch 8,18,28 Jahre warten, bis die Zeiten wieder gut sind... @kleener_pilotör: Das trifft den Nagel absolut auf den Kopf. Scheinen übrigens an jeder Flugschule die gleichen "Durchhalteparolen" zu sein, die sich die ambitionierten zukünftigen Arbeitslosen da zur Stimmungsmache vorbeten...traurig eigentlich, denn sie wissen nicht, was sie tun... IP: Gespeichert |
Copilot Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-07-2011 01:58 AM
Glaubt ihr wirklich an ewige Krisenzeiten? Euer Pessimismus in allen Ehren, aber irgendwann geht es auch wieder bergauf. Ihr müsstest das doch kennen: Heute Einstellungsstopp; morgen Pilotenmangel! IP: Gespeichert |
KleinDummi Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-07-2011 03:25 AM
Nein, niemand glaubt an dauerhafte Krisenzeiten. Aber wenn man sich umschaut stellt man fest dass Europa ein gesättigter Markt ist in dem keine Riesen-Wachstumsraten möglich sind. Dazu kommt dass es auch bisher nie eine echte Pilotenknappheit gegeben hat was im Umkehrschluss aber immer bedeutet dass ein recht grosser Teil seinen ATPL nie Gewinnerbringend einsetzt. Selbst falls die Lufthansa in zwei oder drei Jahren wieder jammer dass sie nicht genügend R/E findet, heisst das doch dass 95% der R/Es die es bei LH versucht haben sich ausserhalb einen Job suchen müssen. Und da ist es einfach eng. Wenn man noch den Test bei der Swiss versiebt ist damit schon der komplette LH-Konzern rausgefallen und bei AB (falls es die dann noch gibt) braucht man zwar auch Leute, aber auch da werden eigene Flugschüler bevorzugt und man muss nen Einstellungstest schaffen. IP: Gespeichert |
low_fuel Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-07-2011 06:47 AM
quote: Leider haben sich in den letzten 10, 15 Jahren einige Dinge grundsätzlich geändert, so daß man die Situation von damals nicht mit heute vergleichen kann. Als ich anfing (Mitte 90er Jahre) gab es neben LH noch ein halbes Dutzend anderer vernünftiger airlines in D, mit jeweils separaten Einstellungstests, so daß man auch mal ein screening versauen konnte, und es ging trotzdem weiter. Heute gibt es 2 Screenings: LH/CLH/Condor und AB. Wenn Du die abgearbeitet hast, oder AB nicht in Frage kommt (wäre heute auch mutig), dann ist danach Schluss. Alles andere, was noch bleibt, ist nicht mal 2. Liga, sondern höchstens Kreisliga. Da kannst Du dann für ein paar Euro achtzig mit getunten Gurkenschälern 2 x täglich MUC-STR fliegen, oder Dir mit night ops only cargo ops à la DHL die Gesundheit ruinieren, oder Dich als HiWi auf 'ner 777 verheizen lassen, ohne jegliche tarifliche Absicherung u. zu einem Gehalt, wo die Altvorderen LTU-Seilschaften dieser Airline mit selbstgeschriebenen Verträgen nicht mal für aufstehen würden. Das kann man nur noch unterbieten mit halbseidenen Geldwäschebetrieben wie Cirrus oder WDL. Die meisten Leute, die schon eine Weile dabei sind, werden Dir wohl sagen, lass es bleiben. Die Zeiten sind anders als früher, wenn LH bei Dir durch ist, vergiss es. IP: Gespeichert |
Luftkoenig Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-07-2011 08:00 AM
"Glaubt ihr wirklich an ewige Krisenzeiten? Euer Pessimismus in allen Ehren, aber irgendwann geht es auch wieder bergauf." Ja irgendwann gehts bergauf...aber wie weit? Von welchem Niveau aus? Für wen, wenn man DLH durch hat? "Ihr müsstest das doch kennen: Heute Einstellungsstopp; morgen Pilotenmangel!" Die Pilotenmangelzeiten waren aber komischerweise immer nur vielleicht - wenns hochkommt - 1/6 der Jammertalzeiten. Wenn man da gerade available und current ist...schön. Wenn man aber schon 2-3-4 Jahre aus der Penne ist und mit ach und krach den Schein erhalten hat, kommt man auf den Zug auch nicht drauf. Habe ich bei dem einen oder anderen so mitbekommen. "Die Luftfahrt ist sooo schnelllebig, aber auf längere Sicht mit Sicherheit ein Pferd, auf das man setzen sollte" Das sehe ich wirklich anders. Pessimist zu sein ist sicher einfacher, aber um Optimist zu werden kenne ich einfach zu viele Fakten resp. habe ich zuviel gesehen. Die Predictions, wieviele neue Flieger etcetc., sind einfach nur Zweckoptimismus. Und wenn dann genug Lemminge gefunden sind, kann man die T&C´s wieder runterdrehen... IP: Gespeichert |
Woody83 Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-07-2011 08:20 AM
Ich will ja jetzt keine Partybremse sein, aber in welche Branche sollte man heute noch gehen? Medizin? BWL & Finanzwissenschaften? Grundsätzlich sehe ich das nicht anders, als viele der "alten Hasen" hier. Sicherlich ist es nicht mehr die Fliegerei die es 1985 war, das steht ausser Frage und eine goldene Nase verdient man sich heute in den meisten Fällen nicht mehr. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass sich auch das Umfeld stark verändert hat. Und in genau diesem Umfeld steht der Beruf gar nicht mal so schlecht da. Natürlich ist es ärgerlich, dass es nur noch zwei Einstellungsmöglichkeiten für den "großen Sprung" in Deutschland gibt. Aber dass das so kommt war schon lange von vornherein abzusehen, wenn man mal über den Tellerrand und den Teich nach Amerika schaut. Und dementsprechend wird es im europäischen Raum auch nicht besser werden... Kommt wieder die Frage auf: Was ist eine sinnvolle und intelligente Alternative? IP: Gespeichert |
CH Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-07-2011 08:31 AM
Eine sinnvolle und intelligente Alternative ist, wenn man schon kein richtig gutes Geld verdient, einen ganz normalen Job zu machen. Da hat man nämlich dann frei, wenn alle anderen Leute auch frei haben. Wenn einen der Arbeitgeber nicht mehr passt, hat man eine realistische Chance, ohne umzuziehen, ohne Langstrecken-Pendeln, ohne gleich das Land oder den Kontinent zu wechseln einen vernünftigen anderen Job zu finden. Da hat man nicht dieses erhöhte Risiko, dauerhaft berufsuntauglich zu werden. Da muss man nicht erst 100k investieren, die man zu 95% für NICHTS investiert hat. Legacy-it or leave it. IP: Gespeichert |
Hochflieger Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-07-2011 09:51 AM
Ich habe sechs Jahre für die Ausbildung gebraucht, modular. Während dieser Zeit habe ich eine Berufsausbildung gemacht und einige Jahre Vollzeit gearbeitet, um das viel zitierte "feste Standbein" zu haben. Außerdem hatte ich nicht das Geld, um die Pilotenausbildung zu finanzieren und konnte immer nur dann fliegen, wenn am Monatsende das Gehalt kam. So konnte ich einen Kredit umgehen und zusammen mit Steuerrückzahlungen hat es dann letztlich für den ATPL frozen gereicht. Als ich dann fertig war, kam eine Krise und ich war schon fast 30 Jahre alt. Schon in den letzten Jahren der Ausbildung habe ich mir häufiger die Frage gestellt, was denn wohl sein würde, wenn ich keinen Job im Cockpit finden würde und habe mich am Boden umso intensiver hochgearbeitet und letztlich ein kleines, aber feines Team angeleitet. Ca. zwei Jahre nach Ende der Ausbildung hat es dann endlich mit einem Job bei einer Major Airline in Deutschland geklappt. Es war eine lange und harte Zeit, aber es hat sich gelohnt und ich habe das erreicht, was ich wollte! Ein tolles Gefühl. Wenn Du also wirklich bestrebt bist, dann mach es. Aber erwarte kein Zuckerschlecken. Viele, die ich während der Ausbildung kennen gelernt habe, suchen noch immer einen Job. Der eine, weil er nicht umziehen will, der andere, weil er einfach keine Einladung erhält. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, sei Dir darüber im Klaren. IP: Gespeichert |
joyflight Experienced Board Captain |
erstellt am: 12-07-2011 10:25 AM
lieber hochflieger - und weil du den job bekommen hast, ist jetzt sogar einer weniger verfügbar - nie vergessen zu erwähnen ;-) IP: Gespeichert |
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