Pls note : Password required for Postings in (*) - marked Open Forums : Use EDDF DME Identifier as Forum Password!


UBBFriend: Senden Sie diese Seite per eMail an einen Freund!
  1     [Alle Kategorien]
  D. SCHOOL & JOBS
  LH und DLR als Karriere-Terminatoren? (Page 1)

Neues Thema erstellen  Antwort erstellen
Profil | Registrieren | Voreinstellungen | Hilfe | Suchen

Dieses Thema ist 2 Seiten lang:   1  2  nächster neuer Beitrag | nächster älterer Beitrag
Autor Thema:   LH und DLR als Karriere-Terminatoren?
holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 12:10 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo Freunde der Lüfte,

ich möchte mich mit meinem ersten Thema hier im Forum gleich mal richtig unbeliebt machen :-) und behaupte:

Was die LH in unseren Land durchzieht in Bezug auf Pilot-Hiring (in Tateinheit mit der DLR) ist völlig inakzeptabel. Während hierzulande fertig ausgebildete ATPL´er finanziell vor die Hunde gehen und keinen Job finden (s.Parallel-Thread), obwohl sie ebenso willens wie fähig sind, den Job zu machen, holt Hansens seit Jahren und Jahrzehnten Luftfahrt-Fremdlinge sozusagen von der Strasse. Oft solche, bis dato den Beruf gar nicht in Erwägung gezogen haben.

Fantasie? Mitnichten. Hansens hat in der Vergangenheit sogar damit geworben, z.B. in Ihrem Job-Portal. Da wurden Leute vorgestellt, mit Lebensläufen à la: 2 x schöngeistiges Studium abgebrochen, in Cafés gejobbt, dann Lufhansa-Anzeige entdeckt und: Hurra, DLR bestanden und ab die die LH-Vollkasko-Pilotenlaufbahn.

Bin ich also ein gefrusteter DLR-Durchfaller und/oder LH-Abgehlehnter? Nein - bin seit über 20 Jahren CPL/IFR-Inhaber, selbstfinanzierte Ausbildung zunächst in USA (von der Pike auf gelernt im Raum LAX, MIA und und NYC incl. Kunstflug etc.) Fliege hierzulande Executive, und ab und zu Cargo (Part 135) in USA. Finanziell bin ich in trockenen Tüchern durch eigenes erfolgreiches Unternehmen. Insofern habe ich die hiesige Perspektive sowie die US-Sicht.

Für die LH wäre ich damals vor vorne herein nicht als Pilot in Betracht gekommen, da ich 3 cm zu gross war (Obergrenze damals 193 cm) sowie ein Auge knapp über den Dioptrien-Grenzen war (kein Problem jedoch für mein Class 1 Medical FAA/JAR).

Meine Thesen treffen auch auf weiblichen Cockpit-Nachwuchs zu, denn die LH will ja immer "politisch voll korrekt" sein. Ab den späten Achtzigern war es dann ja politisch ganz opportun, Frauen ins Cockpit zu holen. Ich erinne mich an z.B. eine grosse Reportage aus dem Hamburger Abendblatt. Es berichtete eine 747-FO, wie sie zu LH kam. Sie hatte bei der Personalstelle angerufen und sich nach Jobs in der LH-Kantine erkundigt. Die Personaltante sagte daraufhin, daß man für die Kantine gerade nicht suche, aber ob Sie denn Interesse am Pilotenjob hätte? Nun ja, hatte sie.

Und ich kann es nur als arrogant bezeichnen, daß LH (und andere) fertig ausgebildete Ready-Entry ATPL´ler mit (!) Erfahrung zur DLR schicken, um zu schauen, ob sie denn überhaupt für den Beruf taugen.

Es ist sicherlicht psychisch leichter, den DLR zu bestehen, wenn man nicht viel zu verlieren hat, als wenn das ganze weitere Leben davon abhängt.

Ich habe übrigens überhaupt nichts gegen LH-Piloten, bin selber sogar mit einigen befreundet. Es gibt wie überall solche und solche, und auch bei LH gibt es natürlich sehr gute Leute.

In diesem Sinne,
frohes Luftgekutsche
holdshort

[Diese Nachricht wurde von holdshort am 08-12-2012 editiert.]

IP: Gespeichert

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 12:30 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Alle Jahre wieder... )

Ich finde es nicht arrogant sondern höchst erfreulich, dass es in D wenigstens eine Firma gibt, die ihren Pilotennachwuchs nicht mit 60-80000€ in Vorleistung gehen lässt und den Nachwuchsflugschülern schon vor der Ausbildung ne Einstellungsgarantie gibt (wenn auch gelegentlich mit Wartezeit).

Natürlich hat diese Praxis auch für die LH Vorteile. Man kann den Nachwuchs so ausbilden, wie man es für richtig hält. Finde ich beim betriebenen Aufwand und den Kosten legitim.

Bleibt die Frage, wie man aus der Flut von Bewerbern auf die raren Stellen die richtigen rausfiltert. Ich hab's aufgegeben hier über den DLR-Test zu diskutieren und frage einfach: Wenn Du aus 5-10.000 Bewerbern pro Jahr 170-250 für die Flugausbildung raussuchen solltest, wie würdest Du es machen?

Egal wie DEIN Test aussähe. Dass REs den selben Test machen müssten, fänd ich nur gerecht. Auch bei denen kann man wohl kaum nach dem Passfoto einstellen (obwohl dann der Frauenanteil vielleicht noch politisch korrekter wäre...).

Etwa 5500 Piloten tummeln sich auf der LH-Senioritätsliste. Dass es dabei auch exotische Karrieren gibt, verwundert nicht. Als Lehrer an einer privaten Flugschule kann ich Dir aber versichern, dass es die woanders auch gibt.

Und abschliessend: Auswahlverfahren sind weltweit gängige Praxis, wenn es darum geht Führungspositionen zu besetzen. Dass es dabei selten um fachliche Qualifikationen geht, sollte jedem, der mal über den Tellerrand geschaut hat, klar sein. Und so ist es auch bei der LH.

Grüße
Mustang

IP: Gespeichert

Moazagotl
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 02:05 AM     Sehen Sie sich das Profil von Moazagotl an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Wo er Recht hat ist, dass DLR-negative Bewerber anschließend durchaus öfter woanders erfolgreiche Luftfahrtkarrieren hinlegen. Wird also zu streng gesiebt oder sollte man nicht doch wiederholen dürfen? Und zu REs: Eine Lizenz ist doch auch ein Beweis der fachlichen Eignung. Das wird eigentlich nur bei uns so "wissenschaftich unfehlbar" gehandhabt.

Natürlich darf sich ein Unternehmen seine Leute selbst aussuchen. Die Ami-Airlines sieben das dann halt über Stunden, Empfehlungsschreiben ihrer Chefpiloten, Air Force Reserve oder Abschlüsse bei renommierten Luftfahrt-Unis.

IP: Gespeichert

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 03:37 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@Moza

Ich kenne Akademiker, die 30 Absagen kassiert haben und trotzdem heute erfolgreiche Karrieren machen. Nur eben nicht bei den Firmen, in denen sie Absagen kassiert haben. So what? Das Problem in der Luftfahrt ist eben, dass es nicht sooooo viele Arbeitgeber gibt. Da tut ne Absage natürlich mehr weh. Und wie schon gesagt: Niemand - auch nicht DLR und LH - behauptet, dass der Test (ausschliesslich) die FACHLICHE Eignung feststellt.

Ja die Wiederholbarkeit des DLR Test ist so ein Thema. Ich fände es auch gerechter, wenn das möglich wäre. Aber letztendlich muss man sich fragen, welchen Vorteil die Firma (die sich diese Tests ne Menge Geld kosten lässt) davon hätte. Das Bewerberaufkommen wäre dann noch höher (teurer). Wozu also, wenn man auch so genug Personal generiert.

Grüße

IP: Gespeichert

DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 03:47 AM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Das Problem hat doch ganz andere Wurzeln. Man muss zunächst mal fragen:

Warum können Arbeitgeber in der Fliegereibranche ein beliebiges Affentheater mit den Bewerbern abziehen und ihnen teilweise sogar für pseudowissenschaftliche Untersuchungen bei zweifelhaften Hobby-Psychologen Geld aus der Tasche ziehen? (Ich denke da auch an andere, vergangene Beispiele abseits von LH, z. B. Germania, Tyrolean...)

Antwort: Weil es genug Affen gibt, die im Affentheater mitspielen. Es gibt Bewerber wie Sand am Meer und deshalb kann man als Airline machen, was man will. Wenn man der ahnungslosen Öffentlichkeit erzählt, dass Ryanair vor einigen Jahren noch 50 € "Bearbeitungsgebühr" für das Annehmen einer Bewerbung verlangt hat, fällt den Leuten der Kitt aus der Brille. Das spottet doch jeder Beschreibung! Wahrscheinlich würden sich bei LH sogar immer noch hunderte Bewerber melden, wenn LH 500 € "Bewerbungsgebühr" einführen würde. Da herrscht absolute Willkür, die verzweifelten ATPLer rennen denen die Bude ein, egal was für ein lächerliches Spielchen da mit ihnen getrieben wird.

Bevor diese unglaublichen Verwerfungen zwischen Jobangebot und -nachfrage am Pilotenarbeitsmarkt nicht behoben sind, braucht man gar nicht weiter nach dem "Warum?" zu fragen. Die Antwort lautet in dem Fall nur: "Weil sie's können."

Gäbe es zu wenig Bewerber, wäre der DLR-Test bei LH schneller weg, als man gucken kann.

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 05:01 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ Dude

Sehe ich auch so.

Das Ganze kommt mir vor wie ein Chefarzt, der vom neuen Stationsarzt verlangt, erstmal den Aufnahmetest für die Uni zu machen.

[Diese Nachricht wurde von holdshort am 07-31-2012 editiert.]

IP: Gespeichert

interflug135
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 06:07 AM     Sehen Sie sich das Profil von interflug135 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ach holdshort,

was du da schreibst ist müssig, weil es ist, wie es ist. Auch in USA kannste nicht zehnmal United probieren. Mit dem Schrott da drüben möchte ich in Europa nicht tauschen, selbst wenn hier die 6 Legacy Carrier 6 verschiedene Sprachen sprechen.

Das Personal der LH hat sich entschieden, dass die Quelle des Pilotennachwuchses vorselektiert und durch die eigene Schule gehen soll. Das ist gut für die NFFs (da damit gute Leute auch ohne Geld ne Chance bekommen) und für das Bestandspersonal, da das das Angebot verknappt und ihm hilft, die Tarifbedingungen hoch zu halten. (vgl. Angebot und Nachfrage - siehe 'freier Markt')

LH Management würde gern das Ryanair Modell fahren (aber auch da ist es nicht fairer. Weg ist weg. Von wegen siebenmal hintereinander bewerben bis es klappt, ist nicht)

Das war schon immer so! Alternative Wege, wie z.B. BA, wo seit 15 Jahren nur noch R/Entries eingestellt worden sind, bedeuten nicht, dass da alle genommen werden. Auch dort gehen viele erfolglos nach Hause. Dass das System insgesamt fairer ist (Re-Application usw.) liegt daran, dass tatsächlich mehr R/Entries benötigt werden (gibt dort ja keine NFF Warteliste ;-)

Alle in D wissen das, keiner wird gezwungen nach LH negativ sich auf dem freien Markt zu probieren.

Und zum Thema Personalauswahl!

Es gibt genau zwei nichtdiskrimierende und faire Systeme wenn die Anzahl der Bewerber die Anzahl der freien Stellen signifikant übersteigt.

1. Alle werden eingeladen und man gestaltet die Test so, dass x% erfolgreich sein werden.

2. Lotterie, Auswahl durch Los.

Zumindestens Airlines lassen sich aber nicht gern nachsagen, dass ihre Piloten ihren Arbeitsplatz in einer Lotterie gewonnen haben.

Die Wettbewerbssituation ist extrem und das heisst auch, dass Leute, die gut geeignet gewesen wären, ausscheiden müssen, um die Anzahl der Nieten, die ungerechterweise bestehen, gegen Null zu senken.

Trot zallem ist das Auswahlverfahren LH eines der besten auf dem Markt, da jahrzehntelang (auch wissenschaftlich) begleitet und professionell und fair durchgeführt. Das gilt im Vergleich mit anderen Berufen, für fast alle Verfahren der größeren Airlines. Selbst ein Morawitz (eine von FÜNF Stufen übrigens) ist mit dem, was man sich in anderen Berufsguppen antun muss, ein geradezu vorbildliches Verfahren. (so schlecht kann's Gesamtverfahren eh nicht sein, seit mehr als drei Jahrzehnten fliegt Tyrolean ohne Unfall)

Lieber nehme ich bei ner Airline am Auswahlverfahren teil, als mit nem Personalchef und seine Sekräterin ein Interview zwischen Tür und Angel zu führen...

Die einzige Sauerei ist, dass LH das Ergebnis ihres Auswahlverfahrens nicht für sich behält. Die Trittbrettfahrer, die das GU Ergebnis abgreifen, das ist ne Sauerei. Da versagt das DLR in meinen Augen vollkommen. Datenfreigabe und Anerkennung sollten nur bei EINEM Arbeitgeber stattfinden.

Aber dann wieder, viele GU positive sind froh, sich den Sche.is.s. nicht nochmal antun zu müssen und würden argumentieren, dass sie den Wettbewerbsvorteil GU+ gegenüber dem Bewerber ohne oder mit GU- begrüßen.

Is alles wegen Überangebots an fähigen Leuten....

Kannste nix machen. Und wenn LH alle Scheininhaber in D zehnmal einlädt. Am Ende brauchen die trotzdem nur 400 Leute im Jahr....

IP: Gespeichert

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 06:08 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Also holdshort.

Nun beschreib doch mal, wie für DICH ein gerechtes Auswahlverfahren für deutsche Airlines (gibt ja mehr als nur LH) aussehen müsste. Vielleicht kannst Du die Personalgewinnung ja revolutionieren...

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 10:28 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Erstmal Danke an Euche alle für die bisherigen Kommentare !

@ Mustang @ Interflug
Ja, wie wird man dem Ansturm gerecht. Nun, ich denke zumindestens nicht in dem man potentielles Kantinenpersonal einstellt oder Leute, die sonst nix so recht mit Ihrem (Berufs-)Leben anzufangen wissen. Sollte schon jemand sein der wirklich (!) schon immer diesen Job wollte. Davon gibt es ja auch noch genug.

Daß niemand was dagegen hat, nach knapp 2 Jahren Ausbildung mehr als 6000 Euronen zu verdienen (minus anfänglicher Rückzahlungsquote), eine voll gesicherte Zukunft zu haben, mit einer schicken blau-güldenen Uniform durch die Welt zu stolzieren, für eine prestigeträchtigen Konzern zu arbeiten, schon klar. Da sollte aber mehr hinterstecken.

Bei den Ab Initios, wie wäre es damit: PPL oder Segelfliegerschein als Voraussetzung? Schnappsidee? Nun, zumindestens würde das schon fast alle Trittbrettfahrer (s.o.) rausfiltern. Die LH-Piloten, die ich kenne, waren fast alle schon vor der LH-Ausbildung fliegerisch aktiv, meistens im Verein. Ausserdem würde das die deutsche General Aviation stärken, was gut täte und Arbeitsplätze schaffen würde.

Weitere Massnahme: Einstiegsgehälter deutlich senken. Ich rede hier aber nicht von NIKI- Niveau oder so. Aber 6000+, das ist absurd. 3000-3500 reichen auch.

Für die Ready Entries gibt es ja eh die Sim-Checks, und auch noch die Firmenqualifikation, wo es u.a um Allgemeinbildung usw. geht. Die Ready Entries sind ja auch nicht das Problem (oder sind das so viele?)

Schönen Abend wünscht holdshort

IP: Gespeichert

interflug135
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 11:52 AM     Sehen Sie sich das Profil von interflug135 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Holdshort,

nochmal. ES GIBT ZUVIELE PILOTEN. Kein Auswahlverfahren der Welt kann das ändern.

Wenn LH auf ab-initios steht, dann zielen die damit natürlicherweise eben auch (oder vor allem?!) auf Schüler, Studiumsabbrecher oder unausgebildete. Weil es eben für's Knöpfchendrücken egal ist, ob man nen Dr. hat oder die gerissene Rolle in der ASK-21 beherrscht.

In einem Laden mit 5500 Piloten geht's vorallem um Systemkompatibilität. Traditionell findet LH das im Forcieren des ab-initio Konzeptes. R/E wollen die nicht. Das System LH funktioniert am besten mit ab-initios.
-> Gleicher Herkunft -> gleiche Prägung -> gleiches Denkmodell.

Und bei allem Respekt, aber davon auszugehen, dass die Höhe der Gehälter die Anzahl der Arbeitsplätze bestimmt ist ziemlicher Quatsch.

Das einzige was mehr Arbeitsplätze schüfe, ist, wenn die bestehenden Arbeitsplätze besser verteilt wären - ergo Senkung der Arbeitszeit.

Wenn LH 50% TZ geht, brauchen wir 2000 Piloten mehr --> Aber die Kosten, die Kosten.

Ne, leb damit. Und löse dich von dem Gedanken, dass jemand besser Airliner bewegen kann, weil er mit 12 Jahren LEPO aufm Segelflugplatz gefahren ist.

Airline fliegen heißt, mit einem angemessenen Maß Selbstdisziplin 30 Jahre lang die gleichen Arbeitsschritte wieder und wieder auszuführen, stets mit Fremden kooperieren zu können und tagelang getrennt von Familie und Freunden zu sein (so ziemlich das Gegenteil von Segelflugclub ;-)

IP: Gespeichert

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 12:37 PM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Also ich fasse zusammen:

LH stellt ab initio in Zukunft jeden ein, der nen PPL oder Segelflugschein hat und bereit ist für 3500 Euro nen Flieger zu lenken. Natürlich auch aus den deutschsprachigen Nachbarländern. Das wird dann auf so ca. 2000 Neueinstellungen pro Jahr rauslaufen.

REs werden einfach aufgrund der Lizenz eingestellt (gibt bei dem Einstiegsgehalt eh nicht so viele). Den Rest regeln die Trainer in den unheimlich preisgünstigen SIM Stunden im TR.

Ach so. Ein bisschen Allgemeinbildung sollte noch abgefragt werden...

Die, die es schon ins Cockpit (egal wo) geschafft haben, werden total begeistert über diese freiwillige Absenkung der Vergütungsstrukturen sein. Die Airlines sowieso.

Ich stelle also fest:
1. Du hast überhaupt keine Ahnung was beim DLR überhaupt läuft
2. Das Sommerloch wurde schon sinnvoller ausgefüllt
3. Dein erfolgreiches Unternehmen kann unmöglich im Bereich der Luftfahrt agieren...

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-31-2012 11:45 PM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ Interflug
Natürlich gibt es zuviele Piloten. Wer hat das bestritten. Mein Reden war, daß man deswegen nicht noch zusätzliche Leute, die diesen Beruf bisher gar nicht in Erwägung gezogen haben, ins Cockpit holt. War doch eigentlich klar zu verstehen.

@ Mustang
Muss leider fstestellen, daß Sie keinerlei Manieren haben und/ oder vom Leben gefrustet sind.

Trotzdem:
1. Natürlich habe ich keine Ahnung vom DLR denn ich habe diesen ja nicht gemacht/ machen müssen.
2. Sie hätten ja nicht auf diesen Beitrag reagieren müssen wenn Sie ihn nicht sinnvoll finden. Ihre Freizeitgestltung bestimmen Sie ja selbst.
3. Mein Unternehmen geht Sie ganz prinzipiell einen Sch****dreck an. Sparen Sie sich Ihre Arroganz und machen Sich sich lieber über sich selbst Gedanken.

IP: Gespeichert

A320-200
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-01-2012 12:25 AM     Sehen Sie sich das Profil von A320-200 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Also ich halte dieses ganze Verfahren beim DLR für vollkommen unfair, weil:

1. Sich nicht nur die Lufthansa daran aufhängt, sondern noch zig andere Airlines, z.b. Germanwings, Eurowings, Cityline, Condor, AUA, SunExpress, contactair, Augsburg Airways, um nur einige zu nennen.

2. Man den DLR Test nicht mehr wiederholen kann. Wieso macht man es nicht wie bei anderen Airlines auch: Einfach eine Sperrfrist von 2 oder 3 Jahren und dann kann man es nochmal versuchen.

Leider ist es so, dass sich das DLR sowas eben erlauben kann, weil Piloten im Ueberfluss vorhanden sind.

Was gab es früher noch für tolle Firmen: LTU, LTU-Süd, Aero-Lloyd, deutsche BA. Gibt es alles nicht mehr! Heute gibt es nur noch Blau und Rot, und wenn man bei beiden gefailt hat sieht es echt mau aus. Ansonsten gibt es nur noch ein paar Nieschencarrier...

Ich finde heutzutage sollte man sich genau überlegen, ob man einem ATPL oder MPL machen will. Aber dennoch sich die Schulen voll.

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-01-2012 12:50 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ A320
Wie ist Deine Situation, hast Du den DLR gemacht, bestanden, gefailed?
VG holdshort

IP: Gespeichert

A320-200
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-01-2012 01:39 AM     Sehen Sie sich das Profil von A320-200 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Also ich war zwei mal beim DLR. Erstmal für ab initio, da bin ich bis ins Interview gekommen. Da sagte der Psychologe zu mir, dass ich nicht zur Hansa passen würde. Bestanden hatten dann zwei Kollegen die mit fliegen nix am Hut hatten und ihr Studium erfolgreich abgebrochen hatten. Ich dagegen hatte damals schon einen PPL. Ich kann mich noch erinnern, dass ich im Interview alles mögliche gefragt wurde... Nur eben nix was mit Fliegen zu tun hat... Bei einem hieß es nur: ja ich habe zwei Jahre Bio studiert, dann hatte ich keinen Bock mehr und jetzt bin ich bei der Hansa.

Dann war ich noch als R/E dort und hab am Anfang gefailt. Woran es genau lag weiß ich nicht.

Ich bin Seit ein Paar Jahren bei den Roten. Ich hoffe nur, dass der Geschäftsführer dort den Turnarriund schafft.

Ich halte es durchaus für sinnvoll, für ab initio Bewerbungen nur noch Leute mit fliegerischer Vorerfahrung einzuladen, z.b. PPL oder Segelflugschein. Aber denke mal das wird niemals geschehen. Ich finde es wirklich schade... Eine Airline wie die LH sollte sich doch ihrer Verantwortung als Flag Carrier bewusst sein und Piloten einstellen die den Job wirklich aus Motivation und Überzeugung machen möchten und nicht weil man da ne tolle Uniform trägt.

IP: Gespeichert

A320-200
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-01-2012 01:43 AM     Sehen Sie sich das Profil von A320-200 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Also ich war zwei mal beim DLR. Erstmal für ab initio, da bin ich bis ins Interview gekommen. Da sagte der Psychologe zu mir, dass ich nicht zur Hansa passen würde. Bestanden hatten dann zwei Kollegen die mit fliegen nix am Hut hatten und ihr Studium erfolgreich abgebrochen hatten. Ich dagegen hatte damals schon einen PPL. Ich kann mich noch erinnern, dass ich im Interview alles mögliche gefragt wurde... Nur eben nix was mit Fliegen zu tun hat... Bei einem hieß es nur: ja ich habe zwei Jahre Bio studiert, dann hatte ich keinen Bock mehr und jetzt bin ich bei der Hansa.

Dann war ich noch als R/E dort und hab am Anfang gefailt. Woran es genau lag weiß ich nicht.

Ich bin Seit ein Paar Jahren bei den Roten. Ich hoffe nur, dass der Geschäftsführer dort den Turnarriund schafft.

Ich halte es durchaus für sinnvoll, für ab initio Bewerbungen nur noch Leute mit fliegerischer Vorerfahrung einzuladen, z.b. PPL oder Segelflugschein. Aber denke mal das wird niemals geschehen. Ich finde es wirklich schade... Eine Airline wie die LH sollte sich doch ihrer Verantwortung als Flag Carrier bewusst sein und Piloten einstellen die den Job wirklich aus Motivation und Überzeugung machen möchten und nicht weil man da ne tolle Uniform trägt.

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-01-2012 02:12 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ A320
Danke für Deinen sehr interessanten Beitrag! Deine Erlebnisse spiegeln meine Thesen exakt wieder. Ja, ein abgbrochener Bio-Student, ideal für die Lufthansa. Dafür darf dann ein gestandener ATPLer draussen bleiben.

Auch was Du zur deutschen Airline-Landschaft sagst, stimmt leider 100%. Es ist traurig daß die deutsche Luftfahrt-Szene so dermassen LH-dominiert ist. LH hat in der Vergangenheit erfolgreich fast jede Konkurrenz platt gemacht, wo immer es ging.

Ich denke noch an die "alte" German Wings, die Anfang der 90er mit MD80 und einem Top- Service das innerdeutsche Liniengeschäft zunächst sehr erfolgreich in Angriff genommen haben. LH hat dann einfach jede Akzeptanz von Interline-Tickets verweigert (unüblich für die weltweite Branche) und damit entscheidend dazu beigetragen, daß die alte GW den Betrieb einstellen musste.

Als Germania ins Liniengeschäft eingestiegen wollte, hat LH über Condor einfach ein paar 737 von denen wetgeleast, und fertig war das Thema (wobei ich nicht behaupte daß Germania z.Z. ein guter Arbeitgeber für Piloten ist).

Auch daß die Interflug jemals eine Chance nach der Wende hatte, hat die LH ja erfolgreich verhindert.

Ich drücke Dir die Daumen und hoffe daß AB die Kehrtwende schafft.

LG holdshort

[Diese Nachricht wurde von holdshort am 08-21-2012 editiert.]

IP: Gespeichert

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-01-2012 02:46 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@holdshort

Sie haben Recht. Ich entschuldige mich für 3.

Allerdings finde ich es unpassend sich über ein Auswahlverfahren auszulassen, das man überhaupt nicht kennt. Den DLR Test gibt es nun schon ein paar Jahrzehnte. Es kann natürlich sein, dass sich sowohl beim DLR als auch im mittleren und gehobenen Management der Lufthansa seit Anbeginn der Zeiten nur Amateure tummeln, die einfach nicht erkennen wollen, dass sie ebensolang Unsummen für einen völlig sinnlosen Test zum Fenster rauswerfen. Gleichzeitig gibt es ungefähr genau so lange haufenweise Lizenzinhaber (vorzugsweise DLR negativ), die über umfangreiches Wissen und entsprechende Erfahrung in der Personalgewinnung und -entwicklung zu verfügen scheinen und nicht müde werden den Rest der Welt vor diesem Test retten zu wollen.

Vielleicht haben die Verantwortlichen über die Jahre aber einfach nur gute Erfahrungen mit dem Auswahlverfahren gemacht.

Es wäre wünschenswert, dass in dieser Republik jeder den Job macht, hinter dem er 1000% steht. Bei der Bundeswehr werden nur noch die genommen, die im Schützenverein waren, die Polizei rekrutiert sich aus ehemaligen Schülerlotsen, wer Bio abgewählt hat, darf kein Arzt werden und die LH nimmt nur PPLer. Ich bin sehr froh, dass es in unserem Land NICHT so ist.

Wer weiss denn schon mit 16 oder 18 wo er seine Leidenschaft sieht. Ich sehe heute mehr denn je Jugendliche, die eigentlich gar nicht so richtig wissen, was sie wollen. Wenn holdshort hier 2 Extrembeispiele (die so auch gar nicht nachprüfbar sind) anführt, bedeutet das ja nicht, dass die restlichen 5498 Kollegen eigentlich auch keinen Bock auf Fliegen haben.

Es gibt genug Akademiker, die sich für ein Vernunftstudium entschieden haben, weil ihnen klar war, dass z.B. mit Meeresbiologie kein Geld zu verdienen ist.

Und nochmals zum Test: Wie in zahllosen anderen Branchen auch geht es um zwei Fragen.
1. Bringt der Bewerber bestimmte - durch den Arbeitgeber sinnvoll festgelegte - Grundfertigkeiten mit, um den Ausbildungserfolg sicherzustellen.
2. Passt der Bewerber vom Typ, von der Motivation und vom Auftreten zu UNSERER Firma

Dabei ist es völlig legitim, dass die Firma die Kriterien festlegt. Sie zahlt die Party ja auch. Und wenn das Angebot an Nachwuchs so groß ist wie bei LH kann man die Auswahl nur treffen, indem man die Latte so hoch legt, dass am Ende die benötigten 200 drüber springen. Das Unternehmen ist betriebswirtschaftlichen Gesetzen unterworfen und nicht dafür zuständig, Berufsträume zu erfüllen. Dass JEDES nur denkbare Auswahlverfahren fehlbar ist, streitet niemand ab. Ich habe ein paar durchlaufen. Das einfachste, das ich erlebt habe war: Wer die niedrigste Gehaltsvorstellung hat, bekommt den Job. Traumhaft. Ich bin bei einer anderen Airline im Interview rausgeflogen. Begründung: keine. Gerade in der Exec Fliegerei geht viel über Vitamin B. Ist das transparent und gerecht?

Ein negatives Ergebnis beim DLR bedeutet weder, dass der Kandidat nicht fliegen kann noch dass er ein Charakterschwein ist. Er passt schlicht nicht ins Profil bzw. andere passten eben noch besser. Es ist frustrierend. Das kann ich verstehen. Aber es lässt sich nicht ändern.

Wer (wie im Nachbarthread) bereits bei LH und AB im Auswahlverfahren gescheitert ist, sollte überlegen, ob er das mitbringt, was die Airlines sehen wollen. Und das ist eben nicht nur und zu allerletzt die Lizenz. Und es ist auch nicht NUR die Leidenschaft fürs Fliegen. Sich dann noch zu überlegen, ob man die Ausbildung privat finanziert und in dem festen Glauben, dass irgendwoher der Job schon kommt, macht, ist (Entschuldigung) fahrlässig.

Zur Wiederholbarkeit hatte ich bereits etwas geschrieben. Es bringt für die LH keinen zusätzlichen Nutzen aber höhere Kosten, Bewerber immer und immer wieder zu testen. Ein Vorredner hatte es erwähnt: Wenn das Angebot mal so knapp wird, dass die Bereederung der Flieger in Gefahr ist, kippt der Test (bis das Angebot wieder steigt). Die Situation gab es bei der CLH schon.

Ist nun doch wieder ne ausführliche Stellungnahme geworden. Aber irgendwie ist es mir doch wichtig, dem geneigten mitlesenden Fliegernachwuchs zu sagen, dass das Leben kein Wunschkonzert ist. Die Regeln macht der, der am Ende Dein Gehalt bezahlt. Das ist überall so - nicht nur bei LH und nicht nur in der Airlinebranche.

Grüße

P.S.: Übrigens wird auch keiner zwangsverpflichtet. Wer lieber in der Kantine als im Cockpit arbeiten möchte, darf das auch bei LH ;-)

IP: Gespeichert

ATIS DELTA
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-01-2012 02:57 AM     Sehen Sie sich das Profil von ATIS DELTA an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
und wenn man dann ein zweites Mal zum Vorsingen nach HH eingeladen wird, schröpft DLR die alten Testergebnisse ab und untersagt jedem, der es ein zweites Mal versucht, die Unfähigkeit zur Veränderung - fachlich und charakterlich.
Hat mir einer dieser Psuchofritzen im Flur gesagt, daß meine Chancen sowieso von vorneherein gleich Null waren.

Daraufhin habe ich einen Anwalt bemüht, der unter Androhung rechtlicher Schritte ohne jegliche weitere Vorwarnung die sofortige und nachweisliche Löschung aller meiner personenbezogenen Daten und Testergebnisse angefordert hat mit dem Verweis auf gängige Datenschutzrichtlinien.
Damit können andere Psychfritzen auch nicht mehr auf diese Daten zugreifen wie nachweislich geschehen.

Das hat gefunzt, sie haben es ganz brav gemacht.

Im Nachhinein wuurde ich mir diese Behandlung nicht noch einmal zumuten.

Ich habe vor vielen Jahren einen Arbeitgeber gefunden, der ein sehr faires Auswahlverfahren machte und mich wahrgenommen hat als Mensch und nicht als Bittsteller auf dem Weg in eine Vollkaskosackgasse.

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-01-2012 04:23 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ Mustang

Mein beiden Thesen sind simpel:

1. Es ist ein Unding erfahrene (!) ATPL´ler zum DLR zu schicken (nicht aber zur Firmen-Quali, Sim-Check oder was es sonst Schönes gibt).

2. Die Vorselektion, das Auswahlverfahren von Ab Initios VOR dem DLR seitens LH war mein zweites Thema. Ich habe nirgendwo den DLR-Test an sich bewertet, weder negativ noch positiv.

Schade daß Polemik und Unsachlichkeit fast in jedem Thread hochkommen, wo kontroverse Themen anstehen.

[Diese Nachricht wurde von holdshort am 08-01-2012 editiert.]

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-01-2012 04:26 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ ATIS
Kenne den DLR nicht genauer, aber wenn die den Datenschutz so mit Füssen treten, wirft das kein gutes Licht.

IP: Gespeichert

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-01-2012 07:26 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@holdshort

Zur Vorauswahl des DLR Test kann ich wenig sagen. Aber auch hier finde ich es eher positiv, dass jeder ne Chance bekommt. Nicht jeder Jugendliche hat die finanziellen oder infrastrukturellen Möglichkeiten vor einer LH-Bewerbung nen PPL/Segelflugschein zu machen. Es soll doch gerade niemand in unserer Gesellschaft aufgrund seiner sozialen Herkunft benachteiligt werden.

Was das Auswahlverfahren für REs angeht, so mag man vielleicht argumentieren, dass die Grundlagentests der GU für Scheininhaber obsolet sein müsste. Aber 1. Ist die erste Teststufe für REs anders als für ab initio. Hier wird schon ein größerer Berufsbezug hergestellt. Und 2. wäre es unfair und intransparent, ab initios durch ein schweres Testverfahren zu schleifen und REs dieses zu ersparen. Hier würden Hintertüren (wenn Du genug Geld hast und den Test nicht bestehst, mach einfach nen ATPL und schon geht es ohne) geöffnet, die die Gerechtigkeit des Auswahlverfahrens in Frage stellen würden. Darüber sind sich übrigens die Betriebspartner auch völlig einig. Ausserdem kann ich Dir aus eigener Erfahrung versichern, dass eine Lizenz noch keinen guten Linienpiloten macht. Und genauso wenig ist die Flugerfahrung ein Maß.
Letztendlich - und das wird gern vergessen - soll ein Auswahlverfahren ja nicht nur den geeigneten Bewerber für die Firma, sondern auch die Eigung der Firma für den Bewerber feststellen. Ich bin mir sicher, dass da draussen Tausende von hervorragenden Piloten rumfliegen, die im engen Korsett einer Airline todunglücklich wären. Auch diese Erkenntnis kann ein Testverfahren zu Tage fördern.

Grüße

IP: Gespeichert

St.Anton
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-01-2012 10:59 AM     Sehen Sie sich das Profil von St.Anton an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Kann jemand über die Auswahlmethoden anderer DAX Konzerne berichten?
Andere Berufe, gleiches Problem.
Lufthansa ist keine Insel. Bewerbt euch doch mal als Abteilungsleiter bei Daimler.
Dann lieber DLR...

IP: Gespeichert

Moazagotl
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 12:55 AM     Sehen Sie sich das Profil von Moazagotl an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Der Trend "draußen" geht eindeutig wieder zu individuelleren Auswahlverfahren für alle besseren Jobs.

Diese Massen-Testerei war eine Mode der 70er, wahrscheinlich von "Apollo" inspiriert. Die alte Massentesterei gibt es dafür aber heute für alle unteren Chargen flächendeckend.

IP: Gespeichert

Speedbrakes
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 01:05 AM     Sehen Sie sich das Profil von Speedbrakes an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Gibt durchaus Berufe da bekommt man 'nen "Ziehpapa" ans Bein gebunden und muss nur die Sprossen der Leiter hinaufsteigen. Ansonsten gibt's auch tatsächlich Fälle in denen sich Frauen hoch schlafen. Auch ab & an eine gängige Praxis, um Karriere zu machen.

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 05:14 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Mustang14:

[B]@holdshort
Wenn holdshort hier 2 Extrembeispiele (die so auch gar nicht nachprüfbar sind) anführt


Beispiel gefällig? http://www.lufthansa-pilot.de
Ihre Ausbildung > Lehrgang > Erfahrungsbericht

Flugschüler im Blickpunkt: Viele Wege führen ans Ziel

Julia Wittke, 337. NFF: Auf Umwegen zum Traumberuf Pilotin

Ein Jahr Medizinstudium, drei Jahre Lehramtsstudium, zwischenzeitlich lange in einer Media-Agentur, im Cafe und als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität gejobbt – obwohl mein Wunsch, Pilotin zu werden sich eigentlich früh entwickelt hatte, dauerte es doch aus privaten Gründen etwas länger, bis ich auf die Zielgerade zur LFT eingeschwenkt bin.

Trotz der Erfahrungen aus dem Studium ist diese Ausbildung die bisher größte und anspruchsvollste Herausforderung. Die Anforderungen sind hoch und man muss in kurzer Zeit sehr viel Stoff lernen. Aufgrund der Vielseitigkeit der Themen und Unterrichtsfächer ist die Zeit an der Schule aber von der ersten Minute an spannend und abwechslungsreich. Der Zusammenhalt im Lehrgang ist groß, man geht als Team gemeinsam durch die Höhen und Tiefen der Ausbildung. Eineinhalb Jahre sind so wie im Flug vergangen. Nun stehe ich kurz vor dem ATPL und bin mit meiner Entscheidung mehr als glücklich und gespannt auf die Zukunft.

IP: Gespeichert

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 05:26 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ja und? Ich seh jetzt nichts Verwerfliches. Dass private Gründe (was auch immer) sie daran gehindert haben, den Weg früher zu gehen, kann kein Externer werten. Dass der Wunsch nach dem Arbeitsplatz im Cockpit (wg. Fliegerleidenschaft) früh da war, steht da ebenfalls. Dass die Zeit bis zur Aufnahme der Ausbildung mit nem Studium sinnvoll überbrückt wurde, kann man wohl niemandem vorwerfen - auch nicht, dass jemand im Studium nebenher kellnert. Und es gibt zahlreiche Kollegen, die mit der Zusage der LH ihr Studium abgebrochen haben. Daraus zu schliessen, dass bei LH nur gescheiterte Akademiker fliegen, ist etwas sehr quer Argumentiert. Und dass sich jemand zunächst für das falsche Studienfach entscheidet, ist imho auch nix Ungewöhnliches...

Aus dem täglichen Berufsalltag muss ich feststellen, dass mir Kollegen, die in ihrem Leben mehr erlebt haben als ABI, LFT und Hansa, im Cockpit eigentlich die ergiebigeren Gesprächspartner sind...

Grüße

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 05:51 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ Mustang

Sie hätten vielleicht auch PR-Profi oder Anwalt werden können; Sie verstehen es, einem das Gesagte genau in Ihrem Sinne zu verdrehen :-)

Sie wollten einen "Beweis", hier ist er, mehr nicht. Niemand hat behauptet daß Studienabbrecher als Menschen schlechter sind. Es ging um was anderes, nämlich die Vorab-Auswahlpolitik der LH. Daß die Abbrecher ggf. die interessanteren Gesprächspartner für Sie sind, glaube ich Ihnen gerne. Ich bin aber sicher, daß jeder quereinsteigende ATPL´ler mindestens ebenso nette Geschichte zu erzählen hat.

[Diese Nachricht wurde von holdshort am 08-02-2012 editiert.]

IP: Gespeichert

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 06:18 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich empfinde das als Kompliment ;-)

Was ist denn jetzt das Problem mit der Vorauswahl? REs sind per Konzernrekrutierungpolitik nur Ausnahmen. Der Idealzustand wäre, den kompletten Personalbedarf aus ab initios zu rekrutieren. Da bekommt jeder, der sich für den Job begeistert (geht auch ohne PPL und spätentschlossen), die gleiche Chance, 'ne sehr solide Ausbildung und 'ne planbare Karriere. Wäre ich böse, würde ich sagen: einmal DLR reicht auch. Dann würden sich nicht so viele, in der Hoffnung es als RE doch noch zu schaffen, ins finanzielle Disaster stürzen.

Ich bin aber nicht böse. Und ich wünsche jedem, der diesen Beruf wählt einen soliden und gerecht vergüteten Arbeitsplatz. Ich versuche meinen Flugschülern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn es um den Ausbildungserfolg und den weiteren Karriereverlauf geht. Aber die Möglichkeiten sind mehr als beschränkt. Und wie wir uns auch drehen - und es wurde auch hier schon oft genug gesagt - es gibt im Moment einfach zu viele Piloten für zu wenig Jobs. Und würde die LFT morgen zu machen, würde es immer noch nicht für alle reichen.

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 06:25 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ Mustang

...also sind Sie Fluglehrer bei LFT...?

IP: Gespeichert

interflug135
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 06:28 AM     Sehen Sie sich das Profil von interflug135 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Holdshort, nochmal:

Es gibt zuviele Piloten. Ohne DLR GU kannste die Zahl nicht genug runterfiltern. Kommste also auch bei ATPLer nicht drumherum. Stattdessen einen anderen Filter zu setzen (bspw. Segelfluglizenz) ist möglich, führt aber nur dazu, dass viele den Segelflugschein nur deshalb machen, und du wieder kein zuverlässiges Kriterium hast.

LH braucht etwa 10% der Bewerber. Mathe verlangt also, dass bei 3 Stufen - Grund - Fliegen(SIM) - Psycho auf jeder Stufe 50% failen müssen (0,5^3 = 0,125). Klar wenn man mehr will/braucht, kann man daran was drehen.

Nochmal:

Es gibt eine Betriebsvereinbarung. Die Piloten der LH WOLLEN, dass ab-initios das Gros der Jungpiloten stellen. Das DLR dient nur als legales Vehikel zur Personalauswahl.

Und entschuldige bitte, aber auf deinen Vorschlag, nur PPLer und Segelflieger (quasi als Beweis der Motivation) zum ab-initio Test einzuladen, muss ich allergisch und energisch konträr reagieren. Sowas gab's schon zu oft in der dt. Geschichte. Im Osten hieß das GST. Nur wer bereit war sich früh zum System zu bekennen, durfte fliegen... Weiter zurück in der Geschichte gehe ich nicht! Weil ich davon ausgehe, dass du das ja nicht gemeint haben wolltest.

Ich halte es da eher mit Mustangs Standpunkt.

Zum DLR. LH will sich seine 250 NFFs aus einer großen Menge auswählen. Dass senkt die nötige Qualität der Filter, ohne das Ergebnis negativ zu beeinflussen. In deutsch: Man muss viel härter arbeiten, um aus einer kleinen Menge eine große Zahl zufrieden stellender "Elemente" zu gewinnen. Vergleiche dass mal mit Kirschen im SUpermarkt. Wenn du 10 Kilo nimmst aber nur 100 gramm brauchst, wirst du dich leichter tun, garantiert nur die dicksten Kirschen mitzunehmen. Brauchst du 5 Kilo musst du auch ein paar 'angedrückte' akzeptieren. Es ist ergo billiger jeden zehnten zu nehmen, als ein Verfahren zu gestalten, dass mehr geeignete aus einer kleineren Menge zu gewinnen.

So:

LH Piloten wollen NFFs. Also sucht DLR im Auftrag aus einer großen Menge, geeignete Leute aus. Dabei bleiben (da snapshot on the day) garantiert gute, geeignete Leute auf der Strecke. Vielleicht grad die, die Segelflug schon immer gemacht haben. So ist das eben.

Sollte LH nur noch R/E nehmen, wird sich vielleicht was ändern. Auch heute haben R/E statistisch eine höhere Durchkommensqote (vielleicht weil die Spaßbewerbungen der Medizinstudenten fehlen ;-), aber auch dann heißt das nicht, dass alle n Job kriegen würden.

Und vertraue einfach darauf, dass Berufsmotivation, dass Thema beim DLR ist. Segelfliegen ist nicht Airliner Fliegen. Vielleicht ist der gescheiterte Student (erkenne deine Grenzen), der bessere Pilot, da er eher bereit ist, sich den Regeln unterzuordnen. Und jemand, der seine Entscheidungen überdenkt und sich neu orientiert, ist vielleicht der zufriedenere Pilot (über 30 Jahre), als der Tunnelblick Flight SImmer - Segelflug - LH, der dann feststellt, dass in seinem Leben irgendwas fehlt, wenn er noch weiter 30 Jahre Knöpfe drückt....
Das ist der Grund, warum LH happy mit ihren NFFs ist. Die "neugewonnenen" scheinen zufriedenstellende Ergebnisse zu liefern. Die Wundertüte R/E (wo Ausbildung, was gemacht, was geflogen usw.) wollen die sich eben nicht antun....


Und zum Thema Personalauswahl. Es ist ein Mechanismus, um Schaden vom UNternehmen abzuwenden. Das Verfahren ziehlt stets nur zweitrangig auf Qualifikation und Fähigkeit, es ist primär danach ausgerichtet, Risikofaktoren zu erkennen und solche Bewerber abzuweisen. Ein Paradebeispiel ist Motivation. Du kannst den besten Flieger haben, wenn der es hasst zur Arbeit gehen, wirst du GARANTIERT ein schlechteres Ergebnis haben, als den mittelmäßigen, aber hoch motivierten, da auch der 12. Umlauf FRA-HAM-FRA-MUC-FRA für ihn die Erfüllung darstellt.
Keine Firma gibt dir nen Job weil sie dich mag, sondern nur, weil sie davon ausgeht, dass du wenig "Schaden" verursachen wirst.


Ich verweise auf Threads aus den letzten Sommern. Das Verfahren hat seine Schwächen (keine Re-Application, TrittbrettAirlines, die sich an Ergebnisse dranhängen, Nur ein Verfahren für 6 Flugbetriebe usw.) ABer so ist es eben. LH ist zufrieden. Und nur darum geht's. Das Unternehmen hat seine Personalauswahl im Griff.

Und die Werbung auf der LH-Website kannste doch nicht ernst nehmen wollen. Natürlich ist das geeignet, viele Bewerber zu animieren, sich dem Verfahren zu stellen. Auch (Gerade?!) LH merkt, dass Fliegen nicht mehr automatisch pfiffige Leute anlockt. Beim Kampf um die "klugen Köpfe" müssen die die Bewerberbasis aktiv aufbauen/ansprechen, sonst gehen die irgendwo hin, wo sie nicht von Dienstplan zu Dienstplan leben müssen. Message der Werbung, jeder hat ne Chance. Stimmt zwar nicht, aber was soll man denn reinschreiben: Ohne Geld und ******** sinkt die Chance (wie auch sonst in unserer GEsellschaft) zu bestehen signifikant. Da ist DLR also auch nicht besser/schlechter als der Rest der Gesellschaft/Auswahlverfahren

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 06:47 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ Interflug @ Mustang

Sie beide liefern gute Argumente für die Pro-LH-Seite (Ihr Arbeitgeber kann zufrieden sein :-) ... ich wollte ja explizit auch "andere" Argumente hören, insofern durchaus interessant für mich.

@ Interflug
Wie lief das in der DDR? Sie haben ja schon angedeutet, daß Systemkonformität Voraussetzung war (war zu erwarten). Aber was noch? Hatte man nur als Ex-Militärflieger eine Chance?

IP: Gespeichert

Moazagotl
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 07:57 AM     Sehen Sie sich das Profil von Moazagotl an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
"Es gibt eine Betriebsvereinbarung. Die Piloten der LH WOLLEN, dass ab-initios das Gros der Jungpiloten stellen. Das DLR dient nur als legales Vehikel zur Personalauswahl."

Sehr interessante Debatte. Das war mir in dieser Form nicht klar.

IP: Gespeichert

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 08:18 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@holdshort

Nein. Würde ich an der LFT unterrichten, müsste ich mir um Ausbildungserfolg und Karriere der Schüler keine Sorgen machen. Sagen wir einfach, dass ich durch meine Festanstellung auf der einen und meine Freelancetätigkeit auf der anderen Seite beide Seiten recht gut kenne.

@Moza
Wundert Dich das?

IP: Gespeichert

Moazagotl
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 08:30 AM     Sehen Sie sich das Profil von Moazagotl an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Nein. Ist wie mit Henne und Ei.

IP: Gespeichert

Campkind
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 08:44 AM     Sehen Sie sich das Profil von Campkind an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
holdshort, wie sieht denn die Personalauswahl in deinem eigenen erfolgreichen Unternehmen aus?

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 08:57 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ Campkind
Höre ich da evtl. etwas Ironie raus ? :-)

IP: Gespeichert

interflug135
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 09:21 AM     Sehen Sie sich das Profil von interflug135 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
holdshort - offtopic

In der DDR war es genauso, wie Mustang oben mal andeutete. Man hatte eine Chance, und das wars.

Interflug (die Airline ;-) stellte eigentlich stets selber ein. In der Regel wurde studiert und dabei der Pilotenschein erworben. Militärflieger zu sein, war keine Vorrausstetzung. Leider bin ich kein Insider. Kann aber auf http://www.interflug.biz/ verweisen. Da steht einiges drin.

Allerdings gab es zwei Flugbetriebe. Agrar/Arbeitsflug und Passgierflug. In den letzten JAhren der DDR war der Bedarf bei ersterem massiv größer. Viele sind dann also über den Felder von Klingenberg bis Greifswald geknattert. Wechsler zu Mainline gab es wohl aber es gab kein KArrieremodell. ;-)
Wieviele AgrarPiloten vorher beim Militär Flieger waren kann ich nicht sagen, vermute aber mal die Minderheit. (Die brauchte die Armee ja)

Prinzipiell war die gesamte DDR Planstellengesteuert. So auch die Luftfahrt. Wenn es nur 3 Piloten brauchte, konnten auch nur 3 Piloten werden. Private Luftfahrt existierte nicht.

Wer fliegen wollte, konnte das nur über die GST betreiben. Im (da definitiv analogen) Flugbuch standen dann auch so nette Sachen wie Handgranatenzielweitwerfen und 3000 m Geländelauf drin. Wie viele Organisationen in der DDR, war politische Bildung stets markant und präsent. Da in der DDR wenig nur aus Spaß betrieben wurde (GV vielleicht :-), war Fliegen zumeist an die Bereitschaft geknüpft, sich für den Dienst als Soldat zu verpflichten. Die Chance OHNE GST Vordienstzeit eine fliegerische Verwendung beim Militär (ca 95% der fliegenden Stellen in der DDR, da miltärisch gut aufgestellt) ging gegen Null.

Man kann sich vorstellen, dass viele junge Menschen nach ihrer Zeit bei der GST so geprägt waren, dass kritische Auseinandersetzung mit dem System die Ausnahme war.

Ich kenne die GST, altersbedingt, nur in ihren Nachwehen vom Segelflugplatz Anfang der 90er. Was ich da gesehen habe, hat meine Meinung jedoch ziemlich nachhaltig geprägt.

Ansonsten mag vielleicht ein Kollege, der bei der IF dabei war, in einem anderen Thread erzählen, wie es damals wirklich war.

Zudem erdreiste ich mich, das DU anzubieten. Bin zwar sicherlich jünger, aber DU ist in der Luftfahrt einfach das gebräuchlichere. In meiner Altersgruppe sowieso. Also, das Angebot steht :-)

P.S.:

DLR und LH ist analog zu fast allen Flugbetrieben! Die Frage stellt sich genauso bei AB, DHL, Hapag, Condor, BA, KLM.

Das Verfahren ist überall nahezu gleich. Man schöpft den "Rahm" ab. Auch ohne ab-initio ist kriegt der Lizenzinhaber nix geschenkt. Der Lappen bedeutet nämlich NIX!! Außer, dass jemand genug Geld hatte sich die Lizenz zu leisten.

Ich verteidige keinen Arbeitgeber, sondern nur das Verfahren und versuche zu beleuchten, worum es bei der Auswahl geht.

Und die selbstfinanzierte Ausbildung liefert zunehmend nicht mehr die Qualität. Denkst Du BA macht zum Spaß ein Sponsorship/Cadetscheme. Irgendwo las ich mal, das der Hauptgrund für BA, die "durchwachsene" Qualität der Leute auf dem freien Markt ist (e.g. ATPL Inhaber, bei denen Du mangelnde Chancen durch den grausamen Arbeitsmarkt/Auswahlverfahren siehst). Und dabei lädt BA auch mehrmals zum Verfahren ein....

Wenn ich ne Quelle finde, verlinke ich es mal.

IP: Gespeichert

holdshort
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 09:54 AM     Sehen Sie sich das Profil von holdshort an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ Interflug

Danke für Deinen Beitrag und die interessanten Infos über die IF und die DDR-Luftfahrtszene. Per Du na klar, das deutschen "Siezen" ist sowieso anstrengend, manchmal gehe ich aber intuitiv dazu über und merke es gar nicht. War gerade nebenbei 2 Jahre für die altehrwürdige Daimler AG tätig (Kunde meiner Firma), da haben sich Leute gesiezt, die sich seit 10 Jahren zu zweit im Büro mit gleichem Job gegenüber sitzen. Tja, die Schwaben :-)

Ich gehe davon aus Du fliegst bei LH?

Ich war übrigens Ende 1991 mit CPL/IFR fertig, gerade rechtzeitg wo Saddam in Kuwait eingefallen ist und die gesamte Luftfahrtbranche kollabiert ist. Das war wirklich der Wendepunkt. In den späten 80ern waren es goldene Zeiten für Piloten in BRD gewesen. Ich war damals im OPS bei Hapag (heute noch meine deutsche Lieblingsairline, wenn jetzt auch in gelb unterwegs :-) Da sind Jungspunte mit CPL/IFR und 150 Std. auf die 737-200 und 727 gekommen, jeder hatte eine Chance, der sich nicht völlig blöd angestellt hat.

Als ich dann Anfang 1992 die Lage gepeilt habe, habe ich vom Arbeitsamt FRA die Meldung bekommen, daß dort z.Z. über 1000 fertig ausgebildete ATPL´ler rumhingen. Wäre also finanzieller Selbstmord gewesen, zu der Zeit einen Kredit aufzunehmen, um in die deutsche ATPL zu investieren. Huch, und schon sind 20 Jahre vorbei und ich hab die ATPL immer noch nicht :-) Habe aber trotzdem fliegersich jede Menge erlebt (incl. ein paar Sachen die ich lieber nicht erlebt hätte :-)

[Diese Nachricht wurde von holdshort am 08-04-2012 editiert.]

IP: Gespeichert

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 08-02-2012 12:27 PM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Auch wenn es so aussieht, als ob ich mir hier mit Interflug die Bälle pro DLR zuspiele (wir kennen uns persönlich gar nicht), möchte ich den Punkt Lizenz nochmal aufgreifen.

Ich habe in den letzten knapp 10 Jahren ne Menge Schüler an verschiedenen freien Flugschulen erlebt und begleitet. Darunter waren ne Menge echt Gute - fachlich wie menschlich. ABER ich habe auch einen nicht geringen Anteil erlebt, die haben es geschafft, auch beim dritten Versuch in Braunschweig noch 4 oder mehr Fächer offen zu haben. Und ganz ehrlich: Wer das Kunststück vollbringt ist entweder stockhohl oder stinkfaul. Aber auch die haben es irgendwann geschafft. Gleiches gilt übrigens auch für die praktische Ausbildung. Es GIBT einfach auch echte Nieten unter den Lizenzinhabern. Wer genug Geld mitbringt schafft es aber früher oder später zum Schein. Und die privaten Flugschulen geben sich die größte Mühe auch dem letzten irgendwie in den Sattel zu helfen. Durchfaller sind schlechte Werbung. Und zahlende Kunden möchte man auch nicht enttäuschen. Leider sind die gesetzlichen Anforderungen, eine Ausbildung zu beginnen, ein Witz. Und die Flugschulen sehen zumeist keine Veranlassung potentielle Kunden abzuweisen, weil ja (verständlicherweise) Geld verdient werden muss. Solche Ausreisser (was die gezeigten Leistungen in der Ausbildung angeht) gibt es an der LFT äusserst selten.

Ich möchte nochmal betonen, dass auch die privaten Flugschulen 'ne große (zu große) Menge guter Leute produzieren. Aber es gibt eben auch eine nicht zu vernachlässigende Zahl von Schülern, die (aus meiner Sicht) eigentlich nicht ins Cockpit gehören.

IP: Gespeichert

Dieses Thema ist 2 Seiten lang:   1  2 

Alle Zeiten sind rein zufällig

nächster neuerer Beitrag | nächster älterer Beitrag

Administrative Optionen: Beitrag schliessen | Archivieren/Bewegen | Beitrag löschen
Neuen Thema erstellen  Antwort erstellen
Gehe zu:

Kontakt | German Airline Pilots BB

Contact : Mail to Bueld PLZ 48599 Rotdornweg 62

Powered by: Ultimate Bulletin Board, Version 5.42a
© Infopop Corporation (formerly Madrona Park, Inc.), 1998 - 1999.
Deutsche Übersetzung von thinkfactory.