erstellt am: 03-07-2006 02:32 PM         

nein, mein Forums-Name ist nicht aus einem zugegebnermaßen recht netten Roman von Anita Shreve entliehen *ggg*.
Ich bin schon seit längerem stille Mitleserin hier im Forum, weil ich seit gut einem Jahr mit einem von euch, also der fliegenden Zunft liiert bin (Lufthansa-Cpt. -jetzt habe ich also wahrscheinlich die ganze Anti-LH-Brigade als Feinde *duck*) - und ihn und seinen Job besser verstehen möchte (jaaa, es gibt sie noch, die Frauen, die interessiert und fürsorglich sind und nicht nur meckern und jammern, weil der Liebste ja *nie* zu Hause ist...)
Ich hab mich jetzt also durch das gesamte Forum gewühlt und einiges dazu gelernt. Jedenfalls muss ich nun nicht mehr dumm nachfragen, wenn mein Schatz was von „engine failure“ erzählt... ich weiß, was das heißt!
Einige Beiträge sind wirklich so gut, dass sie der Nachwelt erhalten bleiben sollten (Murdock, schreib ein Buch!! Bitte!!!)

Wenn ihr also Fragen habt, die die Fliegerei mal aus ganz anderer Sicht betrachten, nämlich aus der der nächsten Angehörigen, sprich Lebensgefährten, dann nur zu! Werde auch versuchen, möglichst zeitnah zu antworten. Klappt nicht immer sofort, denn ich habe selber einen stressigen Job in der Bankenaufsicht – aber ich bemühe mich - und einmal pro Tag schaue ich sicher hier rein!

Liebe Grüße und allways happy landings!
DFDP

erstellt am: 03-09-2006 11:01 AM         

danke für die nette Begrüßung!

Hab gerade noch mal den Thread "Traumberuf Pilot?" aus dem Jahr 2002 quergelesen (Danke Murdock und Spacecowboy - you made my day!!! Besonders die Passagen "locken die Förster an" und "...weil du im Dunkeln leuchtest" haben mir die Lachtränen in die Augen getrieben!)
Aber jetzt im Ernst: Immer wieder wurde in den Beiträgen gesagt, dass das private Leben von Piloten gegen null geht... dass langfristige Beziehungen quasi nicht möglich sind... dass Scheidungen bei Piloten überdurchschnittlich sind...
Ich kann jetzt nur von mir/uns reden, also hier mal die Fakten: Mein Lebensgefährte hat eine gescheiterte Ehe hinter sich, wobei die Trennung nach seinen eigenen Angaben nicht primär mit seinem Beruf zu tun hat. ICH bin auch einmal geschieden, wobei weder mein Ex-Mann noch ich irgendwas mit der Fliegerei zu tun haben... Also eine typische Patt-Situation! Es gibt viele Faktoren für das Scheitern einer Ehe! Zu frühe Heirat, zu wenige Beziehungen/Erfahrungen vorher, unterschiedliche Entwicklung (ich bin mit 40+ sicherlich nicht der gleiche Mensch, der ich mit 20 war) und dann kommt mit Mitte/Ende 30 die große Midlife-Crisis... das hat nix mit dem Job zu tun!
Der Freund meiner Kollegin ist bei der Kriminalpolzei, Mordkommission, und er hat einen ähnlich chaotischen Dienstplan wie ihr Piloten, also inklusive Wochenenden und Feiertagen, an denen gearbeitet werden muss. Und das bei weitaus geringerer Bezahlung! (Okay, ich kann jetzt nur von LH reden).
Da muss man sich als Lebensgefährte halt den gegebenen Umständen anpassen. Schließlich weiß ich ja in der Regel vorher, auf was ich mich einlasse! Wenn ich mich also mit einem Polizisten, Feuerwehrmann, Arzt oder wie in meinem Fall mit einem "Luftkutscher" zusammen tue, bin ich mir doch der Tatsachen bewusst! Sprich: dass ich meine Wochenenden teilweise allein verbringe und eigene Interessen und einen eigenen Freundeskreis haben sollte! Je länger die Trennung, umso mehr kann ich dann das gemeinsame Wochenende (im Schnitt einmal pro Monat, wenn man die OFF-Tage geschickt plaziert) genießen! Bin ich da wirklich so eine Ausnahme? Ich würde mich gerne mit anderen Piloten-Frauen austauschen, aber da sind offensichtlich keine hier on board... Empfiehlt doch bitte mal euren Frauen/Freundinnen diese Seite...

erstellt am: 03-09-2006 11:29 AM         

quote:

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Original erstellt von DieFraudesPiloten:
Hi CptMichi und Radar Contact,

danke für die nette Begrüßung!

Hab gerade noch mal den Thread "Traumberuf Pilot?" aus dem Jahr 2002 quergelesen (Danke Murdock und Spacecowboy - you made my day!!! Besonders die Passagen "locken die Förster an" und "...weil du im Dunkeln leuchtest" haben mir die Lachtränen in die Augen getrieben!)
Aber jetzt im Ernst: Immer wieder wurde in den Beiträgen gesagt, dass das private Leben von Piloten gegen null geht... dass langfristige Beziehungen quasi nicht möglich sind... dass Scheidungen bei Piloten überdurchschnittlich sind...
Ich kann jetzt nur von mir/uns reden, also hier mal die Fakten: Mein Lebensgefährte hat eine gescheiterte Ehe hinter sich, wobei die Trennung nach seinen eigenen Angaben nicht primär mit seinem Beruf zu tun hat. ICH bin auch einmal geschieden, wobei weder mein Ex-Mann noch ich irgendwas mit der Fliegerei zu tun haben... Also eine typische Patt-Situation! Es gibt viele Faktoren für das Scheitern einer Ehe! Zu frühe Heirat, zu wenige Beziehungen/Erfahrungen vorher, unterschiedliche Entwicklung (ich bin mit 40+ sicherlich nicht der gleiche Mensch, der ich mit Anfang 20 war) und dann kommt mit Mitte/Ende 30 die große Midlife-Crisis... das hat nix mit dem Job zu tun!
Der Freund meiner Kollegin ist bei der Kriminalpolizei, Mordkommission, und er hat einen ähnlich chaotischen Dienstplan wie ihr Piloten, also inklusive Wochenenden und Feiertagen, an denen gearbeitet werden muss. Und das bei weitaus geringerer Bezahlung! (Okay, ich kann jetzt nur von LH reden).
Da muss man sich als Lebensgefährte halt den gegebenen Umständen anpassen. Schließlich weiß ich ja in der Regel vorher, auf was ich mich einlasse! Wenn ich mich also mit einem Polizisten, Feuerwehrmann, Arzt oder wie in meinem Fall mit einem "Luftkutscher" zusammen tue, bin ich mir doch der Tatsachen bewusst! Sprich: dass ich meine Wochenenden teilweise allein verbringe und eigene Interessen und einen eigenen Freundeskreis haben sollte! Je länger die Trennung, umso mehr kann ich dann das gemeinsame Wochenende (im Schnitt einmal pro Monat, wenn man die OFF-Tage geschickt plaziert) genießen! Bin ich da wirklich so eine Ausnahme? Ich würde mich gerne mit anderen Piloten-Frauen austauschen, aber da sind offensichtlich keine hier on board... Empfiehlt doch bitte mal euren Frauen/Freundinnen diese Seite...

LG
DFDP

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erstellt am: 03-09-2006 02:37 PM         

Ich bin ein EX-LH Captain's Frau. Wir waren fast 25 Jahren verheiratet, also könnte ich schon viel erzählen.

Ich war damals 20 und hatte KEINE Ahnung, was mich erwartet. Du hast schon Lebenserfahrung, und er auch, und damit hast du ein große Vorteil.

Ich habe mich auch für sein Beruf interessiert, ich habe sogar Fliegen gelernt.

Vor unsere Trennung, wollte ich ein Club der Fliegerfrauen gründen, um Erfahrung auszutauschen und Hilfe zu leisten, gerade bei junge "Leidensgenossin"... leider habe ich es nie verwirklicht.

Also, Thema ist gut... mal schauen wer sich noch meldet.

erstellt am: 03-10-2006 07:18 AM         

Und ich glaube fest daran, dass der beste Beruf für eine Ehe erst noch erfunden werden muss. Und auch daran, dass Piloten eine glückliche Ehe haben können. Allerdings müssen sie dafür auch etwas bezahlen, sprich evtl. auf bestimmte Karrieren in der Fliegerei verzichten. Verhält sich so in allen Berufen mit unplanmäßigem Zeitaufwand, davon bin ich überzeugt. Irgendwo muss man halt die Grenze ziehen, um seine Ehe glücklich zu halten. Ob die Grenze derjenigen entspricht, die einen im Job glücklich macht, hängt von der Individualität ab.

erstellt am: 03-14-2006 11:14 AM         

Floricia, ja das nennt man wohl die Gnade der frühen Geburt Ich hab aber noch zusätzlich den Vorteil, dass ich zwei Jahre lang als Single in der Single-Hochburg München gelebt habe. In dieser Zeit habe ich mir ein soziales Netz aus Freunden aufgebaut und bin überhaupt extrem selbständig geworden. Und die Kontakte zu diesem Freundeskreis pflege ich natürlich! Das macht sich bezahlt, denn wenn jetzt z. B. 2 oder 3 Single-Freundinnen ein Wellness-weekend oder ähnliches planen, dann rufen die mich auch an, ob ich "Zeit habe" (soll heißen, ob ich an dem weekend allein bin )Wenn ich dann nicht mit komme, weil wir gerade zwei Off-Tage genießen, ist mir auch niemand böse, beim nächsten mal klappts ja sicher wieder... Mein Spitzname im Freundeskreis ist denn auch "Teilzeit-Single" )

Mäxchen, schade, dass du deine Liebste nicht animieren kannst, hier mal den Austausch zu suchen! Aber ich verstehe natürlich, dass du keine rote Karte riskierst

erstellt am: 04-04-2006 02:22 AM         

quote:

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Original erstellt von Micha1971:
Du schwärmst so von dem Beitrag von Murdock. Habe ihn überall gesucht, kann ihn aber leider nicht finden. Kannst Du helfen ?

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erstellt am: 04-04-2006 10:29 AM         

Alles in allem sehr amüsant, hier zu lesen!

erstellt am: 04-21-2012 02:15 PM         

Nachdem ich gerade im web nach einem entsprechenden Forum gesucht habe, aber außer diesem Beitrag hier zum Thema leider nichts gefunden habe, muss ich meine Frage wohl hier stellen.

Wollte eigentlich nach sechs Wochen mit einem Thema abschließen und habe gerade mal bei google MD11 eingegeben. Aha, deshalb also nicht wie versprochen vorbeigeschaut.

Wie geht ihr mit der Angst um Euren Liebsten um? Wie ich vor Jahren mal aus erster Hand erfuhr, sollen ja viele Ehefrauen von Piloten Alkoholikerinnen sein (oder völlig schmerzfrei).

Wie steht ihr das durch? Nicht das Alleinsein, das geht doch prima. Nein, die Angst, dass was schiefgeht. Immer n-tv an? Oder in tiefer Meditation versunken verbunden über Meilen? Das geht nur sporadisch, wenn frau es eigentlich nicht beabsichtigt.

Seid ihr wirklich gar nicht irgendwie organisiert ?

Gibt es überhaupt noch lebende Frauen von MD-11-Fliegern? Und wie haben die Frauen von den sogenannten "Witwenmachern" das durchgestanden? Die permanente Angst als Bestandteil akzeptiert, tief religiös geworden, gesoffen oder mit der Zeit abgestumpft?

Irgendwie mitempfindend

erstellt am: 04-21-2012 05:15 PM         

Hä? Der Zusammenhang von MD11 zum "Witwenmacher" ist ja nun ein bißchen weit hergeholt, oder?
Meine Frau hängt jedenfalls nicht an der Flasche, weil ich mit Miss Douglas verreise...

erstellt am: 04-22-2012 01:28 PM         

Wer sich bewusst einer Gefahr aussetzt, lebt auch nicht gefährlicher als der, der sie scheut. Ist schon klar.

erstellt am: 04-28-2012 02:37 AM         

Sehr treffend, was Bigsweetie und roz da schreiben.