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Autor Thema:   Aerologic Gehalt
1st Observer
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 02:54 AM     Sehen Sie sich das Profil von 1st Observer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Dash:

Man sollte sich das gut überlegen ob man da hin will, aber angemessene Gehälter werden in Deutschland so oder so nicht gezahlt, auch nicht bei LH.

... oder bei wem auch immer?! Mich würde interessieren, welche Gehaltshöhe nach Eurer Meinung angemessen ist; etwa 50k bei Einstellung als FO, 100k nach Upgrading und 150k max., oder darfs ein bischen mehr sein? Sollte nach SR/LR und/oder Flugzeug MTOW unterschieden werden? Mehr noch als die Zahlen interessieren mich Eure Begründungen. Ich Suche ehrlich gesagt bei Diskussionen im privaten Kreis immer danach, genau wie dortige Lehrer, Abteilungsleiter, Chemiker und Physiker. Mein Argument: "Für weniger würd' ichs nicht machen" zieht nie so richtig.

Mustang14
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 05:36 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mustang14 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hihi. Lustige Diskussion!

Ich argumentiere aus dem sicheren Hafen des Kranichs natürlich ähnlich, was das "Unter-Wert-Verkaufen" angeht. Aber letztendlich werden wir alle die Gesetze des Marktes nicht auf den Kopf stellen. So lange es noch genug Flugschüler gibt, die nach der selbst finanzierten Ausbildung (am besten noch mit TR) bereit sind, ihren "Traum" für 'nen Appel und 'n Ei zu leben, werden die Gehälter weiter erodieren. Das hat auch was mit Psychologie zu tun. Wer mag sich schon das eigene Versagen eingestehen. Da muss ein Cockpitjob her - koste es was es wolle. Und ganz ehrlich? Ich war nicht viel besser, bevor ich als Pilot "verbeamtet" wurde. Nur der Versuchung des selfsponsored TR konnte ich widerstehen. Aber auch nur, weil ich mit abgeschlossenem Studium die Exitstrategie zur Hand hatte!

Trotzdem rate ich jedem, sich nicht mit dem status quo abzufinden. Gerade bei AL wäre mit dem Tarifpartner VC sicher was zu machen. Und wer glaubt, steigende Gehälter würden die Existenz des Flugbetriebs gefährden, steht sicher auch auf Grimms Märchen ;-)

Grüße
Mustang

Dash
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 08:25 AM     Sehen Sie sich das Profil von Dash an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von 1st Observer:
... oder bei wem auch immer?! Mich würde interessieren, welche Gehaltshöhe nach Eurer Meinung angemessen ist

Nun meiner Meinung nach beginnt ein vernünftiges Gehalt für einen FO bei 3500€ netto und für einen CPT bei mind. 6000€ netto, je nach dem was man fliegt und wie lange man in der Firma ist entsprechend mehr.

Warum? Ganz einfach, lassen wir mal ganz ausser acht daß wir nach einem 12h Tag beim letzten leg u.U. noch ein LoVis vor uns haben, Check In Zeiten von 2 Uhr Früh oder 23 Uhr abends nach HRG und Arbeiten an Feiertagen, Weihnachten etc, etc, etc, sowie etwa 60.000€ Ausbildungskosten und bei einem Jobverlust eben nicht die Möglichkeit haben im Nachbarort einen neuen Job zubekommen, sondern u.U. nach Asien zu müssen, Pendeln, und das Familienleben nicht leichter wird, das alles lassen wir mal völlig aussen vor, dann begründet sich das ganze mit einem Spruch den, ich glaube HME hier mal gebracht hat. "Wir werden nicht für das bezahlt was wir tun, sondern für das was wir können." Und wenn du wie ich schon mal einen Emergency gehabt hast, bei dem das SIM Training 2 Monate vorher genau diesen Fehler hatte , und dir trotzdem der Ar.sch auf Grundeis geht und du dir in den ersten 2 Minuten eigentlich nur wünschst ganz wo anders zu sein, weil die Realität eben immer ganz anders ist, genau dann wirst du erkennen, daß wir es nicht für weniger machen sollten.
Leider mache auch ich es für sehr viel weniger, aber mehr gibt der Markt eben z.Z. einfach nicht her.

[Diese Nachricht wurde von Dash am 04-14-2011 editiert.]

DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 10:12 AM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von 1st Observer:
Mehr noch als die Zahlen interessieren mich Eure Begründungen. Ich Suche ehrlich gesagt bei Diskussionen im privaten Kreis immer danach, genau wie dortige Lehrer, Abteilungsleiter, Chemiker und Physiker. Mein Argument: "Für weniger würd' ichs nicht machen" zieht nie so richtig.

Das ist genau der Punkt, absolut richtig. Wer über 40.000 € Einstiegsgehalt als Pilot jammert, der sollte echt mal von dem hohen Ross herunterkommen und schauen, was andere Leute für ihre ebenfalls sehr anspruchsvollen Berufe verdienen. Solche Parolen wie "Wir werden nicht für das bezahlt was wir tun, sondern für das was wir können." sind völlig haltlos, nur leere Floskeln. Das trifft auf genug andere Berufe auch zu.

Fakt ist, dass man heutzutage selbst mit einem noch deutlich höher qualifizierenden und anspruchsvolleren Studiengang in der Regel nicht häufig auf oder sogar über 40.000 € im Jahr kommt. Die Zeiten sind vorbei, wo man mal eben schön 1,5 Jahre ATPL macht und dann mit exorbitanten, überdimensionierten Monstergehältern nach Hause geht. Das liegt aber meiner Meinung nach beileibe nicht daran, dass wir Piloten die großen Zampanos sind, die furchtbar unterbezahlt werden, sondern daran, dass die Gehälter zuvor extrem hoch waren im Verhältnis zum Anspruch der Berufsausbildung.

Mangels anderer Einblicke und Erfahrungen meinen vermutlich viele Piloten, sie wären so richtig tolle Hechte und hätten wer weiß was geleistet mit dem bestandenen ATPL. "Wir werden nicht für das bezahlt was wir tun, sondern für das was wir können."...klingt ganz toll. Dass alle 14 Fächer der ATPL-Prüfung ZUSAMMEN Kindergarten sind gegen ein Semester Prüfungen in Jura, Medizin oder Ingenieurswissenschaften an einer renommierten Uni, das ist kaum einem Piloten dieser Sorte bekannt, habe ich den Eindruck.

Der Arbeitsmarkt reguliert sich im Prinzip stets von selbst, der Grundsatz von Angebot und Nachfrage lässt sich nicht aushebeln. Worauf man immerhin hoffen kann in der Fliegerei ist ein extrem hohes Gehalt im späteren Lebensverlauf, wenn man erstmal qualifiziert ist für die Premiumjobs (Cargo Lux usw.). Aber zu erwarten, man habe ein "Grundrecht" auf dreifach so hohe Bezahlung wie alle Anderen im Bekanntenkreis, nur weil man der tolle Chefpilot ist, davon sollte man sich getrost verabschieden.

Im Übrigen will ich den Berufsstand nicht schlechtmachen oder herunterreden, aber die Realitätsferne mancher Beiträge hier ist schon auffällig. Richtig viel Geld kann man heute nur noch mit außergewöhnlichem Talent, herausragenden Fähigkeiten oder einer massiven Spezialisierung verdienen.

DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 10:25 AM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Dash:
Nun meiner Meinung nach beginnt ein vernünftiges Gehalt für einen FO bei 3500€ netto

Manche haben echt den Boden verloren unter den Füßen...80.000 € im Jahr (für normal Steuerpflichtige) für ne 1,5- bis 2jährige Ausbildung? Das verdient quasi kein Mensch, nicht mal mit 5 Jahren Studium und einer 5jährigen Promotion danach! Was sind das für Vorstellungen?? Das kannste echt keinem erzählen.

KCKY
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 12:30 PM     Sehen Sie sich das Profil von KCKY an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von DerDude1980:
Manche haben echt den Boden verloren unter den Füßen...80.000 € im Jahr (für normal Steuerpflichtige) für ne 1,5- bis 2jährige Ausbildung? Das verdient quasi kein Mensch, nicht mal mit 5 Jahren Studium und einer 5jährigen Promotion danach! Was sind das für Vorstellungen?? Das kannste echt keinem erzählen.

Du fliegst bestimmt bei AB oder GMI...

Ich halte auch 3000 bis 4000 € netto für einen FO in den ersten Jahren für angemessen, als SFO auf Langstrecke über 5000€ und CPT ab 5500 € in Anbetracht der regelmässigen Checks, Medicals, Einschränkungen und Disziplin auch im privaten Leben.
Mein Gehalt (als FO nach 4 Jahren über 6500 €) sehe ich als sehr gut an, fühle mich aber auch nicht überbezahlt!

Woody83
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 01:17 PM     Sehen Sie sich das Profil von Woody83 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von KCKY:
Mein Gehalt (als FO nach 4 Jahren über 6500 €) sehe ich als sehr gut an, fühle mich aber auch nicht überbezahlt!

Ääääähhhh, Netto?... Irgendwas mache ich falsch. Anscheinend.

Darf ich mal ganz still und leise fragen wo du fliegst?

PTU320
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 02:57 PM     Sehen Sie sich das Profil von PTU320 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Viele vergessen glaube ich, dass der Beruf in den letzten Jahrzehnten nicht ANSPRUCHSVOLLER sondern ANSTRENGENDER geworden ist.

Für anspruchsvolle Arbeit wird viel bezahlt, für anstrengende Arbeit weniger, bzw mehr Leistung bei gleichem Gehalt wird erwartet, und gibt es nicht mehr zu leisten, so schrumpft halt das Gehalt. So ist das nunmal. Leistung wird erwartet, wer nichts leistet, fliegt (nicht im physikalischen Sinne). Egal ob Wirtschaft oder Airline-Ops.

Und kommt mir jetzt nicht wieder mit Low-Vis Ops oder ähnlichem, früher war das vielleicht noch eine Herausforderung, aber mit der heutigen Technik, und die Technik wird immer besser. Heute hat der mit dem meisten Pommes im Flightdeck doch kaum noch eine Entscheidungsgewalt. Alles wird von irgendwelchen Zarembos im Büro entschieden. Es ist nur noch ein Kampf gegen die Boden-Ops. Also, wie will man da die Gehälter rechtfertigen ?

Klar, mir gefällt das auch nicht. Aber so ist es nunmal, und es wird gewiss nicht besser. Das "gefährliche" und "hoch angesehene" Flugerlebnis gibt es nicht mehr. Heute wartet Horst um Punkt 12 auf seinem Malle-Flug für 19,99€ auf sein Schnitzel. Der Berufsstand ist in der Öffentlichkeit auf dem eines Bus- oder Lokführers angekommen (keine Abwertung!!), und man sieht ja bei zahlreichen St****s, was die breite Masse von dieser Berufsgruppe hält.

Als Arzt warst du früher auch König Krösus. Heute bist du der ***** vom Dienst, knapp über Hartz4 mit 80h pro Woche. Außer man gehört zu den wenigen, die sich spezialisieren konnten. Tja, und als was will man sich als Pilot spezialisieren ? Auf besonders toller Landechamp, was das Gehalt rechtfertigt ? Soll das Gehalt rechtfertigen, dass man im Falle des Falles genau das tut was man gelernt hat? Im Krankenhaus kollabieren ständig Menschen, und die heute armen Hunde machen dann auch das, was sie gelernt haben.

Wer jetzt noch den Pilotenberuf ergreift, muss Idealist sein. Des Fliegen wegens diesen Beruf ausüben, nicht des Geldes oder Ansehens wegens. Diese Zeiten sind vorbei. Endgültig..... Fliegen ist heute Viehtransport

set_n_armed
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 03:03 PM     Sehen Sie sich das Profil von set_n_armed an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Früher haben wir die Länge verglichen und manche haben grösseres gehabt, manche haben sichs gewünscht und jetzt sind wir vernünftig geworden, rationalisieren unsere Ansprüche und geben uns mit kleinerem zufrieden?

Es ist viel schlimmer: wir haben nichts gelernt und vergleichen noch immer!

Wann wird das endlich verstanden: es gibt nichts zu vergleichen!! Jeder verdient das, was verhandelt oder erstritten werden kann. Es hat nichts damit zu tun, wie lange (oder schnell) was studiert wurde, wie komplex die Aufgabe ist oder wie gross der Apparat ist. Wenn schon verglichen werden muss, dann muss das selbstverständliche Ergebnis eine Veränderung hin zu den besseren Bedingungen sein. Der Vergleich sollte nur der Ziel-Orientierung dienen. Alles andere wäre die Umkehr der Evolution.

Einzig wahr ist,

quote:
Original erstellt von Cyberbird:
Daher mußt Du / IHR (noch altersmäßig am unteren Ende der Food-Chain) versuchen EUCH unbedingt so teuer wie möglich (!) für Euere fliegerische Tätigkeit zu verkaufen - mit allen (legalen) Mittlen,

Ich hoffe, dass es nur daran liegt, dass AL als Start-up Unternehmen von der Pilotenschaft noch nicht als reif genug für bessere Bedingungen gesehen wird, 6U hat meiner Meinung nach übrigens dasselbe Problem. Zufrieden geben sollte man sich damit aber nie. Start-ups sind irgendwann auch erwachsen.

[Diese Nachricht wurde von set_n_armed am 04-14-2011 editiert.]

airside
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 06:05 PM     Sehen Sie sich das Profil von airside an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote

"Wann wird das endlich verstanden: es gibt nichts zu vergleichen!! Jeder verdient das, was verhandelt oder erstritten werden kann. Es hat nichts damit zu tun, wie lange (oder schnell) was studiert wurde, wie komplex die Aufgabe ist oder wie gross der Apparat ist."

Der beste Beitrag bisher. Genau so ist es. In einer Kleiderfabrik in Asien ist es bestimmt anstrengender also in irgendeinem Cockpit..aber dort schuften die armen Menschen für einen Euro pro Tag. Und am anderen Ende der Fahnenstange: Soviel höher qualifiert können die XYZ Manager doch gar nicht sein, dass es ihre Millionengehälter/Abfertigungen/Pensionen rechtfertigt...


Pilot sein ist, wie in allen Stellenausschreibungen beschrieben, psychisch und physisch anstrengend und anspruchsvoll. Dass man auch Entscheidungen treffen muss während die Röhre gefüllt mit Mensch und Kerosin sich recht flott bewegt und man nicht einfach rechts ranfahren und stehenbleiben kann gehört auch dazu. Somit wäre es nur fair dass man als Pilot auch entsprechend entlohnt wird. Schön wärs.

Dass heutzutage nur gut bezahlt wird wer sich teuer verkauft dass wissen mit Sicherheit auch die Kollegen bei Aerologic.


lgA

HME
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 10:08 PM     Sehen Sie sich das Profil von HME an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Hallo,

wir bekommen das was wie verhandeln. Ich werde nicht müde immer wieder daran zu erinnern, dass der Arbeitgeber freiwillig gar nichts bezahlt. Die AG oder PLc oder wie auch immer die Konstruktion aussehen mag ist lediglich am Gewinn interessiert und nicht an der Höhe der Konten von irgendwelchen Beschäftigten - egal ob es Piloten oder Fensterreiniger sind.

Deshalb müssen wir mit MACHT das IST verteidigen, taktische und strategische Manöver der Firmen zur Ausflaggung, Lohndumping über Leihpiloten etc früh erkennen und als gesamte Gruppe der Piloten rechtzeitig gegensteuern.

Die aktuelle Forderung der GDL für einen Flächen-Tarif für alle Bundesweit tätigen Lokführer ist sinnvoll und sollte als Vorbild für die VC dienen.
Eine Tabelle über Flugzeugmuster und Einsatzprofil und Gehalt wäre der Idee zuträglich.

Was an dem Arbeitskampf der GDL jedoch bemerkenswert ist, er führte bisher dazu, dass der DGB und der Arbeitgeberverband ZUSAMMEN im Kanzleramt vorstellig wurden und sich darum bemühen den "kleinen" Gewerkschaften, die sog Schlüsselstellungen besetzen die Rechtsgrundlage zu Gunsten einer einheitlichen Großgewerkschaft entziehen zu lassen.
Die Großgewerkschaft wird der DGB sein und das Argument gegen den Marburger Bund, die GDL und die VC lautet schlicht:
Wir können den Schaden den solche kleine Gewerkschaften in unserer Gesellschaft anrichten, nur um eine kleine Gruppe von Beschäftigten üppig zu versorgen nicht mehr bezahlen und wollen es auch nicht mehr hinnehmen.

Diesem Bemühen ist entgegen zu treten und zwar politisch. Ansonsten brauchen wir uns um die Gehälter der Piloten nicht mehr zu streiten, sie werden auf das Niveau von Busfahrern sinken.

Ich möchte jetzt Bemühungen sehen, besonders von denen die hier meinen bei AeroLogic oder bei LH würde man als Co zu knapp entlohnt.

Gruß
HME

DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-14-2011 10:23 PM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von KCKY:
Du fliegst bestimmt bei AB oder GMI...

Ich halte auch 3000 bis 4000 € netto für einen FO in den ersten Jahren für angemessen, als SFO auf Langstrecke über 5000€ und CPT ab 5500 € in Anbetracht der regelmässigen Checks, Medicals, Einschränkungen und Disziplin auch im privaten Leben.


Ich fliege weder bei AB noch bei GMI. Und die von dir genannten Gehälter sind fernab jeder Realität zumindest als Schnitt. 4000€ NETTO finde ich völlig ungerechtfertigt als Einstiegsgehalt für einen Piloten. Da lacht dich jeder aus mit dieser Forderung, der ein Studium, ne Promotion oder sonstwas gemacht hat.

Aber wie Andere schon schrieben hier, letztlich muss das alles nicht immer korrelieren.

kleener_pilotör
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 12:04 AM     Sehen Sie sich das Profil von kleener_pilotör an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Wenn ich mit die VC infos so durchlese bekomme ich irgendwie immer den Eindruck als würde sich die AL Belegschaft geradezu dagegen wehren eine TK und eine PV aufzustellen. Für mich absolut unverständlich. Die Anfangszeiten dieser Firma sind vorbei, der Laden hat sich eingespielt, es wird Zeit an den Konditionen zu arbeiten. Anscheinend gibts dort wohl doch kein so gutes Betriebsklima wie es immer propagiert wurde. Solidarität der "alten" Hasen mit den jungen COs? Anscheinend Null. Warum auch, die Ex LTUler haben sich schon die richtigen Gehaltsstufen ausgesucht.
Man kann nicht immer meckern aber dann nicht den ***** in der Hose haben etwas zu ändern.
Die LH Belegschaft und die VC sollten ALLES versuchen um den Laden mit ins Boot zu kriegen. UM IHRER SELBST WILLEN.
Das scheint anscheinend noch nicht angekommen zu sein.

[Diese Nachricht wurde von kleener_pilotör am 04-15-2011 editiert.]

Blindflug
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 02:33 AM     Sehen Sie sich das Profil von Blindflug an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
wer meckert denn hier? Wenn ich mir die Beiträge durchlese meckern hier nur externe rum, die mit AL nix am Hut haben, maximalst ne Einladung zum Vorstellungsgespräch abgelehnt haben aber mit Sicherheit nicht dort arbeiten.

Schon gemerkt, dass hier, mit Ausnahme von mir, kein anderer AL Kollege was geschrieben hat? Interna, wie Diskussionen über Betriebsklima und Gehalt etc. gehören nun mal nicht in ein öffentliches Forum (auch wenn es Kollegen anderer Firmen immer mal wieder hier eindrucksvoll vorleben), diejenigen, die es etwas angeht wissen über die entsprechenden Kanäle sowieso was los ist.


Also Leute, entspannt euch doch einfach ein bisschen und freut euch nicht bei uns arbeiten zu müssen, wenn denn alles so s***** ist! ;-)

bigbluesky
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 03:30 AM     Sehen Sie sich das Profil von bigbluesky an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@Cyberbird
Was würdest du deinen Söhnen denn empfehlen als Alternative zur Fliegerei?
Vielleicht in die Politik, schwul werden und sich als Aussenminister bewerben?

Moazagotl
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 03:53 AM     Sehen Sie sich das Profil von Moazagotl an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Zitat Dude:
"4000€ NETTO finde ich völlig ungerechtfertigt als Einstiegsgehalt für einen Piloten. Da lacht dich jeder aus mit dieser Forderung, der ein Studium, ne Promotion oder sonstwas gemacht hat."

Das aktuelle Durchschnittsgehalt für Uni-Absolventen liegt in D unter 40000 Euro im Jahr.
http://www.rp-online.de/beruf/arbeitswelt/So-viel-verdienen-Uni-Absolventen_aid_857091.html

UL
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 04:36 AM     Sehen Sie sich das Profil von UL an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Moazagotl:
Zitat Dude:
"4000€ NETTO ......
Das aktuelle Durchschnittsgehalt für Uni-Absolventen liegt in D unter 40000 Euro im Jahr.
http://www.rp-online.de/beruf/arbeitswelt/So-viel-verdienen-Uni-Absolventen_aid_857 091.html


Also NETTO kann man sowieso nie vergleichen. Hängt doch sehr stark von Familienstand, Kinder, Steuerklassenwahl usw. usw ab.

Vergleichbar sind nur BRUTTO Gehälter. Und dann ist halt das gleiche Brutto für einen Familienvater, verh. 2 kinder, Steuerkl. 3 eben vieeel mehr Netto als für einen unverheirateten ohne Kinderfreibeträge.

Moazagotl
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 05:08 AM     Sehen Sie sich das Profil von Moazagotl an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Der Punkt war, das Studierte wesentlich weniger verdienen, als oben angenommen.

UL
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 05:37 AM     Sehen Sie sich das Profil von UL an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Moazagotl:
Der Punkt war, das Studierte wesentlich weniger verdienen, als oben angenommen.

Nur kann man das auch nicht verallgemeinern.......es gibt solche und solche.

Und bei AL gibts da offensichtlich auch welche... die der ersten Stunde.... die eben vieeeeel mehr haben. Aber das kann man nur ändern, indem man sich organisiert.

Woody83
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 07:07 AM     Sehen Sie sich das Profil von Woody83 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote

Ist schon witzig, wie Beiträge (z.B. von "Blindflug", s.o.) einfach überlesen werden...


[Diese Nachricht wurde von Woody83 am 04-15-2011 editiert.]

KleinDummi
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 07:20 AM     Sehen Sie sich das Profil von KleinDummi an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Letztendlich ist es doch wie immer eine Entscheidung die jeder für sich selber treffen muss. Wenn man Arbeitslos wird weil Contact Flugzeuge stilllegt wird man sicher lieber ein paar Stunden 777 sammeln um sich dann weiter auf dem Weltmarkt umzuschauen als Arbeitslos zu Hause rum zu hocken, oder wenn man lieber zwischen den paar Umläufen pro Monat nach Hause ins Ausland shuttlen will anstatt einen 4/1 Roster bei AB zu fliegen der das nicht zulässt, womöglich noch in Erfurt.

Bei mir war's damals ziemlich einfach. Angebot war Rapid Command und damit mit Typerating Abzug gute 20k€ weniger im Jahr als ich als FO bei AB mit nach Hause nehme, ich wär der letzte in der Liste gewesen anstatt mit 10 Jahren Betriebszugehörigkeit im vorderen Drittel und das war's mir dann einfach nicht wert. Obwohl mir die Operation schon extrem interessant klingt und mich sehr gereizt hätte.

Dash
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 07:54 AM     Sehen Sie sich das Profil von Dash an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ohne Widebody Stunden gibts bei AL kein Rapid Command.

KleinDummi
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 08:41 AM     Sehen Sie sich das Profil von KleinDummi an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Doch klar, rapid ja, accelerated nicht. Einfach mal in das verlinkte pdf schauen macht schon schlauer, oder wer lesen kann ist klar im Vorteil.

DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 08:53 AM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Moazagotl:
Das aktuelle Durchschnittsgehalt für Uni-Absolventen liegt in D unter 40000 Euro im Jahr.
http://www.rp-online.de/beruf/arbeitswelt/So-viel-verdienen-Uni-Absolventen_aid_857 091.html

Ja, genau das sage ich ja die ganze Zeit.

Dash
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 09:58 AM     Sehen Sie sich das Profil von Dash an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Stimmt, hast recht. 3 Jahre ist allerdings nicht wirklich rapid

ROTEN
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-15-2011 01:30 PM     Sehen Sie sich das Profil von ROTEN an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Diese Gehälterdiskussion gibts doch in allen Branchen. Meine Herren, das kann keiner mehr hören.
Einer aus meinem Umfeld zB ist als Seiteneinsteiger als Außendienstler unterwegs und bekommt 4800 brutto zzgl Firmenwagen. Nicht schlecht wie ich finde, 2-3 ÜN pro Woche, jedes WE frei. Soll ich da jetzt neidisch sein das ich seinen Weg nicht gegangen bin? Nein, ich bin Pilot, mir machts Spass und ich finde ich werde gut enlohnt. Das ganze drum herum gefällt mir einfach. Aber Piloten maulen immer - ich hab schon in mehreren Firmen gearbeitet, Linie wie Executive, immer das Gleiche. Wie hier. Schlimm.
Die Verschlechtung der Bedingungen ist der Zahn der Zeit - in allen Branchen. Fragt mal zB (!) Ärzte, Ing., LKW-Fahrer und weiß ich noch wo. Schönen Abend.

PropJet
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-16-2011 04:55 AM     Sehen Sie sich das Profil von PropJet an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@DerDude
Sorry, aber es ist genau Leuten wie Dir zu verdanken daß die Gehälter in der Fliegerei derartig gen Süden gegangen sind. Je eher Dir das klar wird und da ein Umdenken einsetzt desto besser.
Ich hab noch Glück gehabt, und habe schon als FO ein finanzielles Paket das andere leider in ihrer gesamten Karriere nicht mehr erreichen können. Und warum?
Weil sich zu viele für viel zu wenig verkaufen, nur um in 'nem shiny new jet zu sitzen. Weil sich dran orientiert wird was denn der Uni Abgänger Krause von nebenan verdient. usw. usf.
Ich bin da voll und ganz einer Meinung mit Cyberbird.

DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-16-2011 06:29 AM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von ROTEN:
Diese Gehälterdiskussion gibts doch in allen Branchen. Meine Herren, das kann keiner mehr hören.
Einer aus meinem Umfeld zB ist als Seiteneinsteiger als Außendienstler unterwegs und bekommt 4800 brutto zzgl Firmenwagen. Nicht schlecht wie ich finde, 2-3 ÜN pro Woche, jedes WE frei. Soll ich da jetzt neidisch sein das ich seinen Weg nicht gegangen bin? Nein, ich bin Pilot, mir machts Spass und ich finde ich werde gut enlohnt. Das ganze drum herum gefällt mir einfach. Aber Piloten maulen immer - ich hab schon in mehreren Firmen gearbeitet, Linie wie Executive, immer das Gleiche. Wie hier. Schlimm.
Die Verschlechtung der Bedingungen ist der Zahn der Zeit - in allen Branchen. Fragt mal zB (!) Ärzte, Ing., LKW-Fahrer und weiß ich noch wo. Schönen Abend.

Danke, endlich mal jemand mit normalem Wertschätzungsvermögen, der es begriffen hat und nicht von Fantasie-Einstiegsgehältern in Höhe von 80.000 € brutto redet, die im Normalfall in KEINEM Beruf in Deutschland zu bekommen sind. Ich sehe das genau so wie du.

DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-16-2011 06:36 AM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von PropJet:
@DerDude
Sorry, aber es ist genau Leuten wie Dir zu verdanken daß die Gehälter in der Fliegerei derartig gen Süden gegangen sind.

Genau, ich bin's Schuld. Der Arbeitskräfteüberschuss und die starken Konsolidierungen und Firmenpleiten der letzten Jahre werden sicher nichts damit zu tun haben...

edding
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-16-2011 09:31 AM     Sehen Sie sich das Profil von edding an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Vielleicht etwas Offtopic was die Gehaltsdiskussion hier gerade angeht:

Aber was mich mal interessieren würde, da ich gehört habe das jetzt angeblich auch SFO´s direkt von der Schule mit ~200 Stunden eingestellt werden sollen.

Wie sinnvoll ist das, und ich meine speziell vom fliegerischen her, zum Einstieg direkt auf einer B777 auf Langstrecke anzufangen??? Mal ganz abgesehen vom Gehalt jetzt....


Grüße aus Hamburg.

1st Observer
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-16-2011 09:58 AM     Sehen Sie sich das Profil von 1st Observer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von DerDude1980:

Der Arbeitsmarkt reguliert sich im Prinzip stets von selbst, der Grundsatz von Angebot und Nachfrage lässt sich nicht aushebeln.

So ist das (im Neoliberalismus eben). Geschätzt etwa 90% der deutschen Verkehrspiloten gehören zu den 20% der Steuerpflichtigen, die mehr als €50.000 p.a. verdienen (oder mindestens bekommen). Damit das so bleibt, muss man das Angebot knapp halten, etwa über (auch) von Arbeitnehmerseite geforderte hohe FQ wie im LH-KTV-Bereich - oder wird die aus Flugsicherheitsgründen gefordert?

PTU320
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-16-2011 11:13 AM     Sehen Sie sich das Profil von PTU320 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von edding:
Vielleicht etwas Offtopic was die Gehaltsdiskussion hier gerade angeht:

Aber was mich mal interessieren würde, da ich gehört habe das jetzt angeblich auch SFO´s direkt von der Schule mit ~200 Stunden eingestellt werden sollen.

Wie sinnvoll ist das, und ich meine speziell vom fliegerischen her, zum Einstieg direkt auf einer B777 auf Langstrecke anzufangen??? Mal ganz abgesehen vom Gehalt jetzt....


Grüße aus Hamburg.


Wenn dann SO oder Cruise Relief Pilot... das gibt es schon länger. Dürfen halt nicht starten und landen.

edding
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-18-2011 08:14 AM     Sehen Sie sich das Profil von edding an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
"Wenn dann SO oder Cruise Relief Pilot... das gibt es schon länger. Dürfen halt nicht starten und landen."


Nicht starten nicht landen....nur zugucken oder wie? Das muss man als Einstieg aber wohl wirklich nicht haben...

McMax
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-18-2011 09:35 AM     Sehen Sie sich das Profil von McMax an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
edding, darf man fragen, wo man sowas zu hören bekommt bzw. um welche Firma es sich handelt?

Sorry für OT

PTU320
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-18-2011 02:37 PM     Sehen Sie sich das Profil von PTU320 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von edding:
"Wenn dann SO oder Cruise Relief Pilot... das gibt es schon länger. Dürfen halt nicht starten und landen."


Nicht starten nicht landen....nur zugucken oder wie? Das muss man als Einstieg aber wohl wirklich nicht haben...


Ja richtig. Nix anfassen below 10.000ft und ab auf den Jump. Wenn die, die's können schlafen, dann halt rechten Sitz einnehmen

Cathay praktiziert das zum Beispiel: http://www.cathaypacific.com/cpa/en_INTL/careers/flying/so

und für dieses Gefühl einen Jumbo nicht starten/landen zu dürfen, darf man auch noch 1000h mitbringen

[Diese Nachricht wurde von PTU320 am 04-18-2011 editiert.]

Stand by
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-18-2011 11:44 PM     Sehen Sie sich das Profil von Stand by an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@DerDude1980

Mann, wie erfrischend hier auch noch mal jemanden zu lesen, der wirklich Bodenhaftung hat. Manche sind auf FL000 und schreiben, als wären sie geistig in FL999...

In meinem Umfeld gibt es eine Anästhesistin, eine Volljuristin, eine Dr. der Wirtschaftsinformatik, eine Niederlassungsleiterin mit 250 Beschäftigten, einen Dr. der Physik, einen Psychologen, einen Bundeswehroffizier, einen Bundeswehr-Mannschafter und einen Ingenieur, nebst Freiberuflern in verschiedenen Branchen. KEINER von denen verdient das, was manche für Piloten für angemessen halten - und das weder als Berufseinsteiger noch nach 5, 10 oder 20 Jahren.

Ich kenne auch Arzthelferinnen, einen Elektroniker, eine Industriemechanikerin, ein paar Handwerker. Die haben nicht mal die Hälfte von dem, was mancher Pilot verdient - und dafür schuften sie oft weit mehr als einer, der im Cockpit Knöpfchen drückt, PA's macht und beim Walkaround gegen den Reifen tritt.

Die Akademiker haben teilweise 10 Jahre in eine hammerharte Ausbildung investiert (6 Jahre Medizinstudium, dann 5 Jahre Facharztausbildung inkl. Forschung an einer Uniklinik oder 5 Jahre Jurastudium mit anschließenden Staatsexamen zur Volljuristin, Wirtschaftsinformatikerin mit abgeschlossener Promotion, der Psychologe mit therapeuthischer Zusatzausbildung usw.) und haben dabei nicht nur jahrelang gebüffelt, sondern währenddessen auch Studiengebühren, exorbitant teures Lehrmaterial und Lebenshaltungskosten ohne festes Einkommen finanziert. In derselben Zeit hat mancher 25jährige Pilotenschnösel den Gegenwert von 2 Einfamilienhäusern überwiesen bekommen.
Vom Workload her sind 1-1,5 Jahre ATPL ein lächerlicher Spaziergang gegen ein Studium. Die Medizinerin hat beim Physikum in 2-3 Wochen den Stoff gepaukt, für den wir 1 Jahr haben. Und auch die Verantwortung im Berufsleben dieser Bekannten und Verwandten ist meistens keineswegs geringer als unsere.

Selbst die Nicht-Akademiker haben standardmäßig doppelt bis dreimal so lange gelernt wie ein ATPLer, auch die tragen Verantwortung für viele Menschen oder sündteure Maschinen.

Man muss sich hier entscheiden: entweder man vergleicht sich mit anderen, dann liegt der Busfahrer dem Piloten aber tatsächlich näher als jede akademische Ausbildung. Und dann sollten wir alle ganz klein mit Hut sein weil da haben manche Leute das doppelte Gehalt und wir nur noch die Hälfte verdient.

Oder man vergleicht sich nicht mit anderen und argumentiert, dass der Markt die Gehälter regelt. Dann darf man sich aber nicht über "Ungerechtigkeit" aufregen, denn dann spiegeln die Gehälter - auch die sinkenden - unseren Marktwert, Angebot und Nachfrage, mithin die Schwarmintelligenz der Marktteilnehmer, regulieren unseren Preis weitgehend "gerecht".

Ich stimme jedem zu, der sagt, dass wir darum kämpfen müssen unseren Status zu halten und ein Absinken der Gehälter möglichst zu vermeiden, weil jeder das Optimum herausholen sollte und es nicht unser Problem sein kann wenn andere schlechtere Marktbedingungen haben.

Genauso ist aber auch richtig, dass Parolen wie "großes Flugzeug / Langstrecke = hohes Gehalt, Regionalflieger / Kurzstreckenhopserei = kleines Gehalt" völliger Humbug sind. Der eine hat höheren Workload, der andere mehr Jetlag, Klimazonen und entfernte Destinationen. Jeder macht aber einen guten Job und trägt Verantwortung, egal wie groß oder klein der Flieger ist.

Letztlich verdecken solche Kleinkriege aber doch nur den Blick auf die eigentlich schief laufenden Aspekte: dass wir eine gnadenlose Neidkultur entwickelt haben und uns gegenseitig angreifen anstatt zu verstehen, dass uns das Finanzsystem sowieso um die Ohren fliegen wird wenn die Lebensbedingungen der Menschen nicht halbwegs ausgeglichen bleiben (bzw. es wieder werden).

Uns bringt kein angeblicher Hartz IV-Schmarotzer um, sondern Eliten in Politik und (Finanz)wirtschaft, die das System aus den Fugen heben und sich das von der Masse, die sie ausbeuten, auch noch bezahlen lassen.

[Diese Nachricht wurde von Stand by am 04-18-2011 editiert.]

adri
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erstellt am: 04-19-2011 12:24 AM     Sehen Sie sich das Profil von adri an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Es wird ebensoviele Gegenbeispiele geben.

Meine Angetraute arbeitet in einer Steuerkanzlei, über 200 Mitarbeiter, und kennt "Verdienste". Trotz meines 6-stelligen Jahreseinkommens sagt sie, dass mich jeder gute Handelsvertreter in die Tasche steckt. Was ich denen gönne.

Ein Arzt im Bekanntenkreis geht jetzt nach Ostfriesland als Oberarzt. Der Kerl ist noch längst keine 40. Jahresgehalt 160.000.-

Noch Fragen?

Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Beiträge über unangemessene Gehälter in unserer Branche von Arbeitgeberseite geschrieben werden.

Oder soll ich noch die Antwort eines bekannten 45-jährigen TREs der LH nach Jahresgehlt loswerden? Bei um die 100h pro Monat allerdings. 220.000.-

Der Guardwächter
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-19-2011 12:45 AM     Sehen Sie sich das Profil von Der Guardwächter an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Zumal der Vergleich Busfahrer / Pilot, der hier immer wieder im Forum aufschlägt (auch noch von [möchtegern?] Piloten) langsam leiert: Eine Krankenschwester verdient auch nicht soviel wie ein Chirug, obwohl ihr Job vielleicht sogar insgesamt belastender ist.

Schonmal überlegt, dass ein Kapitän noch ganz andere Kompetenzen und Verantwortungen hat -Stichwort "Bordgewalt"- als nur zu bestimmen, ob der Flieger hoch oder tief, links oder rechts fliegt?

Und "Kapitän" (die die soviel verdienen) wird man erst nach mindestens 7-10 Jahren , inkl. Ausbildung und Copiloten-Zeit.

[Diese Nachricht wurde von Der Guardwächter am 04-19-2011 editiert.]

aviator
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erstellt am: 04-19-2011 01:06 AM     Sehen Sie sich das Profil von aviator an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@ Standby

Du weisst aber schon dass Dein Post recht polemisch ist, oder? Als Commander verstehe ich mich als weit mehr als nur Knöpchendrücker und Gegendenreifentreter. Lies mal Dein Part A um Dich daran zu erinnern was unser Job ist.

Und hör mir auf wegen Dauer der Ausbildung. Habe selbts vor dem ATPL ein Handwerk gelernt und nur weil das drei Jahre gedauert hat, heißt das nicht, dass ich mich in der Berufsschule nicht zu tode gelangweilt habe. Der ATPL in 1 1/2 Jahren war dagegen eher sportlich.

Zum Thema Gehalt nur soviel: Mein Anfangsgehalt als Copi war 4500 Mark brutto (2700 netto). Heute (bei meiner "Airline") hab ich ca. 10k Euro brutto im Monat. Das finanzielle Risiko der Ausbildung hat sich also in meinem Fall gelohnt. Zur rechten Zeit am rechten Ort, sowie harte Arbeit und etwas Gespür für den Markt haben sich bezahlt gemacht. Dass es so kommen würde, war allerdings alles andere als sicher. Hätte ich eine Beamtenlaufbahn eingeschlagen, hätte ich das Mehr an Sicherheit eben mit weniger Einkommen erkaufen müssen.

Letztlich hinken alle Vergleiche verschiedener Berufsgruppen.

Für den immer wieder zu erkennenden Neid habe ich allerdings kein Verständnis.

Wir sollten alle Versuchen für uns das Maximale rauszuholen.

Dafür müssen wir uns nicht rechtfertigen, entschuldigen oder schämen.

Cyberbird
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erstellt am: 04-19-2011 02:41 AM     Sehen Sie sich das Profil von Cyberbird an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
... schließe mich i.W. vollinhaltlich meinen Vorrednern an - allerdings hat Stand-by offensichtlich "etwas glücklose Akademiker" in seinem Bekanntenkreis:

"In meinem Umfeld gibt es eine Anästhesistin, eine Volljuristin, eine Dr. der Wirtschaftsinformatik, eine Niederlassungsleiterin mit 250 Beschäftigten, einen Dr. der Physik, einen Psychologen, einen Bundeswehroffizier, einen Bundeswehr-Mannschafter und einen Ingenieur, nebst Freiberuflern in verschiedenen Branchen. KEINER von denen verdient das, was manche für Piloten für angemessen halten - und das weder als Berufseinsteiger noch nach 5, 10 oder 20 Jahren."

denn DAS kann so nicht unwidersprochen stehen bleiben:
denn meine Bekannten (ebenfalls mehrheitlich mit Studium/ Doppel-Qualifikation und teilweise den ATPL / oder Dr. "nebenbei/nebenberuflich" gemacht verdienen heute (zugegebenerweise im Zenit ihres Schaffens/Lebensmitte) nahezu unisono über 150 Tsd. € /a;
der Arzt mit eigener Praxis z.B.(Kardiologe/ Innere/ Gastro) toppt auch meine Gehaltsliga (200 Tsd.€/a) noch deutlich, und der Bereichsleiter bei Mc Kinsey treibt mir mit seinem Jahresgehalt regelmäßig die Tränen in die Augen - und der würde über das Gehalt eines Hanses TRE/TRI eher lächeln ... und bekommt zudem noch einen Panamera als Dienstwagen vor seine Villa gestellt ....

Was ich damit sagen will - und keinen unnötigen Neid schüren/ denn Leistung soll sich schließlich auch lohnen (!), ist folgendes:
es kommt weniger auf die Ausbildung an sich an, sondern mehr auf das, was man dann letztlich daraus macht/ zu machen in der Lage ist!

Denn man kann als ATPL-Inhaber z.B. bei Walter, Germania & dem Würger von Tegel ... sich fliegerisch auf 'nem Bobby links seinem Herzinfarkt entgegen-hecheln für gerade mal 50 Tsd. €/a - wohingegen der Hansens -Skipper mit Teilzeit und Yacht auf Malle noch das Doppelte verdient (oder eben bekommt) - wohlgemerkt bei GLEICHER Ausbildung/ Qualifikation - und zwar ganz einfach nur deshalb, weil er damals in HAM beim DLR-Test mehr Glück hatte, wie der, der nun eben - mangels Alernativen - bei Walter "knechten" muß (no hard feelings - pls);
und genauso gibt es auch Juristen, die gerade mal so eben über die Runden kommen, und wiederum andere machen als "international. Consultants dann internationale Mergers (Firmen-Zusammen-Führungen) etc." und verdienen dann als selbstständige (!) Unternehmensberater mit Villa an der Alsterkrug-Chaussee /Rothenbaum oder so, dann so etwa das Doppelte des Flottenchefs beim Kranich - wie auch die Top-Banker nahezu alle über 2-300 Tsd. €uro Brutto mit nach Hause nehmen .. verdienen Sie das !? Nee, natürlich nicht, aber Sie bekommen das Geld eben, weil Sie Ihrer Firma eben noch mehr Gewinn zu generieren in der Lage sind ...

Oder schaut Euch mal die Schauspieler/ Dieter Bohlen oder Th. Gottschalk an. denen geht es sicherlich wirtschaftlich bestens, den "kleinen Schauspielern & Darstellern" in ihrer Branche reicht es vermutl. zwischen Ihren Engagements kaum zum Nötigsten ...
aber der Knackpunkt dabei ist eben immer der Gleiche:

man muß bei gleicher (!) Ausbildung eben in der Lage seine mehr für sich (und seine Familie) herauszuholen, wie die anderen -und wenn man bei AEROLOGIC unterschreibt wird das sicherlich Nix zu den miesen Konditionen wie Sie derzeit im Raume stehen ...
Aber die Fliegerei ist "eben noch immer sexy" und ich treffe nahezu täglich (!) junge Wannabes, die nahezu alles dafür geben würden, nur um in einem "nice & shiny Jet" zu sitzen und mit (vermeintlich hübschen & jungen FAs) um die Welt zu jetten, auch wenn der Gerichts-Vollzieher (mit dem Kuckuck in der Tasche) - ob der drohenden Privat-Insolvenz - bereits vor der Türe steht!

Das sind klare Fälle von Realitäts-Verlust bei den meisten (& vor allem jungen) Piloten eben, und gerade diese möchte ich hiermit dringlichst warnen/ wachrütteln ob Ihres unverantwortliche Tuns - sich selber und vor allen Dingen Ihrer (künftigen) Familie gegenüber!

Aber ein (sehr) wichtiger Punkt sei noc genannt:
in der freien Wirtschaft muß man sich für diese Top-Gehälter (<2 % aller AN verdienen so viel)zwangsweise EXTREM krumm legen, und so über 60-70h/ Woche "knechten" damit man in diese Top-Gehalts-Regionen kommt, während ein Skipper, zumal bei Hansens - wo er eine nahezu optimale Arbeitsumgebung antrifft - nach dem Check-Out/ Signed Flight-Logbook und kurzem De-Briefing, beim Rausfahren aus dem FOC Nix mehr weiter an Verantwortung an der Backe hat - keinerlei existenzielle Fragen / Finanzierungen/ Personal- & Budget-Verantwortung etc.;
wird Ihm alles von seiner Ops abgenommen hat - denn als Pilot eine größeren (!) Airline hat man i.d.R. nach seiner FDT absolute Freizeit, und kann die auch entsprechend geniessen - in den anderen Top-Jobs der freien Wirtschaft geht DAS eben genau nicht;

ich denke ich habe mittlerweile beide Seiten gesehen, und für mich den Mittelweg davon als optimal erachtet!

Aber vor allem: jeder ist seines Glückes Schmied - aber wer für 40. Tsd. €/a zu AEROLOGIC geht, und dafür einen extrem stressigen & Gesundheits-/ Sozialleben schädigenden Job mit Dauer-Nachtflügen, Jet-Lags, Weihnachten alleine im Hotel in HKG etc. ausübt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt - so etwas geht eben gar nicht, und die Manager müssen Ihre T&C's umgehend verbessern, wenn, ja wenn !, eben keiner zu solch einem "Hungerlohn" unten rechts unterschreiben würde;
und erst unterschreiben, und nachher - mit dem neuen B 777-rating im Schein - "die Flitze" zu machen (wie bei Aerologic mehrfach geschehen) ist auch nicht die richtige & feine Art ... und führt letztlich nur zu beiderseitigem Ärger/ & u.U. soar zu rechtlichen Konsequenzen, die man durch VORHERIGES Nachdenken/ Abwägen durhchaus hätte vermeiden können!

[Diese Nachricht wurde von Cyberbird am 04-19-2011 editiert.]

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