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Autor | Thema: SFO 777 crash |
Mäxchen Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Diese Erklärung ist zwar auch die, von der ich ausgehe, dass sie stimmt, aber sie hat folgenden Haken: HOLD aktiviert nur in einem VNAV PTH descend solange die VNAV appch logic nicht aktiv ist und diese wiederum ist aktiv sobald die flaps out of up sind. Solange das System funktioniert ist HOLD in diesem Teil des Fluges mit VNAV nicht möglich. Die andere und einzig bleibende Lösung ist also daher FLCH. Erst engaged FLCH in THR und dann nach einer bestimmten Zeit in HOLD, wenn der Schub auf idle gehen muss geht er eben auf idle und dann bleibt er bei HOLD dort bis ein anderer vertical automation mode engaged (z.B. ALT bei altitude capture), HOLD ist also sozusagen ohne jeden weiteren "Schutz", es muss zwingend ein anderer vertical mode engagen um aus HOLD raus zu kommen. Das Problem daran ist aber, dass dafür entweder eine Höhe von 0 oder weniger auf dem MCP eingestellt worden sein muss, denn sonst wäre FLCH mit THR nämlich mit den Hebeln nahe vorne am Anschlag gewesen, denn das ist dann ein climb mode, wenn die aktuelle Höhe unter der MCP selected altitude liegt. Die einzige Weise, das zu verhindern ist, die Schubhebel manuell nach hinten zu ziehen und den A/T manuell daran zu hindern, die Hebel nach vorne zu bringen. Wenn man das dann lange genug macht geht der A/T dann irgendwann in HOLD über, aber man muss das schon ein paar lange Sekunden machen. Das würde aber voraussetzen, dass da jemand die Hände an den Hebeln hatte und bewusst etwas macht. Wenn die Systeme funktioniert haben - wovon ich ausgehe - gibt es nur diese beiden Alternativen, um in HOLD zu sein, also entweder MCP alt auf 0 oder drunter (weiß gerade gar nicht ob drunter überhaupt geht?) oder eben höher aber dann denn A/T manuell zu "overriden" bis er "aufgibt" und in HOLD geht. Beides wäre unglaublich dumm und gegen jede fliegerische Regel und jeden gesunden Menschenverstand. Ich gestehe schon, dass es unglaublich schwer ist, hier keinen zu verurteilen und anzuklagen, sondern einfach nur zu akzeptieren, dass man aus den Fehlern anderer lernen muss, weil man sie selber nicht alle machen kann. ------------------ IP: Gespeichert |
Frosch Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo Mäxchen. Hier ist jemand mit MCP auf NULL (13:20+). Das ist bei diesem (Un-)Fall dann das letzte Loch im Käse. Das Muster spielt bei dieser Art Unfall keine Rolle. Einen open descend mit IDLE zu erreichen geht schneller als man glaubt, dazu braucht es nicht einmal grobe Unachtsamkeit. Und wenn man dann noch von oben in den Pfad fliegt, wird die mögliche Zeit, einen am MCP gemachten Fehler aus dem Verhalten des Flugzeuges zu erkennen, sehr knapp. Ist man zu tief wie hier oder in AMS, dann wird die Zeit zu knapp. IP: Gespeichert |
Boschdi Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() FLCH macht zumindest mit a/p enganged keinen Sinn, da der Flieger dann zwar die Throttles auf Idle (Mode:Hold) hätte, er würde aber die Speed über die Pitch regulieren. Im Video sieht man allerdings, wie die Nase nach oben geht. Eine möglich Erklärung: Descend in FLCH mit MCP 0, bis man erkennt, dass man zu tief ist, dann den A/P raus, den A/T drin lassen mit F/D in FLCH und manuell ziehen. Schon gehts mit Idle in einen Low Level Stall. Das ganze könnte auch in VNAV SPD passiert sein. Da deutlich zu hoch würde VNAV PATH nicht engagen, THR geht in Idle auf HOLD, um den PATH von oben zu intercepten. Dann hätte in 500ft (als der Flieger on Profile ist) VNAV PATH und THR in SPD gehen müssen, vorausgesetzt der richtige App ist in der FMC. Wenn kurz vorher der A/P aber nicht der A/T rausgenommen wurde, gleiches Szenario wie oben mit FLCH. IP: Gespeichert |
Sonic Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Die sog. "FLCH trap" wurde auch viel bei Pprune diskutiert, aber zumindest die letzten beiden NTSB briefings waren recht konkret in Bezug auf eine "hand-flying" Konfiguration des Fliegers, während A/T wohl armed war, aber nicht jeweils ein FD on war und der andere OFF, was dann recht deutlich wäre in Bezug auf A/T Verfügbarkeit.
[Diese Nachricht wurde von Sonic am 07-17-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
lazyeight Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Tja - wir sind alles Amateure! http://www.flightglobal.com/news/articles/faa-bans-visual-approaches-by-foreign-airlines-at-san-francisco-airport-388850/?cmpid=NLC|FGFG|FGFIN-2013-0806-GLOB IP: Gespeichert |
lazyeight Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Tja - wir sind alles Amateure! http://www.flightglobal.com/news/articles/faa-bans-visual-approaches-by-foreign-airlines-at-san-francisco-airport-388850/?cmpid=NLC|FGFG|FGFIN-2013-0806-GLOB IP: Gespeichert |
fourstripes Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ein Armutszeugnis. Die FAA sollte darauf drängen, das "foreign" pilots (vor allem in Asien) besser und intensiver geschult werden. So verlagert sich der nächste VFR-Unfall nur in eine andere Stadt. Einfach unglaublich. Tolle Massnahme. IP: Gespeichert |
ROLIS Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ich finde den Ansatz gar nicht so falsch. Die USA liegen relativ isoliert, man kann also sagen, daß alles, was aus den Ausland kommt (Mittelamerika und Kanada mal abgesehen) schon einen ziemlich weiten weg hinter sich hat. Wer Langstrecke fliegt weiß, daß die fatigue Effekte nach einem so langen Flug durch diverse Zeitzonen nicht zu unterschätzen sind. Ich konnte mir das auf der Mittelstrecke damals nicht vorstellen, daß die Effekte derart ausgeprägt auftreten können. Da sollte für die Landung ein ILS oder ein solider Instrument Approach am Ende die erste Wahl sein. Wer in den USA schon mal geflogen ist, kennt das vielleicht....man ist im Gegenanflug auf einen Platz mit 5 Bahnen und den dazugehörigen parallelen Taxiways, dann kommt die Frage "Do you have the Aiport in sight??" und wer da ja sagt, weil er im Dunst den Platz schemenhaft erkennt, findet sich plötzlich im Downwind, 12 Meilen von einem Platz mit außergewöhnlichem Layout in einem Visual approach behind the Southwest 737 on your 3 o'clock position wieder. Für Johnny von Southwest kein Problem, der war heute schon dreimal und diese Woche schon 10 mal hier. Der gejetlaggte Langstreckenpilot ist unter Umständen seit 2 Jahren nicht mehr am Platz gewesen und hat seine letzte Landung überhaupt vor 20 Tagen gemacht, weil die Kollegen immer knapper dran gewesen sind und sieht sich zu einer Zeit zu der die innere Uhr sagt "es ist dunkel" in der Sommersonne mit einem visual approach auf einen Großflughafen konfrontiert. Die wenigsten werden hier sagen "sorry bro', I said I have the airport in sight - not that I am ready for a visual." Ja, ich weiß wir sind Piloten und wir sollen auch "fliegen" können, aber wäre es gerade für die Langstrecke wünschenswert Visuals vorzugsweise nur dann zu fliegen, wenn man sich mental dazu auch gerade eingeladen fühlt? Ich finde es nicht so schlecht Langstreckenflüge (auch wenn es hier foreign Airlines heißt) auf Instrument guided approaches zu planen. IP: Gespeichert |
lazyeight Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Keiner MUSS einen Visual akzeptieren! IP: Gespeichert |
Frank Abagnale Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Also ich habe gestern knapp 2 Stunden neben den Runways gestanden und mindestens 3 Flieger sind durchgestartet. Eine Continental war auch dabei. IP: Gespeichert |
Dirk110 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Zum Crash gibts nun die Voice Recorder Abschrift vom NTSB: http://dms.ntsb.gov/public%2F55000-55499%2F55433%2F544904.pdf Und hier sind die Piloteninterviews zum Hergang (ebenfalls NTSB): http://dms.ntsb.gov/public%2F55000-55499%2F55433%2F543238.pdf Ich versuche es mal zusammenzufassen: - Outer Marker mit 2.200ft (anstelle 1.180ft) Hm, mit A/P off, F/D rechts recycelt/an sowie A/T armed in FLCH + V/S-Mode mit eingedrehten 1.800ft hätte Autothrust da im Climb-Mode doch die Hebel nach vorne schieben müssen wie Mäxchen geschrieben hat? Das passt irgendwie nicht zusammen oder ich verstehe es einfach nicht... IP: Gespeichert |
adri Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() aus der aero: http://www.aero.de/news-18707/Asiana-Crash-Pilot-bekennt-Unsicherheiten-bei-Sichtanflug-am-SFO--.html Da hat der Kerl weit mehr als 10 Stunden Zeit, sich darauf vorzubereiten und das mit den Kollegen zu besprechen und dann sitzt er nur die Zeit sinnlos ab und macht sich vor Angst in die Hose. Dass ich nicht lache, ein visual aus Westen auf SFO sei bei dem Wetter anspruchsvoll. Was sind dann die nach INN, Lugano, Salzburg etc.? IP: Gespeichert |
flying_inverted Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @Dirk110: Nein, leider nicht. Ob Designfehler oder bewusst von Boeing so gewollt weiß ich nicht. Aber ich vermute eher Letzteres, denn im FCOM 2 steht in der Beschreibung des Autothrottle Systems: Note: When the pitch mode is FLCH or TOGA, or the airplane is below 400 feet above the airport on takeoff, or below 100 feet radio altitude on approach, the autothrottle will not automatically activate. [Diese Nachricht wurde von flying_inverted am 12-13-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
Dirk110 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @Adri: Ah, hatte das "or" übersehen. Nicht mehr ganz frisch die Meldung aber demnach zielt die FAA ja in die richtige Richtung: http://www.flightglobal.com/blogs/learmount/2013/11/faa-plans-better-pilot-training/ Der CPT war mit seinen 43h noch nicht lange aus dem Simulator u. auf´m neuen Flieger, dazu später Sinkflug, 180kts bis 5 Meilen + Visual...vielleicht kam sein Kommentar im Zusammenhang mit der Kombination. Aber von den Prozeduren her würde es vielleicht auch helfen wenn einerseits gerade bei Langstreckenflügen das letzte Gate generell bei 1.000ft (u. nicht 500ft wie im Falle Asiana) liegen würde u. zudem ATC auch den Druck auf die Piloten (bzgl. 180kts/5 miles) ein wenig rausnehmen würde. Die Akzeptanz des Visuals überhaupt nach einem ermüdenden Langstreckenflug (siehe Rolis Post weiter oben) ist natürlich auch eine Möglichkeit. Andererseits, wenn(im Vergleich zur Kurz- u. Mittelstrecke)ohnehin schon relativ wenig Handfliegerei als Training übrig bleibt...dann gerade da noch weiter zu reduzieren macht auch nicht richtig viel Sinn. Würde nur funktionieren wenn Trainingsausgleich geschaffen wäre- wodurch sich wieder die Frage nach dem idealen Trainingskonzept stellt... Irgendwie alles nicht so einfach. IP: Gespeichert |
Blindflug Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Also irgendwas is da Kappes... Entweder FLCH oder V/S, beide Modes gleichzeitig gehen nicht (wie auch?) Das in FLCH der A/T Wake-Up nicht aktiv ist, ist logisch, da die Speed nicht(!) über den A/T kontrolliert wird, sondern über die Pitch, mit anderen Worten bei Speed Drop nimmt der Flieger die Nase runter. Im Descent geht der Thrust Mode erst in IDLE dann in HOLD, der Schub kontrolliert dann die Sinkrate. IP: Gespeichert |
arschplattsitzer Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Mal eine Frage an die Gemeinde: Wer fliegt einen Visual Approach mit Autothrust ON? Offensichtlich sind bei dem Asianaunfall verschiedenste Autopilotmodi mit Autothrustmodi zusammengemixt worden, so dass die auf dem Muster schlecht trainierten und unerfahrenen Piloten letztendlich voellig davon ueberrascht wurden, dass der Autothrust eben NICHT die erforderliche Speed geliefert hat. IP: Gespeichert |
Flying Fox Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Die Frage müsste eher lauten: "Wer MUSS einen Visual mit A/T ON fliegen?" Es gibt nicht wenige Firmen, die auf allen oder manchen Flotten die Nutzung von A/T vorschreiben, selbst wenn der A/P deaktiviert ist. IP: Gespeichert |
straight-in Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() ...dann sollten diese Flugbetriebe die das vorschreiben mal überlegen ob das so sinnvoll ist. Wenn ich mich beim Fliegen nicht um Throttels bzw. Powersetting kümmern muss, werden diese wohl ein wenig bis ganz aus meinem panelscan verschwinden. Wir Menschen sind so gebaut, also sollten wir dementsprechend agieren. Manual Flight = Manual Thrust IP: Gespeichert |
lazyeight Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Straight - In Danke für den letzten Satz. Den sollten die ATARI - Piloten endlich mal beherzigen. IP: Gespeichert |
adri Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Dann müsste sich diese Erkenntnis auch mal in Toulouse durchsetzen. Nach meinen Infos wird genau das dort geschult, manual mit Autothrust zu fliegen. Der LH Konzern scheint mit der Vorgabe manual flight = manual thrust zur Minderheit zu gehören. Ist aber m.E. genau der richtige Weg. Und bei Korean scheinen die Kenntnisse über automation nicht sehr ausgeprägt zu sein. Eine Grundvoraussetzung, um sich überhaupt in hochautomatisierte cockpits zu setzen. IP: Gespeichert |
Sandpitts Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() "Manual Flight = Auto-Throttle OFF" Dazu gibt es, auch bei grossen Operators wie z.B. EMIRATES unterschiedliche Sichtweisen: Bei EMIRATES z.B. bleibt der Autothrottle steta akitiviert, auch bei Visual/ Manual Flight! Das hätte bei ASIANA auch das Schlimmste verhindern geholfen, denke ich zumindest ! Wie auch immer, es hat schon seine Gründe, weswegen ASIANA wie KOREAN wiederholt die behördliche Auflage erhalten haben, qualifizierte ExPats in Ihr Trainings-Department zu integrieren, um den "asiatischen Trainings-Standard" auf ein internationales Niveau zu heben! IP: Gespeichert |
vogelparadies Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: OMG... Was für eine Kapitulationserklärung an alles, was auch nur entfernt nach Skills riechen könnte!! Am besten direkt die Thrust levers von V1 bis zum Touch down unter Strom setzen. Flaps könnte man auch noch automatisiert fahren lassen, ebenso wie Gear. Dann die FMS-Elektronik so umrüsten, dass ATC Anweisungen per CPDLC automatisch übernommen werden... Dann braucht man noch nichtmal die Bahn einzugeben. Hilft doch alles, um die bösen menschliche Fehlerquellen in Reihe 0 auszuschließen. Was für ein kollektives Misstrauensvotum... einfach nur noch erbärmlich. IP: Gespeichert |
Sterny70 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Genau darauf zielt doch die ganze Industrie ab. Da reicht es dann auch, wenn man nen eingewiesenen P2F-ler nach vorne setzt. Der kostet ja dann auch kein Geld, sondern bringt noch welches mit. ...war eigentlich ironisch gemeint, doch je mehr ich drüber nachdenke, desto weniger ironisch wirkt es.... IP: Gespeichert |
arschplattsitzer Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Da bei Powerchanges ein Drehmoment um die Querachse (Pitchmoment) entsteht (NICHT BEIM SELIGEN TRISTAR), wird bei manueller Steuerung mit eingeschaltetem Autothrust die vertikale Flugfuehrung unruhig und erfordert staendige Korrekturen- es sei denn, das Fly-By-Wire System fliegt tatsaechlich einen konstanten Flightpath (A320 leider nur im Prospekt). Wie verhaelt sich das bei der B777? IP: Gespeichert |
gumpf Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hier findet ihr die Antworten auf eure Fragen! Völlig Wurscht welchem Mode der Autothrottle folgt, wenn die SA (situational awareness) nicht da ist, dann hilft weder manual/manual oder manual/irgendein mode Stabilized Approach [Diese Nachricht wurde von gumpf am 12-15-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
low_fuel Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Boeing empfiehlt in seinen FCTM's, die AT's nie auszuschalten, auch bei raw data manual Anflügen nicht. Auf diese Weise verliert man nicht die underspeed-protection. Wie wir jetzt lernen, kann man sie u. U. trotzdem verlieren. Bei dem THY-Crash in Amsterdam hatte man sich auch auf selbige verlassen. Ich bin mittlerweile bei mehreren Airlines Zeuge der unseligen Praxis geworden, den Piloten komplett manuelles Fliegen zu untersagen. Die jungen Kollegen fliegen selbst bei severe CAVOK ihre visuals und circlings mit full automation und verbringen den gesamten cruise flight damit, das FMC zu programmieren. Wenn dann irgendwas nicht erwartungsgemäß läuft, geht sofort der Kopf runter und man arbeitet weiterhin lustig am Computer, während niemand mehr den Flieger fliegt. Ich musste mich im SIM schon von TRE's anmachen lassen, warum ich bei stressigen approaches mit missratenen vectors und zickiger Technik die Automation abschalte und stumpf von Hand weiterfliege. Die Ansage lautet dann immer "Die Technik ist gut, wir müssen sie nur bedienen können". Stimmt ja auch, aber es sollte immer eine unterstützenswerte Entscheidung sein, basic manual zu fliegen, solange kein CAT II/III angesagt ist. Alle hier diskutierten Crashes nahmen ihren tragischen Verlauf in dem Moment, wo die Piloten anfingen, von Hand zu fliegen und dann von einer nicht vorhandenen underspeed protection oder einem leise vor sich hintrimmenden speed trim system in den Tod geflogen zu werden. Wir müssen einfach wissen, welche Knöpfe wir drücken müssen, um unsere 77/57/37 fliegerisch in eine Cessna 150 zu verwandeln. Mit der würde keiner im Approach stallen. IP: Gespeichert |
KleinDummi Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Bitte nicht 737 und 777 mixen, bei der 737 ist es anders und nach Boeing heißt Manual Flight auch immer Manual Thrust (AT OFF). Das manche Airlines (wie z.B. AB) den ARM Mode benutzen ist eher ungewöhnlich. Und konsequenterweise war THY auch mit AP unterwegs bis sie gestallt sind. [Diese Nachricht wurde von KleinDummi am 12-15-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
rulaman Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ich glaube jetzt kommen AT ARM und AT OFF (= disengaged) durcheinander. Manual Flight = Manual Throttle, exakt, denn sonst rührt wie oben beschrieben der AT die Pitch ungewollt durcheinander. ABER der AT bleibt in ARM, das heißt er schlummert vor sich hin und macht gar nix, solange bis man TOGA drückt oder Alfafloor kommt. Dann schiebt er in der Tat voll rein und dann gibt es ein mords Pitch up Moment, (besonders mit all ENG) welches weggetrimmt sein will. Bei ausreichendem Training hat man das drauf. Gab aber auch genug Unfälle deswegen. Wegen diesem Pitch Moment haben manche Typen auch zwei Stufen TOGA 1mal oder 2mal drücken. Ist der AT OFF dann hat man keine TOGA oder alfa protection, schade um die schöne Funktion, selber weggenommen... Wenn man jetzt noch im Fenster tausend über GND eindreht, bekommt man als reminder eine gelbe Warnung und dreht es anschließend auf GA ALT. So habe ich es im letzten Jahrtausend gelernt. Mit dem RA ginge das auch, aber die kleine Zahl sieht im Stress keiner blinken. Beim analogen RA war das viel besser damals. Nennt man altitude awareness, hilft gegen CFIT. Ich bin nie Atari geflogen, vielleicht ist es da anders, weiß ich nicht. IP: Gespeichert |
low_fuel Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Manual thrust bedeutet eben nicht zwangsläufig AT OFF, sondern auch AT ARM. Es gibt viele airlines, die diesen mode benutzen, macht ja auch Sinn. Man darf sich halt nur nicht auf die underspeed protection verlassen. IP: Gespeichert |
adri Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() aus der AIN mail von heute NTSB Hearing Reveals Details of Asiana 214’s Final Approach Aber koreanische Zeitungen feiern den Cpt. als Held, der nur durch seine exzellente militärische Ausbildung und überirdische skills das Flugzeug trotz abgebrochenem tails noch sicher landen konnte. IP: Gespeichert |
KleinDummi Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote:Was ganz klar gegen Boeings Empfehlungen verstößt, zumindest auf der 737. Man bekommt zwar eine "no technical objection" für das Benutzen des ARM Mode, aber das besagt lediglich dass es keinen technischen Grund gibt der es unmöglich macht. Nach Standard SOP des Herstellers ist es nicht vorgesehen und es wird aktiv davon abgeraten. Gerade auch weil man sich damit unerwünschte Eingriffe des AT einhandelt, ganz abgesehen davon dass der ARM Mode eben nicht eine echte Alpha Floor protection bietet sondern lediglich eine low speed reversion. Und ja, ich fliege selber bei einem Operator der in diesem Punkt vom Hersteller abweicht, aber es ist manchmal durchaus Sinnvoll sich direkt beim Hersteller zu erkundigen und nicht nur die Firmeninfos nachzukauen. IP: Gespeichert |
set_n_armed Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() A/T arm ist wie mit "gearmten" Scheibenwischer beim Auto rumfahren und sich dann wundern, warum das Ding auf einmal anspringt, obwohls trocken ist. Ähnlich wie mit der Lichtautomatik der neumodischen Karren oder eben Fluggeräten. "Ach wie schön, alles geht automatisch." Jaja, mag sein, nur das Hirn irgendwann nicht mehr. Weiter oben wurde mal was von Skills geschrieben und da liegt doch der Hase im Pfeffer. Schei.. auf die Automatik! Wenn der Apparat zu langsam wird oder im short final auch nur Anstalten macht, dahin zu tendieren, dann gebe ich halt Gas. Das habe ich in EHAM schon nicht verstanden und in KSFO ebenfalls nicht. Wenn ich im anschliessenden Debriefing die Ursache dafür nicht feststellen kann, gibts einen Eintrag ins TechLog, selbst auf die Gefahr hin, damit nicht ausreichende Kenntnisse meiner selbst zu dokumentieren. Das wars aber hoffentlich auch schon. Ich weiss, ich weiss, keiner ist von Fehlern gefeit und deshalb gibts auch so schöne Dinge, die einen vor Dummheiten bewahren mögen. Auch ich mache nie alles perfekt. Aber das ist hier gar nicht der Punkt. Was mich an solchen Diskussionen stört, sind Analysen ob falscher Bedienung der Automatik oder mangelndem technischen Verständnis dieser. Im Nachgang gibt es dann Bulletins der Hersteller, die einen auf Besonderheiten der Verkabelung, der Schaltungslogik oder sonstigen tollen Features hinweisen, an die sich in Stresssituationen sowieso keiner erinnert. Sollten grundlegende Funktionen nicht funktionieren, sieht das natürlich anders aus. In KSFO aber, scheinen die Jungs ihre Skills verloren zu haben. Sie hatten sie bestimmt einmal, sonst wären sie nicht in einen solchen Flieger gekommen (auch wenns gelegentlich mal die ein oder andere Ausnahme geben soll, bei egal welcher Airline). Die Suche nach der Ursache für diesen Verlust ist das einzige, das hier vorangetrieben werden sollte. Anschliessend kann man sich darüber streiten, wie die Skills wiederbelebt werden können. Ganz nach dem Motto: "Fly the aircraft, fly the aircraft, fly the f...... aircraft!" Keep on rollin' [Diese Nachricht wurde von set_n_armed am 12-17-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
arschplattsitzer Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() ...ist schon so eine Sache mit der Automatik: http://www.avherald.com/h?article=46d16a49&opt=0 IP: Gespeichert |
Boschdi Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Zu zwei Vorwürfen müssten meiner Meinung nach die Piloten und evtl. auch das Training/die Flotte Stellung beziehen: 1.) 2.)
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vogelparadies Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Auf jeden Fall auch das Training - das ist doch viel wichtiger als die Keule gegen die Piloten auszupacken. (Obwohl man's ja wirklich einfach nur möchte...) Aber in den USA scheinen die Zeichen nun wirklich darauf zu deuten, dass ein Umdenken stattfinden muss - in einem Transskript eines CNN-Fernsehinterviews vom 11. Dezember wird der ehemalige 777-Chefpilot von Boeing, John Cashman, zitiert: Und Cpt. Sullenberger, als Luftfahrt- und Sicherheitsberater für CBS-News tätig, kommt in dem Interview beim Thema Skills folgendermaßen zu Wort: Das komplette Transskript der Diskussionsrunde gibt's hier: http://transcripts.cnn.com/TRANSCRIPTS/1312/11/sitroom.01.html Von dem Berichts-Niveau könnten sich die meisten deutschen Medien mal ne ordentliche Scheibe abschneiden... IP: Gespeichert |
Dirk110 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Gibt Neuigkeiten im Aviation Herald dazu zu lesen (02.04.2014). Hier ein Auszug aus den interessantesten: Zum Thema was mit dem Automaten passiert ist: Asiana´s Schlussfolgerungen: The probable cause of this accident was the flight crew’s failure to monitor and maintain a minimum safe airspeed during a final approach, resulting in a deviation below the intended glide path and an impact with terrain. Contributing to this failure were (1) inconsistencies in the aircraft’s automation logic, which led the crew to believe that the autothrottle was maintaining the airspeed set by the crew; and (2) autothrottle logic that unexpectedly disabled the aircraft’s minimum airspeed protection. Significant contributing factors to the accident were (1) inadequate warning systems to alert the flight crew that the autothrottle had (i) stopped maintaining the set airspeed and (ii) stopped providing stall protection support; (2) a low speed alerting system that did not provide adequate time for recovery in an approach-to-landing configuration; (3) the flight crew’s failure to execute a timely go-around when the conditions required it by the company’s procedures and, instead, to continue an unstabilized approach; and (4) air traffic control instructions and procedures that led to an excessive pilot workload during a high-energy final approach..." Und: Erklärt warum A/T nicht mehr aktiv war u. das sich wenigstens der PF aus welchen Gründen auch immer darüber nicht wirklich bewusst war. Allerdings steht da auch der alarmierende Satz das im FCOM nur ein einziger Satz dies bemerkt. "In contrast to the repeated references to the comprehensive airspeed protection provided by the autothrottle system, the Boeing 777 FCOM contains only a single, one-sentence note which can be read to suggest that autothrottle will not support speed protection when in FLCH mode. The note reads: “...When the pitch mode is FLCH or TOGA, or the airplane is below 400 feet above the airport on takeoff, or below 100 feet radio altitude on approach, the autothrottle will not automatically activate...". Der Satz ist ja mehr als nur Rot anzustreichen... Was ich generell nicht ganz blicke ist der Umstand warum es beim A/T Sinn machen sollte das dieser bei TOGA nicht automatisch aktiviert wird? In so einer Situation brauche ich vor allem die Protections doch sinnigerweise in den allermeisten Situationen od. bin ich falsch? Ich weiss- sie hatten den TOGA nicht gedrückt. Auch generelle Frage... IP: Gespeichert |
Boschdi Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() ... It's not a bug it's a feature. In diesem Zusammenhang sogar wörtlich zu nehmen. HOLD gibt es in TO/GA (im TO-Run ab 80kias) und in FLCH. In beiden Fällen lässt es den Piloten die Möglichkeit, manuell den Thrust zu ändern, ohne den A/T rausnehmen zu müssen. Beispiel TO um etwa nachzuschieben oder im Descend, wenn FLCH in IDLE 2500ft/min sinkrate gibt, ich aber nicht so schnell sinken möchte. Wichtig dabei ist, dass HOLD immer eine Auffanglinie braucht, um Automatisch beendet zu werden (zB. eine Höhe im MCP Window oder in der FMC oder der gearmte VNAV Mode im TO), oder eben manuelles Eingreifen. Keines davon hat hier statt gefunden. Hier war die Fehlerkette: Resultat: Links der CM1 fliegt manuell mit A/T in HOLD (geht nur bei erreichen der MCP-Altitude raus, ohne F/D aber mit FMA Anzeige: HOLD / TOGA / TOGA Mögliche Lösungen: 1. Fly the Airplane manually. Einfach Power geben hätte schon gereicht. Jede einzelne hätte für sich gereicht. Dabei von einem Designfehler zu reden...... IP: Gespeichert |
Sonic Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: http://www.ntsb.gov/news/2014/140624.html http://www.ntsb.gov/news/events/2014/asiana214/abstract.html https://www.youtube.com/watch?v=8MFPSfGoT1U - Sonic [Diese Nachricht wurde von Sonic am 06-26-2014 editiert.] IP: Gespeichert |
Sonic Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Und hier das ganze als NTSB-Video https://www.youtube.com/watch?v=8MFPSfGoT1U
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