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Autor | Thema: Privatinsolvenz nach ATPL |
cubbyflyer Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ich habe mir gerade nochmal meine beiden letzten Beitraege, die komischerweise dann doch zweimal gepostet wurden, durchgelesen und ein abermaliges Lesen laesst eine Spur Ueberheblichkeit (?) erkennen. Das war nicht gewollt. Die emotionale Achterbahn, die viele von uns in ihren Laufbahnen durchliefen, oder gerade durchlaufen, ist kein Spass. Doch auch fuer mich gilt nach wie vor: niemals werde ich fuer ein Type Rating zahlen und habe wenig Verstaendnis fuer Leute, die es machen. Gleichzeitig kann ich die Frustration Vieler nach eventuell zig Jahren Nichtfliegens nach der Ausbildung durchaus nachempfinden und stelle mir vor, dass es nicht Wenige als vielleicht einfach letzten Weg aus ihrer Situation sehen. Im Bekanntenkreis gibt es sogar den ein oder anderen, bei dem es genauso war. Nur muessen sich halt diese Leute den Vorwurf gefallen lassen, dass sie zum staendigen Abwaertstrend unserer Arbeitsbedingungen aktiv und gewollt beitragen. Die Aussage „aber das ist halt heutzutage so“ lasse ich nicht gelten. Es gibt genuegend Firmen im In- und Ausland, die Ratings zahlen. Und es auch in Zukunft tun werden. Hierzu interessant auch auf PPRuNe mitzuverfolgen, was die Neueinsteiger a la CTC bei (sl)easyJet derzeit mitmachen, Stichwort FlexiCrew. Ein absoluter Witz. Nur, die Firmen wissen, sie kommen damit durch. Was mir wichtig ist und wozu ich animieren moechte, ist durchaus den Beruf Pilot – auch in schlechten Zeiten – zu verfolgen. Allerdings mit Plan B. Und, ja, auch Plan C. Genauso, wie man es spaeter vor Antritt eines Fluges macht. Oder machen sollte. Der Weg ins Cockpit ist durchaus komplex und haengt von wie wir alle wissen vielen Faktoren ab. Diese gilt es in die Planungen miteinzubeziehen. Meiner Meinung nach faengt die Jobsuche und des Bewerbers Markteintritt bereits Jahre vor Ausbildungsbeginn an, Stichwort Kreditfinanzierung oder Ansparung von Kapital (wenn man es nicht in der Sportallee packt und bei der LFT anfangen darf). Niemand sagt, dass Pilotwerden einfach ist. Aber wie sagte ein Fluglehrer noch gleich zu mir, mehrmals: wenn es leicht waere, wuerden es alle machen. Und auch schaffen. Ich habe das grosse Glueck gehabt, zugegebenermassen, nie ohne Fliegerjob dagestanden zu haben. Mein erster Job war auf einer SEP, um den ich mich noch waehrend meiner Ausbildung bewarb und ein Interview mitmachen durfte. Es folgte eine Warteliste. Dass genau just bei Ausbildungsende die Firma inmitten der Hauptsaison einen Piloten verlor, war dann pures Glueck. Allerdings gab es auch fuer mich Plan B, der vorsah, die Segelflieger zu intensivieren, eventuell Stunden durch Schleppflug, Banner, Springer abwerfen, Rundfluege, etc. Fluglehrer wollte ich nicht, denn die Ausbildung hierzu haette weitere 7.000 gekostet. 200 Stunden auf dem CV mit 500 Stunden Segelflug und eventuell aktives Clubmitglied mit Lehrertaetigkeit sehen allesamt besser aus als halt nur 200 Stunden und Job bei Maekkes und letzter Flug vor 12 Monaten. Oder irre ich mich? Es zeigt Passion. Und: Segelflieger haben mit grosser Wahrscheinlichkeit eine viel bessere Hand-Fuss-Motorik als Nichtflieger. Ganz zu schweigen von deren Forced Landings. In der Regel sitzt das alles. Der Deal fuer mich in meinem ersten Job war dann: frei Wohnen, auch ueber den Winter, Flugaufkommen sehr saisonal (Sommer), allerdings nur Bezahlung wenn geflogen, hier und da mal ein Mittagessen und Getraenk. Bezahlung gering, reichte fuer Essen. Geld fuer Sprit, Autoversicherung, Handy, etc. musste anderweitig aufgebracht werden. Ich wurde einmal gefragt, wie ich das finanzierte. Ganz einfach, ich hatte noch Ruecklagen und eine nicht ausgereizte Kreditkarte, die mir durch eine modular absolvierte Ausbildung mit den mitunter preiswertesten Anbietern, nach Ausbildungsende zur Verfuegung standen. Ich uebertreibe mal jetzt: ein Jahr von Cornflakes leben kostet nicht die Welt, hilft aber insbesondere am Anfang, mich in der Luft zu halten. Und nur das zaehlt. Urlauben kann man mal ein paar Jahre aufschieben, sowie den Kauf neuer Klamotten, Feiern gehen, Restaurants, etc. Um einen solchen Job zu ergattern, bedarf es eventuell mal eine Saison Flieger waschen, im Buero helfen, etc., einfach mal anrufen und fragen, ob man sich vorstellen darf. Oder einfach mal ein Jahr warten und immer mal anrufen oder eine Email verschicken. Nur mal ganz ehrlich, wer von den nachkommenden (doch eher verwoehnten Generation) ist denn noch bereit, Opfer zu bringen beziehungsweise zu warten? Die meisten haben doch heutzutage Auto, 2 Flat Screen TVs, 2 Ipads, 2 Ipods und mindestens 2 Iphones… Es gab waehrend meiner Unizeit so einige Kollegen, von denen mitunter der Satz kam, „ich flieg nur fuer Hansa". Oder, "ich flieg nur Jet.“ So gern ich die mochte, aber wie das Leben einem mitspielt, haben die die RE-Selektion am Ende versemmelt und machen heute einen Buerojob. Ich vermute, sie sind nicht so happy. Alles andere wuerde mich wundern. Es mag Einbildung sein, aber mir kam es durchaus so vor, damals, dass ich fuer meinen SEP Job belaechelt wurde. Ein paar Jahre spaeter gibt’s Turbine fuer mich, mit durchaus sehenswerter Bezahlung und, ja, nicht nur eine Firma, die Interesse an einer Beschaeftigung zeigt. Und diese Situation kam nicht durch einen reichen Papa, sondern durch jede Menge Planung, Verzicht und harte, ehrliche Arbeit ueber nunmehr 10 Jahre. Und ganz nebenbei, Taxi Fliegen immer im Wetter ohne AP und jede Menge Raw Data ILS und SIDs lehrt durchaus und verschafft ein ganz anderes fliegerisches Fundament. Ich habe ueber die Jahre Leute kennenlernen duerfen, die, sofern sie denn die Wahrheit sprachen, sich in ihrem Land unter anderem als Jetfighter-Pilot bewarben, alle Tests erfolgreich durchliefen (somit sicherlich einer kleinen, aeusserst elitaeren Gruppe angehoerten, denn nicht viele koennen dies von sich behaupten), um am Ende trotzdem nicht genommen zu werden, weil ploetzlich nur die Haelfte von Bewerbern gebraucht wurde. Danach wurde irgendein Job angenommen, der ermoeglichte, etwas zu sparen, um nach Jahren mit Mitte 20 zumindest die Haelfte der Ausbildungskosten bezahlen zu koennen. Diese Leute fliegen heute alle. Teilweise „nur“ Light Twins, aber sie fliegen. Und ich bin mir sicher, die werden ihren Weg weitergehen. Ich kann mir fuer mich keinen anderen Job vorstellen. Und dadurch, dass ich unten anfangen musste, ist jede Verbesserung einfach toll. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich mal je schlecht gelaunt zur Arbeit gehen werde. Zu viel musste ich leisten, um dahin zu kommen, wo ich heute bin. Wobei ich betonen moechte, Jet fliege ich noch immer nicht und sehe das auch nicht in den naechsten Jahren passieren. Und richtig Kohle habe ich ebenso immer noch nicht verdient. Aber eins kann ich behaupten: ich habe jede Menge Spass gehabt, bin immer geflogen, habe viel gesehen und ganz wichtig, musste nie fuer einen Job zahlen. Inzwischen bin ich optimistisch, dass Letzteres auch nie eintreten wird. Die, die Pilot werden wollen, sollen’s machen. Allerdings ueberlegt euch gut, wie ihr’s finanziert und wie ihr den Fuss auf die erste Stufe der Leiter bekommt. Und danach den zweiten. Alles Gute. IP: Gespeichert |
joyflight Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: aha! und woher nimmst du diese erkenntnis? also bevor man großspurig im forum zur selbstprofilierung auftritt, wäre es eher angebracht den kollegen den tipp des jahrhunderts einfach rauszugeben! PS: sehe jetzt erst, dass du dich im letzten beitrag ein wenig entschuldigt hast. trotzdem hab ich auch deinen letzten beitrag schon viel früher mal kommentiert: die "seht her, es ist schwer, aber ich hab's geschafft" - sprüche sind kein trost. deine unterstellungen (faules pack und keiner will mit propeller anfangen) kannst dir in die haare schmieren: die tatsache dass du's nun "geschafft" hast, finden wir nicht toll, es ist nur ein beleg dafür, dass jetzt noch ein job weniger verfügbar ist. bitte nicht denken, dass ich persönlich verbittert bin, aber ich find solche sonntagsreden inzwischen einfach nicht gut, da sie den milchbubis die hier mitlesen ein (statistisch) falsches bild suggerieren (mit ein wenig willen geht alles, für alle, immer und überall) trotzdem schöne woche, all den fliegenden und nicht-fliegenden [Diese Nachricht wurde von joyflight am 08-20-2012 editiert.] IP: Gespeichert |
skylimitation Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() mahlzeit cubby, da ich einer deiner ehemaligen unikollegen bin kommt ein kurzer reply: vor ein paar jahren wollte ich nichts mehr als ein job im cockpit und habe/hätte alles dafür getan. finanziell war mir nur folgendes nicht möglich: mit dieser option gibts (nach 220h) nicht viele möglichkeiten;... die ich auch schnell erschöpft habe. fazit: bürojob. mittlerweile ist aber bürojob nicht gleich bürojob und entwicklung in der fliegerei mach schon spaß. fazit: ich bin mittlerweile glücklich so wie es ist und will jetzt nicht mehr tauschen. ich hab gleitzeit, verdiene gut und bin jeden abend zuhause. da ich nun einige kenne die linie fliegen würde ich den job auch nicht mehr gegen meinen tauschen. abwechslungreich ist das nicht grade... interessant wäre für mich nur noch die kohle und die freizeit (wenn man karierre gemacht hat). in meiner branche gibts zwar auch die kohle, aber nicht die freizeit. aber das wäre der einzige punkt. [Diese Nachricht wurde von skylimitation am 08-20-2012 editiert.] [Diese Nachricht wurde von skylimitation am 08-20-2012 editiert.] IP: Gespeichert |
Frank Abagnale Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Wobei ich den Begriff "Freizeit" auch differenzieren muss! Freizeit: in der Freunde und Bekannte frei haben Freizeit: in der nur ich frei habe und sonst niemand. Was bringt es mir wenn ich einen Job hätte, der mich nur am Wochenende fliegen lässt und alle Freunde/Bekannte/Familie am Wochenende was unternehmen. IP: Gespeichert |
pleitfly New Board Member |
![]() ![]() ![]() ![]() da würde ich gern mehr zu wissen - wie kann ich Sie kontaktieren ? VG
quote: IP: Gespeichert |
joyflight Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() passend dazu heute eine neue Gruppe auf FB: http://www.facebook.com/?ref=home#!/groups/318003451635300/ Gerade von Insolvenz betroffene sollten/könnten/müssten sich dort zusammenschliessen. Gruß, IP: Gespeichert |
pleitfly New Board Member |
![]() ![]() ![]() ![]() was würde passieren wenn man als Sicherheit sein Häuschen ins Grundbuch eingetragen hätte und man könnte den Kredit nicht zurück zahlen ? RICHTIG: die Bank versteigert einem das Haus unterm A... weg - so schnell können Sie gar nicht gucken... Jeder muss für die Folgen seiner nicht eingehaltenen Versprechungen selber einstehen...
quote: IP: Gespeichert |
Speedbrakes Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Jetzt fehlen eigentlich nur noch die bürgschaftsfreien Kredite der Finanzinstitute, dann klingelt die Kasse von RWL & Co. - Nach wenigen Jahren ist man aus der Sache fein raus. Unsere Politiker machen's möglich. Vielleicht sollen aKäufe auf Pump die Wirtschaft beflügeln. http://www.tagesschau.de/wirtschaft/privatinsolvenz-reform100.html IP: Gespeichert |
Hochflieger Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Tolle Sache das... Da könnte man auf dumme Gedanken kommen! IP: Gespeichert |
joyflight Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() was soll da "dumm" sein, an dem gedanken? so ist die finanzierung viel schneller erledigt, als mit 10 jahren mc donalds ... bleibt die frage, was am "muss einen teil zurückzahlen" genau dran ist, um die 3-jahresbedingungen zu erfüllen. aber erstmal ist das leide rnur ein vorgezogenes wahlgeschenk, welches nicht einlösbar ist sofern die wahlen "falsch" ausgehn sollten IP: Gespeichert |
applemax Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Steht doch in dem Artikel: 35 Prozent müssen zurückgezahlt sein. Wenn dieses Gesetz kommen sollte, wird eine Folge sicher sein, dass es keine (oder zumindest weniger) nicht abgesicherte Kredite mehr geben wird. Was sicher ein Schritt in die richtige Richtung ist. IP: Gespeichert |
joyflight Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: genau, so weit war ich gedanklich noch gar nicht, das wirkt wie in der solar-branche: es werden jetzt schnell kredite aufgenommen und flugschulen gestürmt, damit man schon "investiert" ist, wenn die föderungskürzung kommt! klasse! IP: Gespeichert |
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