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Autor | Thema: Cockpitjobs 2013 - Eure Meinung?! Ein Blick in die Zukunft... |
Frosch Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Lieber Nibbler! Ich verstehe, was Du sagen willst, aber die Formulierungen "im Moment" und "für 2000-2500€ Stunden sammeln" zeigen den grundsätzlichen Denkfehler. Wofür will man denn die Stunden sammeln? Es kommen auch mittelfristig keine besseren Zeiten, keine besser bezahlten Stellen, sondern immer mehr "Bin-bloß-Stundensammler"-Piloten, die entweder für kleines Geld arbeiten wollen, oder gar Geld bezahlen. Was willst Du dann mit Deinen Stunden, außer sie in ein Flugbuch zu schreiben? Der Nicht-Beruf Pilot ist schon am LKW-Fahrer Niveau angekommen, wenn man sich die Scheinselbstständigkeit bei Ryanair ansieht. Einzig der höhere Anschaffungspreis verhindert, dass man die Piloten zwingt, auch das Gerät noch mitzubringen. Um dann Stunden zu sammeln. Das Ganze dann als "Karriereleiter" zu betrachten ist bestenfalls ein Witz, "Karriere" sieht ganz anders aus. Und da hast Du dann natürlich Recht: jeder hat eine andere Prioritätenliste. In der nächsten Generation Flieger gibt es dann hinter dem Cockpit eine kleine Doppel-Koje mit Mikrowelle. Fazit: Erst wenn fast alle Flugschulen pleite sind und der Haufen an arbeitslosen Piloten durch Privatinsolvenz nicht mehr in der Lage ist, "Stunden" zu sammeln, gibt es eventuell einen Silberstreif am Horizont, wofür auch immer der dann gut ist. Etwas anderes zu hoffen ist nichts als Selbstbetrug. Aber natürlich kann man sich die Welt auch schönreden. IP: Gespeichert |
kleener_pilotör Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Bang on Frosch. Die Firmen in denen die Crews ordentlich bezahlt und behandelt werden verschwinden langsam aber sicher vom Schirm, weil sie mit den Ausbeuterfirmen langfristig nur schwer mithalten können. Und um die paar guten Jobs prügeln sich dann tausende Piloten die bei Ryanair, Wizzair, Niki und co. tausende Stunden aufm Bus "gesammelt" haben. Natürlich hat man mit einem prallen Flugbuch die Möglichkeit sich dann bei EK zu bewerben. Aber das ist auch nicht der ultimative Pilotenjob. Das Land muss man mögen. Und selbst wenn du umbedingt bei EK fliegen willst ist ein pralles Flugbuch logischerweise nicht automatisch die Eintrittskarte. IP: Gespeichert |
Nibbler91 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ist ok. Ich geb' mich geschlagen. Ich habe auch ehrlich gesagt keine große Lust mehr auf diese Diskutiererei. Meinetwegen können ja Leute, die z.B. von der Schule kommen anstatt Stunden - oder von mir aus können wir es auch Berufserfahrung nennen, wenn Euch das lieber ist - zu sammeln einen Job auf einem Verkehrsflugzeug ablehnen weil's nicht mal 3000,-€ brutto gibt und weiterhin auf das große Los warten. Wer dann lieber was anderes macht anstatt zu fliegen, weil er in irgend einem anderen Job mehr verdient soll das machen - mein Ding ist das halt nicht. Muss jeder für sich selbst entscheiden. IP: Gespeichert |
Speedbrakes Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Puh! Am ***** klingt so wie hinüber. Aktuell mag sie ordentlich kriseln, dies mag richtig sein. Aber irgendwann wird's auch mal wieder besser werden. Es wird ja nicht immer nur weiter bergab gehen. Irgendwann gibt's auch wieder mehr Einstellungen und keine Insolvenz nach der anderen. Nur wann dieses 'irgendwann' eintreten wird? Tja, das weiß nur der Fliegergott selbst. Wenn es soweit sein wird, haben wir vielleicht 2000 arbeitslose Lizenzinhaber auf dem Markt in Deutschland und können uns dann um ein paar Jobs am PC (Assessment) duellieren. Aber gestorben ist die Luftfahrtbranche noch nicht. [Diese Nachricht wurde von Speedbrakes am 01-28-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
Frosch Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Natürlich ist sie nicht gestorben, allerdings wird es auch nicht "mal wieder besser", dass ist Träumerei. Der Käse ist gegessen, und wenn man sieht, zu welchen Bedingungen und Tarifen heute Verkehrsflugzeuge für windige Unternehmer zu bewegen sind, dann kann es tatsächlich nicht weiter bergab gehen. Man trifft sich bald auf dem Niveau angelernter Hilfskräfte. Und das ist leider keine Übertreibung. Manche Kollegen fliegen zu Gehältern, die auch ein Gabelstaplerfahrer haben kann. Und sind stolz darauf, auf dem "Bus" oder "der Dash" Stunden zu sammeln. Und geht's der Firma dann trotzdem schlecht, verzichten sie auch noch auf einen Teil ihres Lohnes. Gratulation. "Pilot" in diesen Tagen bietet oft nur noch lächerliche Möglichkeiten, Erwerbsperspektiven und steht absolut in keinem Verhältnis mehr zu den hohen Risiken (Exposition, LOL usw). Natürlich ist fliegen schön, aber wer sich etwas aufbauen will und tatsächlich über die Qualifikationen verfügt, die selbst Klitschen gerne bei der DLR "austesten" lassen möchten, der wird auf anderen Feldern deutlich weiter kommen. Und Nibbler: 3000EUR hatte ich vor 20+ Jahren beim Einstieg in der Executive-Fliegerei auf einem kleinen Jet. Nimm mal den Taschenrechner und versuch Dich an einer Zinseszinsrechnung. Nicht zuletzt Dank Kollegen wie Dir ist es nun wie es ist. Und dann setze die 3000EUR für eine Tätigkeit auf einem Airbus A320 mal in Relation zu den Gästen - und in Relation zu den Kosten, die diese Gäste für die "Security"-Fummelei am Flughafen zu entrichten haben. Du wirst wirklich staunen! Und Dir wird irgendwann doch ein Licht aufgehen. Viel Erfolg noch. [Diese Nachricht wurde von Frosch am 01-28-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
cx747 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Frosch, ich stimme dir ja prinzipiell zu, was heute Berufseinsteiger in unserer Branche erwartet ist einfach nur noch laecherlich. Finanziell, Arbeitsbedingungen, etc etc Ich finde es aber Unsinn hier irgendjemandem persoenlich die Schuld zu geben oder sich zu echauffieren wie man zu diesen Bedingungen diesen Job anstreben kann. Das einzig sinnvolle ist meiner Meinung nach Aufklaerung, ehrliche Berichterstattung ueber die tatsaechlichen Ablaeufe. Damit meine ich auch das Unterlassen von Uebertreibungen wie toll das Fliegen denn ist, Langstrecke, Jumbo etc etc Ich, ganz subjektiv, kann nur ein Fazit ziehen: Niemals wuerde ich diesen Beruf nochmal waehlen, nach 15 Jahren in der Fliegerei langweilt mich jeder (verlorene) Tag in einer Blechkiste eingesperrt, alles nur sterbensoede Routine, die gleichen Hotels, die gleichen Sprueche der Kollegen, ein Job fuer Menschen ohne jeglichen sozialen Anspruch, ohne Gestaltungsmoeglichkeit, einfach nur stupide. Wenn ich mir nur vorstelle das auch noch unter den jetzt angebotenen Bedingungen machen zu muessen wird mir nur noch schlecht. IP: Gespeichert |
Nibbler91 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Gut Frosch, wenn Du Dich dadurch besser fühlst, bin ich einer von denen, die Schuld dran sind, dass wir Piloten heute in den meisten Unternehmen für Sklavenlöhne arbeiten müssen. Das ist wirklich lächerlich hier. Ich schreibe, dass ich einen Job habe, in dem ich glücklich bin und alle mir wichtigen Kirterien erfüllt sind und man rät mir trotzdem meine Berufswahl zu überdenken - sehr klever. Dann schreibe ich, dass das Gehalt bei mir auf meiner Prioritätenliste nunmal nicht ganz oben steht, erwähne aber mein Gehalt garnicht und schon schreibt mir jemand ich sei mit schuld an den schlechten Bezahlungen, weil ich ja für nur 3000,-€ arbeiten gehe. Geht's noch? Dann wird auf Grund einer Zahl in meinem Namen gemutmaßt dass ich erst 22 Jahre alt bin, tja der Junior im Forum hatl - könnte aber auch mein jüngster Sohn sein, der 91 geboren wurde, oder? Ich will damit sagen, dass Ihr keine Ahnung habt wer ich bin und was ich mache - also hört bitte auf Euch anmaßen zu wollen mir Eure über alles erhabenen Weissheiten als gute Ratschläge auf's Auge drücken zu müssen. Wenn heute jemand - meinetwegen als Einsteiger - enen Job für 2500,-€ angeboten bekommt, dann kann man es ihm doch nicht übel nehmen, wenn er diesen annimmt um nach 2 oder 3 Jahren Wartezeit nach der Ausbildung endlich ans Fliegen zu kommen. Stellt Euch doch mal vor Ihr wolltet als Berufseinsteiger Fuss fassen, seid froh, dass Ihr endlich doch noch einen Job bekommen habt und von all Euren "Kollegen" in der Branche erhaltet Ihr nichts anderes als Missachtung und Ablehnung. Naja.....jedem seine Meinung. [Diese Nachricht wurde von Nibbler91 am 01-29-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
DerDude1980 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Ja, genau so sieht es aus. Die Diskussion hier um das Thema "Wer nimmt welchen Job unter welchen Bedinungen noch an?" ist überflüssig, weil man als arbeitsloser Pilot aktuell einfach nicht die geringste Wahl hat. Aus Sicht eines Arbeitslosen ist "Job haben zu schlechten Konditionen" in der Regel deutlich besser als "keinen Job haben" - selbst wenn das Gehalt unter dem üblichen Schnitt liegt. Es steht also außer Frage, dass ein Job auch beim Luftsportverein Walter besser ist, als von Hartz4 die Aufrechterhaltung von ATPL oder gar eigenem Rating finanzieren zu müssen... Natürlich ist es aber auch richtig, dass irgendwann nur noch "Stundensammler" und "Sprungbrettnutzer" herumfliegen, obwohl es dann gar keine Insel der Glückseligen mehr gibt, für die man sammeln oder auf die man rüberspringen könnte... Ich darf aber mal noch eine weitere - meines Erachtens nach viel bessere - Alternative zumindest für die jungen ATPL-Absolventen und Piloten in den Raum werfen: Man sucht sich einen anderen Job, studiert noch einmal oder macht eine Ausbildung und lässt den ganzen Stress vom Fliegereimarkt hinter sich. Kann da aus eigener Erfahrung sagen, dass das eine gute Idee ist. Die Chance ist dabei deutlich größer, innerhalb von 10 Jahren wieder ins finanzielle Plus zu kommen, als wenn man jetzt als ATPL-Absolvent auf dem aussichtslosen Pilotenarbeitsmarkt herumhängt. Und es ist wirklich entspannend im Vergleich dazu. IP: Gespeichert |
AV8 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Bezueglich P2F habe ich mal etwas im Internet gesucht, um zu erfahren wer den die Vermittler fuer deutsche Airlines sind. Hier werden zwei namentlich genannt. http://www.skies-aviation.com/Linetraining.html IP: Gespeichert |
Speedbrakes Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Puh! Das ist echt harter Tobak der hier z.T. geschrieben wird. Es wird also vorgeschlagen, etwas anderes zu erlernen und den frozen ATPL die Toilette herunterzuspülen. Leute, seid doch mal ehrlich? Wer bitte macht denn das? Nahezu jeder klammert sich über Jahre hinweg an seine Lizenz und hält diese aufrecht. Es ist absurd zu sagen, man macht mal den ATPL für +65.000 EUR und dann lässt man den Wisch verfallen, weil aktuell Flaute herrscht. Ich denke, es gibt unheimlich viele die den Schein erhalten, aber dennoch nicht gewerblich fliegen (können), weil es einfach keine Jobs gibt. Sich aber bei Porsche 'nen Wagen zu bestellen, den vollständig zu bezahlen und dann nach Hause zu gehen, obwohl man keinen Wagen erhalten hat? Das ist Banane! So verhält sich kein Mensch. Schon gar nicht diejenigen, die diese kostspielige Ausbildung ganz oder zum Teil auf Pump durchlaufen. Wir haben hunderte von Personen, die mit gültigen Ratings und Lizenz auf dem Arbeitsmarkt herumgeistern, aber vielleicht gerade bei deinem Friseur nebenan den Leuten die Haare schneiden. Aber man hat mal den ATPL gemacht. Diejenigen die in die Flugschulen laufen denken sich, dass in 2 Jahren - wenn sie fertig sind - die Welt wieder ganz anders aussieht. Außerdem wird man als Pilot ja auch schnell reich, kommt viel rum, ist mit schönen Frauen unterwegs, fährt dicke Autos und und und. Das Gesellschaftsbild des Piloten treibt sie eben in die Flugschulen. Es existiert keine direkte Aufklärung! Man träumt von etwas und aufwachen tut man erst, wenn man auf dem Arbeitsmarkt im eisigen Wasser schwimmt. Ein Teufelskreis.... und zwar ein ganz übler, weil hier mit sehr viel Geld & der Zukunft von jungen Menschen hantiert wird. Man kann jetzt darüber streiten, ob dies teilweise fahrlässig in Kauf genommen wird. Warnt die VC? Gibt's Aufklärung seitens des LBA? Nö, aber die armen Flugschulmitarbeiter. Die müssen sich auch ihre Sonntags-Brötchen verdienen. Sorry, aber die würde ich erst am Ende in Schutz nehmen. Wie viele machen denn jährlich den frozen ATPL in Deutschland? Sagen wir es sind im Schnitt 600 Personen. Davon finden vielleicht 300 niemals eine Beschäftigung im Cockpit. 300 x 65.000 EUR = 19,5 Millionen EUR pro Jahr die Toilette heruntergespült Nicht schlecht! [Diese Nachricht wurde von Speedbrakes am 01-29-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
kleener_pilotör Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Niemand sagt man solle den ATPL machen und dann alles hinschmeißen. Logisch nimmt jeder frische ATPLer ohne Stunden jeden Job an. Das war schon immer so und ist nichts neues. Wenn man heute an dem Punkt ist, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. ATPL ohne einen vernünftigen Job in der Hinterhand zu haben ist derzeit mehr Harakiri denn je. Die Leute die schon einen ATPL haben braucht man nicht aufklären, die wissen genau wie chancenlos sie sind. Jeder der hier mitliest und sich gegen eine private Ausbildung entscheidet kann sich glücklich schätzen. Er spart sich kostbare Lebenszeit, kostbare Nerven, den finanziellen Ruin und ein Magengeschwür mit Ende 20. IP: Gespeichert |
on737 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Als ich Deinen Bericht gelesen habe, musste ich echt lange schmunzeln. Was fällt Dir ein nicht 91 geboren zu sein???? Hier gibt es keine Grauzone!!!!! Du wurdest laut des Forums Ordnung kategorisiert und dabei bleibt es!!!! [Diese Nachricht wurde von on737 am 01-29-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
adri Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @ frosch dein Fazit unterschreibe ich. Es ist der Weg aus der jetzigen Krise. Krise?? Nein, poo. @ nibbler lass dich nicht an****en, die das schreiben, wissen nicht, dass es schon immer Nischenpiloten gegeben hat. Sei und bleibe glücklich und zufrieden, sei dir aber bewusst, dass du mit deiner Einstellung zur Zielscheibe wirst, gerade in diesen Zeiten. Kann man auf eine mittelfristige Besserung durch drastisch gedrosselte Ausbildung bei den Jedermann-Schulen hoffen? Ich befürchte nein, denn selbst dann würde unser Markt von EU-Piloten genutzt, zu allen Konditionen. IP: Gespeichert |
DerDude1980 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Ich selber habe das z. B. so gemacht. Das Kind war schon in den Brunnen gefallen, als ich 2003 blauäugig mit dem (privat finanzierten) ATPL fertiggeworden war. Auch ich bin völlig uninformiert in diese Ausbildung reingegangen und hätte es eigentlich damals schon besser wissen KÖNNEN und müssen. Aus heutiger Sicht war das angesichts der damals schon beginnenden Abwärtsspirale wirklich dämlich, daraus mache ich gar keinen Hehl. Jedenfalls habe ich nach ca. einjähriger Arbeitslosigkeit, zahlreichen Absagen und diversen dubiosen Vorstellungsgesprächen bei noch dubioseren Firmen und einem halben Jahr Freelance auf einem Lear für mich ganz klar gemerkt, dass sich die Verhältnisse in diesem Job so unerträglich nach unten entwickeln, dass ich für mich da keine Zukunft gesehen habe. Heute blicke ich mit einem lachenden (es war eine nette Erfahrung im Lebenslauf) und einem weinenden Auge (des vielen Geldes wegen) zurück und genieße meinen neuen Job, für den ich tatsächlich nach dem ATPL noch einmal 6 Jahre die Uni gedrückt habe. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß und ist keinesfalls "zweite Wahl" für mich. Ich verdiene nach knapp 2 Jahren nun schon mehr als mein damaliger Flugschulkollege im 5. Jahr bei einer deutschen Airline. Die 40h-Woche ist auch sehr angenehm und partnerschaftsfreundlich. Lange Rede, kurzer Sinn: Oftmals befindet man sich als ATPL-Aspirant auf Wolke 7 und träumt von irgendwelchen Pilotenfantasien, die heute nicht (mehr) real sind. Ich kann diesen Begriff "Traum" im Zusammenhang mit Pilot und Fliegerei schon nicht mehr hören. Schaut euch mal an, wie die Titel diverser Postings in den Internetforen zum Thema aussehen: "Traumberuf Pilot", "Hätte ich Chancen meinen Traum zu verwirklichen?", "weit entfernter Traum?", "Traumjob Pilot, bleibt es ein Traum?" Das sind ECHTE Beispiele, die ich gerade mal kurz zusammengesucht habe in 30 Sekunden. Die Leute reden ununterbrochen von ihrem ach so tollen Traum und begreifen die Realität nicht. Ich war genau so ein Depp damals. Traum, Traum, Traum, überall träumen sie vom Pilot sein. Und genau diese Drecksträumerei treibt die Leute ins Pay2Fly. Da wird nichts Anderes mehr wahrgenommen, es MUSS Pilot als Beruf sein, koste es, was es wolle! DLR-Test failed? Egal, ab zur FCA und die Kohle auf den Tisch, denen zeige ich schon, dass ich Pilot werden kann! Der Traum muss notfalls mit Pay2Fly erfüllt werden, egal ob das den Job für alle kaputtmacht. Andere, heutzutage viel bessere Berufsmöglichkeiten werden komplett aus dem rosaroten Pilotentraumsichtfeld weggeblendet. Ich bleibe dabei: Das Schlauste, was ein privater ATPL-Schüler oder -Absolvent machen kann, ist schnellstmöglich abbrechen und was Anderes studieren. Es gibt in diesem Beruf momentan keine ernstzunehmende Perspektive. IP: Gespeichert |
Speedbrakes Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Guter Beitrag! Da steckt sehr viel Wahrheit drin. ...und für den angesprochenen 'Traum(beruf) Pilot', sind einige bereit sogar Pay2fly zu nutzen. Schließlich wartet nach abermals investierten 45.000 EUR bei Hamburg Airways, XL Airways Germany oder Germania, das Paradies auf denjenigen. Er hat dann ein Jet-Rating und 300 Stunden Erfahrung. So hat die Ausbildung dann locker mehr als 100.000 EUR gekostet und am Ende steht man weiterhin mit leeren Händen da. Amen! [Diese Nachricht wurde von Speedbrakes am 01-30-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
kleener_pilotör Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Auch Daumen hoch von mir für die offene Worte. Die Mehrzahl der ATPL Absolventen ohne Job verschwindet leider irgendwann im Nirvana. Darf man Frage was du studiert hast? Ich such noch Anregungen für mein Leben nach dem Fliegen ![]() IP: Gespeichert |
Moazagotl Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Was kosten sechs Jahre Studium? Und wie sicher ist der Job danach? Läuft doch alles auf die gleiche Realität hinaus. IP: Gespeichert |
Triple Click Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Es war ein mal, da hat man Stunden gesammelt, damit man man irgendwann mal auf was größeres kommt. Stunden sammeln fand statt als FI an einer Flugschule, im Werksverkehr oder irgendwo anders abseits der großen Gesellschaften und Flughäfen. Heute fliegt man Jet und hält sich immer noch vor, man sammelt halt stunden und was besseres ist am Horizont. Die Süchtigen im Casino glauben auch, mann müßte nur lang genug mitspielen, dann könne man nicht auf dauer leer ausgehen. Leute wacht auf: Wer nicht in Bremen war, für den ist nach hoher Wahrscheinlichkeit bei Ryanair Endstation. Das ist kein Praktikum, das ist ein vollwertiger Job. Wer sich da wie ein Praktikant bezahlen läßt, hat entweder viel spaß an der Arbeit und keine Familie zu ernähren, oder träumt vom Stundensammeln ähnlich wie der Spielsüchtige vom Hauptgewinn. IP: Gespeichert |
Moazagotl Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Weder das Hochjubeln noch das komplette Schwarzmalen treffen die Wirklichkeit. Das Leben ist eben nicht so holzschnittartig, auch wenn es sich so einfacher erklären lässt. Fest steht allerdings, dass derzeit Flaute für Piloten in Europa herrscht. Wenn man unbedingt fliegen will, läuft es wohl aufs Wegziehen hinaus. IP: Gespeichert |
DerDude1980 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @Triple Click: Wahre Worte, das trifft den Nagel auf den Kopf. @kleener_pilotör: Ich habe Elektrotechnik und parallel dazu später noch Wirtschaftswissenschaften studiert, besitze also zwei Diplomabschlüsse. Daher hat das ganze auch 6 Jahre gedauert, ein reiner Bachelor heutzutage ist ja nach 3 Jahren gemacht. @Moazagotl: 6 Jahre Studium sind natürlich nicht gratis zu haben, aber manche können das mit Bafög finanzieren. Ich konnte das nicht und musste nebenbei arbeiten gehen und habe auch Studienkredite aufgenommen, die ich aber jetzt recht bequem zurückzahlen kann. Der Job ist um Längen sicherer, als jeder Pilotenjob, davon kannst du wirklich ausgehen. Gleiche Realität sehe ich da nicht, allein die Wertschätzung ist eine ganz andere (Wohnungskaution zu 0% Zinsen wurde von der Firma vorgestreckt, Bewerbungskosten wurden komplett erstattet, Maklercourtage wurde mir bezahlt, Transportkosten für Umzug wurden übernommen...um mal einiges zu nennen, was praktisch jedem Piloten heutzutage unbekannt ist traurigerweise...). Ich kann die Leute nur ermuntern, diesen (ohne Frage harten und unbequemen) Weg zu gehen, bevor sie als arbeitsloser Pilot verschimmeln oder beim Luftsportverein für 1.500 € jahrzehntelang herumeiern... [Diese Nachricht wurde von DerDude1980 am 01-30-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
Moazagotl Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Mit sonem Job und den beiden Abschlüssen kannst Du auch den Schein erhalten und eventuell später bei ner Airline beides miteinander kombinieren. IP: Gespeichert |
kleener_pilotör Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Naja Moazagotl, mit nem vernünftigem Studienabschluss, gerade im technischen Bereich hast du alleine in D tausende potentielle Arbeitgeber. Natürlich ist auch hier nicht jeder Job sicher, oder überbezahlt oder dergleichen. Aber man hat doch deutlich mehr Optionen sollte man doch mal auf die Straße gesetzt werden. Ist man DLR negativ in D hast du selbst in Boomzeiten nicht mal eine handvoll Arbeitgeber zur auswahl. IP: Gespeichert |
ollimarc New Board Member |
![]() ![]() ![]() ![]() Auch mal mein Kommentar wegen folgendem Beitrag (speedbrake): "Es wird also vorgeschlagen, etwas anderes zu erlernen und den frozen ATPL die Toilette herunterzuspülen. Leute, seid doch mal ehrlich? Wer bitte macht denn das?" Ich habs auch verfallen lassen. War 2009 mit Studium und fATPL fertig, hab alles probiert um ins Cockpit zu kommen (ohne TR zu zahlen) und musste mir nach bestandenen Kindergartenspielchen und Assessments komische Sachen anhören warum ich keinen Job bekomme ("Wir sehen hier einen begeisterten Ingenieur und keinen Piloten"). Mir tut noch jeden Monat die Kreditrate weh. Das erinnert jedesmal an die tolle Zeit (Planungen, Starts, Holdings, Anflüge... war echt GEIL!) und an die teilweise durchgeknallten FIs, Prüfer, FBLer, Assessment Fuzzies und traurige Einzelschicksale (Privatinsolvenz eines Flugschulkollegen, Scheidung eines Freundes in der GA mit Kinder; war fast nur irgendwio in Russland). Fazit: 50000 Eur plus Zinsen falsch investiert! [Diese Nachricht wurde von ollimarc am 01-30-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
Speedbrakes Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Erneut ein richtig guter Beitrag, der die bittere Realität widerspiegelt. Respekt an jeden, der die Eier besitzt und mal von seinen negativen Erfahrungen berichtet. Hier lesen sicherlich einige mit, die danach erstmal kräftig schlucken mussten. Vielleicht öffnet diese Form dieses Erfahrungsaustauschs - mittels dieses Threads - ja einigen die Augen. IP: Gespeichert |
ollimarc New Board Member |
![]() ![]() ![]() ![]() @Moaz: 6 Jahre Studium (oder in meinem Fall 5) kannst du finanziell absolut nicht mit dem ATPL vergleichen! Hier wird niemals eine drei oder vierstellige Rechnung ins Haus flattern. Du musst nur deine Lebenshaltungskosten decken die in meinem Fall als Student ca 600 Eur im Monat waren. Da war Miete und ein alter Corsa mit inbegriffen. Dazu kommen dann, je nach Bundesland, die Studiengebühren die aber in keinem Vergleich zum ATPL stehen. Fazit: Du hast nach fünf Jahren einen Abschluss mit dem du bei gefühlten 500 Arbeitgeber genommen wirst die dir gerne das TR (Einarbeitung) zahlen. Dazu 30 Tage Urlaub und ein Gehalt welches um einiges höher als ein A/B CO (55.000?) ist. Auch gibt es hier keine Demütigung im Sinne von DLR Test mit Türmchen bauen und Rollenspielchen. Hier wird ein langes Vorstellungsgespräch an einem großen Tisch geführt an dem Personaler, zukünftiger Chef, zukünftiger Chef-Chef und ein bis zwei aus dem Fachbereich mit dir sprechen wollen um dich kennenzulernen. Alles sehr menschlich und völlig in Ordnung. @Nibbler Hätte ich 2011 den Job angenommen wenn ich keinen Kredit zurückzahlen müsste? Ich bin ehrlich: Ja. Aber mit starken Bauchschmerzen und dem Gefühl jeden Tag aufs neue ver*****t zu werden. Wie ich mich kenne hätte ich das nicht lange durchgehalten. Aber das ist nur Vermutung... Wenn du mal mitbekommen hast wie ein guter Freund eine Scheidung durchmacht (mit zwei Kindern) nur weil er als Pilot gezwungen war bei lausigem Gehalt dauernd irgendwo in Russland zu hocken bis ElDuce mit F*#ken fertig ist.. Das wünschst du niemand. Er hat "nur" den ATPL und keine Möglichkeit "Nein" zu sagen.. Und ich selber möchte Familie, Kinder und ein geordentes Leben. Dazu gehört für mich ein vernünftiges Gehalt und wenigstens 3/4 pünktliche Feierabende/Monat. Sollte ich auch über länger irgendwo in Russland hocken müssen, sollte wenigstens das Gehalt noch mehr stimmen.. Ich bin davon überzeugt, dass der Markt bis mindestens 2016 kaputt ist. Und sollte es weiter Leute geben die TR zahlen oder Blockstunden kaufen wird sich der Markt evtl nie mehr so erholen dass ich darauf Bock hätte. Es war noch nie so leicht wie heute einen weiteren Kredit für diese Zirkus zu bekommen. edit: Eine kleine Anekdote zum Thema LGW. Als ich dort anrief um mit dem Chef persönlich über Dies und Das zu reden war die Dame am Telefon völlig fassungslos. "Sie wollen mit Herrn Walter sprechen? Das ist doch der Chef. Sie können doch nicht mit dem Chef sprechen. Sie sind doch Pilot oder? Dann rufen Sie bei Interpersonal an. Das habe ich ja noch nie erlebt dass hier ein Pilot anruft um mit dem Chef zu sprechen." Ich war sprachlos und dieses war der Tropfen für das Absagefass. [Diese Nachricht wurde von ollimarc am 01-31-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
I fly for food Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo, hier mal meine 0,8 Cents. Habe nach Beendigung der Ausbildung knapp 3 Jahre nach einem Job gesucht. Hunderte von Bewerbungen geschrieben und ein paar Assessments machen "dürfen"! Ryanair hatte damals gesucht und wollte Geld...nur für die Onlinebewerbung…das habe ich nicht mitgemacht, aus Prinzip! Mit GAAAANZ viel Glück hat es dann doch noch geklappt mit dem Job im Cockpit…das Geld war für die Arbeitszeit echt okay und es hat viel Spass gemacht. Nach ein paar Jahren habe ich das Cockpit gewechselt. Zur Zeit bin ich glücklicher den je und würde mit keinem meiner Freunde tauschen wollen (Polizisten, Betriebswirte, Logistiker, Anwälte….). Außer einem Unternehmensberater und einem Anwalt (die beide MINDESTENS doppelt so viel arbeiten wie ich) verdiene ich mit Abstand am meisten Geld und habe auch mit Abstand die meiste Zeit zu Hause! Jedoch gehörte dazu sehr viel Glück und ich genieße es, solange es noch so ist. Ich bin mir relativ sicher, dass ich irgendwann in den sauren Apfel beißen und in das Ausland gehen muss, was mir nicht sehr behagt.
Für die Arbeitsuchenden ATPL Inhaber: Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Jetzt einfach alles wegzuschmeißen ist auch nicht der richtige Weg! Cockpitjobs 2013? Da gibt es nichts!!!! Wie gesagt, setzt euch ne Frist, versucht in der Zwischenzeit anderweitig voranzukommen, um keine Zeit zu verschwenden, und vor allem viel GLÜCK und Erfolg! IP: Gespeichert |
Speedbrakes Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Erneut sehr gute Beiträge Lebenserfahrungen & einigen Tipps! Danke! Vielleicht öffnen auch diese einigen die Augen. Anmerkung zum Kasino-Vergleich: [Diese Nachricht wurde von Speedbrakes am 01-31-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
hobbyflieger Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() es gibt jobs! Hamburg airways sucht gerade Fo´s. Ist zwar nur ein Tropfen aufm heissen Stein, aber immerhin... IP: Gespeichert |
doc Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Echt? Und das ohne fürs TR oder Line Training blechen zu müssen? Waren die nicht mit XL und GERMANIA schön an 300hrs für 40-50k EUR am verkaufen? IP: Gespeichert |
I fly for food Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Das ist ja klasse! Habe vor 3 Monaten zwei Jungs im Sim getroffen, die mir erzählt haben, dass sie bei Hamburg Airways gekündigt werden, damit neue, billigere Leute eingestellt werden sollen…inwieweit das rechtlich durchsetzbar ist, weiß ich nicht, aber spricht ja total für die Firma! Hamburg Airways gehören für mich nicht zu den 100 vernünftigen Jobs im Jahr! IP: Gespeichert |
ollimarc New Board Member |
![]() ![]() ![]() ![]() @hobbyflieger Sowas ist kein Job. In den letzten Jahren habe ich viele viele solcher Anzeigen gesehen und am Ende kommt raus: Rating zahlen und/oder Stunden kaufen. IP: Gespeichert |
Speedbrakes Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hamburg Airways ist lächerlich. Einzuordnen in die Kategorie: Ausbeutung! Zahl' dein Type Rating selbst, zahl' am besten noch dein Line Training selbst. Ach, am besten du brinst noch 'nen Airbus mit oder bezuschusst monatlich die Leasingraten. Nein, danke! Mir ist jetzt schon schlecht. Wenn du heute den frozen ATPL per Post bekommst, bei welcher seriösen Fluggesellschaft willst du dich bewerben? Es geht gerade so gut wie nix! Über 1000 arbeitslose Scheininhaber allein in Deutschland stehen 5 Kursen an der RWL (allein in diesem Jahr) gegenüber. Die anderen Schulen möchte ich gar nicht erwähnen. Die Flugschulen spülen jedes Jahr ein paar hundert neue Frischlinge auf den Markt. Wir alle blicken in eine rosige Zukunft. IP: Gespeichert |
hobbyflieger Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() ja aber evtl ist es für die bzw auch mich was, die wie wir im Ausland fliegen und wieder nach Deutschland wollen. Hab 2500h auf Airbus und werde natürlich nicht für Linetraining oder so zahlen. Aber falls jemand was weiss bzgl Konditionen, dann sehr gerne. IP: Gespeichert |
Cyberbird Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @ Nibbler und den Anderen, die "da draußen für kleines Geld ihren Traum leben " .... Dein Statement ähnelt unübersehbar dem Pfeifen im dunklen Walde - wenn man die Augen vor der unschönen Realität verschließen will Zitat: "..... Ich rede hier gar nichts schön. Ich schreibe schon die ganze Zeit, dass man verdammt noch mal im Moment nicht wählerisch sein kann und daher nicht drauf warten sollte, dass man von einer Gesellschaft angerufen wird die einem dann das Megagehalt bietet. Es ist doch die ganze Zeit mein Reden, dass es bescheiden aussieht und man genau deshalb nicht wählerisch sein soll und Herr Gott nochmal zufrieden sein sollte, wenn man wenigstens für 2000,-€ oder 2500,-€ Stunden sammeln kann und dazu auch noch auf Firmenkosten Lizenz und TR aufrecht halten kann" Ich erlaube mir - nach gut 30 Jahren in der Fliegerei - mit so ziemlich allem im Flugbuch von der Super-Cup auf Skis in Alaska bis zur VVIP-747SP folgende aktuelle (& wohlmeinende!) Einschätzung der Lage der Newbees und Low-Wages-Earner ala LGW &Co. in D: Der existentielle Denkfehler an Deinem Modell ist vor allem der, daß Du derzeit wertvollste Zeit und Jahre (!) Deines Lebens verschenkst, um auf kleinem Gerät und schmalem Portemonnaie durch den unteren Luftraum schrabbelst, anstelle den Rücken durchzudrücken und das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen, um Dich für einen besser bezahlten und angeseheneren Job zu qualifizieren ! Ich würde in der vergleichbaren Situation definitiv meinen ATPL an die hinterste Wand der Toilette nageln, die Kiste zumachen, und mich Full-Steam-Ahead in ein BWL o.ä. Studium stürzen, und mich dort entsprechend zu qualifizieren und möglichst bald den Einstieg in die Karriere-Leiter eines angesehen Unternehmen zu schaffen! Alles andere ist Harakiri, Blauäugigkeit oder schlichtweg pure Naivität - Nachhecheln des Esels (Sorry für den Vergleich !) nach der viel zu hochhängenden und unerreichbaren Karotte ! To sum it up: Wer bei DLR/ Hansens / oder auch SWISS und CONDOR warum auch immer verwi...t hat, der soll sich das gefälligst auch eingestehen, daß das nu wohl mit dem tollen Berufspilotenjob in D nix mehr wird in diesem Leben, das kurz ist! und glaubt mir: Tolle Autos, hübsche Frauen und eine abwechslungsreiches Leben gibt es nicht nur über den Wolken - dort zumindest abseits von LH und Co. heutzutage auf der Langstrecke nirgendswo mehr -> Aus, Schluss und Vorbei! Das kommt auch NIE wieder ! Ich habe selber mit knapp 50 nochmals komplett umgesattelt, weil auch ich die Sperenzchen der sog. VVIP-Inhaber dicke hatte, deren jeweilige "Business-Assistentinnen" regelmäßig über den Wolken "verräumt wurden" ... P.S. auch wenn das etwas arg privat ist - aber ich denke es hilft zu verstehen, warum Mut, Kraft und Entschlossenheit/ Unverzagtheit heute - mehr denn je in einer schwierigen & vermeintlich ausweglosen Situation - so wichtig ist: Mein Vater kam 1948 aus Kriegsgefangenschaft zurück - zum Glück meiner Mum körperlich weitestgehendst unversehrt, vor allem aber ungebrochen mit Nix als seinen abgetragenen Kleidern auf der geschundenen Haut - mit Anfang 30 und ohne Perspektiven auf einen einfachen Ausweg aus seiner hoffnungslosen Lage im zerbombten nachkriegs-Deutschland; Daher auch mein Lieblings-Zitat (stammt im Original von der ersten Frau Flugkapitän Hanna Reitsch (sehr mutige Testfliegerin im 3 Reich mit EK1 /wenngleich im politisch falschen System involviert- aus Ihrer sehr lesenswerten Autobiographie (auch/ oder gerade noch heute): "Fliegen - Mein Leben"; "Erfolg und Ehre bei den Menschen sind vergänglich - P.S es versteht sich vor diesem Hintergrund von selbst, daß ich noch nie für ein Rating o.ä. selbst gezahlt habe, oder hätte; Well, i have understood ... und so kam es dann, daß der VVIP mit seinen beiden Schnacksel-Damen und Entourage sich noch eine weitere Nacht im Airport-Hotel in HKG vergnügen durfte, und ich noch in dieser Nacht meine Wings per FedEx an unser OPS zurückschickte, und mich ohne Job, aber mit einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit, soeben das einzig Richtige getan zu haben, auf den Weg nach Hause machte - wo man mir mit Respekt und Anstand begegnete! Epilog: Ich habe den reichen VVIP B 747SP owner nochmals in der VIP-Private Club-Lounge in DXB (ganz hinten am Airport - Richtung Sharjah, bei den Air-Fair-Private-VIP-Sheikh-Terminals / hinter Pos. V 121 oder so) getroffen, und er hat mich tatsächlich erkannt und respektvoll gegrüßt – und meinte: “I still remember You, as You have been the only one til now, who dared to speak up blantly against me –which deserves my respect!" P.P.S. ich habe dieses Beispiel aus meinem privaten Umfeld bewußt gewählt um meine Message “rüberzubekommen", und NICHT um mich irgendwie hier zu profilieren, bevor das wieder jemend unterstellt, und für einen (mir hier wiederholt angeratenen) Besuch beim Psycho-Fritzen ist es für mich sicher schon zu spät … Rente in Sicht ! -> Message understood dear fellow colleagues ? I sure hope so ! All the best, whatever Your future might be - and be strong ! and ... look up the Youtube- Link: "To a pilot's son" - if You still need more counseling - but be prepared - moving stuff, indeed! http://www.youtube.com/watch?v=5L1PKV8wMKI&feature=player_detailpage [Diese Nachricht wurde von Cyberbird am 01-31-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
hannilein Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Moin, schöner Beitrag Cyberbird, Gruß h. IP: Gespeichert |
Mustang14 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Nö Cyberbird. Kommt echt selten vor - aber in diesem Fall habe ich nicht das geringste an Deinem Beitrag auszusetzen! ;-) Ich will Deine Aussage nur bekräftigen: Ich würde jedem Piloten - und sitzt er noch so fest im Sattel - raten, sich bei Zeiten (guten Zeiten) nen Plan B zurechtzulegen. Der Job hat einfach (zwischen Firmenpleite und Fluguntauglichkeit) zu viele Klippen, als dass man sich entspannt zurücklehnen könnte. Und wer kann in dieser Branche schon weiter als 12 Monate in die Zukunft schauen... Grüße IP: Gespeichert |
Nibbler91 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Cyberbird, Dein Beitrag beeindruckt mich - ganz im ernst. Daran gibt es auch absolut nichts auszusetzen - selbst wenn Du überwiegend über die Nachkriegszeit geschrieben hast und darüber, wie Du Deinen Job geschmissen hast, weil Dein "Chef" von Dir gefordert hat, gegen geltende (und auch sicherheitsrelevante) Richtlinien zu verstossen. Dafür hast Du auch meinen höchsten Respekt - das würde auch längst nicht jeder tun, obwohl es das einzig Richtige wäre. Aber bitte....... quote: .....lies Dir doch bitte noch einmal die beiden Beiträge durch die ich danach noch geschrieben habe - vor allem bezüglich des Gehaltes und bitte unter der Berücksichtigung, dass ich mein eigenes Gehalt hier kein einziges mal erwähnt habe. Aber ich wiederhole mich gerne nochmal - ich habe geschrieben, dass ich jeden verstehen kann, der nach 2 oder 3 Jahren Warten auf den ersten Job in der Fliegerei auch den Job für 2000,- oder 2500,-€ annimmt. Es gibt so, wie ich das im Moment sehe zumindest in Deutschland gerade mal noch 3 Fluggesellschaften, die auch ohne Erfahrung oder irgendein Rating einstellen und eine davon ist nunmal die, mit dem geringen Gehalt. Auch im Ausland sieht es ja nicht unbedingt besser aus. Wenn man einen Job will, braucht man bei den meisten Erfahrung, wenn man Erfahrung will, braucht man aber einen Job. Man hat ja noch die Wahl - es gibt ja Optionen. Entweder ich warte bis die Bewerbung mit der Nr. 891, auf der mein Name steht, den Stapel soweit nach oben rutscht, dass ich zum Auswahlverfahren bei einer der Airlines, die ordentlich zahlen eingeladen werde (vielleicht klappts oder vielleicht nicht). Falls es nicht klappt, dafür aber das Auswahlverfahren bei der schlecht zahlenden Airline nehme ich diesen Job zumindest an. Oder ich entscheide für mich selbst, dass die 60 - 80k€, die ich in die Ausbildung investiert habe zum Fenster weg sind und ich mache etwas ganz anderes. Sollte ich mich für den schlecht bezahlten Job entscheiden kann ich nach 3 oder 4 Jahren, wenn ich soviele Stunden habe, dass ich zumindest die Möglichkeit habe mich bei anderen Airlines WENIGSTENS zu bewerben weil ich jetzt die geforderten Stunden habe, anfangen mich neben dem derzeitigen Job schonmal etwas umzuschauen und vielleicht die Fühler auszustrecken. Mag sein, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt ÄUSSERST gering ist, aber wenn's denn garnicht mehr geht, dann kann man immer noch aussteigen und was anderes machen. Du hast selbst geschrieben, dass Du das mit Anfang 50 getan hast. Wenn man das also mit Anfang 50 schafft, dann doch sicherlich auch mit Mitte bis Ende 20 oder Anfang 30, oder? Und wenn Ihr mir jetzt sagt, dass dann ja die Zeit bei der schlecht bezahlenden Airline eine Verschwendung von Lebensjahren war, dann mag das vielleicht so sein, aber man kann seinen Kindern hinterher wenigstens in die Augen schauen und Ihnen sagen, dass man nicht aufgegeben sondern alles versucht hat und dazu noch wenigstens 3 oder 4 Jahre als Verkehrspilot geflogen ist. Auch wenn die Bezahlung schlecht war, so war doch wenigstens der Job gut und die Erinnerungen daran kann einem auch keiner mehr nehmen. Wie gesagt - ich will einfach nur darauf hinaus, dass Ihr den Leuten, die jetzt in dieser aüsserst bescheidenen Zeit auch die schlecht bezahlten Jobs nehmen um zu fliegen keine Vorwürfe machen solltet. Viele sind halt in Zeiten angefangen, wo man noch über Gehälter verhandeln konnte. Heute nimmt man den Job so, wie er einem angeboten wird oder einer der 500 Mitbewerber bekommt ihn (und da ist immer einer bei, der das schlechte Gehalt akzeptiert) - dann geht man halt ohne Job wieder nach hause und wartet auf die nächste Einladung - die dann ja vielleicht im Laufe des nächsten Jahres auch irgendwann mal kommt. Die schlechten Gehälter kommen von den Gesellschaften und nicht von den Bewerbern. Naja vielleicht indirekt von den Bewerbern - denn es liegt ja vielleicht auch an der riesigen Masse der Bewerber. Aber warum gibt es so viele Bewerber. Der Beruf Pilot ist halt ein Traumberuf - der typische Kindheitstraum neben Feuerwehrmann oder Astronaut. Das war doch schon immer so und wird auch so bleiben. Diejenigen, die wissen, dass aus dem Traum auch ganz schnell ein Albtraum werden kann sind halt diejenigen, die bereits im Job sind oder zumindest die Ausbildung gemacht haben und dann keinen Job bekommen. Aber auch die haben ja aus irgend einem Grund mal mit der Ausbildung begonnen und 99% haben vermutlich vor der Ausbildung auch von ihrem "Traumjob" Pilot gesprochen. In der Grundschule noch cool, wird man für eine solche Aussage im Gymnasium belächelt und beim Klassentreffen nach 20 Jahren komischer weise wieder dafür bewundert, dass man es tatsächlich geschafft hat (auch wenn ich z.B. eben wegen dem Job mein Klassentreffen 2 Stunden vorher wieder absagen musste - Schattenseiten, die die meisten mit einem nine to five Job so garnicht kennen). Aber die einzige Möglichkeit einigen Fluggesellschaften klarzumachen, dass das angebotene Gehalt deutlich zu gering ist wäre, wenn wirklich JEDER den Job aus diesem Grund ablehnt. Möglicherweise würden die Gehälter dann ja wieder steigen, vielleicht auch nicht - wer weiss. Aber da braucht man garnicht drüber nachdenken, denn das wird absolut NIEMALS passieren. Aber wie ich es schon öfters geschrieben habe: Jedem seine Meinung. Das hier ist halt meine und ich bezwecke mit meinen Beiträgen auch nicht irgendjemanden von seiner abzubringen oder umzustimmen. Gruss, Nibbler [Diese Nachricht wurde von Nibbler91 am 01-31-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
cengelk Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Cyberbird, man kennt dich ja inzwischen aus diversen Foren, v.a. durch die häufig zitierten Erfahrungsberichte des LH-Ausstiegs. Ich steh jetzt aber doch ein bisschen auf dem Schlauch: Viele Grüße, IP: Gespeichert |
Cyberbird Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Nur zur Richtig-/ Klarstellung meines Alias: es gibt offenbar in diversen anderen Foren (StudiVZ und PPrune) wohl noch einen weiteren "Cyberbird" (der NICHT ich bin), der ein paar Jährchen jünger ist, wie ich, & ebenfalls Hansens den Rücken gekehrt hat (oder die A: "Reis"leine/ B: "Nudel"leine oder C:"Reiß"leine gezogen hat ;-) Dieser mir unbekannte ehem. Hansens-Kollege hat aber offenbar Architektur, ich hingegen BWL studiert - zudem bin ich nebenberuflich aktuell in der Consulting-Branche in der Schweiz tätig, und nicht als Architekt. Ich hoffe, das erklärt den vermeintlichen Widerspruch, der gar keiner ist - es gibt offenbar eben mehrere "Cyber-Vögel" im Web. @nibbler: Klar, kannst Du auch mit Anfang 30 nochmal komplett das Ruder 'rumwerfen, und Dir eine Karriere in einem anderen Bereich aufbauen; Daher mein wiederholter, wohlwollender Tip: setzte Dir verbibdlich (!) eine wirklich realistische "zeitliche Dead-Line" bis wann Du bei Deinem "Traum-Carrier" in Brot und Dienst stehen möchtest - so in 3-5 Jahren spätestens! [Diese Nachricht wurde von Cyberbird am 02-01-2013 editiert.] IP: Gespeichert |
ROTEN Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Was ich jetzt aber nicht verstehe.. Selbst wenn ich Anfang 20 einen guten Job finde und diesen mit 40 verliere stehe ich genauso da. Das "Problem" besteht also immer! IP: Gespeichert |
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