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  Air France Crash in Brasilien (Page 6)

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Autor Thema:   Air France Crash in Brasilien
Dirk110
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-02-2009 08:22 PM     Sehen Sie sich das Profil von Dirk110 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Angeblich haben die Piloten von AF447 dreimal versucht, die Flugkontrollstelle in Dakar zu erreichen, jedoch ohne Erfolg.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,634024,00.html

Ich frage mich allerdings, wie das die französische BEA wissen kann???

Übrigens wollen sie noch bis zum 10.Juli mit dem französischen Atom-U-Boot sowie zwei US-Sonden nach den Rekordern suchen. Danach werde eine zweite, auf nochmals 4 Wochen angelegte Suchaktion gestartet. Dabei wird dann das Meeresforschungsschiff "Pourquoi pas" eingesetzt. Hoffentlich haben sie Glück...

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aviation-man
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-03-2009 01:30 AM     Sehen Sie sich das Profil von aviation-man an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Es heißt:
"Verformungen der gefundenen Wrackteile zeigen demnach, dass die Maschine mit der Unterseite zuerst aufschlug."

Wieso kann man daraus schließen, dass das Flugzeug nicht in der Luft zerborsten ist? Wie groß war denn das Wrackteil oder besser noch "die Maschine", an dem das erkannt wurde? Ein zerborstenes Teil kann doch auch "mit der Unterseite" aufschlagen oder?

Je mehr man von französischer Seite liest oder hört, um so merkwürdiger wird es. Oder ist das nur der Schutz von AF und Airbus?

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hikoudo
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-03-2009 01:53 AM     Sehen Sie sich das Profil von hikoudo an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ein einzelnes Teil wird nie mit der gleichen Geschwindigkeit = Energie einschlagen wie ein ganzer Flieger. Das können die Unfalluntersucher schon ganz gut erkennen - haben sie gelernt. Auch wenn´s "nur" Franzosen sind!

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Betto
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-03-2009 02:57 PM     Sehen Sie sich das Profil von Betto an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Einen starken Hinweis gibt schon allein die Bruchstelle des Seitenleitwerks. Bei Ultimate Loads in Y-Richtung (horizontal quer zur Flugrichtung) wären die Spante nicht in der Mitte mit-abgebrochen, da sie in dieser Richtung die höchste Stabilität haben. -> Das Seitenleitwerk ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wie bei AA587 im Flug abgebrochen.

Bleibt nur X- und Z-Richtung. Für die Z-Richtung (nach oben / unten) gilt annähernd ähnlich, daß die Spante sehr hohe Lasten aufnehmen können. In X-Richtung (Flugrichtung vorne / hinten) sind sie prinzipiell am schwächsten, daher montiert man das VTP (=Seitenleitwerk) über mehrere Bolzen an den Rumpf. Problem (noch nicht?) gelöst. Betrachten wir die Kräfte.

Wenn man das VTP als in sich festen, starren Körper betrachtet, dann liegt sein Schwerpunkt weit oberhalb der Bolzen. Setzt man es als Ganzes hohen Beschleunigungen aus, dann sind via Hebelgesetz die Belastungen für die Anbindung (Bolzen, Struktur, Spante) die Kräfte am größten, wenn die Beschleunigung in X- oder Y-Richtung wirkt.

Bleibt (extrem vereinfacht):
Z-Richtung: kleine Kräfte, starke Spante, starke Bolzen
Y-Richtung: hohe Kräfte, starke Spante, schwache Bolzen
X-Richtung: hohe Kräfte, schwache Spante, starke Bolzen.

Drum führt das Bruchbild (am Spant, nicht am Bolzen gebrochen) schon zu einer Eingrenzung - Indiz für starke Kräfte in X-Richtung.

Angenommen, die Sektion 19 (Tailcone) ist vom Rest des A330 schon abgebrochen: Das Resultat wäre nur eine Drehung des gesamten Teilstücks (S19 + VTP + evtl HTP), aber kein Abriß, weil die Verbindung sehr hohe Kräfte aufnehmen kann. Es kann nur abreißen, wenn die Drehbewegung verhindert wurde, weil ein signifikanter Teil des Rumpfs noch an S19 angebunden war, um nicht zu sagen: Der Flieger war sehr wahrscheinlich noch ziemlich ganz.

Sehr hohe Kräfte in X-Richtung lassen andererseits auf eine hohe Geschwindigkeit in Flugrichtung schließen, die abrupt gestoppt wurde.

Der Schluß liegt allein aus diesem einen Teilstück nahe, daß das Flugzeug intakt war und sich möglicherweise mit einer Geschwindigkeit bewegt hat, die zum Fliegen gereicht hat. Flachtrudeln fällt also ebenfalls aus.

Wie gesagt, sehr vereinfacht.

Noch ein Indiz:

quote:
The floor was curved under the effect of a strong upward pressure from below.

Das spricht ebenfalls stark dafür, daß der Rumpf so gut wie unbeschädigt gewesen sein muß, sonst baut sich kein "starker Druck" im Cargo Compartment auf. Die weiteren Indizien zeigen als Gesamtbild starke Kräfte in X- und Z-Richtung, die zu einem Wasserkontakt im Flug mit etwa horizontalen Flügeln passen würden.

[Diese Nachricht wurde von Betto am 07-03-2009 editiert.]

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Betto
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-11-2009 11:40 AM     Sehen Sie sich das Profil von Betto an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Dazu passend: > SpOn <

[Diese Nachricht wurde von Betto am 07-11-2009 editiert.]

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Dirk110
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-16-2009 03:49 AM     Sehen Sie sich das Profil von Dirk110 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Weiß irgendjemand, ob die noch die Rekorder suchen? Oder ist die zweite Suche nun auch erfolglos abgeschlossen worden?

Bei TAM und Northwest gab es im Juni zwei Vorfälle auf dem 330, wobei sich das Air Data Reference System verabschiedet hatte und das Normal Law nicht wieder hergestellt werden konnte. Wird derzeit noch vom NTSB untersucht. Ausgegangen war das ganze von der Registrierung eines abrupten Abfalls der Außentemperatur auf FL370.
http://www.aero.de/news.php?id=8691&counting=no

[Diese Nachricht wurde von Dirk110 am 07-16-2009 editiert.]

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Dirk110
Experienced Board Captain
erstellt am: 07-29-2009 12:21 PM     Sehen Sie sich das Profil von Dirk110 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Piloten fordern Austausch aller französischen Sonden

Trotz neuer Sonden das alte Problem: Wieder hat bei einer Air-France-Maschine die Geschwindigkeitanzeige ausgesetzt. Eine Pilotengewerkschaft spricht von einem schwerwiegenden Vorfall - und fordert den Einsatz von US-amerikanischen statt französischen Pitot-Sonden.
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,639029,00.html

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Dirk110
Experienced Board Captain
erstellt am: 09-03-2009 02:51 AM     Sehen Sie sich das Profil von Dirk110 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
USA ordnet Austausch von Airbus-Sonden an.

Nach der europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat nun auch die US-Luftverkehrsaufsicht FAA alle heimischen Fluglinien angewiesen, französische Sensoren zur Geschwindigkeitsmessung auszutauschen...
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,646671,00.html

Darüber hinaus hat auch die zweite Phase der Suche mittels eines französischen Forschungsschiffs, Sonar sowie einem französischen Atom-U-Boot nach dem Wrack und den Rekordern ergebnislos geendet. Jetzt möchte Frankreich die Suche in Kooperation mit dem Hersteller Airbus sowie weiteren, europäischen Staaten in einer dritten Phase weiter vorantreiben. Dabei geht es letztlich um die Suche per Sonar und Tauchrobotern in einem Gebiet so groß wie die Schweiz, bis zu 4.000 Meter tief.
http://www.irishtimes.com/newspaper/breaking/2009/0831/breaking23.htm

In diesem Bericht wird auch davon gesprochen, das der Bus vier Minuten brauchte, um aus 30.000 feet herunterzukommen. Macht 7.500 ft/min. Welche Werte erreicht Ihr mit vergleichbaren bzw. ähnlichen Fliegern in einem Notsinkflug maximal? Rein von diesen Werten her (wobei die Quelle nicht eindeutig genannt wird) ist das höchstwahrscheinlich kein kontrollierter Sinkflug mehr gewesen, was!?

Übrigens entsinne ich mich das nach Untersuchung der ersten größeren Wrackteile davon gesprochen wurde, das der 330 mit relativ geringer vertikaler Bewegung (im Vergleich zu einem Sturzflug) auf das Wasser geprallt wäre. Dies steht im Widerspruch zu den 4 Minuten/ 30.000 feet, es sei denn es wäre noch kurz vor dem Wasser eine Fluglageänderung eingetreten. Keine Spekulation, möchte nur auf die sich theoretisch widersprechenden Daten hinweisen...

[Diese Nachricht wurde von Dirk110 am 09-03-2009 editiert.]

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Dirk110
Experienced Board Captain
erstellt am: 11-05-2009 06:37 AM     Sehen Sie sich das Profil von Dirk110 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
"Air France entlässt Sicherheitschef

Fünf Monate nach dem Airbus-Absturz über dem Atlantik hat Air France den Chef für Flugsicherheit entlassen. Außerdem deutete der Konzernchef der Airline an, dass die Piloten nicht an dem Absturz der Maschine mit 228 Insassen schuld seien.

Paris - Auf dem Nachtflug von Rio de Janeiro nach Paris war am 1. Juni eine Maschine der Air France in den Atlantik gestürzt. Der Airbus vom Typ A330 war in ein Unwetter geraten und hatte zuletzt keinen Kontakt mehr zu den Bodenstationen. Die Ursache und der Ablauf des Unfalls sind unklar. Alle 228 Insassen kamen ums Leben.

Nun hat Air France den Chef für Flugsicherheit entlassen. Außerdem äußerte Konzernchef Pierre-Henri Gourgeon seine "intime Überzeugung", dass die Piloten nicht an dem Absturz schuld seien. Damit kam der Konzern Forderungen der Pilotengewerkschaften nach, die in dem Streit um die Flugsicherheit mit St****s gedroht hatten. "Die Piloten haben eine Runde gewonnen", kommentierte die französische Zeitung "Figaro" am Donnerstag.

Nach ersten Erkenntnissen war der Airbus völlig intakt "mit einer starken vertikalen Beschleunigung" auf die Meeresoberfläche aufgeschlagen. Die Maschine sei weder explodiert noch in der Luft zerborsten, hieß es bei der Präsentation der ersten Ermittlungsergebnisse. Das Flugzeug war demnach ohne technische Probleme abgeflogen.

Die Europäische Luftfahrtbehörde EASA kam zu dem Schluss, dass Probleme mit Geschwindigkeitssensoren, den Pitot-Sonden, zumindest ein Faktor der Katastrophe waren und forderte alle Airlines auf, die Tempomesser in zwei Airbus-Modellen auszuwechseln.

Die Familien der tödlich verunglückten Passagiere haben Airbus und eine Reihe anderer Firmen auf Entschädigung verklagt. Der Airbus vom Typ A330 sei fehlerhaft und auf unverhältnismäßige Weise gefährlich gewesen."

SPON vom 05.11.2009

Leider lässt sich nicht herauslesen, WARUM sie ihn eigentlich entlassen haben. Ob das nun in Verbindung mit dem Absturz, den fehlerhaften Sonden, der Sicherheitskultur oder sonstiger Dinge steht ist unklar...

flight recorders
Ob die dritte Suchphase nach den Rekordern noch läuft lässt sich nicht feststellen. Mit Abschluß der zweiten Suchphase am 20. August steht zumindestens fest, das die Reste nicht innerhalb eines 75km-weiten Radius um die letzte, um 2:10h gemeldete Position, liegen.

[Diese Nachricht wurde von Dirk110 am 11-05-2009 editiert.]

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Moazagotl
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-19-2010 03:16 AM     Sehen Sie sich das Profil von Moazagotl an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Jetzt geht die Suche nach CVR und FDR in die nächste Runde, mit einem Tauchroboter aus Kiel. Den hat ein Airbus A380 bereits nach Boston transportiert, wo das unbemannte U-Boot beim Hersteller vorher noch überholt wird.
http://www.flu grevue.de/de/zivilluftfahrt/airlines-flugbetrieb/airbus-a380-transportiert-tauchroboter-zur-suche-nach-abgestuerzter-a330-von-air-france.19796.htm

PS: Smiley ist eigentlich deaktiviert.

[Diese Nachricht wurde von Moazagotl am 02-19-2010 editiert.]

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Dirk110
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-20-2010 07:05 AM     Sehen Sie sich das Profil von Dirk110 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
SPON vom 20.02.2010:

"Aufklärung von Air-France-Absturz offenbart gefährliche Sicherheitslücke

Die Untersuchungen zum Absturz eines Air-France-Airbus im Juni 2009 haben nach SPIEGEL-Informationen eine riskante Sicherheitslücke aufgedeckt: Die Geschwindigkeitssensoren aller zurzeit zugelassenen Jets basieren auf veralteten Standards - Piloten schlagen Alarm.

Hamburg - Der Absturz eines Air-France-Airbus im Juni 2009 offenbart nach SPIEGEL-Informationen eine gefährliche Sicherheitslücke, die alle derzeit zugelassenen Jets betrifft: Die Geschwindigkeitssensoren basieren auf Spezifizierungen von 1947 - noch vor Beginn des Düsenflugzeug-Zeitalters. Die fraglichen Sensoren, deren Vereisung sehr wahrscheinlich zum Absturz des A330 geführt hat, müssen nur bis minus 40 Grad Celsius funktionieren. Doch heutige Passagiermaschinen fliegen fast immer in Höhen, in denen deutlich niedrigere Temperaturen herrschen. "So ein Unfall wie dieser könnte jederzeit wieder passieren", sagte Gérard Arnoux von der französischen Pilotengewerkschaft SPAF dem SPIEGEL.

Vom Ausfall der Geschwindigkeitssensoren sind auch Boeing-Flugzeuge betroffen. Auf SPIEGEL-Anfrage bestätigte die für Boeing zuständige US-Zulassungsbehörde FAA acht solcher Zwischenfälle bei der 777, drei bei der 767 und jeweils einen bei der 757 und dem Jumbojet. "Boeing studiert derzeit die Auswirkung von Vereisungen von Geschwindigkeitsmessern in großer Höhe", erklärte FAA-Sprecherin Alison Duquette.

Während Airbus die Bedeutung der fehlerhaften Tempoanzeige beim Absturz der Air-France-Maschine offiziell herunterspielt, entwickelt der Konzern längst Techniken, die den Ausfall der Temposensoren erkennen und beherrschen helfen sollen. Am 3. Dezember 2009 meldete Airbus in den USA ein entsprechendes Patent an mit der Begründung, Fehler in der Geschwindigkeitsmessung könnten "katastrophale Folgen haben".

Eine andere Technik kann bereits seit einigen Jahren als Sonderausstattung für Airbus-Maschinen bestellt werden. Nach SPIEGEL-Informationen lehnt es Air France bislang ab, das 300.000 Euro teure System namens "Buss" nachzurüsten."

Da kommen die jetzt erst drauf od. ist das bei Euch schon länger bekannt? Die Zertifizierungsstandards müssen doch auch in gewissen Zeitabständen reviewed werden oder gibt es hier keine verbindlichen Regelungen? Also das wundert mich jetzt echt falls es so sein sollte- heutzutage ist doch alles mögliche geregelt...

IP: Gespeichert

arschplattsitzer
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-20-2010 08:14 AM     Sehen Sie sich das Profil von arschplattsitzer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich halte den Artikel für schlecht recherchiert: Bei Temperaturen unter -40 Grad Celsius gibt es normalerweise Wasser nur in fester Form. Je niedriger die Temperatur, desto kleiner die Eiskristalle. Es ist z.B. bei sehr niedrigen Temperaturen und Schneefall nicht nötig, zu enteisen, wenn die Schneekristalle auf dem Flieger nicht festfrieren sondern weggeweht werden. Unberücksichtigt bleibt bei der Pitotproblematik auch der Ramrise. TAT ist hier ausschlaggebend und nicht SAT. Kritisch kann es allerdings mitten im CB werden, in dem unterkühlte Wassertröpfchen in große Höhen mit niedrigen Temperaturen hochgerissen werden. Normalerweise fliegt man da allerdings nicht rein...
Mir ist kein Fall bekannt, in dem es bei einwandfrei funktionierender Pitotheat Probleme gegeben hätte.
Eine zu einfache Erklärung. Wahrscheinlich sind- wie so oft- mehrere Faktoren ursächlich: 1. schlechte Flugplanung (aus Kostengründen mitten durch die Front) 2. ungenügende Aufmerksamkeit der Crew (Essen, Lesen, der Alte hat sich schon hingelegt usw.) 3. Versagen einer Speedindication durch Pitotheatausfall o.ä. 3. Blitzschlag mit anschließendem Elektrikproblem 4. das ganze in heftiger Turbulenz (da ist es schwierig, die Taschenlampe und die richtigen Switches zu greifen) 5. Anordnung der ADIRS - switche bei Airbus (1-3-2!!) 6. eventueller ECAM-Ausfall, Probleme mit Paperchecklist etc. Eine Konstellation mehrere dieser Dinge ist schwer bis garnicht mehr zu handeln. Severe to extreme turbulance ist im Simularor nicht darstellbar...
Die Gesamtproblematik zeigt allerdings auch ganz deutlich, dass unser Beruf etwas mehr erfordert als ein Studium: Psychomotorik und eine gewisse "Kaltschnäuzigkeit" in Extremsituationen. Dafür werden wir ausgebildet und bezahlt! Bei schönem Wetter mit einem intakten Flieger ein ILS´runterfahren ist keine Kunst. Die Manager sollten mal im Cockpit unausgeschlafen Extremsituationen miterleben, dann würden sie unsere Gehälter freiwillig verdoppeln!

IP: Gespeichert

DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-20-2010 05:40 PM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von *****plattsitzer:
Die Gesamtproblematik zeigt allerdings auch ganz deutlich, dass unser Beruf etwas mehr erfordert als ein Studium: Psychomotorik und eine gewisse "Kaltschnäuzigkeit" in Extremsituationen. Dafür werden wir ausgebildet und bezahlt!

Ich stimme dir grundsätzlich zu deinem Beitrag in allen Punkten zu, bis auf den von mir zitierten. Ich mag diese Vergleiche hier nicht, in denen die angeblich höheren Anforderungen des Pilotenjobs oder anderer Jobs gegeneinander dargestellt werden. Die von dir genannten Eigenschaften werden zwar tatsächlich im Pilotenjob verlangt, aber es gibt andere Jobs, in denen ähnliche Anforderungen genau so herrschen. Wenn dich als Arzt bei der OP plötzlich die Nulllinie anpiepst, dann schießt dir mit Sicherheit auch übel das Adrenalin in die Rübe. Und als Ingenieur in einem AKW sieht es noch schlimmer aus, wenn da mal richtig was schiefläuft, denn da ist dein Hintern genau so heftig in Gefahr, wie im Cockpit. Es kommt da ganz genau so auf schnellstes, korrektes Denken und Handeln an, um eine Katastrophe zu vermeiden.

Und: Was der Pilotenjob an Anspruch in der praktischen Tätigkeit mitbringt, das haben so manche Studiengänge in der massiv viel komplexeren Theorie knüppelhart in sich. Die Theorie eines ATPLs plus Type Rating ist ein Fliegenschiss gegen die Theorie eines Elektrotechnik-Studiums, da kann ich dir Brief und Siegel drauf geben, denn ich habe beides kennengelernt.

Von daher ist es Unsinn, unterschiedliche Jobs hier gegeneinander aufzurechnen - viele Berufe haben brisante Anforderungen in bestimmten Bereichen, auch wenn vielleicht nicht immer das eigene Leben auf dem Spiel steht - von den Jobs mit unglaublichen, wirtschaftlichen Risiken (man denke nur an den guten Jérôme Kerviel von der Société Générale...) mal ganz zu schweigen.

Das AnforderungsPROFIL ist korrekt gesagt das, was unterschiedlich ist. Der Pilotenberuf beinhaltet eben eine gewisse, herausfordernde Praxiskomponente, wird aber von fast jedem naturwissenschaftlichen Hochschulstudium in Sachen Theorie und Denkanforderungen locker in die Tasche gesteckt. Ein QDM auszurechnen ist "ein bisschen" einfacher, als die Telegraphenleitungsgleichung zu lösen bzw. deren Lösung überhaupt nur zu verstehen...

[Diese Nachricht wurde von DerDude1980 am 02-20-2010 editiert.]

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arschplattsitzer
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-20-2010 07:11 PM     Sehen Sie sich das Profil von arschplattsitzer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@dude: Nein, vergleichen wollte ich nicht, sondern nur das Selbsbewusstsein stärken. Übrigens habe ich auch studiert, fand aber die Ausbildung bei LH wesentlich stressiger und anspruchsvoller. Wie eine Ausbildung bei einer anderen Flugschule aussieht weiss ich nicht. Auch das Training bei LH, HF und LTU war anspruchsvoll. Was Ärzte betrifft meine ich auch ganz gut informiert zu sein- meine Frau hat Medizin studiert und wir haben einige Ärzte im Freundes- und Bekanntenkreis. Ich habe grosse Hochachtung vor ihrem Beruf!

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DerDude1980
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-20-2010 08:33 PM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
OK, ich wollte nur keine Missverständnisse aufkommen lassen. Dass die Pilotenausbildung als Ganzes MIT der anspruchsvollen Praxis natürlich jeder anderen, schwierigen Ausbildung bzw. Studium vollkommen ebenbürtig ist, ist keine frage, da sind wir einer Meinung! Es unterscheidet sich nur eben die Art des Anspruchs. Mich störte einfach nur die Äußerung: "dass unser Beruf etwas mehr erfordert als ein Studium" - denn das gilt eben nicht generell für alle Bereiche. Die Aussage klang so sehr pauschal. Aber nach deiner Klarstellung hab ich dich vielleicht auch einfach missverstanden oder die Aussage zu engstirnig aufgefasst, sorry.

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GoAround-Flaps15
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-21-2010 02:11 PM     Sehen Sie sich das Profil von GoAround-Flaps15 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Für alle die der französischen Sprache mächtig sind, hier ein ganz interessanter Artikel zu Pitot-Vereisung.
http://www.securiteaerienne.com/node/169

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aviation-man
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-23-2010 03:04 PM     Sehen Sie sich das Profil von aviation-man an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Der "Spiegel" weiss alles.... http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,679238,00.html

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Memphis
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-23-2010 03:34 PM     Sehen Sie sich das Profil von Memphis an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von DerDude1980:
...
Und: Was der Pilotenjob an Anspruch in der praktischen Tätigkeit mitbringt, das haben so manche Studiengänge in der massiv viel komplexeren Theorie knüppelhart in sich. Die Theorie eines ATPLs plus Type Rating ist ein Fliegenschiss gegen die Theorie eines Elektrotechnik-Studiums, da kann ich dir Brief und Siegel drauf geben, denn ich habe beides kennengelernt....

Keiner hat versucht, die theoretische Komponente eines ATPL mit der eines Maschinenbau- oder E-Technikstudiums gleichzusetzen.
Aber empirisch betrachtet muss die Frage erlaubt sein, warum nur wenige, vernachlässigbar wenige Absolventen dieser Fachrichtungen (Uni oder FH) einen Job im Cockpit haben, obwohl es nicht wenige, auch nach absolviertem Studium, probieren.
Und erst die Anzahl derjenigen, die nach verpatzem Eignungstest diese Studienrichtung einschlagen und erfolgreich beenden.
Das soll aber keine Kritik sein, ich habe vor diesen Studiengängen Hochachtung und würde mir bei machen Kollegen bei uns nur einen geringen Bruchteil der dafür notwendigen Intelligenz wünschen.

Es wurde schon millionen Male hier diskutiert - dieser Job bedingt mehrere Fähigkeiten, wobei keine der Fähigkeiten, ausser Motorik und Reaktion, Spitzenleistung abverlangt. Allerdings scheint es schwierig, überall die geforderten "Befriedigend" bis "Gut" zu erreichen. Bei diesem Beruf sind keine Inselbegabungen gefragt, vielmehr der "Allrounder".

Bezüglich der Verantwortung kann ich eine Gleichstellung mit anderen Berufen nicht so einfach akzeptieren.
Bei den zitierten Ärzten gibt es keine Gefährdungshaftung.
Warum setzen denn Ärzteverbände alle Hebel in Bewegung, um eine öffentlich einsehbare "Blacklist" von Ärzten auf jeden Fall zu verhindern? Warum gibt es nur verschwindend wenige Ärzte/Chirugen, die aufgrund offensichtlicher Behandlungsfehler und teilweise dilletantischer Arbeit rechtskräftig verurteilt wurden?

Was ist denn mit den Ingenieuren, die in kollusiver Zusammenarbeit mit an Einsparungen interessierten BWLern die Wartungsintervalle bei ICE-Zügen erweitern, Mikrorisse in Rädern und Achsen "übersehen"? Verurteilt? Vielleicht ein Jahr auf Bewährung, das ist alles.
Und als nächstes möchte ich sehen, wer denn nun verantwortlich für die Schlampereien in Köln zeichnen muss, die Menschenleben auf dem Spiel haben und viele, viele mehr gefährdet haben und immer noch gefährden.

Wohlgemerkt, in den genannten Beispielen geht es nie um Entscheidungen in Sekunden, vom Beispiel der "Nulllinie" bei einer OP mal abgesehen.

[Diese Nachricht wurde von Memphis am 02-23-2010 editiert.]

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SIGMET
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-23-2010 03:55 PM     Sehen Sie sich das Profil von SIGMET an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Ich bin erschüttert über diesen Spiegel-Bericht. Warum muss ich als A330 Skipper diese Details in der Zeitung lesen, während meine Company als A-330 Operator sich in Schweigen hüllt?

Noch halte ich einen SZ – Artikel in den Händen vom 3.8.2009, Seite 25, Titelzeile „trügerische Sicherheit“ sowie „…späte Reaktionen auf bekannte Gefahren machen das Fliegen zum Risiko“. Dort steht „ in den vergangenen 10 Jahren hat sich die Flugsicherheit zum ersten mal seit Gebrüder Wright nicht mehr verbessert“

Der Grund ist klar: Die verbesserte Technik wird zum Anlass genommen, die Margen für Mensch und Maschinen zu reduzieren. Korrupte Behörden und Schmiergelder der Flugzeughersteller führen uns und unsere Passagiere in ein steigendes, in ein uns allen bekanntes Risiko, während die Medien gleichzeitig versuchen – wie in den letzen Tagen geschehen - uns den Neidwölfen vorzuwerfen. Erinnert ihr Euch an den FBL, der nach morgendlichem Bürodienst abends noch nach BKK flog? Was hat die Anzeige bewirkt? Nichts - sein mit fliegender Bürokumpan macht jetzt seinen Job und versucht, den couragierten Melder dieses Vorfalls loszuwerden.

Piloten sind eigentlich die Anwälte der Passagiere – und auf der Täterbank sitzen Airlines, Hersteller und Behörden. Wir wissen, was Sache ist.

Das AF – Szenario gibt mir in jeder Hinsicht Recht. Seit 2007 wusste man von den Risiken. Zwei Jahre später sterben 228 Menschen auf einem Reclearance - Flug durch schwerste Gewitter – wegen dieses Fehlers

Nichts hat, nichts wird sich ändern, weil wir uns nicht wehren.


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Mäxchen
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-23-2010 11:16 PM     Sehen Sie sich das Profil von Mäxchen an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Inwiefern denn wehren?

Hmm, ich will zwar nicht behaupten, dass das der optimale Weg der Dinge ist, aber ist das eine Art, sich zu wehren?:

Ein Flugplan, der einen mitten durch die schlimmsten Gebiete der ITCZ (z.B. Bengalische Bucht) führt, wird abgelehnt. Man verlangt von Dispatch einen anderen, um die dicksten Dinger herum. Wenn das zu Mehrkosten führt, dann ist es eben so.

Wenn man z.B. bei Decision Point Procedure (laut Spiegel war's das ja wohl im Fall von AF447) keine Option mehr hat, unterwegs ein paar Schlenker zu machen ohne gleich entweder zu diverten oder commitment to destination zu betreiben, bevor man auch nur in deren Nähe ist, so wird halt mitgeteilt, dass das ZFW beschränkt ist, weil man mehr Sprit mitnimmt. Gleiches gilt für (potentiell) schlechtes Wetter an der destination, etc.

Ist das, was als Wehren bezeichnet wird?

Oder ist es das geforderte Wehren, ein Flugzeug nicht mehr zu fliegen, das als unsicher bezeichnet werden kann? Ist denn ein A330 generell unsicher?

Ich gestehe zwar ein, dass ich die Airbus Philosophie zum Kotzen finde und bis heute heilfroh bin, auf keinem zu hocken (allerdings habe ich leicht Reden dabei), aber was soll denn nun ein Pilot machen, wenn er nun mal auf dem Bock seine Brötchen verdienen muss?

Soll die VC oder generell die Gewerkschaften mehr Druck ausüben? Die sind - aktuelle Situation beweist es - eigentlich nur Tarif-Junkies. Mit Geld-Gerangel wird von den anderen großen Dingen schön abgelenkt. Ein TvS wird mit derlei Forderungen nicht die Öffentlichkeitswirkung bekommen, die er erhaschen will. Oder anders ausgedrückt: Wenn das Gehalt stimmt (oder tendentiell einfach "mehr" wird), kann man schon mal mit einem höheren Risiko leben...

Ich will jedenfalls nur mal kurz in Erinnerung rufen, gegen welchen Goliath man zu Felde ziehen müsste. Man denke an den ersten 320 Unfall, der noch vor Einführung in dessen Liniendienst passierte. Der Pilot hatte keine Chance sich zu wehren. Damals wurde eine Mafia aktiviert, die ihresgleichen sucht. U.a. wurde der FDR und CVR entwendet, gefälscht, blieb mehrere Tage nicht auffindbar und kam manipuliert zurück. Wurde dagegen richtig ermittelt? Nein. Alle damals dem Piloten zu Hilfe eilenden anderen Piloten wurden mundtot gemacht, als psychisch labil erklärt, bedroht, schlichtweg entsorgt, etc. Diese Liste an Gegenmaßnahmen lässt sich mit ein bisschen Recherche lange fortsetzen.

Airbus ist ein Multi-Milliarden Euro Monster. Da hängt die Politik mit drin, die Mafia, Geld pur. Noch nicht einmal die französischen Gewerkschaften unternehmen etwas dagegen, und das soll etwas heißen. Wahrscheinlich sind sogar sie mit in diese Hydra verwickelt. Zumindest aber sind es zu wenige, die gegen Airbus etwas unternehmen wollen.

Ich will nun nicht behaupten, dass Airbus schlimmer als Boeing wäre, die sind keinen Deut besser. Allerdings gestehe ich auch immer wieder gerne ein, dass ich die Philosophie von Airbus und deren Arroganz gegenüber Piloten einfach nur sche.iße finde. Da kann auch der engagierteste Ingenieur bei denen nichts dran ändern.

Wehren können wir uns höchstens insofern, dass wir mehr Einfluss nehmen können und müssen, was trainiert wird. Mich kotzt und ödet es jedes Mal auf's Neue an, wenn bei den Checks im Sim wieder mal der V1 cut geflogen wird, immer die gleiche Tour. Dass die Gewerkschaften da nicht mal mehr Terz machen, denn der V1 cut mag zwar gefährlich sein, aber noch lange nicht so gefährlich, wie andere Situationen. Warum ich das behaupte? Man muss sich nur die Statistik anschauen. Wieviele V1 cut Incidents und Unfälle gab es denn? Und wieviele Unfälle aus den anderen Gründen (loss of control, keine basic flying skills, etc.?)

Mal ganz ehrlich, ich habe in meinem Leben erst einmal eine volle Volcanic Ash Übung im Sim gehabt (nicht, dass die oft vorkommt, aber da wird basic flying geübt ohne Ende), bisher kein einziges Szenario wie bei dieser AF, nur zweimal ein Feuer an Bord mit voller Montur in Echtzeit (was eh nur ein lauer Abklatsch der Realität ist), etc. All das, was bei mir persönlich den blanken Horror hervorruft, mache ich eigentlich nie im Sim. Und genau deswegen ruft es auch den blanken Horror hervor.

Ich will es mal so sagen: Wenn man endlich mal das Training verbessern würde, verringerte sich garantiert auch die Zahl der Unfälle.

Ansatzweise macht man es ja schon richtig, CFIT Training, CRM, LOFTs (wenn man es denn macht). Aber die Behörden sind immer noch der Meinung, man muss das Fliegen á la Super-Connie in den Mittelpunkt stellen. Na ja, wäre ja schön, wenn sie denn das basic flying damit meinten...

Und das grundlegende Training des Cockpit-Managements wird meist völlig vergessen. Dazu schaue man sich u.a. mal an, was Airlines machen, wenn es um ihre Einstellungskandidaten geht. Nur mal als Beispiel: Aero-Logic hat im Sim getestet, ob die Kandidaten für die DECs und TRI/TREs das Kurven nach Instrumenten á la IFR Training konnten. Keine Minute vom Management wird oder wurde beobachtet, wie man das Cockpit führt, wie man Krisen bewältigt, wie man mit dem Kollegen interagiert, etc. Nun erwähne ich diese Firma nur, weil sie sozusagen die in diesem Forum bekannteste Form der Ignoranz darstellt. Weltweit wird es ja fast überall genauso betrieben, mit leichten Abweichungen. Diese Denke findet sich überall, in den Airlines, in deren Trainingsabteilungen, in den Behörden, etc.

Das ist ein gefürchtetes und gefährliches Pärchen: Kein richtiges Training von basic flying skills, aber dann soll es auf Abfrage gekonnt werden; und auf der anderen Seite kein Training, wie man sein Cockpit führt, wie man sich verhält und seinen Nachbarn mit einbezieht, wenn es richtig haarig wird. Was man trainiert, ist nicht Fisch noch Fleisch.

Nur befürchte ich, dass das sogar noch schlimmer werden wird. Der Kostendruck nimmt zu, Training wird immer mehr in den Computer verlegt, man wird zugesch.issen mit den neuesten Regeln und Änderungen ohne deren eigentliche Relevanz richtig zu beleuchten, etc.

Die Menschen/die Öffentlichkeit müsste endlich mal ihre Sichtweise auf die Fliegerei ändern. Fliegen ist eben nicht die sicherste Art, sich fortzubewegen, das ist leider ein Ammenmärchen, das durch die falsche Statistik belegt werden soll. Zu Grunde genommen wird der Vergleich mit den zurückgelegten Kilometern und der Anzahl der Unfälle. Doch das ist an den Haaren herbeigezogen. Flüge sind nun mal länger, als Auto- oder Bahnfahrten. Interessanter wird es nämlich schon, wenn man die Zahl der "Ereignisse" heran zieht, also die Zahl der Flüge selber und sie mit der Zahl von z.B. Bahnfahrten oder Autofahrten vergleicht. Dann steht die Fliegerei nämlich dramatisch schlechter da. Aber auch das ist nur bedingt aussagekräftig. Noch besser wäre es, wenn man die Anzahl der "kritischen" Phasen von Transportereignissen vergleicht. Aber solch eine Statistik gibt es gar nicht. Sie ist auch nicht gewollt. Und sie wäre auch ohne Aussage an sich, denn die wenigsten Flüge werden dort ausgeführt, wo eine andere Alternative zur Verfügung steht. Der Anteil an HAM-FRA Flügen ist verschwindend gering im Vergleich zu den längeren/anderen Strecken, bei denen keine Alternative zum Flug besteht.

Aber was eine solche andere Darstellung evtl. bewirken könnte, ist das Umdenken des öffentlichen Bewusstseins. Und zwar dorthin gehend, dass man mehr verlangt in Punkto Sicherheit (und jetzt meine ich nun wirklich nicht diese paranoide Abtastung vor dem Flug). Aber bevor das geschieht, würde weniger geflogen werden, mehr Airlines pleite gehen, weniger Airbusse und Boeings verkauft werden, etc. Und das ist dann für die Politiker und Geldmacher, generell für die ach so wichtige Wirtschaft der GAU. Da nimmt man halt weiter ein höheres Risiko in Kauf.

Die Ironie an der Geschichte ist, dass es gar nicht so viel kosten würde, die (tatsächliche, nicht gefühlte) Sicherheit nach oben zu treiben. Jedenfalls weit weniger, als die geld- und spargeilen sogenannten Manager sich das denken.

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Ich bin nicht glücklich, bis Sie nicht glücklich sind!

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Jepessen
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erstellt am: 02-24-2010 01:39 AM     Sehen Sie sich das Profil von Jepessen an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Schlagzeile in Spiegel online
"Gehirnschlag im Kockpit" http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,679238,00.html
Nur weil ein Vertreter der franz. Pilotenvereinigung den Ausfall des Autopiloten als Gehirnschlag bezeichnete, schreibt der Spiegel jetzt diese reißerische Schlagzeile die auch diese Zeitung ins Abseits stellt.

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UL
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erstellt am: 02-24-2010 02:43 AM     Sehen Sie sich das Profil von UL an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Also ich finde den Artikel sehr aufschlußreich. Zugegeben, vieles ist spekulativ, aber schon in sich schlüssig. Ob es wirklich so abgelaufen ist, werden wir wohl nie erfahren, aber aus den bekannten Fakten erscheint das Scenario so schlüssig.

Und die Schlagzeile, Gehirnschlag im Cockpit,... na auch der Spiegel ist eine Zeitschrift die reisserische Schlagzeilen braucht, wie halt jede Zeitung.

Und so abwegig ist der Vergleich Gehirnschlag ja nicht, beim Menschen ist der Blutstrom blockiert, beim Computer auch, wenn die notwendigen Daten (das brauch der wie unser Gehirn das Blut) ausbleiben oder falsch sind.

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arschplattsitzer
Experienced Board Captain
erstellt am: 02-24-2010 06:00 AM     Sehen Sie sich das Profil von arschplattsitzer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Angenommen, der Spiegel hat Recht. Dann liegt der Anfang der Fehlerkette bei der Flugplanung, die aus reinen Kostengründen eine Streckenführung mitten durch die ITC gewählt hat. Punkt zwei: Der Kapitän hat diese Planung nicht abgelehnt. Aus "Heldentum", um "die Firma zu retten"? Das kommt häufiger vor, als bekannt ist. Man scheut die Auseinanderstzung mit der der Geschäftsleitung hörigen Flugbetriebsleitung und macht gute Miene zum bösen Spiel. Geht schließlich auch meistens gut. Ob die Sensoren vereist sind? Vielleicht tun sie das wirklich, aber nur, wenn man mittendrin im CB ist. Wieso fliegt einer in so ein Wetter hinein? Heldentum oder mangelnde Erfahrung und Respekt vor den Naturgewalten?
Fazit: Mut bedeutet, dem Risiko auszuweichen und der Flugbetreibsleitnug gegenüber seine Meinung zu vertreten!

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Dirk110
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erstellt am: 02-24-2010 07:21 AM     Sehen Sie sich das Profil von Dirk110 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@*****plattsitzer:
Danke für den Hinweis wg. der Zertifizierungsstandards. Habe mittlerweile auch gelernt, das zwar die Basis der Standards veraltet sein mag, sie jedoch seitdem immer wieder aufgrund neuer Erkenntnisse angepasst wurden und auch auf beiden Seiten des Teichs aktuell geforscht wird, wie sie sich verbessern lassen.

Diese mangelhaften Recherchen finden sich sicherlich auch in vielen anderen Bereichen wieder was mir immer deutlicher vor Augen führt das man nur die Hälfte von dem was geschrieben steht glauben darf und es einfach erforderlich ist sich eingehend und umfassend an mehreren Stellen zu informieren um sich ein genaues Bild dessen zu machen was wirklich los ist. Na,ja.

Aber zurück zum Thema-
Re-Clearance Flugplan (Bourdeaux) bei einem Langstreckenflug durch eine bekannte Gewitterzone, noch dazu mit zwei heftigen Zellen die sich aufeinander zu bewegen finde ich eine krasse Planung. Ich weiss das wir nicht die damalige Situation auf dem Wetterradar im Cockpit kennen, so ganz i.O. kann sie aber nicht ausgesehen haben...sich hier die Zwischenlandung zu sparen u. damit die letzte Option zu nehmen (da nicht durch zu müssen) kann ich als Laie auch nicht nachvollziehen. Die Medien müssten genau solche Punkte intensiv unter die Lupe nehmen, inbesondere welche Rahmenbedingungen zu so einem Verhalten führen. Da wäre echt deutlich mehr für die Flugsicherheit getan als nun in diese ineffektiven, unnötigen Nacktscanner zu investieren...

So langsam kann ich die Frustration bzw. die Unzufriedenheit vieler von Euch immer besser verstehen, gerade vor dem Hintergrund des aktuellen St****s (da die eigentlichen Themen um die es geht nicht wirklich bzw. kaum in der Öffentlichkeit angekommen sind).

Was ich auch nicht verstehe ist warum sich das TCAS abgeschaltet haben sollte, denn dieses steht ja in keiner Verbindung zur evtl. Pitot-Vereisung oder der damit ausgelösten Folgen. Könnte ein Indiz dafür sein, das hier wie ja auch viele vermuten noch viel mehr passiert ist als "nur" der Ausfall der Geschwindigkeitsanzeigen.

Wenn dann zusätzlich noch Fehler wie "F/CTR RUD TRV LIM FAULT" auftreten hört sich das mehr als gruselig an...

Übrigens geht es in der nicht uninteressanten Diskussion zum Artikel diesmal deutlicher sachlicher zu als bei der ersten- es schreiben auch mehr von der professionellen Zunft (von Segelfliegern jetzt mal abgesehen).

[Diese Nachricht wurde von Dirk110 am 02-24-2010 editiert.]

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Moazagotl
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erstellt am: 02-24-2010 08:11 AM     Sehen Sie sich das Profil von Moazagotl an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Letzen Endes ist ohne die Daten- und Voice- Recorder alles nur sehr spekulativ. Es gibt zu viele Möglichkeiten, wie es passiert sein könnte.

Jetzt schon so zu tun, als wüsste man genaueres ist m. E. unseriös. Vielleicht finden ja die Tauchroboter demnächst noch aussagekräftigere Spuren.

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Betto
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-01-2010 08:07 AM     Sehen Sie sich das Profil von Betto an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Lieber Mäxchen,

laß' Dir eines versichern: Wenn die beiden großen Hersteller *eine* Sorge umtreibt, dann ist es die, daß einer ihrer Flieger aufgrund von Designfehlern vom Himmel fällt! "Saftey First" wirst Du so in keiner anderen Industrie finden. Punkt. (Wenn man keine Ahnung hat... aber ich bin ja höflich. ;-)

quote:
Der Pilot hatte keine Chance sich zu wehren.
Wirklich? Vielleicht genau so, wie Du es selbst beschreibst: Mit richtigen Entscheidungen vor dem Zwischenfall. Mit 200 Stunden on type würde ich jedenfalls keine Turnübungen in 9 Metern Höhe zelebrieren, dann brauche ich mich auch nicht hinterher blöd fragen zu lassen.

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DerDude1980
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erstellt am: 03-01-2010 02:46 PM     Sehen Sie sich das Profil von DerDude1980 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
@Memphis:
Deinem Beitrag kann ich so absolut zustimmen. Es ging mir bei den Beispielen mit der Verantwortung in erster Linie um die persönliche (Gewissens-)Verantwortung, also die Rechtfertigung sich selber gegenüber, dass man keine Schei*e baut.

Dass das "sich verantworten müssen" gegenüber Dritten bei den Piloten ein viel größeres Problem ist als bei einem Arzt, das steht auf einem anderen Blatt, da hast du vollkommen Recht. Aber: Das liegt auch an der Offensichtlichkeit der Folgen. Wenn der Bobby ins Meer knallt, dann ist das eben aufsehenerregender und viel schwerer "zu vertuschen", als wenn die Oma wegen ner Überdosis Narkotika bei der OP abnippelt - mal ganz salopp gesagt.

Natürlich gibt's wiederum auch noch heftigere Dinge als Flugzeugabstürze...z. B. die Dinge, die die Jungs im AKW Tschernobyl damals angerichtet haben. Es hängt letztlich immer vom Ausmaß ab, und das ist bei Flugzeugkatastrophen nunmal leider oft sehr groß.

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Mäxchen
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2010 03:24 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mäxchen an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
quote:
Original erstellt von Betto:
Lieber Mäxchen,

[...] wenn man keine Ahnung hat... aber ich bin ja höflich. ;-)

[QUOTE]Der Pilot hatte keine Chance sich zu wehren.
Wirklich? Vielleicht genau so, wie Du es selbst beschreibst: Mit richtigen Entscheidungen vor dem Zwischenfall. Mit 200 Stunden on type würde ich jedenfalls keine Turnübungen in 9 Metern Höhe zelebrieren, dann brauche ich mich auch nicht hinterher blöd fragen zu lassen.[/QUOTE]

Danke. Dann lese doch mal den Bericht durch und die seltsamerweise nicht im Bericht stehenden Fakten, die man an anderen Stellen auftreiben muss. Oder meinst Du, dass nur die im Bericht stehenden Dinge Tatsachen sind? Dann wird das auch auf andere Fälle zutreffen, z.B. der Lauda 767 crash, was dort alles schief gegangen ist, und "nur" der Pilot schuld war. Und Lauda alles richtig gemacht hat, etc.

Und wenn die Hersteller so extrem Sicherheitsrelevant denken würden, dann frage ich mich, warum es immer wieder mal Vorfälle gibt, die ganz schnell wieder aus den Medien verschwinden, klein geschwiegen werden. Erst kürzlich wieder: Ein Vorfall einer AA 767 bei einem engine run up, dessen Triebwerk alles mögliche machte, nur nicht das, was sich sowohl Boeing und GE gedacht hatten, und der Flieger abgeschrieben werden muss. Das Triebwerk ist regelrecht explodiert, eine Scheibe mit HP Radiatoren verließ nicht nur das Triebwerk (schon mal nicht möglich laut Hersteller), sondern fetzte durch den Rumpf unterhalb der Kabine hindurch (unter oder durch die wing box) und kam im anderen Triebwerk zum stehen (stecken). Der Flügel wurde arg (fast kritisch) beschädigt bevor er schlicht verbrannte, die Hülle des Fliegers hinter dem Flügel mehrfach perforiert mit eindringendem Material (Schrapnellen fast). Die Bilder sind aus dem Netz verschwunden, es gibt kaum Fakten dazu, keiner will etwas gesehen haben, keiner will etwas wissen. Etliche gehen davon aus, dass es ETOPS massiv einschränken könnte. Alles ist psst, psst, nur nix sagen.

Tut mir leid, Du magst denken, alles über Airbus zu wissen, weil Du da arbeitest und ein mit daran arbeitender Ingenieur bist. Ich behaupte aber, dass eben genau das leider keine besondere Qualifikation dafür ist, zu beurteilen, was diese Riesen Konzerne mit ihrer ungeheuren Macht antreibt.

Nach außen hin immer die glatte Welt, immer alles ganz toll. Was dahinter steckt, ist oft völlig entgegen aller Bezeugungen.

Andere Beispiele: Tabak-Industrie, Chemie-Industrie, Pharma, etc. Medial interessante und/oder (nur) echte Ereignisse: Erin Brokovich, The Insider (als Filme bekannt genug geworden, daher auch nur der Bezug zu diesen Titeln), Bhopal (keinen Film wert...), etc. Mit ein bisschen Recherche beliebig fortzusetzen.

Du meinst, das ist anders in der Luftfahrt? Träum weiter. Ein wenig vielleicht. Aber letztendlich zählt auch da nur die Kohle. Und nur, weil engagierte Mitarbeiter meinen, das sei so, weil sie das so sehen, gilt das leider nicht für gesamte Konzerne. U.a. gibt es deswegen in den USA den Whistleblower Act. Ob das nun etwas bringt bzw. was es bringt, keine Ahnung. Aber alleine die Tatsache, dass es existiert, ist Programm genug.

Es bleibt nun mal so: Ein Unfall ist ein finanziell zu bezeichnendes Ereignis. das wird mit eingerechnet und dann wird hoch gerechnet, was die entsprechenden "Gegen-Maßnahmen" kosten. Wenn das unter dem Strich nicht stimmt, wird halt der Crash eher akzeptiert, wenn auch nicht explizit, aber doch hinnehmend. Auch hier ein Beispiel: Jahrelang war TCAS nur an Bord von Flugzeugen über einer bestimmten Größe notwendig (ab 50 Sitze oder so, weiß nicht mehr genau die Details), sie hatten wesentlich länger Aufschub bis zur Installation (weiß gar nicht, ob die nicht heute noch ausgeschlossen sind). Wieso denn, waren die Paxe da weniger wert? Ja, waren sie. Denn 50 (oder so) sind weniger "teuer", als eben 300, q.e.d. Menschen sind in Geld ausdrückbar.

Und jetzt bitte nicht so kommen, dass ich einer Verschwörung "auf der Spur" bin und ich AI oder Boeing beschuldige, aktiv Sicherheitsrisiken einzuplanen. Quatsch. Ich sehe aber auch die Realität, die Konzerne anders denken lässt in ihrer Größe, als die Gruppe der dort arbeitenden Mitarbeiter es als Individuen je tun würden. Und die (die Konzerne) letztendlich gerne blinde Flecken dort haben, wo es besonders teuer werden würde, wenn sie nicht dazu gezwungen werden.

Nur weil Du ein stolzer AI Mitarbeiter bist, brauchst Du nicht Kritik an AI als Konzern persönlich zu nehmen, AI heilig sprechen wollen oder die Kritiker persönlich beleidigen zu wollen.

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Moazagotl
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2010 03:40 AM     Sehen Sie sich das Profil von Moazagotl an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
OT: Die Bilder der AA sind hier: http://forums.jetcareers.com/general-topics/69275-american-767-uncontained-engin e-failure.html

(Das war 2006)

[Diese Nachricht wurde von Moazagotl am 03-02-2010 editiert.]

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Mäxchen
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2010 04:20 AM     Sehen Sie sich das Profil von Mäxchen an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Yup, sorry & Danke, das war nicht kürzlich, hatte mal wieder die rasende Zeit vergessen... Mann, Mann, Mann... 2006. Fühlt sich an wie vor ein paar Monaten.

Ist ja doch noch etwas im Netz, nur dort, wo ich es nicht gesucht und gefunden habe... Finde ich ja positiv. Trotzdem sonderbar, wie der Vorfall seitens der Behörde und der Hersteller behandelt wurde.

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arschplattsitzer
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2010 08:00 AM     Sehen Sie sich das Profil von arschplattsitzer an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Da der 330 der AF GPS hatte und die Windrichtung und Windspeed laut Computerflugplan in das FMGS eingegeben wird, könnte eigentlich bei einer Verlinkung eine "assumed" TAS/Mach errechnet und zu Anzeige gebracht werden. Eine reine Sofwaregeschichte und preisgünstig dazu. Natürlich wäre diese nicht ganz korrekt, aber vielleicht ausreichend hilfreich? Nur so eine Idee...
Bei Turbulenz wird nach meiner Erfahrung eher zu langsam geflogen, der Margin zur Lowspeedstall ist relativ gering. Wenn dann auch noch Autothrust eingeschaltet bleibt, kann man schnell ein Problem bekommen, gerade wenn man aus Treibstoffspargründen eventuell schon über dem optimum FL nahe am max FL fliegt...

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Flatlander
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2010 09:53 AM     Sehen Sie sich das Profil von Flatlander an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Dabei ist dann aber fraglich, wie genau die vorhergesagten Winddaten sind. Die werden ja immer nur für einen einzelnen Wegpunkt eingegeben (bzw. per uplink hochgeladen), nicht aber für jeden km auf der Strecke. Und wenn der Wind dann mal um 30kt oder so abweicht(was durchaus mal passiert, vor allem zwischen zwei Wegpunkten oder wenn die Vorhersage nicht so genau ist (auf schwach frequentierten Strecken), wäre das schon eher kontrakproduktiv.

Das ist das BUSS-System schon besser, durfte es schon im SIM testen. Das ist allerdings auch nur für Fälle unter FL 250 gedacht, darüber fährt man wohl am besten mit den Tabellen aus dem "unreliable airspeed"-procedure oder turbulence penetration. Natürlich ohne autothrust.

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Betto
Experienced Board Captain
erstellt am: 03-02-2010 05:50 PM     Sehen Sie sich das Profil von Betto an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Aaaalso, wen's interessiert. Ich bin kein Ingenieur (auch wenn ich was davon verstehe). Ich habe hier sicher nichts persönlich genommen und "heilig" überlasse ich der Religion nach Wahl. Ein ";-)" bedeutet bei mir "nicht ganz todernst gemeint". Aber wo ich jemanden persönlich beleidigt haben soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht.

Cool bleiben. :-)

Die eine Frage ist, was man als Konzern intern unternimmt, die andere Frage ist, wie man das nach außen darstellt. Mit dem öffentlichen Sätzchen "wir haben einen Bock geschossen" hat ein großes Unternehmen ein noch größeres juristisches und finanzielles Problem. Also läßt man's generell, selbst wenn es jedem Blinden klar wäre (so auch die Heilige Lufthansa (hups!) nach einer Landung in Hamburg). (Und dann gibt's noch Toyota...)

Die HP Fan Disks haben genug Energie, um auch die Kevlarverkleidung zu durchschlagen - im Gegensatz zu den großen Fanblades. Das ist aber kein Geheimnis und immer noch Stand der Technik. Hab' ich auch mal "schöne" 747-Bilder von gesehen.

Sicherheit ist ein Kostenfaktor - so oder so - ziemlich simpel und schnörkellos. Da aber die meisten Menschen eher Angst vor dem Fliegen haben, ist der Druck in dieser Branche sehr hoch, wirklich die 10hoch9 zu erreichen. Anders als bei Autos, Chemie, Tabak (!) - ok, stimmt, Pharma und Medizintechnik sind ähnlich angesiedelt. (Letztere lesen zum Teil sogar die Pixel des Displaytreibers zurück, übersetzen die wieder in Zahlen und prüfen, ob das mit den internen Werten übereinstimmt, die dargestellt werden sollten. Krass.)

TCAS / Transponder würde ich sogar gern für Segelflieger vorschreiben, aber wenn man sich mal so unterhält.. viel zu teuer... der arme Verein... was sollen denn da die Schüler machen... Sind die sich *nicht* wertvoll genug? (Wurde nie beantwortet, Kostenpunkt sind glaube ich 3 bis 5 k€.)

Habsheim: Ich "glaube" die offizielle Version genauso (wenig) wie die von JFK, da stinkt zu viel - das war nicht meine Frage. Sondern (als Pilot): MUSSTE Michel A. wirklich so tief 'posen'? Mit einem Flieger, der gerade flügge geworden ist und dem eigenen Checkout erst wenige Monate alt? Finde ich halt nicht - ganz einfach. Egal was der Flieger hatte oder nicht hatte!

Ich weiß, andere fliegen Faßrollen mit neuen Jets. Wer's mag, ging auch mal gut - aber nicht immer. Mach' ich lieber in 'ner Extra, Frühling kommt bald.

Back-to-topic zu den Pitot-Tubes: Meine Vermutung ist vielleicht noch schlimmer als Du denkst. Die Hersteller (alle) wissen vermutlich nicht genug darüber, um *die* Lösung zu präsentieren. Engineering ist manchmal erschreckend hemdsärmelig und unkoordiniert unterwegs, besonders in großen Konzernen. Das Feedback der Airlines ist stellenweise sehr dürftig, obwohl sich die Hersteller mehr wünschen würden, da (nur als Beispiel) LufthansaTechnik für Spares & Repairs ein direkter Konkurrent ist, der sich nicht gern in die Karten schauen läßt. Im Fall der Pitots treten die Ausfälle sehr sporadisch auf, in wechselnden Bedingungen (Clear Sky, Cirrus, CB, ...), was systematische Untersuchungen extrem aufwendig macht. Manchmal ist guter Rat teuer und vor allem langsam.

[Diese Nachricht wurde von Betto am 03-02-2010 editiert.]

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Dirk110
Experienced Board Captain
erstellt am: 04-23-2010 06:57 AM     Sehen Sie sich das Profil von Dirk110 an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Kurzes update- auch neue Suche bisher erfolglos verlaufen!

Seit dem 2.April wurde erneut drei Wochen lang gesucht und etwa 40 Tauchgänge in Tiefen von mehr als 19.000 Fuss absolviert. Es sind nach wie vor neben den französischen Experten Kollegen aus Brasilien, Großbritannien, Deutschland, Norwegen, Russland sowie aus den USA beteiligt. Die franzözische Regierung, Air France und Airbus haben bislang 40 Mio $ in die Suche investiert.

Während die Suchmannschaft nun zur weiteren Analyse und Planung der weiteren Versuche den nächsten Hafen in Recife anläuft werden weitere finanzielle Mittel beschafft.

Quelle: http://www.nytimes.com/2010/04/24/world/europe/24crash.html?partner=rss&emc=rss

[Diese Nachricht wurde von Dirk110 am 04-23-2010 editiert.]

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Hodin
Experienced Board Captain
erstellt am: 05-06-2010 12:36 AM     Sehen Sie sich das Profil von Hodin an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
offensichtlich wurden die flugschreiber entdeckt/#2.

*morning-coffee on keyboard

[Diese Nachricht wurde von Hodin am 05-06-2010 editiert.]

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TCASIII
Experienced Board Captain
erstellt am: 05-06-2010 01:28 AM     Sehen Sie sich das Profil von TCASIII an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Das ist mal ne gute Nachricht!

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EDDG
Experienced Board Captain
erstellt am: 05-12-2010 04:05 AM     Sehen Sie sich das Profil von EDDG an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Bei Plusminus wurde ein Simulatortest dieses Fluges mit den bisher bekannten Daten nachgestellt. Er ist unter: http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/4405630?pageId=487856&moduleId=432744&categoryId=204&goto=&show=

zu sehen.

[Diese Nachricht wurde von EDDG am 05-12-2010 editiert.]

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Space Cowboy
Experienced Board Captain
erstellt am: 05-12-2010 10:10 AM     Sehen Sie sich das Profil von Space Cowboy an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
soso, wir gehen mal eben "heimlich" in den 330er sim einer "großen fluggesellschaft" und wenn dann das pitot verstopft fällt das altitude-tape aus.

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Frosch
Experienced Board Captain
erstellt am: 05-12-2010 10:20 AM     Sehen Sie sich das Profil von Frosch an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
Und dann fallen 2 13.000h Männer in den Bach. Mehrfach. Und nun?

So einfach wird's nicht sein, SpaceCowboy, aber ungeklärte Unfälle in einem SIM nachzuSPIELEN (sic!) ist natürlich grober Unfug. Wer gibt sich denn für sowas her und spielt mit?

Sehen Sie demnächst: 8000km vom isländischen Vulkan entfernt trifft der Simulator auf eine "gelbe Schicht" in 5000ft. Werden es die Piloten diesmal schaffen?

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lighthouse
Experienced Board Captain
erstellt am: 05-12-2010 06:05 PM     Sehen Sie sich das Profil von lighthouse an!     Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag! Reply w/Quote
schreckensbleich hingen die fernsehzuschauer auf ihren sofas

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