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Autor | Thema: Air France Crash in Brasilien |
Dirk110 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Das hatte ich eventuell mißverständlich beschrieben, denn ich meinte "...in der Folge der weiteren Ausfälle..." und nicht als direkte Folge dessen. Die hatten ja laut Daten: 02:10Z: Autothrust off 02:11Z: Failure of all three ADIRUs 02:12Z: ADIRUs Air Data disagree 02:13Z: Flight Management, Guidance and Envelope Computer fault 02:14Z: Cabin Pressure Controller fault (cabin vertical speed) @pinokw: -> Um 02:10Z ist nach A/T & A/P OFF auch das FBW ins alternate law gegangen, was ja bedeuten würde das zuvor noch die protection gegriffen haben müsste (da es ja danach nicht mehr gewesen sein kann- zu mind. durch die protection). Laut Daten hatten sie da noch die Attitude Info da diese erst ca. eine Minute später weg war. Zu mindestens nicht sehr wahrscheinlich das die Piloten den Flieger bei speed disagree so hochgezogen haben. Angenommen man erkennt das die protection falsch ausgelöst wurde- kann man wirksam & unmittelbar am Stick gegen/ übersteuern oder muss zunächst das LAW durch die Konfiguration (Abschalten Systeme) geändert werden? Was passiert eigentlich mit dem Schub wenn Autothrust rausspringt? Greift da "Thrustlock" ohne das die Crew direkt (ohne Sys Konfig ändern zu müssen) eingreifen kann? Falls ja...wie muss ich mir das vorstellen- kommt ne heftige Böje von vorne/ mehr speed, also regelt A/T den Schub zurück um auf das SOLL zurück zu kommen und wenn genau dann A/T rausspringt bleibts mit Thrustlock erstmal genau auf der evtl. für pitch & power zu geringen Einstellung??? Beide Effekte zusammen hören sich schon gruselig an...- erst die high speed protection mit pitch up und gerade wenn A/T den Schub runtergeregelt hat springt noch A/T raus und Thrustlock greift? Wenn dann zum wirksamen Eingreifen erst für beide Probleme Änderungen am Overhead unter heftigen Turbulenzen notwendig sind und ich mich in der coffin corner befinde ist die Frage ob es überhaupt noch langt den Stall abzuwenden...also falls ich auch hier nicht falsch liege ist es genau das Thema das ich mit der Komplexität meinte... IP: Gespeichert |
Boeing777 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Es gibt bzw. gab Szenarien, in denen die Drainholes der Pitots nicht ausreichend dimensioniert waren, um die Mengen an Niederschlag abzuführen und die Heizleistung ebenfalls nicht ausreichte.Bei CBs sollte man in dem Kontext auch immer an "supercooled waterdroplets" denken - Beides zusammen fühte in der Vergangenheit bei bestimmten Pitots zu Ausfällen, bis hin zu Unreliable Airspeed... IP: Gespeichert |
safelife Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Bei fast allen Flugzeugen können die Pitot Rohre nur begrenzte Mengen Niederschlag ab. Ich kenne dadurch verursachte lost airspeed occurances bei den verschiensten Typen (inkl. A320). Aber in der Höhe dürfte Vereisung eher eine Rolle gespielt haben. Man hat ja lange Zeit geglaubt dass in großer Höhe, bei OAT unter -40°C praktisch keine Vereisung möglich ist. Dadurch wäre es ja egal wenn ein Pitot Rohr unter -40°C nicht mehr ausreichend beheitzt ist um noch positive Temperaturen zu erreichen. Aber inzwischen weiß man dass gerade in tropischen Bereichen viel Feuchtigkeit und auch ausreichend warme Luftmassen sehr hoch in die Atmosphäre gelangen können, und selbst in Reiseflughöhen von Jets noch Vereisung auftreten kann. Langstreckencrews berichteten gelegentlich von sogar Eisbildung auf den Scheiben - ob die in der Höhe noch positive Temperaturen erreichen ist ja auch nicht so sicher, und nach Lehrbuch fast egal, mangels Vereisung in der Höhe. IP: Gespeichert |
Betto Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Na, die BEA gibt sich jedenfalls Mühe ihr Image zu korrigieren: quote:Das hört sich gut an. Eine andere Frage, die mich seit langem beschäftigt: Warum werden die Daten des AOA-Sensors nicht konsequenter genutzt, sowohl für die Airdata-Computer als auch im Mensch-Maschine-Interface? Streng genommen braucht man gar keinen Geschwindigkeits-Sensor, um ein Flugzeug sicher zu fliegen, egal welche Größe. Der Angle of Attack entspricht nämlich dem "Hosenbodengefühl", das ausreicht, eine PA18 zu fliegen und zu landen. Militärflieger, z. B. eine F-16 wird genau so gelandet: mit AOA statt Speed. Das Schöne daran ist, daß der richtige AOA völlig unabhängig von der Payload bleibt, nicht immer neu berechnet werden muß und daß dem entsprechenden Sensor die Regenmenge schnuppe ist. Wie mir zu Ohren gekommen ist, scheint sich diese Überlegung beim A380 zu materialisieren als eine Backup-Anzeige, die u. a. auf AOA basiert, wenn all Pitots ausgefallen sein sollten. Wäre schön, wenn aus dem Unglück ein paar mehr grundsätzliche Dinge gelernt würden (außer Drainage-Bohrungen). Die Piloten jedenfalls tun mir sehr leid, egal, was nun für (berechtigte?) Kübel gekippt werden (AF-Piloten sind ..., der Käptn hätte sollen ..., ...). Ohne Speed + AOA in Dunkelheit, großer Turbulenz und nahe Coffincorner muß die Lage einfach nur verzweifelt und aussichtslos gewesen sein. Minutenlang. IP: Gespeichert |
IPC Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Das System gibt es, nennt sich Backup Speed Scale, kurz BUSS. Ist auf den meisten A330/340 bei LH eingebaut. Air France geht da im Zusammenhang mit dem Unfall auf seiner Website auch drauf ein: http://corporate.airfrance.com/en/press/af447/the-buss-or-backup-speed-scale/ Hab hier noch ein Bild gegoogelt: http://luckybogey.files.wordpress.com/2009/06/george-4.jpg?w=510&h=487 IP: Gespeichert |
safelife Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Viele BizJets haben einen AOA Indicator. Ist eine super Sache, einfach 0,5 AOA (50% möglicher Anstellwinkel) fliegen und man fliegt 1,3 VS (also vRef)... Auch gut beim Windshear recovery, einfach 0,9 halten und alles wird gut. [Diese Nachricht wurde von safelife am 05-22-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
Dirk110 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() ...bevor sich jemand noch die Mühe macht, habe mir meine Fragen selbst beantwortet: High Speed Protection- gibt es nur im NORMAL LAW: Prevents exceeding VMO or MMO by introducing a pitch up load factor demand. The pilot can NOT override the pitch up command. Im ALTERNATE gibt es das nicht mehr, nur noch Low/ High Speed Stability: All protections except for load factor maneuvering protection are lost. System introduces a progressive nose down command which attempts to prevent the speed from decaying further. -> Bedeutet sie hätten am Overhead was switchen müssen um das pitch-up der protection zu verhindern. Und was thrust lock betrifft bin ich nun auch schlauer- sobald die Hebel aus der CLIMB-Raste gefahren werden reagieren sie entsprechend der Hebelstellung. Also dazu nichts switchen. Dachte schreibe es falls es auch andere interessiert. IP: Gespeichert |
QNH1013 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Hallo, Das ist so nicht ganz richtig. Nachdem der Thrust-Lever aus dem Climb-Detend bewegt wurde muss noch der AT-Disconnect-Button gedrueckt werden. Und ab diesem Moment wird der Thrust entsprechend der Stellung des Levers gesetzt. Ansonsten wird damit nur der maximale Thrust fuer den Auto-Thrust begrenzt. Thrust-Lock gibt es nur wenn der AT ausfaellt oder man ihn anders als mit dem Disconnect-Button abschaltet. Dann reicht es den Lever zu bewegen um Lock abzuschalten. Da hier auch immer wieder angebracht wird, man muesse beim Airbus bei Fehlern um die Ecke denken und die Piloten sind stark (oder gar zu stark) gefordert ob der vielen Fehlermeldung und so weiter. Auch ein Airbus bleibt ein ganz normales Flugzeug. Ich will damit sagen. Egal wie viele Meldungen so erscheinen. Ich kann immer den Siedestick in die eine und die Thrust-Lever in die andere Hand nehmen und das Ding fliegen wie ein normales Flugzeug wenn ich das brauche. Gruss Michael IP: Gespeichert |
KleinDummi Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() AoA ist eine nette Sache, kann aber auch fürchterliche Probleme machen. Denn auch AoA Vanes können einfrieren und damit zu sehr unschönen Problemen führen. Da gab es einige (kaum veröffentlichte) Incidents vor ein oder zwei Jahren auf 737NGs nach von Boeing empfohlenem Auswechseln von AoA Vanes. Das führte zu gleichzeitiger Fehlanzeige von Speed, Altitude, Ground Speed und Wind und in Folge zu unreliable airspeed und unreliable altitude. Alles beherrschbar da sowohl die Attitude noch stimmt als auch die STBY-Anzeige, aber nicht gerade schön in der Summe. Gerüchteweise soll es eventuell den IAS disagree im DTM-Overrun ausgelöst haben. Boeing lässt sich das natürlich extra bezahlen, aber man kann in der 737 im PFD auch die AoA-Anzeige darstellen lassen was vielleicht daran liegt dass es einige militärische 737 Varianten gibt.
quote: Aber war gerade das nicht möglich im Qantas A330 Incident? Ich verfolge das bisher eher nur am Rande aber wenn ich mich richtig erinnere hat da die Envelope Protection im Manual Flight recht extreme Pitch-Änderungen verursacht. [Diese Nachricht wurde von KleinDummi am 05-22-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
Flocke Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo, das ist schon richtig dass man den Flieger einfach in die Hand nehmen kann. Wenn dieser sich allerdings im Normal Law befindet und zwei ADRs gleichzeitig falsche Daten liefern kann man die Protections nicht umgehen. Der Airbus fliegt einen dann ganz von selbst in ein Upset hinein. Umgehen kann man das ganze nur wenn man schnell reagiert und alle ADRs abschaltet. Flocke [Diese Nachricht wurde von Flocke am 05-23-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
Luftkoenig Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() aUS ipc´S LINK. The "Backup Speed Scale" or BUSS is a tool which pilots use when speed indications cannot be used. To use the BUSS, the crew must first disconnect the three ADRs (air data reference - anemometric stations). Once these have been disconnected, the crew can no longer use them during the flight. With the BUSS system, speed is no longer calculated by the Pitot probes, but by the aircraft's incidence probes. The speed indication, which is less precise, is presented in the form of green, ambre and red stripes. In a high turbulence situation at high altitude, the speed indication given is very unstable and difficult to use. On its A330s and A340s, Air France considered installing the BUSS system offered by Airbus and carried out tests on its flight simulators These tests did not lead Air France to adopt this system. This is because it has the incovenience of depriving the crew of anemometric data during the flight once the BUSS system is activated, whereas experience has shown that the loss of speed indication is generally for a short time only. Moreover, the system is difficult to use at high altitude. Ergo, die Karre hatte es nicht... Wieso soll das schwierig zu benutzen sein ? Wir haben die AoA indication im PFD und aufm Glareshield mit low/high and on speed cues was im Flare oder bei nem Visual echt hilfreich sein kann...und easy to use IMO IP: Gespeichert |
Badoolah Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Ich glaube, du bringst da ein bisschen was durcheinander: Laut neuer Procedure (nach einem Qantas A330 Zwischenfall) schaltet man bei einem IR Fault die zugehörige ADR ab und nicht umgekehrt. IP: Gespeichert |
pinokw Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Ja, sorry. Bringe ich durcheinander. Fliege den Flieger aber auch nicht mehr (zu meiner demütigen Entschuldigung, siehe Anmerkung: aus der Erinnerung...) An sonsten ist der Fall doch ziemlich so gelagert, wie viele es befürchtet hatten und nach dem Qantas Vorfall auch trainiert wurde. Ich denke Airbus ist alles andere als raus. Im Alternate 1 Law gibt es eine High Speel Protection, die ist aber anders als im Normal Law. Double ADR Fault bedingt dieses Law. Vielleicht war der Airbus komplett überfordert und hatte 3 verschiedene ADR Informationen, dann würde auch wieder eine double ADR Fault Situation eintreten. Interessant wird es sein zu sehen in wie weit die Piloten (Berichterstattung:Pilot war nicht im Cockpit... DANKE! Journalist war nicht am Schreibtisch sondern nur die Aushilfe..) das Airbus Procedure abgearbeitet haben und ob dies zu dem Unfall führte oder beitrug. Vielleicht haben sie sich so die gute ADR Info weggeschaltet. An alle Boeing Flieger: Es ist unfassbar, aber einen Airbus im Alternate (oder Normal) Law mit falschen ADR Daten zu steuern ist unmöglich, da die Protections + Autotrim einem dauernd "ins Steuer greifen". Das ist für Boeing Flieger nicht nachvollziehbar, war es für mich früher auch nicht. Grüsse [Diese Nachricht wurde von pinokw am 05-23-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
QNH1013 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Wie kommst Du denn darauf? DIRECT LAW mag ungewohnt sein aber scheuen ist eindeutig nicht richtig. @KleinDummi Michael IP: Gespeichert |
Lima888 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Wie sicher ist eine Technik, die am Ende gegen einen arbeitet? Mit 'Air Airbus' hats auch noch die Mutter der Grande Nation getroffen, quasi Hersteller und Kunden in einem. Die Mutmassungen der 'stick Fraktion' steigern nicht meine Zuversicht beim nächsten Proceeding. Aber die Duplizität der Ereignisse relativ unwahrscheinlich. Ich bin überzeugt, das der Abschlussbericht eine plausible Erklärung fürs Volk geben wird. Aber nur fürs Volk. IP: Gespeichert |
Der Guardwächter Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @ pinokw Nun ja, einfach mal "eben schnell" in Direct Law schalten ist im Reiseflug alles andere als Safe: Wie willst du einen Flieger in FL350 bei knapp M.82 und vor allem einem Cruise CG von etwa 38%-40% sauber manuell fliegen? Das Flugzeug hat keinerlei positive Stabilität im Pitch mehr. Direct Law = direkte, zum Input proportionale Ausschläge der Steuerflächen, unabhängig von der Geschwindigkeit. So einfach isses leider auch nicht. Zum anderen gebe ich dir Recht: Airbus ist aus der Sache noch lange nicht fein raus. IP: Gespeichert |
KleinDummi Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Na ich hoffe doch dass man auch einen Airbus noch manuell fliegen kann. @QNH1013 der Unterschied ist aber wohl dass der Bus einem u.U. durch die Envelope Protection komplett überstimmen kann, also gegen die Eingabe des Piloten eine gegensätzliche Steuerbewegung ausführt. Da kann man wohl raus wenn ich das richtig verstanden habe, aber das ist definitiv nicht mehr normal operation. In Schiphol hätten die Türken aber sehr wohl mittels normal operation einfach raus gekonnt, denn Boeing Philosophie ist manual thrust in manual flight, also einfach mal kurz am TL klickern und es hätte kein Problem gegeben (ganz abgesehen vom fehlenden Monitoring dreier Piloten). IP: Gespeichert |
Flocke Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ohne jemals Boeing geflogen zu sein möchte ich doch bezweifeln, das direct law dass gleiche wie manual flight bei einer solchen ist. Alleine dadurch dass durch den Stick jedes feedback zur Aussenwelt fehlt und man eben keinen Steuerdruck wegtrimmt, sondern ein bisschen auf gut glück versucht eine pitch auszutrimmen. Im simu ist das kein Problem, zugegeben, aber bei schwerer Turbulenz braucht man das nicht. Das Scenario mit den zwei fehlerhaften ADRs durfte ich schon mal im Simulator bestaunen (in dem Fall direkt nach T/O). Richtiger Mist ist das. Greetz editiert wg. Rechtschreibung [Diese Nachricht wurde von Flocke am 05-23-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
QNH1013 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Ja richtig. Die Protection überstimmt den Piloten, ganz schlimme Sache. Wo ist das Problem wenn bei mehr als 67 Grad Bank oder mehr als 30 Grad Pitch up der Flieger nicht mitmacht? So etwas macht man nicht mit einem Flugzeug dieser Groesse. Und AutoThrust ist auch nur ein klickern und der ist aus. Ich möchte jetzt nicht den AMS Fall durcharbeiten, nur soviel: „Hätten, Normal Operation, Monitoring“. Der Airbus wäre bei diesem speziellen Fall nicht runter gefallen. Es ist vielleicht nicht alles optimal was im Airbus abgeht, aber bitte nicht immer die Piloten als hilflose Deppen in einem Computerflieger hinstellen… Michael IP: Gespeichert |
KleinDummi Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Michael, ich versuche gerade eben nicht Bus Piloten als hilflose Deppen darzustellen. Aber Fakt ist halt auch dass der Bus durch fehlerhafte Eingangswerte (Qantas) bzw. fehlerhafte Parameter der Envelope Protection (Bilbao) dem Piloten u.U. überhaupt gar nicht erst die Möglichkeit gibt richtig zu reagieren bzw. die richtige Reaktion negiert. IP: Gespeichert |
CH Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() ... [Diese Nachricht wurde von CH am 11-08-2012 editiert.] IP: Gespeichert |
ASH-25 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @CH Die Low Speed Stability kann durch den Piloten "überdrückt" werden. Sie verhindert einen Stall durch ein self-introduced -pitch-down-moment, solange der Pilot den Stick losläßt.Er kann jedoch jederzeit diesen automatischen Input overriden, indem er am Stick zieht oder drückt. Aber abseits aller Detaildiskussionen, die auch noch zum Teil fachlich falsch sind, würde ich mal Ruhe bewahren und das Ergebnis der Untersuchung abwarten. IP: Gespeichert |
CH Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() ... [Diese Nachricht wurde von CH am 11-08-2012 editiert.] IP: Gespeichert |
vogelparadies Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo, ich würd in dem Zusammenhang gern mal eine (laienhafte) Meinung zur Diskussion stellen: 1) Ich finde, Pitots dürfen nicht vereisen, schon gar nicht alle, unter keinen Umständen, Ende aus. Und allein deshalb finde ich die Pressemitteilung, Airbus sei aus der Schuldfrage raus, schon extrem seltsam. Soweit ich das verstanden habe, steht doch außer Frage, dass es mit richtigen Speed Input Werten niemals so weit gekommen wäre, oder? 2) Wäre es nicht sinnvoll, einen komplett manuellen Mode (Direct Law, manual Thrust, keine Sicherheitsbegrenzungen durch den Computer bzgl. Bank/Pitch etc.) bei den Bussen auf einfachste Weise aus allen Zuständen heraus aktivieren zu können, z.B. über einen gut erreichbaren Button? Einem Computer, der falsche Input-Werte zu Grunde legt, muss meiner Meinung nach auf einfachste Weise die Kontrolle komplett entzogen werden können, um Basics wie "Fly the aircraft" überhaupt umsetzen zu können, sei es durch Pitch and Power-Fliegen oder was auch immer. Ansonsten hat das bei mir den Beigeschmack von "die Geister, die ich rief, werd ich nun nicht los..." Der Pilot, der bemerkt, dass essentielle Input-Werte wie Speed, Altitude etc. nicht stimmen können, muss doch jedes Computersystem (das das nicht "weiß") mit einem Tastendruck aus der Steuerkette werfen können, ohne sich über das "wie" noch Gedanken machen zu müssen, evtl. am Overhead fummeln etc. IP: Gespeichert |
Stand by Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Es geht um enormes Geld, Verantwortung und Image. Da haut ein PR-Stratege eine Pressemeldung heraus und hat damit immerhin schon mal ein "Faktum" in die Welt gesetzt...
quote: Das ist die ganz alte Diskussion, die sofort bei Erscheinen des A320 begonnen wurde. Müsste 1988 oder so gewesen sein. IP: Gespeichert |
Flocke Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo, bei uns wird wie oben kurz erwähnt geschult alle ADRs abzuschalten. Ist bei uns in dem Verfahren für einen dreifachen ADR Fehler wiederholt und ist eigentlich kein Item dass man aus dem Kopf macht. In diesem speziellen Fall ist es aber sehr ratsam. Sind halt drei Buttons aber das Ergebnis ist im Prinzip das gleiche. Ob das AI Verfahren ist, weiß ich nicht. Greetz IP: Gespeichert |
HotBatteryBus Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() danke CH für den Beitrag!! IP: Gespeichert |
ich bin ein berliner Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote:
Also wer schult denn das, und ich kann nur hoffen, dass die mehr wissen als du. IP: Gespeichert |
cloud chaser Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ist nichts Offizielles, daher lass ich es mal unkommentiert: http://tinyurl.com/3umra2o [Diese Nachricht wurde von cloud chaser am 05-24-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
Flocke Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo berliner, ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus willst. Es ist wie gesagt Teil eines Verfahrens (sogar der erste) und in dem speziellen Fall, in dem das Flugzeug "falschen" Protections hinterherfliegt nützlich. Es gibt meines Wissens kein Verfahren für einen Dual ADR Fault bei dem die Logik den verbleibenden richtigen rausschmeißt, korrigier mich bitte wenn ich falsch liege. Alles was ich mit dem Satz sagen wollte war, dass ich nicht weiß ob das irgendwo von AI veröffentlicht ist in diesem sehr speziellen Fall so zu handeln. Grüsse IP: Gespeichert |
Flieger der Herzen Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Moin, kann es sein, dass der eine vom ADR DISAGREE redet und der andere einen ADR Fault meint? Also bei mir im , allerdings 320, OM steht auch als erstes Item beim ADR1+2+3fault ADR P/B (all)....OFF Kann es sein, das es ähnlich wie beim AA A300 crash in NY war? IP: Gespeichert |
vogelparadies Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Habe diese beiden Absätze mal gesichert: "The crew methodically tried to respond to the warnings, according to people familiar with the probe, but apparently had difficulty sorting out the warning messages, ****es and other cues while also keeping close track of essential displays showing engine power and aircraft trajectory."
Der Fall "unreliable airspeed indication" in cruise level kam so oft vor - warum floss das nicht vorher mal ins Sim-Training ein, wenn viele Crews so lange gebraucht haben, um einen kontrollierten Flugzustand wieder herzustellen? Auch über ein Backup per GPS-Geschwindigkeit könnte man mal nachdenken. Wenn man die Möglichkeit hätte, eine automatische Umrechnung der GPS-Groundspeed anzuzeigen - so lang die Höhenmesser funktionieren, wär das ja problemlos möglich - könnte man doch wertvolle Zeit sparen. IP: Gespeichert |
pinokw Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Lieber Ash: 1. Detaildiskussionen über ein Flugzeugmuster sind sehr schnell fachlich falsch, vor allem, wenn sie von Piloten geführt werden, da uns nicht immer alle Details der Systeme zur Verfügung stehen. So wussten wir bis zum Qantas Unfall auch nichts von der ADR Disagree Logik. Allerdings sind Diskussionen mit Ingenieuren über Flugunfälle auch nicht sehr fruchtbar, da diese noch nie über/an/in einem tropischen Gewitter waren und auch noch nie severe Turbulence in FL>300 erlebt haben. Also bleiben nur zwei Optionen: Nicht diskutieren --> abwarten --> Ergebnisse akzeptieren und anwenden oder aber mit Kollegen diskutieren --> System und Flugerfahrung austauschen --> daraus lernen --> Unfallergebnisse akzeptieren und anwenden. Du siehst: Das Ergebis ist für den professionellen Piloten das gleiche. Allerdings ist doch der Weg das Zeil und mal lernt wieder ein wenig. Ich zumindest geniesse diesen Austausch. 2. @QNH1013: Direct Law in Higl Level ist selbstverständlich nicht empfehlenswert (oder besser: unter allen Umständen zu vermeiden) zumal in einem kleinen Envelope und in Turbulenzen. Aber den Flieger stallen lassen ist eben auch keine Alternative, finde ich. Die armen Teufel auf der AF447 hatten eben keine Wahl. Wer hier das Wort Pilotenfehler in den Mund nimmt gehört strafrechtlich verfolgt, das ist meine persönliche Meinung! Warum ein Airbus Flieger aber nicht manuell fliegen können soll, nur weil er Direct Law vermeidet, verstehe ich nicht, habe ich auch nie behauptet. Vielleicht kennst du ja die Zusammenhänge besser. Hilflos ist der Airbus Pilot sicherlich selten, und ECAM abarbeiten ist ein hervorragendes Konzept. Gib doch zu, dass es bei AF447 eben an seine Grenzen stösst. 3. ADR Fail ist nicht gleich ADR Disagree. Wenn alle drei ausfallen ist das auch "kein Problem" da weiss ich ja woran ich bin. Wenn aber alle drei verschiedene Daten liefern oder schlimmstenfalls zwei ADRs gleiche falsche Daten liefern, wird das "gute" ADR rausgeschmissen. Dann kommt es zu falschen Trim und Steuersingnalen des FCS. Oder die Protections springen an (bspw High-speed Protection, obwohl ein actual Low-speed vorliegt). Das ist nun mal problematisch und sollte auch jedem Airbus Piloten bewusst sein. Daher wird es ja auch trainiert. BUSS hilft hier enorm, hat aber nicht jeder A340 oder A330.... Sollte sich dieses Szenario bewahrheiten und die Schuld bei den Piloten gesucht werden hoffe ich, dass unsere Berufsvereinigungen europaweit protestieren! Jeder Flieger hat Design Schwächen. Wenn eine solche zu einem Unfall führen sollte, dann muss sie eben behoben werden. Ein AF447 Szenario ist jedenfalls momentan auch noch denkbar und das ist nicht befriedigend! Ich denke aber bei aller Tragik, dass der Unfall dank der grossartigen Suchteams, die die Flugschrieber fanden, zu einer Verbesserung der Flugsicherheit führen wird. Grüsse [Diese Nachricht wurde von pinokw am 05-25-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
Flocke Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hi, ich beziehe mich auch auf den 320. Das hätte ich vielleicht mal dazu sagen sollen. Ich bitte um Entschuldigung falls das für Verwirrung georgt hat. Eine ADR Discrepancy kann es aber nur geben wenn schon vorher eines von den Dreien den Geist aufgegeben hat. Liefern die zwei verbleibenden jetzt abweichende Daten ist man aber sowieso im Alternate Law, ohne die vermeintlich gefährlichen Protections (ausser Load factor). Ich habe den Fall gemeint wenn z.B. zwei Sources gleichzeitig zueisen. Dann müsste die Logik den noch nicht zugeeisten als abweichend erkennen und mit einem FAULT rausschmeissen. Das Ergebnis ist Normal Law mit allen Protections und zwei falschen Air Data Quellen. Gurss, Flocke IP: Gespeichert |
Flocke Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() pinokw war schneller, Disregard IP: Gespeichert |
pinokw Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @Flocke Naja deine Antwort komplettiert es für die geschilderten Fälle. Bald haben wir das Systemverhalten komplett. Übrigens DIRECT LAW fühlt sich tatsächlich ziemlich ähnlich zum Boeing-Normalzustand an. Sowohl Quer-, als auch Längsachse. Aber ist eben nicht für den Reiseflug in FL320 gedacht, schon klar... Hoffentlich liest das mal ein Journalist mit und macht sich die Mühe die Infos nachzuschlagen. Dann würde das Andenken der Kollegen auf AF447 nicht andauernd in den Schmutz gezogen werden. LEst euch mal die vitae der drei Piloten durch. Die hatten es alle drauf, genau wie ihr/wir. Das hätte jedem von uns passieren können. [Diese Nachricht wurde von pinokw am 05-25-2011 editiert.] [Diese Nachricht wurde von pinokw am 05-25-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
QNH1013 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Gar keine Frage, man sollte Direct Law im High-Level vermeiden (mir ist schon klar, das es eine ernste und schwere Sache ist), aber der Spruch von Teufel und Weihwasser halte ich für nicht richtig. Da aber hier andauernd Direct Law im Highlevel als kreuz gefährlich beschrieben wird, heißt das ja, das wenn mir in der Boeing nur der AP ausfällt, dann war es das schon fast, weil da ist ja immer Direct Law. Nur um Missverständnisse zu vermeiden. Ich werfe hier niemanden Pilotenfehler vor. Mit Alpha-Prot und TOGA-LOCK in den Boden zimmern? Was kam da denn noch dazu? Interessiert mich wirklich. IP: Gespeichert |
Mäxchen Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Mir hat gerade ein Kollege mit AF Freund erzählt, dass die Busfahrer bei AF etwa 3 Tage nach dem Unfall eine Anweisung bekommen haben, bei unreliable airspeed die Memory items zu ändern, und zwar nicht mehr A/P & A/T off plus bzw. und auf CLB thrust gehen, sondern vorher die levers auf present bzw. appropriate thrust zu bewegen und dann A/T off. Die Anweisung war zwar vom timing her anscheinend zum Unfall passend, aber das war Zufall. Sie war sozusagen schon vorher in der Pipeline. Frage: Kann das sein? Ist beim scarebus tatsächlich die Anweisung, bei unreliable airspeed auf CLB thrust zu gehen? Bzw. war das die Anweisung und ist jetzt anders? Ist das evtl. nur eine AF SOP oder doch vielleicht Airbus? Oder war das 'ne BS story? Wenn ja, na also dann, äh, na da fallen mir aber 'n paar krasse Ausdrücke ein diesbezüglich. ------------------ IP: Gespeichert |
pinokw Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @ mäxchen: nein, das ist aus dem Zusammenhang gerissen. CLB soll nur gesetzt werden, wenn man über der acceleration Alt nach dem Takeoff eine Unreliable airspeed bekommt. Aber nur initially. So schnell wie möglich level off und damit einhergehend (Natürlich) appropriate power..... da muss etwas surcheinander gegangen sein, das wäre ja ein sinnloses gefähliches procedure... IP: Gespeichert |
727-Fan Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @all Freitag Nachmittag, den 27.05.2011 wird die BEA weitere Informationen herausgeben: http://www.bea.aero/fr/enquetes/vol.af.447/vol.af.447.php IP: Gespeichert |
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