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Autor | Thema: Air France Crash in Brasilien |
burners gone Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Nach langem Verfolgen der Kommentare und Reports, erlaube ich mir mal, ein allgemeingueltiges Statement abzugeben. Alle Diskussionen um Ausfall dieser oder jener Komponenten enden doch, meine ich, immer wieder bei zwei Faktoren: 1. Der Mensch (Pilot, Ingenieure, Manager) Technik ------------------ IP: Gespeichert |
Smooth Operator Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Moin Burners, IP: Gespeichert |
burners gone Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Danke fuer die Info. Wenigstens gibt es jetzt solch ein System! Aber bestimmt nicht (aus Kostengruenden!!) bei allen Operatorn! Auch wenn dies ein trauriges Thema ist, hier ein wenig was zum laecheln bezgl. VERTIGO Meine schlimmste spatial desorientation passierte mir bei einem Night airborne refueling mit einer KC-10! Ich war mir waehrend des Betankungsvorganges 100% sicher (sagte mir mein vestibular System!) dass dieser Tankerpilot doch tatsaechlich mit mir am Fueling boom eine Rolle flog! Aber mein Backseater gab normale Kommandos, also war das nicht wahr. Na, ich glaube mich auch zu erinnern, dass es auch KC-10 Piloten verboten war mit ihren Kunden Rollen zu fliegen! ![]() ------------------ IP: Gespeichert |
HME Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo Burners, es wurden sogar mit der 707 Rollen geflogen, nicht auf dem SIM sondern real. Ich hab jetzt keine Zeit sonst würde ich mal nach Bildern im WEB suchen, vielleicht gibt es sogar ein Video. Halt die Ohren steif IP: Gespeichert |
hikoudo Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Der Krater der 707 Rolle ist bei Würzburg! Beim 320er zeigt der "Bird" den AOA an, indirekt aber mit etwas Übung durchaus nutzbar. Und wie immer passt auch Vapp = 1/2 AOA max, zumindest annähernd und besser als die Tabellen im QRH. IP: Gespeichert |
Flatlander Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Falls Du mit Bird den Birdy meinst, den man sich mit "TRK/FPA" anzeigen lassen kann, muss ich Dich leider korrigieren. Angezeigt wird der Flight Path Angle/Vector, also sozusagen der vertikale track des Flugzeugs. Wenn das Ding z.B. bei -3° steht, die Geschwindigkeit nahe Vs ist und Du nun den vermuteten AOA auf 0 ziehen willst, endet das bestenfalls in der AOA-Protection. IP: Gespeichert |
hikoudo Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Beim FPA von minus drei mußt Du um AOA null zu erhalten drücken! Der AOA ist der Winkel zwischen dem viereckigen Kasten in der Mitte des PFDs und dem Kreis mit den drei Strichen dran. IP: Gespeichert |
Flatlander Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Ah okay, so meinst Du das. Hab Dich zuerst falsch verstanden. Man kann aber auch bei FPA -3 einen AOA 0 haben. Also nixmit ziehen oder drücken. Mein Beispiel basierte auf der falsch verstandenen Aussage, dass der Birdie angeblich den AOA anzeigen soll. IP: Gespeichert |
hikoudo Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Der FPA wird von den ADRs generiert und dazu sollte "static pressure" reichen. Bei Deinem Beispiel von -3 FPa und 0 AOA hast Du einen richtig langen trend vector nach oben. Genug geschwätzt, zurück zu den Franzosen. IP: Gespeichert |
727-Fan Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @HME, @all. Hier ist sie, die berühmte 720-Rolle von Tex Johnson: Aber nicht mit nem "Langohr" oder nem BUS nach machen Edit: vertippt [Diese Nachricht wurde von 727-Fan am 08-13-2011 editiert.] IP: Gespeichert |
HME Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo, ganz genau-- vielen Dank. HME IP: Gespeichert |
fourstripes Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() bin durch einen anderen thread nochmal auf diesen tragischen Unfall gestossen. Generelle Fragen zu diesem Unfall: Ist der Stress, der durch mehrere gleichzeitig hupende Warnsignale generiert wird, nicht kontraproduktiv ? Soll heissen: Zweitens: IP: Gespeichert |
vogelparadies Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Interessanter Artikel aus der Aviation Week über "upset recoveries", vor allem high level stall http://tinyurl.com/New-Guidelines-For-Stal IP: Gespeichert |
727-Fan Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Die Veröffentlichung des "Final Report" ist für den 05.07.2012 vorgesehen: http://www.bea.aero/en/enquetes/flight.af.447/pressrelease30may2012.en.php IP: Gespeichert |
Betto Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Der Final Report von der BEA ist da: http://www.bea.aero/en/enquetes/flight.af.447/rapport.final.en.php Zusammenfassung: IP: Gespeichert |
Mäxchen Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Zusammen mit dem Artikel hier bei Flight Int'l angegeben Konflikt erscheint es mir bis heute immer mehr ein einziges Rätsel, warum die Behörden, die Airlines, die Hersteller (ja, auch die gehören in diesen unrühmlichen Klub) und letztenendes sogar die Simulator Hersteller "es" immer noch machen, wie vor 20-30 Jahren: Immer der gleiche Mist im Simulator, immer der gleiche altbekannte Trott. Immer das, was heute überhaupt nicht als größte potentielle Störung bekannt ist, sondern etwas, was in den letzten 20+ Jahren so gut wie nie vorkam. V1 cuts, ein paar non normals, etc. Langsam, gaaanz langsam ändert sich etwas, aber das dauert und dauert und dauert. Und es gibt bis heute keinen Sim (zumindest, den ich kenne), der z.B. Ice crystal icing simuliert, unreliable airspeed mit völlig abstrusen (aber möglichen) Werten zaubern könnte, oder auch andere Geschichten (man hat z.B. bei den meisten Sims sogar die inadvertent reverser deployment weg programmiert... Ist ja nach Lauda Air crash "geregelt" worden, "kann nicht mehr passieren" - ein Schelm, wer böses dabei denkt...). Die wenigsten Simulatoren, wenn überhaupt irgendwelche, was ich stark bezweifle, sind für high altitude korrekt programmiert, keiner gibt wirklich realistische Verhalten da oben wieder. U.a. glauben ja z.B. immer noch ein paar größenwahnsinnige Voll-Idioten, dass z.B. der Lauda Absturz fliegbar wäre, wenn man vorbereitet ist bzw. wäre, weil die Simulatoren es so zulassen. Solche abartigen Ansichten kommen zustande, weil unser Training diesbezüglich absolut, völlig und ohne Ende inadäquat, bzw. richtiger wohl eher: inexistent ist. Was ja auch im Bericht der BEA zur AF447 festgehalten wurde. Und was passiert nun? Seit etwa drei Jahren sehe ich eine kleine Tendenz, mehr Realität in die Sim Übungen einfließen zu lassen, aber nur eine kleine und vor allem langsame Tendenz. Der LPC muss immer noch den üblichen Muckef.uck beinhalten, nichts gelernt. Evtl. ein klein wenig dazu "dichten", und schon hat man wieder ein halbes Jahr Ruhe vor dem "bösen" TRE-Sim Gespann. Der wiederum sehr oft bereits so von seiner eigenen Truppe der anderen TREs und TRIs indoktriniert und Gehirn gewaschen ist, dass er bzw. sie bereits selber glauben, das Sim Training sei bis heute adäquat und angewandtes Wissen. Wenn ich mir die Instructor Panels der heutzutage teilweise neuesten Simulatoren so anschaue und was ich dabei kaputt machen kann, dann graust es mich immer wieder, welch irrelevanten, "Ingenieur-verliebten" Systeme ich zerdeppern darf, aber nur ganz wenig von dem, was die beiden dann da vorne mit Grips, Kreativität und vor allem mit fliegerischem Wissen und Können bearbeiten müssten. All solche wirklich interessanten Szenarien sind dann TRI/TRE induziert, soll heißen, oft kaum beschädigte Flugzeuge, aber hochkomplexe Umweltbedingungen mit technischen Kleinigkeiten. Sozusagen aus den Fingern gesaugt. Und an manchen Tagen klappt das besser, an manchen nicht, scripten kann man dergleichen nämlich nicht, weil zu variabel und komplex in den Reaktionen. Und dann auch noch die verschiedene Denke der TRIs/TREs, denn das macht noch lange nicht jeder. Den AF Unfall o.ä. Incidents kann ich bis heute nicht simulieren. Wenn sich unsere Industrie - alle eingeschlossen: Hersteller, Sim-Bauer, Airlines, Behörden, TRTOs, Trainer, Piloten und auch Fachverbände - sich diesem Thema nicht endlich richtig widmen, also richtig, mit viel Energie, Aufwand, Zeit und Geld, dann werden wir noch einige AF447 erleben. Und tendentiell werden diese zunehmen. Seltsam, bisher war die Luftfahrt die Branche, die mit am besten mit ihren Risiken und Bedrohungen umgehen konnte. Nur scheint sie jetzt auf dem Niveau der Medizin angekommen zu sein: Weg reden, aussitzen, Verantwortung ablehnen. Ich hoffe, das ändert sich. Bald. ------------------ IP: Gespeichert |
Betto Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ich hoffe, daß der BEA Report einen Denkanstoß gibt, auch wenn eine Umsetzung des Ganzen naturgemäß lange dauert. Aus Zeitgründen habe ich bisher fast nur die Zusammenfassung gelesen, aber was dort stand klang in meinen Ohren fair und selbstkritisch der ganzen Industrie gegenüber. Ich gebe zu, daß ich diese Neutralität der BEA so nicht zugetraut habe (vor allem nach Mulhouse), aber selbst die haben gezeigt, daß sie sich weiterentwickeln. Manchmal dauert es - so wie es zwei verlorene Comets "brauchte", um die Datenrecorder einzuführen, deretwegen wir nun überhaupt etwas über AF447 wissen. Neben dem bemängelten Übungsstand und Sim Procedures fand ich die Kritik recht deutlich, daß AOA Raw Data von den Herstellern bisher nur gegen Aufpreis angeboten wurden (und die meisten Airlines das nicht nötig fanden). Oder daß die von der EASA vorgeschriebenen Testumfänge der Pitot-Sonden wohl eher willkürlich festgelegt waren. Ich glaube und hoffe, daß dieser Unfall schlimm genug war, um etwas zu bewirken und die gewohnte Komfortzone der Branche neu zu hinterfragen. Das wären wir ihnen schuldig. IP: Gespeichert |
LUPO Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Mäxchen, alles richtig. Aber, wir haben mittlerweile eine äußerst präzise Wetterdokumentation, die jeder live im Internet abrufen kann. Nur wir als Piloten haben keinen Zugriff an Bord. Während die Technik jeden Furz an Bord in Realtime abruft, fliegen wir mit Hardcopies vom Vortag los. Hinzu kommt , dass Minimum Time Track die Dispatcherparole ist, die wir danach ggfs ändern könnten. Es sollte aber anders herum sein. Dispatch Credo muss Avoidance sein, und nicht min cost. Die AF hätte niemals diese Route fliegen dürfen. Und das ist wundersamerweise nicht Teil des Berichts. IP: Gespeichert |
1st Observer Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Welches alternate routing hättest Du denn auf Basis der Chart gewählt? http://www.bea.aero/docspa/2009/f-cp090601.en/pdf/annexe.12.en.pdf Zitat aus dem Bericht: Die Kondensation im durchflogenen Cloud-Layer (es war in FL 350 relativ warm, und wärmer als vorhergesagt) in Verbindung mit den Pitot-Probes bzw. deren Vereisung löste das Problem aus - nicht die anscheinend gar nicht soo starken Turbulenzen. Dazu ein Zitat aus dem CVR Transscript (Co-pilot in the right seat): "well the little bit of turbulence that you just saw we should find the same ahead we’re in the cloud layer unfortunately we can’t climb much for the moment because the temperature is falling more slowly than forecast So what we have is some REC MAX a little too low to get to [FL] three seven [zero]." IP: Gespeichert |
Betto Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Kapitel: 1.7 Meteorological Conditions Aus den Satellitenbilder läßt sich schließen: Ich schließe für mich daraus: Die gewählte Route war wohl eigentlich doch nicht so schlecht. Die frühere Frage, ob sie wegen Fuel irgendetwas riskiert hätten, kann wohl verneint werden. (Wetterradar wird im DFDR nicht aufgezeichnet.) Am erschreckendsten finde ich Appendix 9, "Certification envelope of Pitot probes" und daß sie den Flight Envelope mit dem unbewußten Steigen auf FL380 eigenlich schon verlassen hatten, lange bevor sie in den Stall gekommen waren (figure 65). Die Static Ports funktionierten! Wenn der Stick einfach in Ruhe gelassen worden wäre... With no PF inputs, the aircraft would have gradually rolled further to the left but the variations in pitch attitude and altitude would have been small. IP: Gespeichert |
vogelparadies Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Ich fand die Umschrift des Voice Recorders am schlimmsten. Wenn ich den hätte auswerten sollen... ich hätte wahrscheinlich tagelang keinen Bissen runter gebracht. Superbitter zu lesen. Und Burners hat wohl Recht mit spatial desorientation. Wenn der Stall einmal richtig da ist, zeigt einem das vermutlich kein Hosenbodengefühl mehr an - die V/S bleibt ja recht konstant, wenn sich einmal ein Gleichgewicht aus Fallenergie und Luftwiderstand ergeben hat. Die waren mit Wing Level beschäftigt - Quer voll links und wieder rechts... Haben denn stall recoveries inzwischen airline-übergreifend im Sim Training als fester Bestandteil Einzug gehalten? IP: Gespeichert |
DerDude1980 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Ist echt bitter, da hast du Recht. Allerdings benötigt man zur Interpretation eines nach unten rasenden Altimeters und eines Varios am unteren Anschlag bei +10° Pitch und TO-Thrust eigentlich kein Hosenbodengefühl... Es gibt nur eine EINZIGE aerodynamische Konstellation, in der man sich dann befinden kann. Ist wirklich ein dramatisches Unglück. IP: Gespeichert |
Dirk110 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() ...wenn sie denn die richtigen von den falschen Anzeigen hätten unterscheiden können. Ab wann genau weiss ich denn anhand welcher Anzeigen/Verfahren in so einer Situation welchen Anzeigen ich trauen kann? Also ich habs im IFR ja auch gelernt. Aber ich meine klar war das die Anzeigen zeitweise alle nix brauchbares angezeigt haben (Speed) weil sie nach unten weggelaufen sind u. kurze Zeit später eine Stall Warning kommt die ich mindestens intuitiv auch als eher falsch eingeschätzt hätte (mal nackig ohne Stick inputs betrachtet). Und das sie zeitweise zu mindestens wieder Werte gezeigt haben die reell hätten sein können- aber woher soll man wissen ab wann ich diesen wieder trauen kann (insbesondere wenn das Vertrauen gerade erschüttert wurde)? Vergleichen zwischen den beiden anderen, ja. Aber keine war die ganze Zeit richtig, ergo lautet die Frage doch ab wann ich relativ sicher sein kann wieder was gutes (Anzeige) zuhaben? Wenn zwei reelle Werte anzeigen? Aber was wenn Signale auf den Körper dem widersprechen (Spartial disorientation?) Die Lösung mit der Angle-of-Attack-Anzeige bzgl. dem halte ich für eine sehr gute Idee, denn gerade in emotional hochbelastenden Situationen wo die Kapazität begrenzt ist liegt in der Einfachheit die Kraft...und nicht in Procedures wo ich viel um die Ecke denken muss (während noch zahlreiche andere Anzeigen meine Aufmerksamkeit binden (wollen)). Wenn ich mir Seite 63 des Berichts anschaue sehe ich viele negative Pitch command positions (also nach unten). Die haben aber nix gebracht weil der Stabalizer ja auf full nose up war: „The trimmable horizontal stabilizer (THS) began a nose-up movement and moved from 3 to 13 degrees pitch-up in about 1 minute and remained in the latter position until the end of the flight.“ Das wird im Bericht aus meiner Sicht gar nicht mehr groß bei den mitwirkenden Ursachen angeschnitten obwohl es sicherlich erheblichen Einfluss auf eine eventuelle Recovery hatte. Das finde ich schon bemerkenswert bei einer möglichst objektiven Betrachtung. Bin ich da der einzige dem das auffällt? Ich bin mir nicht sicher was ich davon halten soll. Wie lange muss denn der Stick wie weit nach vorne gedrückt werden damit der Stabalizer wieder zurückläuft? Wurde das untersucht? Und ob die Jungs vorne wussten wo er sich gerade seit einiger Zeit befindet mag ich bezweifeln. Sieht man das denn im A330 direkt ohne auf die F/C-Page zu gehen? Mindestens kurzeitig haben sie auch diese Möglichkeit in Betracht gezogen und das Ergebnis auf Ihre Eingaben getestet. Offenbar letztlich zu kurz und inkonsequent- laut Bericht. Hier bleibt doch bezogen auf Abänderungen auch eine flugzeugseitige Massnahmenliste übrig. Zu mindestens für mich. Aber das wird überhaupt nicht mehr angesprochen. Interessant. Bemerkenswert finde ich im Bericht diese Passage (Seite 108): „1.16.8.4 Statements by other crews faced with similar situations Also wenn (eine der) Schlussfolgerung(en) des Berichts ist dass das korrekte Anwenden des Procedures von Beginn an einen erheblichen Einfluss zur Lösung des Thema´s gebracht hätte muss ich mich ja intensiv mit obigen Erkenntnissen und deren Lösungen auseinandersetzen. Denn so wie es sich liest wären da mitunter einige in ähnlicher Situation gewesen und dann gibt es grundlegendes zu tun. Wenn nicht stellt sich natürlich die Frage nach der Repräsentativität der doch sehr interessanten Ergebnisse. Ich halte sie für eher repräsentativ u. an der Stelle für sehr ehrlich. Das geänderte Stall Procedure kann da also nur der naheliegendste Einstieg sein. Langt aber beileibe nicht. Wenn meine Speeds wegen was auch immer zu falschen Anzeigen nach unten weglaufen, ich weiss das sie mindestens aktuell falsch sind und dann eine Stall Warning kommt liegt´s ja nahe das ich dies erstmal für falsch halte. Vielleicht jetzt nicht nach den korrekt angewendeten Verfahren die es gibt, aber intuitiv und das ist wichtig. Durch die Komplexität des Gesamtsystems wird es bei vielen Meldungen doch schon anspruchsvoll das wesentliche herauszufiltern. Und wie kann ich das wenn ich nicht direkt ALLE wesentlichen Informationen abrufen (lesen) kann (z. B. Stabalizer)? Keine Ahnung ob es in der Situation etwas gebracht hätte. Unwichtig wars jedenfalls aus meiner Sicht nicht... IP: Gespeichert |
Badoolah Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Die Vertical Speed und Altitude gehen eigentlich immer, es sei denn, die Static Ports wurden bereits vor dem Start von der Maintenance verklebt (um das Flugzeug zu waschen, z.B.). Und wenn garnix mehr hilft: Pitch / Power fliegen. Manuelles Fliegen ist aber in der Airbus Philosophie wenn immer möglich zu vermeiden, daher würde ich den Piloten nicht die volle Schuld geben, sondern eben auch dem Hersteller, der ja vermitteln möchte, dass Piloten immer weniger handwerklich können müssen... IP: Gespeichert |
DerDude1980 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Das ist es eben. Damit hätte man vermutlich die besten Überlebenschancen in diesem Fall gehabt, wenn man von der gesamten Fehlersituation her überfordert gewesen wäre. Aber "hätte, könnte, würde" hilft jetzt ohnehin niemandem mehr, es ist passiert. Ich hoffe nur, dass man aus der Situation lernt und solche Sachen zumindest in der Theorie berücksichtigt und die Piloten schult, was die ideale Vorgehensweise hier gewesen wäre, um das Ding gar nicht erst so dramatisch in den Sand zu setzen. Insbesondere das Thema Stall und Stall Warning in großen Flughöhen scheint massiven Nachholbedarf zu haben. Da ist auch sicherlich Airbus gefragt, einige simple Leitregeln an die Hand zu geben, welche Instrumente wann noch verlässlich sind. Was war in der Situation dort noch verlässlich und welche Basic-Flying-Anzeigen waren nutzbar, um das Flugzeug vor einem Stall zu bewahren. Wie man gesehen hat, ist es fatal, wenn die Piloten erst minutenlang herumrätseln müssen, was welche Fehlermeldung wo wie bedeutet und was jetzt noch richtig geht und was nicht, anstatt mittels Basic Flying das Ding erstmal in der aktuellen Fluglage zu halten. Wenn ich's nicht sofort blicke, was muss ich dann konkret erstmal tun - das ist die wichtige Frage. Lösungen müssen einfach sein, Zitat Asterix: "Wir gehen rein, schlagen alles kaputt und gehen wieder raus." Ich denke, die haben sich da völlig verzettelt in der Fehlersuche und das Flugzeug ist ihnen davongeflogen. IP: Gespeichert |
Mäxchen Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Frage an die Busfahrer: Ist es korrekt, dass das Airbus stall recovery maneuver daraus bestand (bis nach AF447) den stick zurück zu ziehen, wenn nötig (oder gar gewollt) bis zum Anschlag? Nach dem Motto "dieses Flugzeug kann nicht stallen in normal mode also zieh, um Höhenverlust zu minimieren". Mir hat das ein ehemaliger Busfahrer weis machen wollen. Kann das gar nicht glauben. IP: Gespeichert |
HotBatteryBus Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @ Mäxchen das war definitiv nicht so! Bis zum Perpignan Accident war Airbus der Ansicht bei einem Stall sofort TOGA Thrust geben zu müssen, verbunden mit einem Stick DOWN input. Das war grundsätzlich so. Dies hat die Perpignan Crew auch getan, und konnte die Maschiene trotzdem nicht mehr recovern. Nach dem Perpignan Accident wurde die Procedure dahingehend geändert, dass man bei einem Verlust der Pitch Authrority der Schub ggf. reduzieret werden muss! (aufgrund des Pitch Up Effekt bei Maximalschub). Es geht in erster Linie um Reduzierung des Angle of Attack, sprich Pitch down und hat nicht mit der Speed zu tun. Eine Stall Warning ist nach Airbus Logik aner nur im Alternlate Law möglich (Perpignan war übrigens der Flieger im Normal law!!) Was Du beschreibst sind Escape Maneuvers im Normal Law z.B. CFIT GWPS Warnings (full backstick) oder Windshear escape maneuvers (follow SRS > flight directors > wenn nötig bis zu full backstick) um den Höhenverlust so gering wie möglich zu halten. Ich hoffe Dein Kollege fliegt nicht wirklich Airbus. Die Flight Laws sind beim Airbus ziemlich komplex. Airbus wollte das Fliegen einfacher machen, was daraus enstanden ist sieht man: Piloten verstehen die verschiedenen Flight Laws nicht mehr und handeln grob FATAL falsch! Anstatt von automation complacency muß wieder airmanship, stick & rudder skills geschult werden! Ja, das kostest Geld, ist es aber Wert wenn nicht nochmal so ein schreklicher Unfall passieren soll! IP: Gespeichert |
Udet Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: 100% Zustimmung! Ich bin dafür, unusuall Attitude Recovery und Stall- Recovery inclusive Spin-Training auf Kunstflugmaschinen zu schulen. Selbst wenn man mal eine Kotztüte brauchen sollte. Der Simulator bringt da nichts. Meine 5 cent. [Diese Nachricht wurde von Udet am 07-14-2012 editiert.] [Diese Nachricht wurde von Udet am 07-14-2012 editiert.] IP: Gespeichert |
QNH1013 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Hallo, was ist das bloß immer wieder für ein übles Gerücht. Niemand macht ein Stall Recovery Manöver indem er den Flieger weiter in den Stall zieht. Auch bei Airbus heißt das Pitch runter und Gas rein. Die Protection im Airbus sind NICHT dafür da um bedenkenlos bis dahin zu steuern. Das Kollegen die Laws nicht verstehen und fatal falsch handeln ist auch nicht richtig. Das kommt immer wieder von Menschen die sich nur die Handbücher durchlesen und dann über die ganzen „vielen“ Laws und Modes rumschimpfen. Golden Rules von Airbus. Zu diesem Fall hier, womit ist irgendein Law schuld wenn der PF das Flugzeug fast konstant voll gezogen im Stall hält? Gruß Michael IP: Gespeichert |
vogelparadies Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Stall recovery bei A3xx: Gas rein bei Triebeln unter den Flächen???????? Das las sich aber eine Seite vorher noch SEHR anders... bei beginnendem Strömungsabriss vielleicht ja. Aber im deep stall?? Und was die Vertreter der Handfliegerei/Basic Flying Skills betrifft: [Diese Nachricht wurde von vogelparadies am 07-15-2012 editiert.] IP: Gespeichert |
Mustang14 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: hmm. Habe mal das QRH überflogen (nicht Airbus). Disconnect the Autopilot stand da eigentlich nirgends... Das dürfte auch eher das Problem sein. 99,9% der Abnormals and Emergencies lassen sicht auch prima oder besser mit Autoflight ON lösen. Deswegen fehlt ja die Handlungssicherheit in den überaus seltenen Fällen, in denen manual flying gefordert ist. IP: Gespeichert |
Badoolah Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Bei "Unreliable Airspeed" sind die ersten drei Memory Actions bei Airbus und Boeing: AP-OFF, FD-OFF, AT-OFF und dann kommt früher oder später eine Pitch / Power Tabelle. Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen: Das wird wohl bei allen Mustern so sein (ok, bei der MD11 seltsamerweise nicht, aber die ist auch "anders" ;-)) [Diese Nachricht wurde von Badoolah am 07-15-2012 editiert.] IP: Gespeichert |
Moazagotl Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Mal ne Frage zum Handfliegen großer Verkehrsflugzeuge "beyound the envelope" im Simulator? Auf welcher Basis zeigt einem der Simulator das Flugverhalten an? Flugtestdaten? Hochrechnungen? Kann sowas irgendwie realistisch sein? M.E. nicht. IP: Gespeichert |
chris_MD80 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Willkommen in der schönen neuen Welt der korrupten und blinden Volksverräter! Gut ist was billig ist! Wenn man den Eindruck erzeugen kann etwas sei in Ordnung, so reicht das schon! Lobbyisten regieren die Welt, im Auftrag! chris IP: Gespeichert |
Mustang14 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() @Badoolah Doch selbst bei der Elf stehts. Aber wie oft kommt das vor und wie oft wird's geübt? Was ich eigentlich sagen wollte: Flugsicherheit und das Training zur Optimierung der selben hängt doch immer davon ab, wie wahrscheinlich ein Fehler ist oder wie oft er in der Vergangenheit aufgetreteten ist. Sim-Stunden werden immer mehr reduziert und man übt eben das, was häufiger mal passiert bzw. was vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist. Irgendwann passiert dann mal ein spektakulärer Unfall, dessen Ursachen eben gerade darin liegen, dass etwas passiert ist, was keiner erwartet hat. Dann bricht die Hektik aus. Auch bei uns steht im neuesten Refresher die Stall Recovery. Damit ist der Pflicht für die nächsten Jahre genüge getan. Mit Übung hat das alles bei der knappen Zeit im Sim sowieso nix zu tun. Es ist und bleibt ein Ausprobieren und Vorführen - nächster Tagesordnungspunkt. Grüße IP: Gespeichert |
QNH1013 Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: Hallo, Gas rein ist nicht pauschal tabu. Mit bedacht und vielleicht sogar wieder rausnehmen, aber am Ende brauchst wieder Schub. Aber darum ging es ja nicht, sondern das auch im Airbus die Basics gleich sind. Gruß Michael IP: Gespeichert |
1st Observer Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() quote: So ist es! Und unter Umständen auch kontraproduktiv. In dem Zusammenhang finde ich folgende Feststellungen sehr interessant und überlegenswert(aus Flight International): "He (Former BEA deputy chief Jean Pariès) suggests the problem cannot simply be reduced to "automation complacency" or loss of basic skills. He claims crew training aims to prepare pilots for anticipated emergencies, not the unexpected, and highlights the irony that the competencies Vorher stellte er fest: IP: Gespeichert |
HME Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() Hallo, vielleicht mal über den Tellerrand schauen: 1. Fliegen ist eine Fertigkeit und wie bei allen Fertigkeiten muss sie geübt sein. Mentales Training hilft hier wenig. Nimm einem Musiker seine Geige weg, gib ihm neue Noten und nach sechs Monaten muss er das Stück spielen. Das so etwas nicht geht ist jedem klar, aber den Piloten mutet man so etwas zu. Sechs Monate ohne Triebwerksausfall, ohne größere Probleme, ohne G/A etc. und dann soll er eine Fertigkeit zeigen, die er nicht üben konnte. Training und in-Übung-halten geht anders. [Diese Nachricht wurde von HME am 07-17-2012 editiert.] IP: Gespeichert |
lazyeight Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() HME Natürlich hast Du Recht, dass man nie genug üben kann, aber es muss nicht immer der SIMU sein. Ganz im Gegenteil, mir erscheinen 2 X 8 Stunden im Jahr mehr als ausreichend, 3 X 8 (ich glaube LH macht das) nicht nötig, WENN man ab und zu das tun würde, was früher gang und gäbe war - während der ganz normalen Flüge mehr üben. Ich rede nicht davon dass man auf einem Linienflug kurz nach V 1 ein Triebwerk abstellen sollte, sondern dass man ganz einfach die Zeit nutzen sollte um sich gegenseitig zu trainieren. Die Ansage: "Test, lh fire warning" z. B. genügt um dann anhand der Checkliste dieses Problem fiktiv abzuarbeiten. Das ab und zu getan, verbesert die Reaktion im Ernstfall deutlich. Auch ist das bei den meisten Airlines vorgeschriebenen Verfahren, möglichst immer den Autopilot zu benutzen, vielleicht für die Paxe etwas angenehmer, aber wenn man das manuelle Fliegen etwas öfter trainiert, ist kaum ein Unterschied zu bemerken. Ab FL 100 soll man nicht manuell fliegen - schön und gut, daher waren auch die AF Piloten an so etwas nicht gewöhnt und der SIMU hätte das auch nicht wirklich richtig wiedergeben. Aber wenn es doch einmal zu einem Totalausfall von "Charly" in FL 390 kommt - was dann? Probieren geht über studieren! Oder anders ausgedrückt, man wird sein blaues Wunder erleben wie lange es dauert, bis das Ding das tut, was man will! Auf den Punkt gebracht, Piloten sollten nicht immer nach mehr Ausbildungsleistung seitens der Firma verlangen, sondern das, was in unserer eigenen Macht steht tun, um mit solchen Überraschungen besser klar zu kommen. IP: Gespeichert |
airportslot Experienced Board Captain |
![]() ![]() ![]() ![]() http://www.nydailynews.com/news/world/deadly-air-france-crash-pilot-1-hour-sleep-report-article-1.1289998 IP: Gespeichert |
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